Berlin - Maskiert im Gerichtssaal

Roland Ionas Bialke 30.11.2007 15:38
Heute, am 30.11.2007, fand gegen mich eine Gerichtsverhandlung statt. In dieser Gerichtsverhandlung sollte mir vorgeworfen werden, dass ich gegen den § 41 WaffG verstossen hätte. Doch so einfach wurde es dann nicht!
Presseerklärung von Roland Ionas Bialke

Gegen 12 Uhr 30 traf ich vor dem Raum 571 im Amtgericht Tiergarten ein. Leider hatte mir mein Aufklärer leicht verzerrte Informationen mitgeteilt, sodass ich noch einmal verschwinden musste.

Einige Minuten später kam ich dann mit einer Sturmhaube maskiert zum Gerichtssaal, wo schon etwa 40 ProzessbeobachterInnen und JournalistInnen auf mich warteten. Zwei Zivilpolizisten und einige Beamte der Justiz waren auch vor Ort. Ich verteilte an die ProzessbeobachterInnen und JournalistInnen Flugblätter mit folgenden Inhalt:

"Ich habe den heutigen "Prozess" gegen mich zum Anlass genommen um für die Freiheit von Christian S. zu demonstrieren. Christian vegetiert im Gefängnis, weil die Polizei (LKA/SS 5) und die Staatsanwaltschaft (SA 8) gegen ihn Straftaten konstruiert haben. Zudem setzen sie sich mit Hilfe anderer Repressionsorgane über Gesetze hinweg. Beispielsweise am 26.06 2007 und am 10.09.2007 traten Polizeibeamte maskiert und mit Codiernummer im Gericht Turmstrasse auf um gegen Christian "auszusagen". Aber auch die ungenügende gesundheitliche Versorgung von Christian ist auszuräumen.

Darum werde ich während meinem "Prozess" im Gericht maskiert auftreten und mich nur mit meiner Codiernummer anreden lassen. Was die können, dass können Wir schon lange!

Mehr Info´s:  http://freechristian.gulli.to/

Freiheit für Christian - Freiheit für ALLE Gefangenen"

Meine Anwältin erschien und versuchte mich zu überreden meine Maskierung aufzugeben. Das tat ich allerdings nicht. Als Wir dann aufgerufen wurden trat ich dann in den Gerichtssaal und wollte meinen linken Platz besetzen. Allerdings sass da schon der Staatsanwalt. Daraufhin forderte ich diesen auf sich auf die andere Seite zu setzen. Leider hielt mich meine Rechtsanwältin zurück einen Antrag gegen die Sitzordnung zu stellen. Sie bat mich daraufhin hinaus, die Verhandlung hatte noch nicht begonnen.

Der Richter kam nach einigen Minuten auch heraus um sich mit mir zu unterhalten. Ich erklärte ihm, dass im Gerichtsgebäude Zivilpolizisten wären und diese für gewöhnlich versuchen ProzessbeobachterInnen, beschuldigte Menschen und RechtsanwältInnen einzuschüchtern. Ich erklärte ihm auch, dass es legal wäre, was eigentlich nicht stimmt, dass ProzessteilnehmerInnen maskiert im Gericht auftreten, da im Prozess gegen Christian S. auch Prozessteilnehmer maskiert im Gericht aussagen konnten. Weiterhin sagte ich ihm, dass er mich nur mit meiner Codiernummer anreden solle. Der Richter und auch ein Justizangestellter wollten mich so, also maskiert, nicht in den Gerichtssaal reinlassen.

Dann ging der Richter mit meiner Rechtsanwältin wieder in den Gerichtssaal und alle ProzessbeobachterInnen sollte wegen einer Unterbrechung raus gehen. Nach einer Weile wurden alle, auch ich, hereingerufen. Ich wurde aufgefordert meine Maskierung abzunehmen, wogegen ich aber widersprach. Was andere Menschen im Gericht dürfen, dass darf ich auch. Schliesslich gibt es ja noch so etwas wie Gleichheit vor dem Gesetz. Der Richter fragte mich nun wer ich bin und ich meinte, dass ich "Codiernummer 15" wäre. Daraufhin meinte er, dass er nicht wüsste wer ich bin und er meine Indentität wissen müsste. Ich sagte den Richter, dass ich mich vor einigen Minuten bei der Anmeldung ohne Maske ausgewiesen hätte. Was auch stimmte. Weiterhin sagte ich dem Richter, dass ich mein Gesicht ihm im Hinterzimmer aus zeigen würde, nur eben nicht vor Zivilpolizisten.

