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Info zur bundesweiten Demo am 15.12. in HH!

Demonstrantin 10.12.2007 16:53
Veranstaltungsbündnis zur Hamburger Antirepressionsdemo am 15.12.2007 wehrt sich gegen die Bestrebungen der Hamburger Polizei, die Demo unter Ausnahmerecht zu stellen!
Bei einem sogenannten "Kooperationsgespräch" am 06.12.2007 wurde den Veranstaltern der bundesweiten Antirepressionsdemo am 15.12.2007 durch die Hamburger Polizei ein Bündel von Auflagen in Form von beschränkenden Verfügungen angekündigt. Neben den für Hamburg schon obligat zu nennenden Auflagen wie dem Verbot, Seitentransparente von mehr als 1,5 m Länge mitzuführen,sowie dem Verbot des Laufen, Hüpfens und Springens, hat man sich im Hinblick auf die angekündigten "Out of control" Aktionen eine neue Auflage ausgedacht: Versammlungsteilnehmer dürfen sich nur auf der Fahrbahn bewegen, auf den Gehwegen unterliegen sie nicht mehr dem Schutze des Versammlungsgesetzes. Das gäbe der Polizei das (formale) Recht, Personen, die sich entschließen, die Demonstration auf dem Gehweg zu begleiten, mit Platzverweisen oder Ingewahrsamnahmen nach nach dem Sicherheits- und Ordnungsgesetz zu drohen. Zudem kommt die von der Polizei angekündigte Verfügung bezüglich einer veränderten Route einem faktischen Innenstadtverbot gleich.
Das VeranstalterInnen-Bündnis ruft daher alle auf,sich nicht durch die polizeiliche Kraftmeierei im Vorfeld einschüchtern zu lassen. Es wird an dem Konzept einer lautstarken, kraftvollen und selbstbewußten Demonstration am kommenden Samstag in der Hamburger City festgehalten.
Gleichzeitig sind alle herzlich eingeladen, an der kurzfristig für Dienstag, den 11.12.2007, 12.OO Uhr in der Roten Flora einberufenen Pressekonferenz teilzunehmen. In diesem Rahmen soll öffentlich dem Versuch der Hamburger Polizei, mit ihren Auflagen die ungehinderte Wahrnehmung des Demonstrationsrechts zu verunmöglichen, bereits im Vorfeld entgegen getreten werden.
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Ergänzungen

Out of Control

Joe Hill 10.12.2007 - 17:45
BUNDESWEITE DEMO UND INTERVENTIONSRAUM
15.12.2007 | 13 Uhr | Rote Flora/Achidi-John-Platz | Hamburg



Out of Control ist global. Im bundesweiten Trend eines ungebremsten Sicherheitsdiskurses, hat sich Hamburg zu einer Hochburg autoritärer Formierung und sich polizeilicher Aufrüstung entwickelt. Das bundesweite Konstrukt gegen die militante Kampagne im Vorfeld des G8 hatte ebenso einen Focus in dieser Stadt, wie das Konzept der totalitären Einkesselung von Demonstrationen. Die Bilder vom sechsreihigen Polizeispalier während der Demo gegen den ASEM-Gipfel gingen um die Welt. Sie waren als Symbol gedacht und trugen eine repressive Botschaft: Zugunsten der staatlichen Ordnung und inneren Sicherheit werden ohne zu zögern rechtliche Minimalstandards außer Kraft gesetzt. Protest ist legitim wird allerorten beschworen, gleichzeitig aber auch unmissverständlich deutlich gemacht, dies ist nur der Fall, solange er den Ablauf des Protokolls nicht stört und wir uns an die Spielregeln halten. Diese Botschaft und die Abschaffung von rechtlichen Minimalstandards zugunsten staatlicher Kontrolle ist kein lokaler, sondern ein globaler Prozess der Aufrechterhaltung von bestehenden Herrschaftsordnungen. Der Widerstand gegen staatliche Repression und Obrigkeitsdenken ist weltweit der Ausgangspunkt und Beginn von emanzipatorischer Veränderung überhaupt. Und wir haben eine Menge zu verändern.

