1. Dezember - Naziaufmarsch in Berlin Süd-Ost

Antifa aus Berlin 29.11.2007 01:57 Themen: Antifa
Am 1.Dezember findet im Berliner Südosten mal wieder ein Aufmarsch von „Freien Kräften“, NPD und JN statt. Aus diesem Anlass hat sich ein Antifaschistisches Bündnis unter dem Motto "Antifa-Event statt Nazi-Advent! Naziaufmarsch sabotieren!" zusammen gefunden, um den Aufmarsch zu verhindern. "Diesen rechtsextremen Aufzug werden wir auch zum fünften mal in Folge nicht unwidersprochen hinnehmen und rufen dazu auf, sich den Nazis am 1. Dezember in den Weg zu stellen. Wir rufen alle AntifaschistInnen aus Berlin und anderen Regionen auf, unsere Aktivitäten zu unterstützen," ruft Gesine Klein stellvertretend für das Antifa-Bündnis auf.
Naziaufmarsch durch Neukölln

Die Nazis mobilisieren zu 11 Uhr und treffen sich am U-Bahnhof Rudow (U7). Sie rufen auch überregional zur Beteiligung auf, es wurden Redner aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin angekündigt. Nach Presseinformationen dürfen sie allerings definitiv nichtmehr nach Treptow, für die Nazis eine nicht zu unterschätzende Blamage. Stattdessen laufen sie nördlich, an der Gropiusstadt vorbei nach Britz-Süd. Dort befindet sich ein Jugendclub des SJD-Die Falken, der bereits mehrfach von Neonazis beschmiert und beschädigt wurde. Antifaschistinnen und Antifaschisten treffen sich zunächst ebenfalls am U-Bahnhof Rudow, der zentrale Treffpunkt für alle Gegenaktivitäten. Dort gibt es angemeldete Gegenveranstaltungen. "Nach Möglichkeit wollen wir bereits dort eine Entscheidung herbeiführen und die Nazis nach Hause schicken." so Gesine Klein aus dem Antifa-Bündnis. Da sich kurzfristig immernoch Details klären und neue Infos dazukommen können, sei es "wichtig, sich stets per www.antifa-dezember.de.vu auf dem Laufenden zu halten und auf Ankündigungen zu achten," so Klein weiter.

Demo am Vortag

Bereits am Vorabend des Nazi-Aufmarsches wird eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto „Antifa-Event statt Nazi-Advent! Naziaufmarsch sabotieren!“ durch den Berliner Stadtteil Rudow laufen. Dabei soll auf Nazistrukturen im Berliner Südosten hingewiesen werden. Es geht aber auch darum, mit Spaß und Kreativität eigene Akzente zu setzen. Das eine Demonstration durch den von Nazis als Rückzugsraum betrachteten Ortsteil Rudow geht, verfehlt seine Wirkung nicht. Im Internet drohen die Veranstalter um Neonazi Sebastian Schmidte bereits unverhohlen gegen die Demonstration.

Im Vorfeld des ersten Dezembers

Bereits am Samstag, den 27.10.07, führten Neonazis eine Kundgebung für ein rechtsextremes Jugendzentrum auf der Rudower Spinne durch. Angemeldete wurde das Ganze von Thomas Vierk (BVV-Abgeordneter der NPD in Neukölln), erschienen waren jedoch bloss knappe 20 TeilnehmerInnen. Über 60 Antifas, die eine Spontandemosntration durch Rudow durchführten, machten das Desaster für die Nazis komplett und sorgten dafür, das sie sich hinter dem Imbiss Ketchup verstecken mussten und öffentlich nicht wahrgenommen wurden.

