Potsdam: Aktion gegen Privatisierung

Antikapitalistisches Bündnis Potsdam 04.12.2007 16:54 Themen: Freiräume G8 Globalisierung Kultur Soziale Kämpfe
Rund 60 Menschen feierten mitten im Bahnhofscenter(Potsdam) eine schöne, farbige Party und eroberten diese privaten, kommerzialisierten Räume für kurze Zeit zurück! Die erste gemeinsame Aktion des Antikapitalistischen Bündnisses Potsdam (Ex-Anti-G8 Bündnis) war ein voller Erfolg, wurde jedoch am Ende massiv von der Polizei gestört.
Bahnhof für alle!?

Alles Bahnhof oder was?

Unter diesem schönen Titel gab es am späten Freitag nachmittag, mitten in der besten Reisezeit die erste Reclamaktion des Antikapitalistischen Bündnisses Potsdam!

Rund 60 Menschen feierten mitten im Bahnhofscenter eine schöne, farbige Party und eroberten diese privaten, kommerzialisierten Räume für kurze Zeit zurück!
Trotzdem die Polizei ganz offensichtlich irgendetwas erfahren hatten, konnten die vielen kleinen Gruppen ungehindert in das Bahnhofsgebäude gelangen und begannen 17.35 Uhr mit ihren Aktionen:
Recorder beschallten die Einkaufspassagen mit Musik, Trommeln, Rasseln und Tröten erklangen, Sprechchöre wie: Keine Überwachung! Alles für alle und das Umsonst! Freiheit statt Überwachung! klärten über den Zweck der Aktion auf. Dazu gabe es jede Menge Möglichkeiten der sportlichen Betätigung: Federball, Fußball, jonglieren.
Viele Flyer wurden vetreilt, Bonbons flogen durch die Luft, nur das mit dem großen Transpi klappte nicht so ganz- mensch kann ja nicht alles haben!

Viele PassantInnen nahmen die Informationen dankbar an. Gegen Bahnprivatisierung, Überwachungsstaat und Privatisierung öffentlicher Räume lassen sich sehr wohl Menschen mobilisieren.

Als die Aktion nach einer halben Stunde beendet wurde, kam erst die „große Stunde“ der Polizei. Nachdem sie vorher völlig hilflos auf die Kleingruppentaktik und die vielen verschiedenen Aktionen reagiert hatte, beschloss man jetzt wohl, doch noch jemanden verantwortlich machen zu wollen. Also wurden rund 30 Menschen vor dem Bahnhof willkürlich eingekesselt (ohne dass sie wussten, ob die tatsächlich dabei waren!) und rund eine Stunde festgehalten. Dann durften alle mit Platzverweis versehen und nach Aufnahme der Personalien gehen. (Hier berichteten Augenzeugen übertriebenes Vorgehen der Polizei, so wie Beleidigungen.)

Alles im allen eine schöne erste Aktion, bei der nicht alles geklappt hat, aber Lust auf mehr macht! Ihr werdet von uns hören!

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Flyer des Bündnisses:  http://www.inforiot.de/news.php?topic=news&article_id=13505

Pressemitteilung:  http://www.inforiot.de/news.php?topic=news&article_id=13503

Neues Deutschland:  http://www.neues-deutschland.de/artikel/120360.html

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PNN(Regionalpresse)zum Bündnis:

"Linke Gruppen
gründen neues Bündnis

Das Antikapitalistische Bündnis Potsdam hat sich laut seinem Sprecher Holger Zschoge in diesem Herbst gegründet – als Nachfolgezusammenschluss des Anti-G8-Bündnisses, das die Potsdamer Proteste um den G8-Gipfel in Heiligendamm im Frühsommer diesen Jahres koordinierte. Damals war es den Organisatoren gelungen, das bisher größte Dachgremium linksalternativer Kleingruppen in Potsdam zu schaffen. Im jetzigen Bündnis sind daher dieselben Gruppen wie im Sommer aktiv, unter anderem die Attac Potsdam, der sozialistische Jugendverband Solid, die Autonome Antifaschistische Linke Potsdam (AALP), die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) sowie die Kampagne gegen Wehrpflicht mit Lutz Boede, dem Geschäftsführer der Fraktion Die Andere. „Wir wollen einen öffentlichen und organisatorischen Rahmen für Aktionen und Aktivitäten bieten, sich gegen Kapitalismus, Ausbeutung und Krieg zu engagieren“, heißt es in dem Gründungsaufruf. Ziel sei es daher nicht, eine neue ideologische Position zu entwickeln, das nächste Bündnis mit einer Halbwertzeit von sechs Monaten zu gründen oder in Debatten zwischen antideutschen und antiimperialistischen Gruppen zerrieben zu werden. So will die Gruppe Einigkeit zeigen: „Unterschiedliche Positionen diskutieren wir im Bündnis, lassen uns aber in der Öffentlichkeit nicht entsolidarisieren.“ Engagieren wolle man sich in den Bereichen Globalisierungs- und Kapitalismuskritik und gegen Nationalismus und Rassismus."

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Am 15.12. will das Bündnis mit einem Bus zur Bundesweiten Antirepressiondemo nach Hamburg fahren. Karten gibts über die E-Mail Add oder bald in den bekannten Vorverkaufsstellen.
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Ergänzungen