Zuallererst die Regeln des Spiels!
*Out of Control ist Solidarität. Wir gehen auf die Straße, weil FreundInnen von uns im Knast sitzen, weil wir SymphatisantInnen sind, weil wir abgehört und überwacht werden. Wir fordern die Freiheit der Inhaftierten aus dem linken Widerstand. Die Abschaffung des §129a und noch so eine Menge mehr. Wir wissen, Freiheit entsteht als kämpfende Bewegung. Im Streit untereinander und oft auch in notwendigen Brüchen. Mehr noch als alles andere aber im Bewusstsein einer kritischen Solidarität, die eigene Rollen hinterfragt und subjektive Wirklichkeiten in einer Welt der objektivierenden Normierung zulässt. Es gibt keine gemeinsame Linke, keine gemeinsame Vorstellung und Utopie. Es gibt uns aber als jene unzufriedenen Frustrierten, lustbetonten EinzelgängerInnen, streitlustigen Kollektive und eigenbrötlerischen Wahlverwandschaften, die sich immer wieder an Orten des Widerspruchs zusammenfinden. Unsere temporäre Gemeinsamkeit steht im Gegensatz zum Bestehenden. Wir wollen keine Reformen. Wenn schon dann echtes Aufbegehren. Wir wollen alles: Anders!

*Out of Control ist Ausbruchsstimmung. Wir wollen mit dieser bundesweit angelegten Mobilisierung nach Hamburg die Praxis der Spaliere, Auflagen und Wanderkessel durchbrechen. Nicht mit dem Kopf gegen die Wand sondern überall sein, uns zusammenfinden und ebenso schnell zerstreuen. Wir sind immer dort, wo die Bullen mit dem Rücken zu uns stehen. Immer außerhalb von Kesseln und Einschließungen, immer am Rande der restlichen, gleichzeitig weiterlaufenden Demonstration. Immer in Kontakt und Rufweite. Immer versucht, mehr zu werden und Eigendynamik zu entwickeln. Dieses Konzept lebt davon, dass wir mit den Freiräumen, die wir uns aneignen auch etwas anfangen. Wir haben einiges dazu im Kopf, aber wir sind uns ganz sicher, dass euch auch selber eine Menge und manches Überraschende dazu einfällt.

*Out of Control ist Bewegung. Ein Signalfeuer gegen Sicherheitswahn und den Überwachungsstaat. Wenn wir auf der Demo gehen, dann in Ketten. Wenn wir uns zerstreuen, dann flüchtig wie fünf Finger, um uns hinter Spalieren und Sperren wieder zu treffen. Die erste Regel lautet: Wir lassen uns nicht erwischen! Erfolg haben wir, wenn es uns gelingt genügend Schwerkraft zu entwickeln, immer wieder laut und aktiv zusammen zu finden. *Out of Control ist dabei nicht beliebig sondern konsequent. Geht am Anfang nicht alle in der Demo. Geht am Rand drumrum, vornweg oder hinterher. Seid dabei aktiv. Ihr alle seid die Demo. Achtet immer darauf, dass ein Teil von uns auch die Demo kraftvoll aufrechterhält.

*Out of Control ist keine normale Demonstration. Es ist neu und auf deine Teilnahme angewiesen. Es lebt von unserer Beweglichkeit und unserem Chaos, unserer Geschlossenheit und Entschlossenheit. Es wird zum Trend des Jahres oder der Flop des Jahrhunderts. Seid mit dabei. Unterstützt dieses Konzept. Bildet Gruppen, überlegt euch was und organisiert die völlige Dekonstruktion der polizeilichen Begleitung. Greift eure liebsten Gewohnheiten auf, macht was Neues draus, macht alles anders und seid Teil einer spektakulären Form von unkontrollierbarem Protest.

Laßt euch nicht erwischen!
Gegen Repression, Überwachungsstaat und §129a!
Für autonome Bewegungen und linksradikale Praxis!
AK Out of Control

Mehr infos:

... 10.12.2007 - 17:59

Soliparty im Anschluß an die Demo

... 10.12.2007 - 18:13
Die Soliparty im Anschluß der Demo am 15.12. findet weder in der Flora noch im Pale statt (weil dort andere Veranstaltungen laufen), sondern nun wirklich und endgültig im Störtebecker Zentrum in der Hafenstraße!