Am Vergangenen Samstag verteilten die bekannten Neonazis aus dem Berliner Südosten am S-Bahnhof Schöneweide Flugblätter für ihren Aufmarsch. Parralel dazu standen sich 40 Kameraden in Lichtenberg die Beine in den Bauch, und deklarierten das als Gegenkundgebung zur 1600 Personen starken Silvio-Meier Demonstration in Friedrichshain. Das ihr Handeln allerdings auch Konsequenzen nach sich ziehen kann, bemerken die lokalen Neonazis scheinbar diese Woche. Auf ihrer Internetseite heißt es am 28.11., "vor 2 Tagen (wurden) bei mehreren mutmaßlichen Personen der Widerstandsbewegung Drohungen an die Häuserwände gesprüht. In der Nacht vom 27. zum 28. wurden indessen mindestens 2 Kraftfahrzeuge zum Teil erheblich beschädigt und unbrauchbar gemacht."

Hintergrundinformationen zu Neonazis in Berlin-Neukölln sind seit November dieser Publikation zu entnehmen. Hintergrundinformationen und aktuelle Nachrichten zu Neonazis im Südosten Berlins sind bei der Antifa Süd-Ost sowie der Antifa Neukoelln zu finden.

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Ergänzungen

BErliner Zeitung von gestern:

Zeitungsleser 29.11.2007 - 11:04

Neonazi-Demo in Neukölln
Route für Samstag steht fest

Die für Sonnabend geplante Neonazi-Demonstration wird erstmals nur durch Neukölln führen. Nach Informationen der Berliner Zeitung soll der Aufzug unter dem Motto "Für ein nationales Jugendzentrum" um 11 Uhr am U-Bahnhof Rudow beginnen und unter anderem an der Gropiusstadt vorbei nach Britz ziehen. Auf der Strecke liegt ein Jugendclub des sozialistischen Jugendverbandes Falken in der Gutschmidtstraße 37. Dort in der Nähe wird die Demonstration wahrscheinlich auch enden.

Details der Route nennt die Polizei offiziell nicht. Über den Streckenverlauf in Neukölln herrsche Einigkeit mit den Veranstaltern - auch weil diese Strecke gut zu schützen sei, hieß es aus der Behörde. Die Polizei rechnet nicht damit, dass von dem Aufzug unmittelbare Gefahr für den Jugendclub ausgeht.

Seit Wochen mobilisieren linke und bürgerliche Gruppen zum Widerstand gegen den alljährlich stattfindenden Aufmarsch, der früher immer auch durch Treptow führte. Unter anderem ist ab 10.30 Uhr am U-Bahnhof Rudow eine Gegenkundgebung angemeldet. (kop.)

Weitere wichtige Informationen und Termine:

E-G-A-L 29.11.2007 - 11:32
1. Letzte Informationsveranstaltung
Treffpunkt: Donnerstag, 29.November 2007 um 19 Uhr
Ort: Café Größenwahn/ K9 | Kinzigstraße 9, Berlin-Friedrichshain

2. Antifa WarmUp Demo
Treffpunkt: Freitag, 30. November 2007 um 19 Uhr
Ort: U-Bhf Zwickauer Damm [U7] | Berlin-Neukölln

3. Kundgebung und Direct Action
Treffpunkt: Sonnabend, 1. Dezember 2007 um 10.30 Uhr
Ort: U-Bhf Rudow [U7] | Berlin-Neukölln


Weitere Informationen erhaltet ihr:
Infotelefon: 0162-3744514
WAP-Ticker:  http://ticker.hopto.org
EA: 030-6922222

In diesem Sinne:

Antifa-Event statt Nazi-Advent! Naziaufmarsch sabotieren!

ZeugInnen und Betroffene

- 29.11.2007 - 12:28
ZeugInnen und Betroffene von Festnahmen und Mißhandlungen durch die Polizei vor, während und nach der/den Antifademo/s melden sich bitte telefonisch beim
Berliner Ermittlungsausschuss (EA-Berlin)
Tel.: 030 - 692 22 22

 http://www.mehringhof.de/projekte/ea.htm
 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=3098
 http://www.antifa.de/cms/component/option,com_docman/task,cat_view/gid,34/Itemid,34/