Ich begründete das damit, dass ich als Journalist zu einer gefährdeten Berufsgruppe gehöre und auch die Hausdurchsuchungen und das Waffenverbot gegen mich rechtswidrig sind. Darauf ging er nicht wirklich ein, sondern forderte mich noch einmal auf meine Maske abzunehmen. Ich beantragte hingegen eine Pause um einen schriftlichen Antrag zu stellen, dass ich meine Maskierung im Gerichtssaal beibehalten darf. Dieser Antrag wurde aber ignoriert, sodass ich einen Gerichtsbeschluss zum Pausenantrag forderte. Nun beantragte auch der Staatsanwalt gegen mich ein "Ordnungsgeld" über 100 Euro wegen der Maskierung.

Der Richter lehnte meinen Antrag auf eine Pause schliesslich ab, ignorierte den Antrag auf ein Ordnungsgeld und beschloss mich auf meine Zurechnungsfähigkeit untersuchen zu lassen, "um mal zu schauen ob eine Verwirrung vorliegt". Die Verhandlung wurde daraufhin ausgesetzt.

Ich freue mich, dass so viele ProzessbeobachterInnen und JournalistInnen bei diesem "Prozess" gegen mich dabei waren. Trotzdem habe ich ganz viele Menschen vermisst. Es wäre schön, wenn das nächste Mal bei mir, oder auch bei anderen Prozessbeobachtungen, mehr Menschen da sein würde. Ist es echt so schwer 100 Menschen zu mobilisieren? Anscheinend schon. ):

"Die Schweine" haben mein Konto gesperrt, sodass ich momentan kein Einkommen habe bzw. nicht darauf zugreifen kann. Darum wird es demnächst schwerer etwas von mir hören zu lassen.

Wie schon geschrieben,

Freiheit für ALLE und werdet mal ein bisschen frecher!!


 http://repression.fateback.com
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Ergänzungen

Anklage

Roland Ionas Bialke 30.11.2007 - 16:34
Ich wurde angeklagt, weil bei einer Wohnungsdurchsuchung 2006 in meiner Wohnung zwei Vorderladerpistolen und eine Schreckschusspistole gefunden wurde. Diese drei Waffen dar jeder frei ab 18 Jahren kaufen und diese auch zuhause haben. Nur das Führen (draussen offen rumtragen) und der Gebrauch bedarf behördlicher Genehmigung.

Etwa zwei Monate vor dieser Wohnungsdurchsuchung soll ich ein nationales Konzert angegriffen haben. Es wurde wegen Sachbeschädigung gegen mich ermittelt.

Siehe:  http://www.baal-re-mesh.com/dateien/gegen_die_tausend.PDF

Einen Monat danach, also etwa einen Monat vor dieser Wohnungsdurchsuchung, bekam ich ein "Waffenverbot im Einzelfall", dass heisst mir wurde verboten Waffen, also auch "Freie Waffen", zu besitzen, da "Grund zur Annahme" bestünde, dass ich entweder debil, drogenabhängig oder psychisch krank wäre.

Siehe:  http://www.juraforum.de/gesetze/WaffG/41/41_WaffG_waffenverbote_f%FCr_den_einzelfall.html

Allerdings wurde vergessen mich darauf hinzuweisen, dass ich dieses Verbot mit einem Arztbesuch (Facharzt meiner Wahl) hätte ausräumen können. Darum habe ich das Verbot nicht befolgt.

Das Verfahren wegen Sachbeschädigung wurde übrigens kurz vor der Wohnungsdurchsuchung eingestellt. Es ist aber noch eine Menge mehr passiert, das kann ich aber jetzt und hier nicht alles schreiben.

