Rote Hilfe auf einmal Thema der Medien

roterhelfer 30.11.2007 17:32 Themen: G8 Heiligendamm Medien Repression Soziale Kämpfe
Kaum zu glauben: Die neue Bundesvorsitzende der Jusos soll "abgeschossen" werden, weil sie Mitglied der Roten Hilfe ist - und dazu auch noch steht. Auf einmal ist der Name "Rote Hilfe" bundesweit in den Medien präsent - und das nur weil die "neokonservative" oder "neurechte" Wochenzeitung Junge Freiheit was angestoßen hat, was CDU/CSU dankbar aufgegriffen haben und von "rechten" Jusos und SPD'lern noch dankbarer weitergetrieben wird.
Kampagne gegen Franziska Drohsel: Initialzündung von Rechtsaußen und "Verfassungsschutz"
Göttingen,29.11.2007

Die gegenwärtige Kampagne gegen die neugewählte Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel, die wegen ihrer Mitgliedschaft in der Roten Hilfe von CDU/CSU- aber auch von SPD-Mitgliedern zum Rücktritt aufgefordert wird, hat Vorläufer: Zum ersten Mal zum Thema gemacht wurde Drohsels Mitgliedschaft in der Roten Hilfe, aus der sie nie ein Geheimnis gemacht hatte von der Rechtsaußen-Postille "Junge Freiheit". In ihrer jüngsten Ausgabe vermeldete die Zeitung, die Mitgliedschaft der neuen Juso-Vorsitzenden in der RH beweise ihre Verbundenheit mit dem linksextremen Spektrum. Sowohl die Extremismus-Expertin der CDU, Köhler, als auch der Hamburger Juso-Chef Philipp-Sebastian Kühn forderten unisono mit dem Zentralorgan der Neuen Rechten in der BRD Drohsels Rücktritt.

Die Junge Freiheit frohlockt derweil auf ihrer Internetseite über die unverhofften Bündnispartner. Rückendeckung erhält sie dabei ausgerechnet vom Inlandsgeheimdienst, der in seinen jährlichen Verfassungsschutzberichten die Rote Hilfe als mitgliederstärkste linksextremistische Organisation bezeichnet, und nichts unversucht lässt, den Eindruck zu erwecken, die Rote Hilfe unterstütze die (seit mehr als zehn Jahren nicht mehr existierende) RAF. Die Solidarität der Roten Hilfe gilt strömungsübergreifend allen Menschen, die wegen ihres linken politischen Engagements von der Justiz verfolgt und mit Verfahren überzogen werden. Sie ist weder einer Partei noch einer politischen Strömung verbunden.

Die Forderung nach der längst überfälligen Freilassung der verbliebenen Gefangenen aus der RAF gehört für uns selbstverständlich zu dieser strömungsübergreifenden Solidarität. Angesichts der grotesken Kampagne, deren AkteurInnen vom rechtsextremen Lager über den Geheimdienst bis zu Teilen der Jusos reicht, erklärt die Rote Hilfe, dass sie selbstverständlich solidarisch zu ihrem Mitglied Franziska Drohsel steht. Wir freuen uns auch, dass es innerhalb der Jusos Stimmen gibt wie die des Ortsverbandes Holzminden, die angesichts der massiven Hetze gegen die Juso-Vorsitzende explizit dazu auffordern, in die Rote Hilfe einzutreten.
 http://www.jusos-holzminden.de/publics0807.html

Die Rote Hilfe als strömungsübergreifende Solidaritäts- und Schutzorganisation wird sich auch weiterhin gegen die Kriminalisierung und staatliche Diffamierung linker Politik und emamanzipatorischer Widerstandsbewegungen wenden.

Mathias Krause
für den Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V.