Flyervergabe

... 29.11.2007 - 15:59
Am Vormittag des 24.11.07 müssen diverse Neonazis versucht haben in den Gropiuspassagen kleine Zettel mit der Aufschrift "Für ein nationales Jugendzentrum" zu verteilen. Außerdem riefen Sie auf diesen zu der Demonstration am 1.12.07 auf. Ich weiß nicht wer (it wasn't me), allerdings müssen fleißige Antifas diese daran enorm gehindert haben. Sämtliche Handzettel lagen nur im Eingangsbereich auf dem Boden verteilt und sorgten für keinerlei Aufsehen. Nach ca. zehn Minuten wurden diese dann von der hauseigenen Reinigung zusammengefegt und entsorgt.
Darum weiterso: Braune Propaganda in die Tonne. Nazipropaganda entsorgen ob in Universitäten, Schulen oder Einkaufszentren.

samstag 1.12

Falken Neukölln 29.11.2007 - 16:04
Wir Falken rufen zur Beteiligung an den Protesten gegen den Nazi-Aufmarsch auf! KOMMT ALLE UM 10.30 UHR ZUM U-BHF- RUDOW!

Wir Falken haben eine weitere Kundgebung an der Gutschmidtstraße auf Höhe des Marktplatzes(vor Bibliothek und Park) angemeldet. Diese Kundgebung kann ab 11 Uhr, als Anlaufpunkt für Protestierende dienen. Da die Demo der Nasen möglicherweise am Marktplatz Britz-Süd enden wird.

www.falken-berlin.de

Ergänzung: Kundgebung vor dem ASH

Rudi 29.11.2007 - 16:19
Die Falken haben für den Fall, dass es uns nicht gelingt die Nazis zu stoppen
eine Kundgebung gegenüber dem Marktplatz bei Britz-Süd angemeldet.
Dort findet fast genau gegenüber des Anton-Schmaus-Hauses die Abschlusskundgebung
der Nazis statt.
Also alle nach Rudow, Aufmarsch blockieren, wenns nicht klappt auf zum ASH!

--------------------AUFRUF------------------


Die Falken rufen zur Beteiligung an den Protesten gegen den Nazi-Aufmarsch auf! KOMMT ALLE UM 10.30 UHR ZUM U-BHF- RUDOW!

Die Falken haben von 11-15 Uhr eine weitere Kundgebung an der Gutschmidtstraße auf Höhe des Marktplatzes (vor Bibliothek und Park) angemeldet. Diese Kundgebung kann ab 11 Uhr, als Anlaufpunkt für Protestierende dienen.

Endpunkt der Nazi-Demo?

vorbereiter 30.11.2007 - 15:18
Also Start der Nazidemo ist ja um 11h am U-Bhf Rudow. Über den Endpunkt (soweit kommen die zwar eh nicht, aber theoretisch) gibt es verschiedene Aussagen. Das "Antifa-Event"-Bündniss meint zu wissen, dass die Nazis am S-Bhf Schöneweide aufhörn zu demonstrieren ( http://users.blacksec.org/~kuh-berlin/antifa-dezember/mitteilungen.html). Die Falken meinen aber der Endpunkt ist ein Marktplatz nähe dem U-Bhf Britz-Süd. Weiß da wer mehr? Wäre nützlich für Planung etc...

Karten für morgen!

Vorbereiter2 30.11.2007 - 16:09
Für bessere Orientierung morgen gibts auf der www.antifa-dezember.de.vu 2 sehr gute Karten zum Download (pdf). Dort ist auch die erwartete Naziroute eingezeichnet (erwartet! kann abweichen!!!).
Also ausdrucken und morgen in Kleingruppen Naziaufmarsch verhindern!

PS. wär coll wenn wer die kopiert und morgen bei der Auftaktkundgebung (10.30h, U-Rudow) verteilt.

