Arbeitslosenstatistik November

arbeitslosenstatistik.sozialbetrug 02.12.2007 14:24 Themen: Soziale Kämpfe
Die Zahl der Leistungsberechtigten *vorläufige Werte des BA Berichts November 07


*Die Zahl der ALG I Leistungsberechtigten beträgt im November 926.123 Personen
*Die Zahl der ALG II Leistungsberechtigten beträgt im November 5.134.651 Personen
*Die Zahl der Sozialgeld Leistungsberechtigten beträgt November 1.936.389 Personen

= * 7.997.163 Leistungsberechtigte November 07
November 2007:
Erstellt von Sybilla am 29.11.07 11 Uhr 40
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.

Viele Medien werden der Versuchung nicht widerstehen und die niedrigsten Arbeitslosenzahlen seit x Jahren oder gar seit Frau Merkels Geburt verkünden.
Die Darstellung eines Vergleich der Arbeitslosenzahlen vor 2005, der vor der neu Definition der Arbeitslosigkeit durch das SGB II ab 2005 ansetzt, ist meines Erachtens unsachgemäß. Die Daten zu den Arbeitslosenzahlen werden seit der Reform des SGB II in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und vielen Medien einseitig tendenziös interpretiert. Die Frage ist; finanziert die Wirtschaft den *Aufschwung* am Arbeitsmarkt mit existenzsichernden Arbeitsplätzen oder wird der *Aufschwung* am Arbeitsmarkt durch Arbeitsplätze mit ergänzenden ALG II durch Steuern finanziert? Viele Medien suggerieren mit multimedialen "Jubelmeldungen“ einen Erfolg der Reformen am Arbeitsmarkt.

Arbeitslosigkeit mit APM jetzt API (Ausgewählte arbeitsmarktpolitische Instrumente)

Die Zahl der Personen in arbeitsmarktpolitischen Instrumente stieg von August 2007 (1.415.836 Personen) um + 128.912 Personen auf 1.544.748 Personen im November 2007 an. (Seite 37 BA Bericht 2007) 3) Es ist von einer deutlichen Untererfassung auszugehen, da nur die Informationen darstellbar sind, deren Daten individuell teilnahmebezogen im operativen Verfahren der BA erfasst sind oder von zkT über XSozial übermittelt werden.

Die Fakten

November 2007:
Arbeitslosenzahl November 2007 inclusive Ein Euro Jobs
Im November 07 beträgt Arbeitslosigkeit (mit EEJ) 3.696.610 Personen
(3.378.378 + 318..232) 1Euro Jobs des BA Berichts [/b]
 http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/service...onat/200711.pdf

Ende Juni 2001 gab es laut BA - Bericht einen Bestand von
3.695.626 Arbeitslosen Personen.
Richtig ist die November Zahl des BA Berichts November 07 der statistisch gezählten Arbeitslosen ist die niedrigste November Zahl seit November 2000 (3.645.851) oder 7 Jahren.

Definition der Arbeitslosigkeit
Die Definition der Arbeitslosigkeit hat sich durch die Einführung des SGB II nicht geändert. Das SGB II selbst enthält keine Definition der Arbeitslosigkeit, da diese keine Voraussetzung für den Erhalt von Leistungen nach dem SGB II ist. Für Leistungsbezieher nach dem SGB II findet die Definition der Arbeitslosigkeit nach dem SGB III Anwendung. Danach ist arbeitslos, wer keine Beschäftigung hat (weniger als 15 Wochenstunden), Arbeit sucht, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht und bei einer Agentur für Arbeit oder einem Träger der Grundsicherung arbeitslos gemeldet ist. Nach dieser Definition sind nicht alle erwerbsfähigen Hilfebedürftigen als arbeitslos zu zählen. […] Mit dem dritten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (in Kraft seit 1. Januar 2004) wurde im § 16 SGB III kla gestellt, dass Teilnehmer in Maßnahmen aktiver Arbeitsmarkpolitik prinzipiell nicht als arbeitslos gelten. […]Bei Vergleichen der Arbeitslosenzahl mit Daten vor 2004 ist das zu beachten. (BA Bericht Oktober 2007 Seite 24)


Nur wenn 1 € Jobber nicht als arbeitslos gezählt werden sinken die Arbeitslosenzahlen auf den tiefsten Stand seit x Jahren.


