Mumias mediale Unterstützung in USA wächst

Mumia-Hörbuchgruppe 07.12.2007 00:59 Themen: Antirassismus Repression Weltweit
Nachdem bereits am Mittwoch die Reuters-Nachrichtenagentur äußerst sachlich und überraschend positiv über faktische Widersprüche und unterschlagene Tatsachen in Mumia Abu-Jamals ursprünglichem Verfahren von 1981 berichtete, misslang einigen von Mumias Gegner_innen heute ein beabsichtigter medialer Propagandaschachzug.
Nachdem bereits am Mittwoch die Reuters-Nachrichtenagentur äußerst sachlich und überraschend positiv über faktische Widersprüche und unterschlagene Tatsachen in Mumia Abu-Jamals ursprünglichem Verfahren berichtete, misslang einigen von Mumias Gegner_innen heute ein beabsichtigter medialer Propagandaschachzug.
Die Witwe des 1981 erschossenen Polizisten Daniel Faulkner veröffentlichte zusammen mit dem rechten Nachrichtenkommentator Michael Smerconish aus Philadelphia ein Buch, indem sie ihre traumatische Sicht der Dinge darlegt und versucht, die "Beweisführung" gegen Mumia von 1982 zu rechtfertigen.
Donnerstag früh hatte sie US-weit Gelegenheit dazu, dass im NBC Programm "News Today" live zu tun. Obwohl niemand von Mumias Unterstützer_innen zur Sendung eingeladen wurde, gelang es ihr nicht, irgendetwas von Belang zu präsentieren. Im Gegenteil:
Die seit 2006 bekannten Fotos des Pressefotografen Pedro P. Polakoff, welche zuerst von Michael Schiffmann in dem Buch "Wettlauf gegen den Tod", promedia 2006, veröffentlicht wurden, sind seit heute in den öffentlichen Mainstream-Nachrichten präsent.
Natürlich wird es nicht lange dauern, bis die Gegenseite von Mumia hier irgendetwas entgenzusetzen versuchen wird, aber eines ist jetzt in aller Öffentlichkeit klar:

Der Tatort wurde von der Polizei 1981 manipuliert, ein Polizist hat in Mumias Verfahren 1982 über die forensische Bergung der möglichen Tatwaffen einen Meineid geschworen und es gibt keine sichtbaren Einschusslöcher des sog. "Massakers", welches laut Prozeß Mumia begangen haben soll.
Hier kann der knapp 8-minütige Trailor gesehen werden:
 http://video.msn.com/video.aspx?mkt=en-US&brand=msnbc&vid=31683df5-5f31-403d-a34d-2e5290d1cc02

In dem Trailor ist auch eine ganz kurze Interviewsequenz mit Mumias Hauptanwalt vom Mittwoch dieser Woche sowie 2 Kameraschwenks über eine Mumia-Unterstützungskundgebung in New York vom Donnerstag Morgen (6.12.2007) zu sehen.

Seit Mai 2007 arbeiten die "Journalists for Mumia" aus Philadelphia, USA daran, diese Fotos einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Hintergrund ihrer Bemühungen ist es, die Notwendigkeit von Mumias Forderung nach einem neuen Prozeß zu untermauern.
Im Augenblick scheint es, als ob sie dabei einen grossen Schritt nach vorne gegangen sind.

weitere Informationen:

 http://www.abu-jamal-news.com
 http://www.mumia-hoerbuch.de
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Ergänzungen