SpiegelOnline schreibt dazu:
 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,520697,00.html


ROTE HILFE
Union fordert Drohsels Rücktritt - SPD nimmt Juso-Chefin in Schutz

Der Druck auf Franziska Drohsel wächst: Wegen ihrer Mitgliedschaft im Verein Rote Hilfe fordern Unionsabgeordnete den Rücktritt der neuen Juso-Chefin. SPD-Generalsekretär Heil verteidigte die Genossin als "aufrechte Demokratin".
Berlin - Die Mitgliedschaft der neuen Juso-Vorsitzenden Franziska Drohsel im Verein Rote Hilfe sorgt für Ärger zwischen SPD und Union. Bundestagsabgeordnete der Union verlangten heute den Rücktritt der 27-jährigen Berliner Jura-Studentin, weil sie "Aktivistin einer linksextremen Organisation" sei, die die RAF-Morde verharmlose und vom Verfassungsschutz beobachtet werde.

Juso-Chefin Drohsel: Links oder linksextrem?
SPD-Generalsekretär Hubertus Heil nahm Drohsel indes gegen die Kritik von Seiten der Union und FDP in Schutz. Heil sagte in Berlin, Drohsel sei eine aufrechte, junge Demokratin, die sich längst nicht pauschal alle Ziele der Roten Hilfe zu eigen mache, sondern vor allem den von der Roten Hilfe angebotenen Rechtsbeistand für Globalisierungsgegner unterstützen wolle.
Dagegen erklärten Marco Wanderwitz, Dorothee Bär und Julia Klöckner von der "Jungen Gruppe" der Unionsfraktion: "Wir haben im Bundestag bereits eine Fraktion, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Wenn die Jugendorganisation der SPD nun auch noch in diese Richtung driftet, ist unsere Demokratie bedroht."
Weiter meinten die drei Politiker, wer auf der linken Seite des Parteienspektrums weit am Rand stehe und gute Kontakte mit Extremisten pflege, könne die Extremisten auf der rechten Seite nicht glaubwürdig bekämpfen. Im Gegensatz zu anderen führenden SPD-Politikern, deren extrem linke Politik in jungen Jahren als "Jugendsünden" durchgehen könnten, sei bei Drohsel die linke Politik mit der gezielten Bedienung linksextremer Themen Programm.
Drohsel hatte sich gestern zwar von politischer Gewalt und Solidaritätsaufrufen für RAF-Terroristen oder Eta-Mitglieder durch die Rote Hilfe distanziert, lehnte einen Austritt aus dem Verein jedoch ab. Ihr gehe es um Rechtsbeistand für festgenommene linke Demonstranten.
Die Union forderte von der SPD-Spitze eine Entscheidung über die umstrittene Mitgliedschaft in dem Verein. "SPD-Chef Beck muss sagen, ob die Mitgliedschaft von Frau Drohsel in einer linksextremistischen Organisation vereinbar ist mit den Grundsätzen der SPD", sagte der CDU/CSU-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach der "Bild"-Zeitung. "Man stelle sich einmal vor, Philipp Mißfelder, der Vorsitzende der Jungen Union, wäre Mitglied in einem rechtsradikalen Verein", sagte Bosbach dem Blatt. Es würde zu Recht einen Aufschrei von Flensburg bis Mittenwald geben.

Rote Hilfe spricht von "grotesker Kampagne"
Die Rote Hilfe selbst sprach von einer "grotesken Kampagne" gegen Drohsel. Die Diskussion sei von der Rechtsaußen-Zeitung "Junge Freiheit" initiiert worden. Zu seiner Position erklärte der Verein: "Die Solidarität der Roten Hilfe gilt strömungsübergreifend allen Menschen, die wegen ihres linken politischen Engagements von der Justiz verfolgt und mit Verfahren überzogen werden."
Dazu gehöre auch die Forderung nach der Freilassung der verbliebenen Gefangenen aus der RAF. Die Rote Hilfe sei weder einer Partei noch einer politischen Strömung verbunden.
Zuvor hatte bereits die CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer den Rücktritt von Drohsel gefordert. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, hatte Drohsel aufgefordert, aus dem Verein auszutreten. Und auch aus den Reihen der FDP war die Forderung laut geworden, Drohsel müsse die Rote Hilfe verlassen oder zurücktreten.

phw/ddp/AP
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Ergänzungen

Auch die Jusos von Baden-Württemberg !