Pressespiegel

Sockenpuppe 30.11.2007 - 22:58
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2430485

"Der Angeklagte war auf dem Kriegspfad. Nicht, dass der gestiefelte Mann in Tarnjacke und mit schwarzer Sturmmaske über dem Kopf laut und aggressiv geworden wäre. Nur stur. „Ich werde die Maske hier im Saal nicht abnehmen“, weigerte er sich. Der Richter überlegte zunächst. Einen maskierten Angeklagten hatte er noch nie. „Ich werde es nicht dulden, dass Sie maskiert im Gerichtssaal sitzen“, entschied er schließlich."

Welt Online

media 30.11.2007 - 23:19
Große Aufregung im Gericht in Moabit: Ein 25-Jähriger aus der linken Szene, der Mitte November auf dem Gelände einer Reinickendorfer Schule auf Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy zugestürmt war und von Zivilbeamten niedergerungen wurde, erschien am Freitag in Springerstiefeln, Tarnjacke und mit einer Sturmhaube vermummt zu seiner Gerichtsverhandlung. Der 25-Jährige ist wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz angeklagt. Roland Ionas B. war gegen Mittag über längere Zeit in seiner militärischen Aufmachung in den Gängen des Gerichtes unterwegs und verteilte kopierte Flugblätter – unbehindert vom Sicherheitsdienst. Erst zwei verdutzte Polizisten in Zivil machten die Justiz-Bediensteten auf den vermummten Angeklagten aufmerksam. Ihnen ist der 25-Jährige Neuköllner seit längerer Zeit bekannt. Grund des aktuellen Prozesses gegen B., einen bekennenden Fan von Lee Harvey Oswald, sind die Ergebnisse einer Hausdurchsuchung vom 24. Dezember 2006.

Welt, 1.12.2007 -  http://www.welt.de/berlin/article1417809/Merkels_Angreifer_erscheint_vermummt_vor_Gericht.html

Foto

Roland Ionas Bialke 07.12.2007 - 23:25
Dieses Foto entstand nach der Verhandlung. Die Justiz-Angestellten hatte mich und meine Anwältin bis zu Tür verfolgt.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 13 Kommentare

ACAB

a 30.11.2007 - 16:19
Den Zivi-Bullen willst du dein gesicht nicht zeigen und dann veröffentlichst du hier ein Bild von dir ohne maskierung?

Viel Glück / Warum wurdest du überhaupt angeklagt? Ich meine, hatteste eine Panzerfaust im Schrank oda was?

Bialke ihm seine Wikipedia-NutzerInnen-

SammlerIn 30.11.2007 - 16:36
Bialke ihm seine Wikipedia-NutzerInnen-Seite ist auch Kult:  http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Roland_Ionas_Bialke

Ich lach mich tot...

Unglaublich 30.11.2007 - 16:43
Du willst vermummt vors Gericht? Okay, kann ich verstehen.. Doch wenn du "Journalist" bist, was machst du dann? Gehst du überall vermummt hin? Verfolgen dich die Bullen auch nach Hause. Ich hätte eher Angst vor Nazi-Fotografen, aber das kann ja im Gerichtssaal unterbunden werden.
Ich lach mich tot...

Hoffentlich geht's dir gut!

@Roland

Annemarie 30.11.2007 - 17:30
Lass dich nicht durch diese Vögel hier dumm machen, ich bewundere dich und deinen Mut. Ich fänd es gut, wenn du beim nächsten Prozesstag mit einer Bombengürtelattrappe ins AG Tiergarten läufst, dich dann ganz cool auf den Stuhl des Richters setzt und wenn der kommt und dich da wegscheuchen will, dann nimmst du deine Zündvorrichtungs-Attrappe aus der Tasche, hälst sie ganz lässig in der Hand und kreiselst mit dem Daumen gaanz langsam über dem Knopf, schaust dabei den Richter mit deinem liebevollen Blick (s.Wiki-Profil) an. Ich bin mir sicher, das du an dem Tag dann nicht verurteilt wirst. Probiers mal aus.

stay tight

tagmata 30.11.2007 - 18:33
aber sieh zu daß du nicht zwangseingewiesen wirst. und das mit der maskierung, klasse idee. jedeR hätts bringen können, du tust es. mußt aber dafür sorgen daß die begründung klar wird, vor allem auch der presse - die werden dich lieben.