Trouble in der 'White Supremacy' Schanze

riotqueer 10.12.2007 - 18:18
Eine unbefangene Beobachterin – Zeitgenossen, die hierzulande selten sind – könnte sich überrascht zeigen über die Bereitwilligkeit, mit der Politiker, die auf ihn vereidigt sind, und Bürger, für die er da sein soll, den Rechtsstaat als Hemmschuh ihres Willens zur Disposition stellen. Nicht hehre Moral allein, schon purer Egoismus sollte zur Einsicht führen, dass Gesetze und Gerichte anderen Zwecken zu dienen hätten als dem, Zornige ihr Mütchen kühlen zu lassen. Würde, wie das Volk es wünscht und die Politiker mit Verweis auf dessen „Rechtsempfinden“ es legitimieren, die Urteilsfindung sich nach einem Rachebedürfnis richten (ganz gleich, ob es nachvollziehbar sein mag oder, wie meist, sich aus dubiosen Quellen speist), würden die, die am lautesten nach Schutz schreien, einen tatsächlichen verlieren: den Schutz vor der eigenen Brutalisierung. Keiner, der nicht schon dann und wann den Impuls verspürt hätte, selbst den besten Freunden aus guten Gründen an die Gurgel zu gehen. Dem nachzugeben, weil es sich richtig anfühlte, aber hieße, auf immer mit den Resultaten jenes flüchtigen, intimen Affekts, der doch keinen etwas angeht, leben zu müssen. Wieviel mehr noch gilt dies in der Sphäre konzentrierter Macht, in der ein vergleichsweise Geringes hinreicht, die Zukunft eines Individuums zu zerstören. Zu fürchten hätte der Bürger einen Staat, der seine Gewaltmittel nach Maßgabe allgegenwärtiger sadistischer Impulse einsetzt, nicht bloß als Angeklagter oder Internierter, als dessen potentielles Opfer also, das nur zu gut weiß, was es den anderen zufügen möchte und daher selber zu erwarten hätte; sondern auch als potentieller (Mit-)Täter. Hat man erst einmal, durch Raunen, Hetzen und Aufstacheln, erfolgreich sein Scherflein zum Quälen der Perversen beigetragen, so ist man ein anderer geworden – nicht mehr der einflusslose Stammtischbruder, sondern Komplize, der hinfort das, was nicht wieder rückgängig zu machen ist, sich und anderen wird legitimieren müssen. Die einzige Alternative, rückhaltlose Infragestellung der eigenen Identität, die Kontakt zur Welt bloß noch durchs Zielfernrohr hält, wird umso unwahrscheinlicher, je mehr einer umgeben ist von solchen, die (den Verhältnissen sei Dank) so denken wie er. Wer maßlose Drohungen pflegt, hat guten Grund, sich selber bedroht zu fühlen. Das vielbeschworene »subjektive Sicherheitsbedürfnis« leidet daher mehr als unter jeder äußeren Gefahr unter dem Wissen, dass einem selber – und damit auch allen anderen – niemand in den Arm fallen wird, wenn man sich anschickt, die Idee zu quälen in die Tat umzusetzen.