Fritz Güde 01.12.2007 - 00:01
Am peinlichsten das unterwürfige Verhalten auch der Jusos Baden-Württemberg, die sofort die Köpfe wiegen und orakeln, ob ROTE HILFE wirklich mit SPD-Werten sich verträgt.
Alle käuen den ranzigen Speck des Verfassungsschutzberichts nicht nur über ROTE HILFE, sondern auch über VVN/BdA nach. Nur der baden-württembergische Verfassungsschutz kommt nicht von der fixen Idee los, VVN sei aufs innigste mit der DKP verbunden. Nicht als ob das außerhalb der Dienste irgendjemand für ehrenrührig hielte. Es stimmt einfach nicht. Und JUNGE FREIHEIT, die so lange gequengelt hat, bis sie aus dem Verfassungsschutzbericht gestrichen wurde, hält alles, was über sie gesagt wurde, für Schrott, alles über andere aber für Bibelwort.
Es steht zu vermuten, dass die ganze Hetze nur dazu dienen soll, die missliebig gewordenen Jusos wieder einmal zu zwiebeln. Es soll nicht wieder so weit kommen, dass ein neuer Benneter- Ex-Juso-Vorsitzender- aus der Partei ausgeschlossen werden muss, um gut abgekocht nach Jahren als Leerlaufschwadroneur wieder in der Vorratskammer aufgehängt zu werden.

Franziska Drohsel aus RH ausgetreten

Sehr kritischer Juso 01.12.2007 - 10:51
Franziska Drohsel ist aus der RH ausgetreten. Sie führt folgende Gründe an:
1) Es wäre für den Jusoverband schlecht, da die Jusos nun immer auf die RH reduziert werden würden und sich so nicht inhaltlich weiter profilieren könnten.
2) Es ist CDU-Parteitag und dieses Thema würde dort sehr stark ausgeschlachtet werden, bis vielleicht die CDU-Vorsitzende Angela Merkel sich dazu äußern würde; und an einer bestimmten Stelle könnten der SPD-Vorsitzedne Kurt Beck und dessen Generalsekretär Hubertus Heil Franziska Drohsel nicht mehr den Rücken decken; sie hätte dann zurücktreten müssen.
3) Franziska Drohsel hätte auch mit der Roten Hilfe kommuniziert. Diese unterstütze ihren Entschluss aus der RH auszutreten, da die RH zwar gute Arbeit mache, aber medial höchst zweifelhaft auftrete.

Hintergrundinfos zur Kampagne

Initative Recherche 01.12.2007 - 18:31
- seit 14 Tagen hat die "Junge Freiheit" eine neue website
- dort steht nicht mehr nur die Printausgabe, der Buchdienst...
- sie kann nun tagesaktuell intervenieren und tut das auch
- die Rote Hilfe Storie ist bisher eine reine online Geschichte,
in der Printausgabe 49/07 30.11. findet sich dazu Nichts
- der online Zugang zur jeweiligen Prinversion via PIN wird jeweils Mittwochs um 19 Uhr
geändert.
- Es ist daher anzunehmen, daß für die derzeitige Printversion schon Redaktionschluß war.
- "roterhelfer" schreibt fälschlicherweise:
"In ihrer jüngsten Ausgabe vermeldete die Zeitung,
die Mitgliedschaft der neuen Juso-Vorsitzenden in der RH beweise ihre Verbundenheit mit
dem linksextremen Spektrum."
- "roterhelfer" scheint der, im ersten Leserbrief der Aktuellen Ausgabe, zutreffend als
"Quantensprung" bezeichnete Fortschritt, im Sinne der kleriakalfaschistischen Neurechten
entgangen zu sein
- was besonders erwähnenswert ist, der Blog "Politically Incorrect" ("PI"),
des Kölner Sportlehrers und langjährigen "Junge Freiheit" Leserbriefschreibers sowie
neuerdings Autors und Interview Partner Stefan Herre.
(hier seine aufschlussreichen web Empfehlungen
hxxp://www.stefan-herre.de/best_links.html)
Dessen Anti Antifaschistischer Blog, bei der Kampagne massgeblich mitmacht und eine die
extra Kampagnen Seite des rechten CDU online Aktivisten Guido Koch gegen Franziska
Drohsel anpreisst:
Internet-Kampagne “Stoppt Drohsel” gestartet
hxxp://www.pi-news.net/2007/11/internet-kampagne-stoppt-drohsel-gestartet/
hxxp://www.stoppt-drohsel.de/
Guido Koch Am Nuthetal 5 14558 Nuthetal
hxxp://cdu-politik.de/impressum/
 http://de.wikipedia.org/wiki/Nuthetal
Bundesweite Aktion gegen Extrem-Drohsel
Von Philipp | 30.November 2007
hxxp://cdu-politik.de/2007/11/30/bundesweite-aktion-gegen-extrem-drohsel/