Diese Fotos wurden seit 1982 ignoriert

Mumia-Hörbuchgruppe 07.12.2007 - 09:55
Pedro P. Polakoff hat besagte Fotos am Tatort ca. 10 Minuten nach den Schüssen in der Locust Street gemacht, wo Mumia Abu-Jamal und daniel Faulkner niedergeschossen wurden.
der Pressefotograf hat sich sofort bei der Polizei gemeldet. Er wollte seine Fotos auch als Material beim Prozess 1982 zur Verfügung stellen. Das wurde von der damaligen Staatsanwaltschaft damals abgelehnt, wohlwissend, dass sie nicht in die Anklagestrategie passten.
Pedro P. Polakoff ist übrigens nie Mumia-Unterstützer gewesen oder hat bis 2006 in Kontakt mit der Solibewegung gestanden. Er dachte, Mumia sei damals der Beifahrer von Billy Cook gewesen. Billy Cook war vom Polizisten Daniel Faulkner gestoppt und durchsucht worden. Dabei wurde Billy Cook mit einer großen Taschenlampe mehrfach über den Kopf und blutig geschlagen.
Pedro P. Polakoff überhörte die am Tatort anwesenden Polizisten, der Beifahrer sei der Mörder von Daniel Faulkners. Das weist Paralellen zu verschiedenen Zeugenaussagen auf, die einen 4. Mann vom Tatort wegrennen sahen. Auch diese Zeugen wurden nach den Vorermittlungen meist nicht mehr zur Hauptverhandlung 1982 geladen.
Pedro P. Polakoff dachte bis 2006, dass Mumia eben besagter Beifahrer gewesen sei.

Auf einem der Fotos ist übrigens auch zu sehen, dasss einer der drei "Augenzeugen", der Taxifahrer Robert Chobert, garnicht mit seinem Taxi vor Ort parkte, wie er später im Prozeß behauptet hat.

Sicherlich sind die Fotos alleine nicht der Gewinnn der Freihet für Mumia. Ihre öffentliche Würdigung in Medien ist allerdings ein riesiger Durchbruch der Informationslage. Seit Oktober 2006 hatten die großen Nachrichtenagenturen und Medien bisher über deren Existenz geschwiegen, obwohl sie ihnen natürlich bekannt waren.
Das erreicht zu haben, ist ein Erfolg der kontinuierlichen Pressearbeit der "Journalists For Mumia".

Insofern ist dieser Videoklipp sensationell. Das Maureen Faulkner und ihr rechter Berater nichts unversucht lassen, ihr Buch zu bewerben, ist klar. Das war der eigentliche Sinn dieser Sendung. Trotzdem bleiben wir bei unserer Einschätzung, dass sie eigentlich weit unter den Befürchtungen geblieben sind und ihre Möglichkeit nicht aus zu nutzen vermochten.

Morgen Aktionstag in mehreren Ländern

Kurt 07.12.2007 - 10:12
Mumias 26. Haftjahrestag steht vor der Tür. Er wurde am 9.12.1981 verhaftet.
Am morgigen Samstag, den 8.12. wird es in 4 verschiedenen Ländern Unterstützungskundgebungen oder Demos für Mumia geben.
In den USA werden Menschen in Philadelphia, San Francisco und New York für Mumia auf die Strasse gehen.
In Frankreich finden in Marseille und Paris Kundgebungen statt.
In Bern in der Schweiz wird es eine Demonstration geben.
Und in Berlin findet zeit- und Forderungsgleich zu Bern eine Kundgebung vor der US-Botschaft statt.
Der Aufruf befindet sich hier:  http://mumia-hoerbuch.de/text/aufruftextkundgebung.pdf
Das Plakat gibt's hier:  http://mumia-hoerbuch.de/text/Kundgebungsplakat081207.pdf

Der 8. Dezember ist der erste kleine Länderübergreifende Aktionstag, den es seit vielen Jahren für Mumia gegeben hat.

Werden doch viel größere Anstrengungen notwendig sein, sollte Mumia nicht das von ihm geforderte neue Verfahren bekommen, sondern eventuell wieder mit der Todesstrafe konfrontiert sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass Mumia für den Rest seines Lebens im Knast bleiben sollte.
In Berlin und Bern gibt es bereits Notfallplanungen. So wird es auf jeden Fall eine Infoveranstaltung am Tag nach der Urteilsverkündnug geben ("DAY AFTER"). Dort wird das Urteil und seine möglichen Folgen analysiert (eine oft sehr schwere Sache) und weitere Protestformen und Demonstrationen vorbereitet.  http://de.indymedia.org/2007/09/195304.shtml

Das lehnt sich an das in den USA von verschiedenen Städten getragene "DAY AFTER" Konzept an:  http://de.indymedia.org/2007/09/194092.shtml