Bemerkung
Die Zahl der Personen in 0 € Praktika 1 € Jobs und Anspruch auf ergänzendes ALG II ist ein Großteil des Aufschwung am Arbeitsmarkt wobei diese Personen nur ein Einkommen auf den Niveau der Grundsicherung der ALG II Regelsätze erzielen. Ein Weg von der Armut in Arbeitslosigkeit in die Woorking Poor Armut im Niedrigstlohnbereich oder in die Beschäftigung auf 1 € Niveau.


Geringfügig entlohnt Beschäftigte

Die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten hat nach ersten Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit im September 4,79 Mio betragen, 12.000 mehr als vor einem Jahr. Darüber hinaus übten 2,09 Mio sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte zusätzlich einen geringfügig entlohnten Nebenjob aus, gegenüber
dem Vorjahr 123.000 mehr. (Seite 6 BA Bericht November 2007)

Nach den letzten Daten, die hierzu vorliegen, erzielten im Juli rund 547.000 Arbeitslosengeld II-Bezieher Erwerbseinkommen über der Geringfügigkeitsgrenze von 400 Euro und waren nicht arbeitslos gemeldet.


Ergänzendes ALG II - Arbeitslosengeld II-Empfänger Brutto-
Einkommen aus Erwerbstätigkeit

November 2007

Der 'Aufschwung' am Arbeitsmarkt in Zahlen

(BA Bericht November Seite 9)
 http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/service...onat/200711.pdf
Arbeitslosengeld Empfänger II 5.135.000
Personen darunter arbeitslose 2.366.000
und 2.769.000 Personen erhielten ergänzendes ALG II

BA - Bericht Januar 2005 Seite 8 rechte Spalte mitte
 http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/service...onat/200501.pdf
Arbeitslosengeld II Empfänger Januar 4.089.000 Personen
- darunter arbeitslose 2.426.000
- darunter nicht arbeitslose (ergänzendes ALG II usw...) 1.663.000


Was fällt auf? Gennau!

Die Zahl der ALG II Empfänger ist um 1.046.000 angestiegen!
und die Zahl der icht arbeitslosen (ergänzendes ALG II usw...) ist um 1.106.000 angestiegen

Ups jetzt ist der 'Aufschwung' am Arbeitsmarkt weg!
Wie war das??? Tja, Pech.


Die Zahl der Leistungsberechtigten *vorläufige Werte des BA Berichts November 07


*Die Zahl der ALG I Leistungsberechtigten beträgt im November 926.123 Personen
*Die Zahl der ALG II Leistungsberechtigten beträgt im November 5.134.651 Personen
*Die Zahl der Sozialgeld Leistungsberechtigten beträgt November 1.936.389 Personen

= * 7.997.163 Leistungsberechtigte November 07

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften beträgt im November 07 3.640.000


Der Trend zeigt meines Erachtens eindeutig dass APM/API Maßnahmen; Ein Euro Jobs; 0 € Praktika und der Niedrigstlohnbereich mit ergänzenden ALG II in der Leih- und Zeitarbeitsbranche den Aufschwung am Arbeitsmarkt ermöglichten.


Zahl der offenen Stellen Bericht November (Seite 11 )

(Vormonate 608.500 Oktober; 629.100 September ; 647.500 August)
November 2007
Bestand alle Stellen 577.000
darunter: Vakanzen 518.800
ungeförderte Stellen 398.500
darunter: Vakanzen 350.300
ungeförderte sozialversicherungspflichtige
Stellen1) 359.300
darunter: Vakanzen 316.000

Die Zahl der offenen Stellen ist seit Monaten rückläufig
Der BA sind neben den gemeldeten offenen Stellen noch zusätzliche Stellen, unter anderem gemeldet aus der privaten Arbeitsvermittlung sowie aus ihrer Job-Börse und dem Job-Roboter bekannt viele dieser Stellen sind aber Datendopplungen ein freier Arbeitsplatz vermehrt sich nicht zu fünf freien Arbeitsplätzen nur weil er in fünf Stellenbörsen zu finden ist. Zudem werden bereits besetzte Stellen von vielen Jobbörsen erst nach Wochen aus dem Angebot genommen.