der einflussreiche Blog "Politically Incorrect" ("PI") (seit Kurzem mit neuer Adresse)
der zweigleisig fährt, auf der einen Seite interessant/relevant,( aufgrund der Fülle und
des Inhalts) islamkritisch, israelsolidarisch, anti antisemitisch, bei gleichzeitigem
pauschalen USA Fanatismus
und inhaltlicher Übereinstimmung, mit Teilen der "Jungen Freiheit" Linie.
D.h. offener Klerikalfaschismus, offener Rassismus und massig unzensierte
rassistisch/faschistische User Kommentare.
Stefan Herre betreibt seinen Blog u.a. mit der Unterstützung
der Berliner Tierärztin Dr. Beate Klein und
weiterer vieler islamkritisch, rassistisch, faschistischen MithelferInnen.

Dissens zwischen "Junge Freiheit" und "Politically Incorrect" ("PI") besteht sicherlich
in Bezug auf dem
"Junge Freiheit" Fan und Lieblingsinterview Partner Peter Scholl Latour, dem in der
aktuellen Ausgabe mal wieder die
große Interview Seite 3 gewidmet ist.
 http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Scholl-Latour
Ist doch Peter Scholl Latour u.a. Vorsitzender der "Deutsch Arabischen Gesellschaft"
hxxps://www.d-a-g.org/
die heute Abend um 19 Uhr im Berliner Hotel Adlon Ilan Pappe mit seiner Buchvorstellung
"Die ethnische Säuberung
Palästinas“ präsentiert.
Auch die "Junge Freiheit" fährt zweigleisig, ist doch ihre leserschaft wie auch die
Rechte Scene in Bezug auf den Islam
äußerst gespalten. (Bündiss Partner vs. Feind)

auch schon was aktuelles von der RH dazu

chedor-brockmann 01.12.2007 - 20:02
Hier die Presseerklärung der RH von heute:
***
Presseerklärung des Bundesvorstands der Roten Hilfe,
Göttingen, 01.12.07

Austritt Franziska Drohses aus der Roten Hilfe wirft ein bezeichnendes Licht auf die Meinungsfreiheit in der BRD