Last Update für den 1. Dezember in Berlin:

Updater 01.12.2007 - 01:07
Last Update für den 1. Dezember in Berlin:

Infotelefon: 0162 3744514
EA-Notrufnummer: 030 6922222
WAP-Ticker: ticker.hopto.org

Nazis treffen sich um 11 Uhr am U-Bahnhof Rudow
Zentraler Anlaufpunkt und Gegenkundgebung ebenfalls am U-Bahnhof Rudow um 10.30 Uhr

Karten gibt es hier:
 http://users.blacksec.org/~kuh-berlin/antifa-dezember/material/Orientierungsplan_01-12-07_big.jpg
 http://users.blacksec.org/~kuh-berlin/antifa-dezember/material/karte_big.jpg

Backgroundinfos hier:
 http://www.antifa-dezember.de.vu - Mobiseite
 http://www.treptowerantifa.de - Treptow-Köpenick Chronik
 http://www.abso-berlin.tk - Antifa im Südosten Berlins
 http://www.antifa-neukoelln.de.vu - Chronik Neukölln
 http://www.kuh-berlin.de.vu/ - kreativer unkonventioneller Haufen

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Kreativität?

(muss ausgefüllt werden) 29.11.2007 - 03:33
Wenn das Selbstbeweiräuchern, Rummackern und Posern auf Dächern mit Bengalos kreatives Vorgehen gegen Nazis ist, dann weis ich ja nicht. Kreativ wäre, mal was zu machen, was nicht in das Konzept der Bullen einkalkuliert ist und die Nazis wirkungsvoll behindert. Aber dazu ist die Berliner Antifa (leider) scheinbar unfähig, wie mensch am kommenden Wochenende in der Hauptstadt sehen kann, wenn sich das übliche Prozedere mit den üblichen Protagonisten zum x. mal wiederholt. Trotzdem nett gemachter Artikel (bzw. Aufruf) ;-)

@ (muss ausgefüllt werden) / Eigeninitiative

Quentin 29.11.2007 - 08:57
Wenn du hier schon so große Töne spuckst dann sage doch einmal wie deine "kreativen" Aktionsformen ausehen sollen die du am Samstag gegen den Naziaufmarsch unternehmen willst/würdest??

Ich bin gespannt...???

bengalos etc.

oder so 29.11.2007 - 10:58
erst bengalos zünden und dann
für die umwelt demonstrieren!
merkt ihr überhaupt noch was?
den stinkkram brauchen doch
nur selbstdarsteller.
umweltbewusste menschen lassen
die finger davon

@quentin

zappel 29.11.2007 - 12:02
überschrift
geldstrafe für deutschlands faulsten
npd politiker?

@Quentin

(muss ausgefüllt werden) 29.11.2007 - 12:48
@Quentin
Bin dieses Wochenende selbst leider beruflich verhindert, aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich das dann hier auf Indymedia zum Vorteil von Nasen und Bullen ausbreiten würde. Ansonsten mach dir keine Sorgen, ich mach meine Hausaufgaben. Dieses dämmliche Bengalo-Abgefeiere von Antifamackern hat jedoch nichts mit kreativen Vorgehen gegen Nazis zu tun. Überraschend unkonventionell wäre, die Nasen während ihrer Demo aus irgendwelchen unerwarteteten Positionen (wie von Naziseite aus in Wismar oder Schönebeck geschehen) militant anzugreifen, deren Demo zu unterwandern oder während die paar Deppen da durch Neukölln marschieren, ihre Strukturen in Berlin anzugreifen. Aber dazu ist die hiesige Partyantifa nicht in der Lage. Feiert euch nur schön selbst, wenn ihr am Freitag irgendwo durch Berlin latscht und euch eine kleine Revolution herbeihalluziniert.

:(

ko 29.11.2007 - 14:56
das darf doch nicht wahrsein. das abfeuern von bengalos ist rummackern? wie scheisse muss mensch eigentlich sein. vielleicht hebt es auch einfach die stimmung, sieht gut aus, ist ein optisches spektakel, macht ausmerksam, erzeugt kämpferische stimmung, bringt spass usw..?
ach ja wenn es denn stimmen sollte, is parolen rufen, die fäuste recken usw. auch rummackern.