Mögen sie noch so sehr behaupten, die Gefahr gehe von den »Wiederholungstätern« aus, die schon in der Vergangenheit konsequent aus dem Verkehr hätten gezogen werden sollen, um in der Gegenwart Leben zu retten7: Das Prinzip der »präventiven Verbrechensbekämpfung« richtet sich gegen jeden, der lebt. Um potentieller Wiederholungstäter zu werden, muss einer zunächst zum Ersttäter werden, und da wird der Verdacht grenzenlos. So gesehen, wäre der alte Herodes, wie ihn die Bibel schildert, der beste Verbrechensbekämpfer gewesen – denn was hätten die Neugeborenen, die er sämtlich töten ließ, später einmal alles an Untaten verüben können. Zwar ist tatsächlich einem Menschen, sei er schon einmal überführt worden oder noch ohne Fehl, alles zuzutrauen; nur eben deshalb auch die Fähigkeit, statt fürs Falsche sich für das Richtige zu entscheiden. Gutachter, Richter und Konsorten aber wollen berechnen können, dass ein Delinquent fortan unberechenbar bleibe und daher auf unbestimmte Zeit verwahrt gehöre. Damit stellen sie den Begriff des Menschen selbst in Frage: Sie skandalisieren seine Freiheit. Gerade die Unberechenbarkeit, die Gedanken, die man sich macht oder nicht, die Begierden, die kommen und gehen, unterscheiden den Menschen vom Tier, dessen Instinkte sein Verhalten determinieren und somit vorhersagbar machen. (Wo aber niemand darüber aufschreit, wenn von höchster Warte diese Differenz geleugnet wird, scheint Freiheit kein allzu hohes Gut zu sein.) Nur dann, wenn es sich für die Verfolger lohnt, kommt die Freiheit – als die zum Bösen – zurück ins Spiel: Gelten die Täter, nach abgelaufener Strafe, auch als natural born killer, die anders nicht können, so schreit der Volkszorn allemal auf, wenn beim Prozess »Schuldunfähigkeit« diagnostiziert wird. Seit geraumer Zeit wieder werden jene, die ganz offensichtlich aus psychischen Gründen an anderen Maßstäben gemessen werden müssten, gerichtlich in Faulpelze umgelogen, die um des Vergnügens willen darauf verzichteten, sich zusammenzureißen. Als wäre Zwangseinweisung in die Psychiatrie ein Zuckerschlecken, sollen Menschen unter allen Umständen in den Knast und damit um die einzige Chance kommen, welche die Einstufung als krank zumindest der Möglichkeit nach vorsieht: um therapeutische Hilfe, die, wie jede verantwortungsvolle Psychiaterin bestätigen kann, im Gefängnisalltag undenkbar ist.

Smash Hamburg!

Salaam!

opportunismus...

... 10.12.2007 - 19:06
Vielleicht versuchst du erstmal den Tag zu verstehen. Also hier nochmal nur für dich:
"Eine "out of control" Demo anzumelden ist sowieso Opportunismus!" - Erster Fehler! Es gibt keine "Out of control"-Demo!
Es gibt an diesem Tag in Hamburg eine Antirepressions-Demo. Diese wird erfahrungsgemäß wieder einen einzigen Wanderkessel darstellen. Weil die unerträglichen Auflagen, wie sie in HH üblich sind, das Vermitteln von Inhalten praktisch unmöglich machen, gibt es eine weitere Aktionsform an diesem Tag. Out of control! Das spricht genau die Leute an, welche sich der Kontrolle auf der Demo entziehen wollen und dadurch auf kreative und eben unkontrollierte Weise ihr Inhalte und ihren Protest vermitteln wollen.

"Diese Rumgelaber, rumgeheule und Kompromissgeschleime kotzt einfach nur an!" - der Satz ist also völlig überflüssig!

Infos unter www.antirepressionskampagne-hamburg.tk

Wichtig ist das Bruch um 11 Uhr inna Flora

riotqueer 10.12.2007 - 21:12
Um des Stählens willen, seit doch alle schon um 11 Uhr in der Flora-Vokü zum veganen Broten und Kaffee oder Tee.
Dann lässt sich mit Stimmung und viel Tunt in die Kesselung aus Mangel an sonstigen Erkenntnissen mit der Anti-Repressionsdemo satuieren....

Hamburg - Jetzt erst recht!

autonome NRW 12.12.2007 - 13:38
hallo.
ich wollte nur anmerken, das wir jetzt erst recht aus NRW nach hamburg mobilisieren. wir wollten eh gegen die repression demonstrieren aber durch diese einschränkungen seitens der hamburger polizei werden wir natürlich erst recht zahlreich kommen und ihnen zeigen wer wir sind!

HAMBURG 15.12.07 - ready to enter !

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Bullen — Ham se nich mehr alle

Teilnehmerzahlen — egal

Klage? — ich