Mit Bedauern hat der Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V. die Ankündigung der Juso-Vorsitzenden Franziska Drohse zur Kenntnis genommen, aus der Roten Hilfe auszutreten. Initiiert von der Rechtsaußen-Postille "Junge Freiheit" und dem Inlandsgeheimdienst, der sich zynischerweise "Verfassungsschutz" nennt, hatte eine Kampagne gegen die neugewählte Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation ihren Lauf genommen, der sich Franziska Drohse schließlich nicht gewachsen sah.
Aus ihrer Mitgliedschaft in der RH hatte sie nie einen Hehl gemacht und war auch angesichts dieser Tatsache mit großer Mehrheit gewählt worden. Es spricht immerhin für Frau Drohse, dass sie ehrlicherweise erklärt hat, dass ihre Entscheidung keine inhaltlichen politischen Gründe hatte, sondern ausschließlich dem politischen Druck von rechts geschuldet ist. Dass eine politische Funktionsträgerin sich gezwungen sieht, entgegen ihrer Überzeugungen aus der strömungsübergreifenden Solidaritätsorganisation der Linken auszutreten, wirft ein bezeichnendes Licht auf Demokratie und Meinungsfreiheit in der BRD. Wenn die bloße Meinung eines in keiner Weise demokratisch legitimierten Geheimdienstes in Verbindung mit Aktivitäten der äußersten Rechten dazu führt, dass eine Politikerin sich von dem distanziert, was sie aus gutem Grund für politisch richtig hält, haben politische Einschüchterung und Ausgrenzung missliebiger Gruppen ein mehr als bedenkliches Maß erreicht.
Die Rote Hilfe e.V. wird sich trotz aller Einschüchterungen und Diffamierungen weiter strömungsübergreifend für alle Menschen einsetzen, die wegen ihres emanzipatorischen Engagements politischer Repression ausgesetzt sind, vor Gericht gestellt, unter Druck gesetzt, verurteilt oder mit Berufsverbot belegt werden.

Mathias Krause für die Rote Hilfe e.V.
***

Noch ein Hinweis:
Zwischenzeitlich haben sich nicht nur die Jusos in Holzminden ( http://www.jusos-holzminden.de) und Ludwigsburg ( http://www.jusos-lb.de) gegen die Anti-RH-Hetze, mittlerweile gibt es auch seit heute einen Blog der Aktion "Jusos für die Rote Hilfe":  http://jusosfuerdierotehilfe.blogsport.de/

Gegen die schwarz-braune Reaktion aus Nazi-Schreiberlingen, RCDS, Junger Union, CSU, Verfassungsschutz et alii brauchen wir eine starke Gesamtlinke, die sich - trotz aller internen theoretischer Unterschiede - nicht auseinanderdividieren läßt!!!

Dorothee Bär - CSU "Junge Gruppe"

poikler 01.12.2007 - 20:57
Dorothee Bär als Sprachrohr rechter Medien

In die gegenwärtige Kampagne gegen die neu gewählte Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel, die wegen ihrer Mitgliedschaft in der Rechtshilfeorganisation „Rote Hilfe“ von Konservativen, aber auch von sozialdemokratischen Politikern zum Rücktritt aufgefordert wird, hat sich auch die Abgeordnete Dorothee Bär aus Ebelsbach (Unterfranken) eingeschaltet und Frau Drohsel scharf attackiert. Die Mitgliedschaft von Franziska Drohsel in der „Roten Hilfe“, wurde von der Rechtsaußen-Postille "Junge Freiheit" thematisiert, später hing sich die Bild-Zeitung und junge Rechtskonservative an das Thema an. Dorothee Bär hat viele ihrer politischen Kampagnen aufgrund der Berichterstattung in der "Jungen Freiheit" gestartet und gehört zur konservativen „Jungen Gruppe“ im Bundestag, der immer wieder Nähe zu Rechtsextremisten und rechten studentischen Verbindungen nachgesagt wird.

Bereits im Jahre 2005 geriet Dorothee Bär bundesweit in die Schlagzeilen, weil ihr Zusammenarbeit mit der „Jungen Freiheit“ vorgeworfen wurde. Überregionale Medien haben damals kein gutes Haar an der Politikerin aus Unterfranken gelassen. Sie soll auch auf rechtsradikalen Internetseiten Informationen gesammelt haben und startete mit jungen Kollegen ihrer Fraktion eine Anfrage, in der die damalige rot-grüne Regierung kritisiert wurde, weil sie für Aktivitäten gegen Rechtsextremismus linken Gruppen finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt hat. Im dem Bundestagsausschuss, der die Gelder dafür vergab, war Frau Bär allerdings selbst anwesend und hat dort zur Geldvergabe keinen Ton gesagt, heißt es aus Berlin.

