15. Todestag von Silvio Meier

Medienkollektiv Berlin 30.11.2007 21:15 Themen: Antifa
Zum 15. Todestag von Silvio Meier gab es mehrere Veranstaltungen, hier ein umfangreicher Bericht mit vielen Fotos über alle Veranstaltungen.

Wer war Silvio Meier

Vor 15 Jahren wurde Silvio Meier in einer Auseindersetzung mit Neonazis von diesen erstochen. Silvio Meier war Hausbesetzer und Antifaschist und schon vor der Wiedervereinigung aktiv in der alternativen ausserparlarmentarischen Oposition tätig. Die 3 angeklagten Mörder Silvio's kamen mit lächerlichen Haftstrafen von maximal 4 einhalb Jahren davon, der Haupttäter ohne, die anderen beiden auf Bewährung. Seitdem findet jedes Jahr die Silvio Meier Demonstration statt, die von Hausbesetzern, Antifaschisten und Freunden Silvio's organisiert wird.

Wikipedia über Silvio
antifa.de über Silvio
video-interview mit Silvio


Die Gedenktafeln



Am 21.11.07 fand auch die alljährliche Mahnwache statt. Bei dieser wurde auch die neue Gedenktafel eingeweiht, da die alte letztes jahr mal wieder gestohlen wurde, es kamen ca 80 teilnehmer die trotz kaltem Zugwind über 2 stunden dort ausharrten.


Die ersten 2 Fotos sind von der Tafel aus dem Jahr 2003 beziehungsweise von der provisorischen Tafel aus dem letzten Jahr (Fotos 1 und 2: Manfred Kraft/Umbruch Bildarchiv)

Der Jugendkongress


Dieses Jahr gab es auch noch einen Jugendantifakongress, an dem ca. 130 Personen teilnahmen. Bei diesem konnten sich die Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet an Workshops mit Themen wie beispielsweise: Recherche, Demo 1x1 und Propaganda einbringen oder an Seminaren zu den Themen Jugendantifa und Faschismustheorie teilnehmen. Desweiteren gab es noch Infoveranstaltungen zum Naziaufmarsch am 1.12.07 in Berlin-Neukölln und zur bundesweiten Anti §129/§129a/b Demo am 15.12.07 in Hamburg. Am Sonntag gab es zum Abschluss noch eine Vernetzungsrunde mit allen Teilnehmern des Kongresses.


1. Bunte Kuh 2. "Ohne Mampf - Kein Kampf" 3. Infopoint

offizielle Seite der Veranstalter


Die Nazigegenaktivitäten


Wie in den letzten Jahren auch gab es Naziaktivitäten am Tag der Gedenkdemo. So versammelten sich ca. 50 Neonazis unter dem Motto "Unser Kiez braucht keine Schläger" vor der Wohnungdes Anmelders und bekannten Neonazis Alexander B. im Weitlingkiez. Bei dieser kundgebung gab es neben Musik- und Redebeiträgen auch "Spiel und Spaß" was allerdings von dem Leiter der Berliner Versammlungsbehörde, Prof. M. Knape, untersagt wurde da diese Spielchen keinen politischen Bezug hatten. Desweiteren wurde die Lautstärke begrenzt was diesen haufen Neonazis nur noch lächerlicher machte. Wenige meter weiter, am Münsterlandplatz, fand noch eine Gegenkundgebung statt, an der ca. 60 meist ältere Mitbürger aus dem linken Parteienspektrum teilnahmen. Dort ließen sich auch kurz 2 neonazis auf der anderen straßenseite sehen welche die kundgebung ausspähten.


1. Linksparteikundgebung 2. Nazikundgebung

4,5,6 Nazikundgebung


Die Demonstration


Am Samstag den 24.11.2007 fand auch dieses Jahr wieder die jährliche Gedenkdemonstration statt. Trotz oder gerade wegen der Medienhetze gegen die Demonstration, aufgrund eines Angriffs von vermutlichen Antifaschisten auf 5 Neonazis im Burger King am U-Bahnhof Samariterstraße eine Woche vor der Demonstration, bei dem keiner der Angreifer gefasst worden ist, fanden sich ca. 2000 Menschen ein, um durch den von Hausbesetzern geprägten Nord- und Südkiez Friedrichshain zu demonstrieren. Trotz des massiven Polizeiaufgebots gab es während der Demonstration keinerlei Provokation durch die Beamten der Berliner Polizei, obwohl gegen die 1,5 m Seitentransparent-Auflage verstoßen wurde, es vereinzelte Vermummungen gab und ab und zu ein Pyro aus der Demo kam. Lediglich Beamte des LKA (also der Einheit PMS links – Politisch Motivierte Straßengewalt) und das Anti-Konflikt Team ließen sich direkt neben der Demo blicken. Es gab immer wieder Solidaritätsbekundungen von Dächern am Rande der Route die sich in Fahnenschwenken, Pyro's und Feuerwerk äusserten. Zwischen Frankfurter Allee und dem Rathaus Lichtenberg kam es zu einem Angriff eines bekannten, dogmatischen Antiimperialisten auf einen Israelsolidarischen Menschen. Im Zuge dieser Auseinadersetzung wurde auch ein Fotojournalist unseres Projekts Medienkollektiv Berlin von einer Person aus dem Umfeld des erstgenannten Angreifers angegriffen und dessen Ausrüstung beschädigt.
















offizielle Seite der Veranstalter
Kurzvideo von der überquerung der Bezirksgrenze

Sonstige Links:



Riegaer Str.94
Köpi



Sonstige Artikel:



Indymedia1
Indymedia2
Berliner Zeitung
Pressemitteilung der Cops
RBB Abendschau
spiegel.de



Harald Hakenstein und Emil Jacobs
für Medienkollektiv Berlin

Danke an das Umbruch Bildarchiv für die 2 Fotos der alten Gedenktafeln
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Ergänzungen

Soli Transpis

Medienkollektiv Berlin 30.11.2007 - 21:55
Es gab im vorfeld der Demo auch Solitranspi Aktionen in Königs Wusterhausen bei Berlin und Berlin-Karlshorst

1. KW 2. Karlshorst

Nazi Banner

Sören 01.12.2007 - 23:40
Das Banner wurde definitiv von den Nazis aufgehangen. Erstens gehört der Balkon in der Margaretenstraße, wo das Banner hing, zu der Wohnung Lichtenberger "Nationaler Autonomer" (soweit ich weiß). Die Nazi-Kundgebung hatte auch genau darunter stattgefunden. Zweitens sind sie mit dem Banner auch schon im letzten Jahr zu ihrer Mini-Demo durch Lichtenberg gezogen. Und drittens können die Nazis natürlich auch an den Mord von Silvio Meier gedenken - aber aus ihrer Stoßrichtung. Was verdammt widerlich ist - FUCK THEM!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

Keine Nazis auf der Veranstaltung der Linken — einer der es wissen muss

ähm — exilLBG

@ exilLBG — einer der es wissen muss

@ einer der es wissen muss — medienkollektiv berlin

@ medienkollektiv berlin — einer der es wissen muss