Mumia Abu Jabal-24 jahre in der todeszelle

Gorby 09.12.2007 - 10:58
Nach 24 Jahren ist der Fall Jabals beinahe in Vergessenheit geraten. Alle , die unermüdlich für das Recht für ihn gekämpft haben,sorgten auch dafür ,daß er nicht in Vergessenheit geraten ist. Schlecht wäre es, wenn nun die Solialktionen nachließen.Jabaly steht aber symbolisch für alle, die unschuldig und auch aus politischen Gründen zum, Tode verurteilt wurden.Wo kann der Film eingesehen werden? Möglicherweise sah auch der Staatsanwalt da eine Schwachstelle für seine Anklage und daher für ihn wertlos.Anders als in Deutschland ist der Staatsanwalt nich verpflichtet alles und schon gar nicht Entlastungsmaterial zusammenzusammeln. Da kannn es passieren, daß ein Staatsanwalt auch dann die Todesstrafe fordert, wenn er von der Unschuld des Angeklagten überzeugt ist.Außer Jabal gibt es auch viele andere, die in den USA unschuldig ,bzw.auch aus politischen Gründen auf die Hinrichtung warten.Vielleich können weitere Informationen von amnestie international in London ,also von ihrer Zentrale gegeben werden. Sicherlich ist diese Organistion für viele nicht beliebt, aber sie liefern gute Informationen.
In Europa geht es subtiler zu als in den USA. Nur hätte unser einer keine Lust für 2 Jahre unschuldieg in einem deutschen Knast zu sitzen. Natürlich ist es kein Vergleich zu dem, was in den USA droht. Ihre Rechtsprechung ist wohl eher mit Birma, oder China zu vergleichen ohne gleich als Antiamerikaner beschimpft zu werden, was mir egal wäre.Hier geht es um das Leben eines Unschuldigen, der für die Herrschenden in Georgia ein Dorn im Auge war. Da ich eben es nich mag, daß neues unschuldiges Blut durch Injektionen vergiftet wird, und in die Reihe der Ermordeten wie der Gerwerkschafter Jodseph Hillsbjörn oder die Italienischen Anarchisten Niccolo Sacco und Batholomeo Vanzetti steht, im letzteren Fall gab es 1927 viele Demos in den USA und Europa,muß der KKmpf gegen eine drohende Hinrichtung Jabals weiter geführt werden.
Ich fürchte,daß Abu Mumial Jabal wäre nicht der Letzte wäre, der unschuldig und aus politischen Gründen sterben würde.Zudem fiele auch eine letzte Barierre.Normaleweise fordert Amnestie auf, wenn man einen politisch Gefangenen aus den Klauen eines Dikators befreien will,in einem höflichen Brief zu versuchen, seine Befreiung zu bewirken.In den USA kommt man da mit Höflichkeit anscheinend nicht weit.Hier muß kräftig gefordert werden.Showeinlagen wären in Europa völliger Blödsinn. Aber für die USA wäre das ein Zeichen. Wenn die Herrsachenden etwas wollen, einen Krieg oder Wirtschafchaftsboykott, ziehen die auch erst einmal eine Show ab.Damit wollen sie die Akzeptanz der Bevölkerung herstellen, was Propagandafilme jenseits des großen Teiches bestätigen. Nur nicht nachlassen!

Hier der Link zur Reuters Meldung

Mumia-Hörbuchgruppe 11.12.2007 - 14:57
Die im Artikel erwähnte Meldung der Nachrichtenagentur Reuters ist hier zu finden:

 http://www.reuters.com/article/domesticNews/idUSN0454988720071204?sp=true

weiterer Link zu Presse über Mumia in USA

Kurt 12.12.2007 - 11:36
Hier handelt es sich um eine Radiosendung in Philadelphia, auf der Maureen faulkner wiedr versucht hat, Mumia als Cop Killer darzustellen. Ähnlich wie inder oben im Artikel beschriebenen Fernsehsendung ist ihr das aber nicht gelungen. Auf diesem Link befinden sich 3 Sachen:

1. ein weiterer Link zu der Original Sendung als Audio file
2. eine Transkription der Passage, wo sie über die Fotos von pedro P. Polakoff reden, die zeigen, dass dr tatort manipuliert wurde.
3. ein Kommentar von Michael Schiffmann von "Journalist for Mumia"

Hier der Link zum Philadelphia Indymediacenter:

 http://phillyimc.org/en/2007/12/43659.shtml

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arme Frau — name