@ beruflich verhinderter mensch

egal oder 29.11.2007 - 15:03
Ich stimme dir in deinen Aussagungen komplett zu. Problem ist nur, wo die ursachen liegen, dass sich in Berlin eine solche "antimiltante" (mal übertrieben) szene entwickelt hat. Gründe hierfür sind vielleicht die jahrelangen Streitereien innerhalb der Antifaszene und die daraus teils resultierenden Ansätze Gewalt bringt nichts. Ein anderer Aspektist das zurück ziehen in die Theoriestätten, was einerseits gut ist, aber nun mal Nazis und Staat damit in Ruhe agieren lässt. Durch diesen Szenekonsum an Parties, jedes Wochenende ist es schlicht gesagt so, dass die meisten überhaupt keine Ahnung haben, wie mensch direkte Aktionen oder militante Aktionen macht und anderseits ist wohl das größte Problem in Berlin das dort keine Notwendigkeit besteht. Dies soll nicht pauschalisierend wirken aber den meisten geht es doch ganz gut und sie haben "kaum etwas zu verlieren". Früher da hatten die Hausis was zu verlieren, nämlich ihre Häuser und das damit verbundenen Freiheiten. Das Problem von damals trifft auch demnächst die Menschen die noch in solchen Zusammenhängen wohnen, wie die Rigaer Strasse, Köpi und andere Wohn(wagen)projekte. Im kommende Mai könnte also, das jehe Ende für die letzten besetzten Häuser in Berlin sein. Kommt alle zur Demo am 8.12 und zeigt, dass es auch in Berlin krachen kann und der Staat in seine Schranken gewiesen werden kann.

@ (muss ausgefüllt werden) Gegendarstellung

Quentin 29.11.2007 - 15:05
Ich kann Dir überhauptnicht zustimmen! Der Wille etwas gegen die Nazis zumachen ist schon da aber wie du vielleicht weist (oder auch nicht k.a) sind die Berliner Cops in solchen Sachen immer härter als in anderen Deutschen Städten! Ich habe selber diese Erfahrung schon ein parr mal machen müssen! Aus diesem Grund ist es nur zu erklären warum die Berliner Aktivisten even. nich so forsch sind! Die Cops sind ja (leider) auch nicht komplett blöde und haben schon einiges an Erfahrung!

@alle Berlinhasser

Berliner Antifa 2 29.11.2007 - 15:48
Ich weiss ehrlich gesagt nicht was dieses ständige Gedisse gegen die Berliner Antifazusammenhänge hier auf Indymedia soll.

Ja es stimmt, wenn man auf eine Demo geht um Krawall zu machen ist man in Berlin schlecht beraten. Das liegt aber einfach an der Bullenpräsenz bzw. Repression im allgemeinen und daran, dass Berliner Antifas keinen Krawall um des Krawalls willen nötig haben. Bei vielen ist die Pubertät nämlich schon vorbei.

Wenn militante Aktionen einen Sinn machen werden sie in der Regel auch durchgeführt. Anlassbezogen und zielgerichtet:

 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/89864/index.html

 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/89149/index.html

Von einer "antimilitanten" Szene zu sprechen ist also mehr als unrichtig und zeugt nur davon, dass der Unterschied zwischen zielgerichteter Militanz und Zerstörungswut nicht begriffen wurde. Nirgendwo in Deutschland haben die Nazis alltäglich mit mehr Widerstand zu rechnen als in Berlin.

Berlin ist außerdem eine der wenigen Städte, wo die Nazis kaum einen Fuß auf den Boden bekommen. Hier gibt es breite gesellschaftliche Bündnisse gegen Rechts und Antifagruppen, die als gesellschaftliche Akteure lokal akzeptiert und anerkannt sind, obwohl sie linksradikale Positionen vertreten.

Zudem gibt es eine antifaschistische Kultur unter Jugendlichen, von der andere Städte nur träumen können. 2000 Antifas auf einer Jugenddemo wie der Silvio Meier Demo, oder mehr als 3000 Besucher beim "Beats against Fascism" in Lichtenberg sprechen für sich.