Die „Junge Freiheit“ vermeldete in ihrer jüngsten Ausgabe, die Mitgliedschaft der neuen Juso-Vorsitzenden in der Roten Hilfe beweise ihre Verbundenheit mit dem linksextremen Spektrum. Sowohl die konservative Politikerin Frau Köhler, als auch der Sozialdemokrat Kühn forderten darauf hin Franziska Drohsels Rücktritt. Dorothee Bär meinte gar mit Anspielung auf die Linksfraktion: „Wir haben im Bundestag bereits eine Fraktion, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.“

Die "Junge Freiheit" schreibt derweil auf ihrer Internetseite über die rechtskonservativen Bündnispartner. Rückendeckung erhält sie dabei ausgerechnet vom Inlandsgeheimdienst, der in seinen jährlichen Verfassungsschutzberichten die "Rote Hilfe" als mitgliederstärkste linksextremistische Organisation bezeichnet, und nichts unversucht lässt den Eindruck zu erwecken, die "Rote Hilfe" unterstütze die seit mehr als zehn Jahren nicht mehr existierende Rote Armee Fraktion.

Die Solidarität der "Roten Hilfe" gilt von ihrem Selbstverständnis her strömungsübergreifend allen Menschen, die wegen ihres linken politischen Engagements von der Justiz verfolgt und mit Verfahren überzogen werden. Sie ist weder einer Partei noch einer politischen Strömung verbunden. Die Forderung nach der längst überfälligen Freilassung der verbliebenen Gefangenen aus der RAF gehört für die „Rote Hilfe“ nach eigenen Angaben zu dieser strömungsübergreifenden Solidarität. Angesichts der grotesken Kampagne, deren Akteure vom rechtsextremen Lager über den Geheimdienst bis zu Teilen der Jusos reicht, erklärt die "Rote Hilfe" auf ihrer Internetseite, dass sie selbstverständlich solidarisch zu ihrem Mitglied Franziska Drohsel steht. In Schweinfurt gibt es ebenfalls eine Ortsgruppe der "Roten Hilfe".

Quelle: nah
 http://www.nachrichten-aus-hassfurt.de/Meldung%20463.htm

Mitglied werden!

roterhelfer 02.12.2007 - 08:39
Ein Mitglied weniger. Und jetzt kommst Du!
 http://www.rote-hilfe.de/aktiv_werden/mitglied_werden

Solidarität ist keine Rechtschutzversicherung
Alle, die sich an politischen Aktivitäten beteiligen, sollen das in dem Bewusstsein tun können, dass sie auch hinterher, wenn sie Strafverfahren bekommen, nicht alleine dastehen. Der wichtigste Zweck der politischen Verfolgung ist es, diejenigen, die aktiv geworden sind, zu vereinzeln, von einander zu isolieren und durch exemplarische Strafen abzuschrecken. Wir stellen dem das Prinzip der Solidarität entgegen und ermutigen so zum Weiterkämpfen.

Politische und materielle Hilfe
Wir bieten an, gemeinsam mit den Angeklagten den Prozess vorzubereiten. Wir helfen bei der Suche nach AnwältInnen und bei der Öffentlichkeitsarbeit. Wir sorgen durch Solidaritätsveranstaltungen, Spendensammlungen und Zuschüsse aus den Beitragsgeldern dafür, dass die finanziellen Belastungen von vielen gemeinsam getragen werden. Anwalts- und Gerichtskosten können teilweise übernommen werden, aber auch wenn hohe Geldstrafen, Verlust des Arbeitsplatzes oder Gefangenschaft die Betroffenen oder ihre Familien in Schwierigkeiten gebracht hat, sind Zahlungen zum Lebensunterhalt möglich. Zu politischen Gefangenen halten wir Kontakt und treten dafür ein, dass die Haftbedingungen verbessert werden und insbesondere Isolationshaft aufgehoben wird; wir fordern ihre Freilassung.
Solidarität ist keine Einbahnstrasse - werde Mitglied!