Was habt ihr denn alle?

der Don 30.11.2007 - 18:36
Wenigstens mal ne kreative Art der Justiz auf diese Weise gegenüber zu treten! Mehr solidarische Menschen für die Bewegung!

Saugute Aktion

k.o.b.r.a. - antirepressionsplattform 30.11.2007 - 20:24
Schöne Aktion. Offensiv und kreativ. Wahrscheinlich wird aber die erstarrte und regel-unterwürfige "Linke" amüsiert bis angewidert die Verweigerung von Unterwerfung zur Kenntnis nehmen. Hoffentlich hören immer wieder auf die Rufer aus den Eliten und Kellern der sozialen (Nicht)Bewegung und verwirklichen auch in der Aktion ihren Traum von Selbstorganisierung und kreativer Phantasie.

Mit Fritz gegen Blödsinnssystem

nix 01.12.2007 - 10:15
Prima aktion.

Auch in dir steckt ein (Fritz) Teufel! ;)

Du musst aber aufpassen, dass sie es nicht schaffen, dich für deine unbequemen aktionen
in die anstalt einzuweisen.

 http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Teufel

Tolle Idee, tolle Aktion, weiter so

potentielle Unterstützer 01.12.2007 - 23:56
Hervorragend. So offensiv müssten viel mehr Menschen mit Repression umgehen.

Kann man dich als Betroffenen unterstützen? Bekommst du Rechtshilfe?

@Mods: Dieser Artikel über eine beispielgebende Aktion sollte auf die Startseite.

kreativität

gegen 03.12.2007 - 13:34
jurisprudenz ist ja löblich und unterstützenswert. auch deine solidaritätsbekundungen zu einem anderen politischen prozess in berlin. ich verstehe nur ehrlichgesagt nicht so recht die sache mit den vorderladern und der schreckschußpistole. ich dachte du bezeichnest dich als journalist und forderst ja auch als solcher gewissermassen solidarität ein. warum dann so militaristisch und waffenfetischistisch? ist das deine auffassung von freiheit, dass jeder einfach so mit schießeisen durch die gegend laufen darf? schußwaffen gehören ja nun mal nicht zwingend zum arbeitsgerät eines journalisten oder? nimmst du dazu bitte mal stellung?