Wenn euch Berlin nicht gefällt bleibt bitte zu Hause. Wenn euch unsere Aktionen und Partys nicht gefallen, kein Problem, es gibt unzählige Alternativen für euch. Wir brauchen euch nicht!

@ko

(muss ausgefüllt werden) 29.11.2007 - 19:37
Das nen Bengalo auf ner Demo sicherlich motivierend wirkt steht ja nicht in Frage, aber "Kämpferische Stimmung" - genau das ist die Farce. Ihr bekämpft mit euren albernen Latschdemos in Berlin einen Scheiss. Was interessiert es irgendwelche Berliner/Brandenburger Nazistrukturen, ob da ein paar Antifas da durch irgendeinen Kiez wackeln und fahren dann wieder nach Hause? Oder was meint ihr, wieviel braunes Gedankengut ihr in der Mitte der Bevölkerung dadurch bekämpft? Schonmal so ne alberne Berliner Antifademo von Außen betrachtet? Die Außenwirkung ist echt für die Katz. Nur die wenigsten denken über ihre Aktivitäten nach und wenn viele mal ehrlich sind, dann ist es doch nur plumper Aktionismus und das Gefühl zu haben "Ich hab was gegen das Böse (Wahlweise: Nazis, Bullen, Kapitalismus, Staat, Abschiebemaschinerie, etc.) getan", auch wenns 0,nix bewirkt hat. Letztendlich unterscheiden sich viele Afas nicht von den "Bratwurst gegen Rechts" Bürgis, ihr Anliegen ist zwar nett gemeint, aber es entfaltet keinerlei Wirkung und ist nur symbolischer Natur.

@Quentin
Hab auch schon meine einschlägigen Erfahrungen mit den Berliner Cops machen müssen, aber die sind doch hier vollkommen irrelevant, wenn mensch auf unkonventionelle Methoden setzt. Ist doch klar, dass die Bullen nem Mob schwarzgekleideter Leute, der sich vom eigenen Kundgebungsort in Nazinähe begibt auch mal aufs Maul hauen, dass ist ja das Kernproblem, dass die Leute nich raffen, kreativ und vor allem mal logisch da ranzugehen. (Analysieren: was machen die Bullen, wenn ich mich wie verhalte und die eigene Vorgehensweise dem pragmatisch anpassen). Die oben genannten Beispiele lassen sich gänzliche ohne Direktkonfrontation mit den Bullen durchziehen, dass nur mal nebenbei.

@Berliner Antifa
Es geht hier nicht um Krawall sondern um ein effizientes und kreatives Vorgehen gegen Nazis. Dass die Nazi-Szene in Berlin relativ fürn Arsch ist, da stimme ich zu, aber das betrifft wie die meisten wissen werden, nur das Zentrum, je mehr mensch nach außen geht, in die Randgebiete bis hinein nach Brandenburg, da sieht die Sache gänzlich anders aus. Auch wenns vielleicht zunächst den Anschein macht, aber die Kritik am Vorgehen ist nicht explizit berlinspezifisch, sondern trifft auch auf den Großteil der Nichtberliner zu.

egal oder von 15:03 ist nichts mehr hinzufügen.

@ (muss ausgefüllt werden)

Berliner Antifa 2 29.11.2007 - 20:14
Schade, dass du offensichtlich nicht begriffen hast was ich geschrieben habe. Deshalb nochmal einfacher verfasst zum mitdenken:

a) Eine Demo kann auch "kämpferisch" sein ohne Riots. Und zwar wenn sie ein Erlebnis von Zusammenhalt, Solidarität und Stärke ("hey, wir sind etwa 2000 leute, ich bin offensichtlich nicht allein") vor allem für die jungen Leute vermittelt, die es als "Alternative" zum Teil nicht leicht haben in einer rechten Alltagskultur. Nicht umsonst kommen viele der Jugendlichen aus den Randbezirken.
Und hier haben wir auch das Argument warum eine solche Demo gemacht werden sollte: Nicht in erster Linie für die Leute, die aus dem Fenster kucken, sondern für diejenigen, die hingehen. Vielleicht ist der Szenestyle für dich nicht mehr attraktiv, für mich ist er das auch nicht, aber für die Teilnehmer schon. Das sind Erlebnisse die einen antifaschistischen Lifestyle stärken, langfristig das beste Mittel gegen Rechts.