 http://sozialbetrug.org/thread.php?threadid=5457&page=5

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Ergänzungen

Totale Verarschung

NoMercy 02.12.2007 - 20:05
Während sich nahezu die komplette Medienlandschaft in einer Politikern sehr willkommenen Arbeitsmarkt-Hype schwelgt, sieht die Realität vollkommen anders aus. Der Ausgangsbeitrag zeigt wohin die Reise geht. Allein in Berlin beziehen ca. 35.000 Arbeitssklaven ergänzendes ALG II.
Bezeichnend auch die Aussage eines Sprechers der Krankenkassen von heute: Beitragssenkungen sind im kommenden Jahr nicht zu erwarten, weil die Mehrzahl der geschaffenen Arbeitsplätze so prekär ist, daß in den Sozialkassen beinahe NICHTS ankommt; d.h. das sind überwiegend Fake-Jobs/Niedriglohn-Jobs die nur ganz begrenzt sozialbeitragspflichtig sind-sicherlich ist die Staffelung bis 400-800€ (4% bis max. 21%) allgemein bekannt.
Man kann nur hoffen, daß sich dieser Personenkreis keine Riester-Rente oder sonst einen Schwachsinn ans Bein binden läßt.
Auffällig ist, daß weder das steuerfreie Existenzminimum angehoben wird (schon seit Jahren gleichbleibend)-gleichzeitig aber die Beitragsbemessungsgrenzen vermutlich scharf angehoben werden. Damit trifft man natürlich wieder die unteren Einkommen wie zwangs-freiwillig Versicherte, Rentner,Studenten, etc..
Solidarität mit allen Genossen/innen die von diesem Staat und seinem beschissenen Kapitalismus ausgebeutet werden.


Links stimmen nicht

gnom 03.12.2007 - 00:03
Die Links zu den Zahlen vom Arbeitsamt stimmen alle nicht.

das verdeckte GULAG-Ssystem

BRD 03.12.2007 - 02:24
In der Statistik wird auch eine Gruppe vergessen, die immer größer wird: Die Gruppe der staatlichen Zwangsarbeiter, die ihre Geldstrafen abarbeiten müssen - meistens bei christlichen oder charitativen Einrichtungen -, weil sie zu arm sind, um Geldstrafen zahlen zu können - und nicht in den Knast wollen.
Keine Statistik sagt etwas über diese hunderttausende Zwangsarbeiter in "Freiheit" aus. Und die BRD-Gerichte liefern eifrig Nachschub für diesen Zwangsarbeitsmarkt mit ihrer drakonischen Abstrafung von Bagatell-, Armuts- oder Scheindelikten.
Mittellose Schwarzfahrer werden genauso brutal mit Tagessätzen abgestraft wie frierende Demonstranten, die sich im Winter einen Schal vors Gesicht zogen (Vermummungsverbot!). Scheindelikte wie Beamtenbeleidigung, Widerstand u. ä. sorgen dafür, daß dieer Markt der staatlichen kostenlosen Zwangsarbeiter immer schön gefüllt ist.
Während die 1.Euro-Jobber-Zwangsarbeiter noch einen Euro pro Stunde und das Fahrgeld bekommen, bekommen die Tagessätze-Zwangsarbeiter absolut 0 - nicht mal die Verpflegung!
Wer zu den Working Poor gehört, arbeitet seine Tagessätze am Wochenende oder im Urlaub ab, die Arbeitslosen in ihrer Zeit als Arbeitslose.
Ein gutes Geschäft für das kapitalistischen Staat und das Kapital, denn der Staat spart die Kosten für Unterbringung und Bewachung, und das Kapital bekommt kostenlose Arbeitskräfte!
Das Gleiche gilt für die Zwangsarbeiter in den Gefängnissen und sonstigen Verwahranstalten.
Die Prekarisierung und Lumpenproletarisierung der BRD-Bevölkerung zieht immer weitere Kreise ins Elend!
Die Einen stehen im Dunkel,
und die Anderen stehen im Licht!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Liebe Arbeitslosenzahl, — Gärtner am Freitag