In der Roten Hilfe sind nur Einzelpersonen Mitglieder, nicht andere Vereine oder Gruppen. Jedes Mitglied unterstützt durch die Beitragszahlungen die laufende Arbeit und die Zahlungen von Unterstützungsgeldern an Betroffene, die sich an uns gewandt haben. Außerdem bekommt jedes Mitglied vier Mal im Jahr die Rote Hilfe Zeitung, in der ein anschaulicher Überblick über aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der staatlichen Repression und dem Kampf dagegen gegeben wird.
 http://www.rote-hilfe.de/aktiv_werden

Solidarisieren! - Spenden! - Beitreten!

Rote Hilfe e. V.
Bundesvorstand
Postfach 3255
37022 Göttingen

Es ist egal, aber...

rosa kaninchen 02.12.2007 - 12:24
Wenn der Austritt im Nachhinein die Spendeneinnahmen für die künftigen Jahre sichert, kann mensch mit leben. Die Rote Hilfe muss ihre Mitgliederlisten ja nicht öffentlich machen; und wer heute austritt, tritt morgen vielleicht schon wieder ein.

Jusos für die Rote Hilfe!

Karl Liebknecht 02.12.2007 - 14:04
Die letzten Tage waren geprägt von einer beispiellosen Hetze gegen die Mitgliedschaft unserer Bundesvorsitzenden Franziska Drohsel in der “Roten Hilfe e.V.”.
Die Kampagne gegen die längst bekannte Mitgliedschaft von Franziska ging von dem Zentralorgan der neuen Rechten, der “Jungen Freiheit”, aus, und wurde leider von Teilen der Sozialdemokratie, namentlich den Hamburger Jusos, leidenschaftlich bedient.
Das war gefundenes Fressen für die Medien, die mit immer neuen Rücktrittsforderungen aus der Union Schlagzeilen machen konnten.

Sowohl Verband als auch Partei stehen mit großer Mehrheit hinter Franziska.

Die unsachliche Auseinandersetzung, die sich schließlich darauf reduzierte, Franziska Sympathien für die RAF zu unterstellen, schien kein Ende zu nehmen.

Wir bedauern den Schritt von Franziska, aus der “Roten Hilfe e.V.” auszutreten, und können ihn dennoch voll und ganz nachvollziehen.
Es bestand die Gefahr, dass ihre politische Arbeit als Vorsitzende ganz und gar auf ihre Mitgliedschaft in diesem Rechtshilfeverein reduziert würde.

Nichtsdestotrotz bleibt für uns festzustellen:

Die “Rote Hilfe e.V.” ist eine Solidaritätsorganisation der gesellschaftlichen Linken, die strömungsübergreifend Rechtsbeistand organisiert, wo Menschen aufgrund ihres politischen Engagements in Konflikt mit der Justiz geraten.

Für uns Jusos ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir das Anliegen unterstützen, dass Jeder und Jede, die auf einer Demonstration gegen Nazis, Atomtransporte oder bei globalisierungskritischen Aktionen festgenommen wird, ein Rechtsbeistand organisiert wird. Und wir unterstützen den solidarischen Ansatz, dass die oft horrenden Kosten, die solche Verfahren nach sich ziehen, zumindest teilweise durch die “Rote Hilfe e.V.” abgefedert werden.

Dabei bleibt festzuhalten:

Keinesfalls stellen wir uns hinter alle Forderungen, die die “Rote Hilfe e.V.” erhebt.
Genausowenig billigen wir alle Aktionsformen, die Menschen anwenden, die Unterstützung durch die “Rote Hilfe e.V.” erfahren.

Aber wir wollen ein deutliches Zeichen setzen gegen die Hetze der Konservativen, die die Solidarität unter Linken mit Terrorismus gleichsetzen wollen.

Daher rufen wir alle Jusos auf, die “Rote Hilfe e.V.” zu unterstützen und damit zu zeigen: Die Linke lässt sich nicht spalten!

Wenn Ihr diesen Aufruf mit Eurem Namen unterstützen wollt, schreibt eine mail an  jusosfuerdierotehilfe@googlemail.com.

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