b) Naziaufmärsche werden nur in den seltensten Fällen von Riots, oder den von dir nicht näher spezifizierten "kreativen Aktionen" verhindert. Und in Berlin schon mal garnicht, da kannst du dich noch so bunt, oder "casual" anziehen. Die Bullen wissen hier meist worauf sie zu achten haben.
Deshalb ist es wichtig gegen Rechts breite gesellschaftliche Bündnisse einzugehen. Das heisst nicht auf linksradikale Positionen zu verzichten und auch nicht immer militanz aufzugeben. Oft ergibt sich die Möglichkeit zur militanten Verhinderung eines Naziaufmarschs erst im Zusammenspiel mit "bürgerlichen" Anti-Nazi-Aktionen.
Aber auch wenn die Nazis wegen einer friedlichen Blockade von Gewerkschaftern, Sozialdemokraten und empörten Hippieltern gestoppt werden ist mir das lieber, als wenn 50 Kreative isoliert irgend einen Scheiss machen, der weder die Nazis, noch sonst irgendwen interessiert und damit garnichts erreicht wird.

x) Um es noch einmal zu wiederholen: Leute, die nur um der Riots willen Riot machen wollen (es in den meisten Fällen aber nicht hinbekommen) sollten besser zum Fußball gehen, da gibts meist weniger Bullen und man muss mit den "targets" nicht so wählerisch sein. Und auch frustrierte Besserwisser können gern zu Hause bleiben, oder kommen und es besser machen.

Aber hört auf uns ständig zu erzählen was ihr gemacht hättet wenn... ihr seid nicht wir!

@ (muss ausgefüllt werden) "Rumkritisiererei"

Quentin 29.11.2007 - 21:05
Ich kann das nicht mehr von solchen Leuten wie Dir hören!! Vielleicht hast du Recht, vielleicht auch nicht keine Ahnung aber eine Menge Leute inclusive mir haben noch ein Leben ausserhalb der Linken Bewegung! Ey, ich bin z.B auf Arbeitssuche und das ist mir wichtiger als mich andauernd um meine persönlichen Belange zu kümmern und damit auf Demo´s, Kundgebungen u.s.w zu gehen! Ausserdem habe ich auch eine Freundinn die dass was ich mache überhaupt nicht okay findet! Was ich damit sagen will ist das Leben besteht nicht nur aus dem Kampf um eine bessere Welt, mensch muss auch Kompromisse eingehen! Einige hier so wie Du haben das immer noch nicht kapiert!!!

termin

nw??? 30.11.2007 - 01:16
was hat denn diese termin-ankündigung im newswire verloren?

@egal

kein fan 30.11.2007 - 09:31
muss dein aufgehetze sein? kannst du es nicht
akzeptieren das es auch ausser randale und
terror "macker" noch menschen geben die eine gute
nicht kriminelle demo machen wollen?
jedenfals ist es ein gutes Zeichen das sich
immer mehr dazu entschliessen von der gewalt
abzurücken.es geben immer mehr kundgebungen
und demos,auf denen krawallmacher wie du keine
chance haben.das sind die mit erfolg.

@kein fan

Berliner Antifa 2 30.11.2007 - 16:20
Entweder willst du hier rumprovozieren, oder du hast es auch noch nicht begriffen. Es geht nicht um Gewaltverzicht, es geht um den sinnvollen Einsatz von Militanz.
Niemand, der auch nur ein Bisschen Erfahrung in antifaschistischer Praxis hat weiss, dass es ganz ohne Gewalt auch nicht geht. Allein wegen der Notwendigkeit der Selbstverteidigung.