@ gegen 03.12.2007 - 13:34

Roland Ionas Bialke 03.12.2007 - 23:24
Ich weiss nicht, ob Du das hier noch liest, aber ich will mich Dir gerne erklären! Ich bin Sportschütze, habe einfach Spass an diesem Sort. Aber das ist nicht der Hauptgrund für den Besitz - Der wahre Grund ist, dass ich gesellschaftlich anerkannt sein will. Ich möchte ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft sein. In der Vergangenheit war es aber oft so, dass ich irgendwie ausgegrenzt war, entweder, weil ich kein Geld hatte oder weil ich beispielsweise nicht die soziale Kompetenz besass um andere Menschen auf anhieb kennen und mögen zu lernen. Und die Waffen oder der Sprengstoff sind in diesem Zuständen ein Grund um etwas zu sein. Aus diesen "Mackergehabe" hat sich aber etwas ganz anderes entwickelt - Nämlich, wie schon beschrieben, eine sportliche Komponente. In Unserem Forum erkennen Wir das langsam und Wir klären die Neuen auf, dass nicht die gefährlichste "Betätigung" gut ist, sondern es zum Beispiel um Verantwortung gegenüber anderen Menschen geht. Ich kann jetzt nicht alles Öffentlich schreiben... Warum so "militaristisch"? Im Gerichtsverfahren vom 30.11. war es nur um zu zeigen, dass ich kämpferisch gestimmt bin. Also nur ein bloses "Show Muscle". Im Leben ist es erstens ein Fetisch, ich gehe z.B. in den Kit-Kat-Club, und zweitens ein Selbsschutz. Mit Stahlkappenschuhe werden zwar mehr Menschen auf mich aufmerksam und so werde ich eher Ziel von Angriffen, aber die andere Seite ist, dass es sich jemand zwei Mal überlegt ehe er jemanden Angreift der gepanzert/bewaffnet ist. Der dritte Grund ist, dass mal die Rede davon gewesen ist (vor der WM 2006), dass SoldatInnen auf Demonstrationen eingesetzt werden und diese dann vielleicht auf DemonstrantInnen schiessen würden. Darum stand zur Diskussion, dass einige sich in die Bundeswehr einschleusen (ist eigentlich ein alter Hut) und, sollte es soweit kommen, dass auf DemonstrantInnen geschossen wird, dann diesen DemonstrantInnen zur Hilfe zu eilen. Unter diesen Umständen musste ich mich natürlich anpassen. Ich hatte lange Haare und war "alternativ gekleidet". Das habe ich geändert. Kann aber sonst auch in viele Rollen schlüpfen. Ich hoffe, Du glaubst jetzt nicht an Super-Roland, denn das meiste waren einfach unausgegorene Schnapsideen (Nein, ich trinke keinen Alkohol!), oder, wie andere es sagen: Spinnereien. Kreativität.


im

gegen- 05.12.2007 - 11:29
teil, ich habe nach deiner erklärung ganz und gar nicht den eindruck eines ritterlichen super-rolands. ich möchte gerne auf ein strengeres urteil verzichten, weiß ich doch, dass du mit sicherheit auf enormes unverständnis treffen mußt und dich zwangsläufig selbst in einer marginalisierten position wiederfindest. ich kann das gut nachempfinden. so, wie du davon schreibst, dass panzerung/bewaffnung deine persönlichkeit mit konstituiert, kann einem doch nur angst und bange werden. da drängt sich einem förmlich der gedanke auf, es handele sich bei dir um eine tickende zeitbombe. so sehr du auch den verantwortungsvollen gebrauch von waffen zum ausdruck bringen willst, das sollte wirklich nicht ein persönlichkeitskonstituierendes merkmal sein. ich empfehle dir die lektüre von klaus theweleits "männerphantasien", dort findest du viele der ausdrücke, die du in deiner erklärung verwandtest, panzerung zum beispiel. auch die dynamik der wechselbeziehung zwischen bewaffnung und zugehörigkeit zu bestimmten kreisen wird sehr gut skizziert in jenem buch. wenn ich deine worte so lese, kommt mir ehrlichgesagt die idee, dass du vielleicht in früheren zeiten einmal den gedanken hattest, zur polizei zu gehen. dort wärest du in der tat dann vielleicht gut aufgehoben gewesen. in einem schießenden männerbund, in welchem es einem individuum leicht fallen würde, aufzugehen, dort leistet man ja nach weitläufiger auffassung einen erheblichen beitrag zu unserer "zivilen demokratie" (ironie). nun ist das aber ja nicht so. im gegenteil, du stehst denen gegenüber. aber komischerweise bist du ihnen dennoch ähnlicher als du glaubst, es zu sein. ich weiß, das mögen jetzt durchaus abwegige vermutungen meinerseits sein. aber deine erklärung, die art, wie du dich selbst profiliertest, erweckt in mir eben diesen eindruck. dass du deine persönlichen auseinandersetzungen mit dem staat nutzt, um politische aussagen zu machen ist sicher zulässig und nicht so sehr zu beanstanden.
deinem hang zum profilieren begegnet der staat jetzt mit repression und fordert ein psychiatrisches gutachten. sicherlich nicht ganz unnachvollziehbar nach deinen auftritten. wundern sollte es einen jedenfalls nicht.

@ gegen

gabba 12.03.2008 - 22:12
aber sonst gehts noch oder wie?
roland is ne coole sau; bums, aus, nikolaus...