Berlin: Über 2000 auf Silvo Meier-Demo

Demonstrant_In 24.11.2007 19:39 Themen: Antifa Freiräume
Soeben ist die alljährliche Silvio Meier-Demonstration in Berlin zu Ende gegangen.
Für 16Uhr ist der Demobeginn angesetzt worden. Bereits vorher sammelten sich schon viele Antifas an der Samariterstraße. Die Medien versuchten im Vorfeld Krawalle anzukündigen und die Demo zu kriminalisieren.

Im Vorfeld der Demo fand eine Aktionswoche mit Infotischen statt und es wurde ein Antifajugendinfo verfasst, welches in 10000-facher Auflage verteilt wurde.

Schon bevor die Demo loslief, wurde die Frankfurter Allee, eine zentrale, große Straße Berlins, besetzt, sodass die Autos unter einem Tunnel von Antifafahnen an den Demantrant_innen vorbei fahren mussten. Gegen 17Uhr schließlich lief der Aufzug laut und entschlossen in einer Länge von teilweise bis zu 500m los.
Die Polizei hielt sich am Anfang zurück und ließ sich eher selten in direkter Demonähe blicken.
Nachdem mit Leuchtraketen gestartet worden war, zog die Demo kurz durch den Friedrichshainer Nordkiez, ehe sie nach Lichtenberg lief. Immerwieder wurde von Balkonen und Fenstern Solidarität bekundet und von so manchem Haus ein Feuerwerk abgebrannt.
Vorbei am Rathaus Lichtenberg bog man dann bald wieder ein um zurück nach Friedrichshain zu laufen.

Erneut durch den Nordkiez an den Häusern in der Rigaer Straße vorbei, ging es wieder auf die Frankfurter Allee, wo sich der zwischenzeitlich auf 2500Personen angewachsene Aufzug auf eine Breite von rund 20m ausdehnte. Als man wieder am U-Bahnhof Samariterstraße angekommen war, bog das Fronttranspi in die "berühmte" Mainzerstraße ein, während ein Teil wieder Richtung Lichtenberg laufen wollte. Dieser Part allerdings wurde sogleich von den Beamten der
23. Hundertschaft in die Demo zurück gescheucht.
Durch weitere Straßen des Südkiezes laufend, gelangte die Demo nun auf die Warschauer Straße, in der die von rechten Hooligans frequentierte Ambrosius-Bierbar ist. Erneut wurde unter regem Schwenken der Antifaschistische Aktions Fahnen ein Feuerwerk vom Dach eines Hauses abgebrannt. Das Ende der Demo war in der Revalerstraße nahe den Clubs Cassiopeia und RAW-Tempel. Hier wurde die Demonstration beendet.
Bis dahin war alles sehr ruhig und die Cops positionierten sich provokant direkt neben den Demonstrat_innen in kompletter Kampfausrüstung.
Nach etwa 10 Minuten "Machtbeweis" schließlich begannen sie sich immer wieder durch die Traube an Demonstranten zu prügeln und nahmen in der Folge auch Personen fest.

Letztendlich kann von einer kämpferischen, lautstarken Demo gesprochen werden, an der sich teilweise rund 2500 Personen beteiligten und die eine Vielzahl an Gruppen und Initiativen mobilisierte.
Neben dem Silvio Meier-Bündnis, beteiligten sich etliche bundesweite Antifagruppen, Hausbesetzer_innen und antirassistische Initiativen und der kurdische Kulturverein an der Demo.
Als negativ muss die ungenügende Gegenwehr den Polizeiattacken gegenüber benannt werden, welches einem unorgansierten Auftreten der Anwesenden verschuldet ist.

Aktuell bewegen sich kleinere aktionistische Gruppen und eine Spontandemo durch den friedrichshainer Südkiez.
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Ergänzungen

schlechtes video von der demo

vvvv 24.11.2007 - 19:55

Die Welt Online schreibt hierzu

PS 24.11.2007 - 19:59
Silvio-Meier-Demonstration beginnt in Berlin - eine Festnahme

Berlin (dpa/bb) - Im Berliner Stadtteil Friedrichshain hat am späten Samstagnachmittag die diesjährige Silvio-Meier-Demonstration begonnen. Rund 250 Teilnehmer starteten ihren Zug am U-Bahnhof Samariterstraße. Sie trugen Plakate, auf denen sie unter anderem forderten: «Kein Vergeben, kein Vergessen». Die linke und alternative Szene erinnert jedes Jahr mit einer Demonstration an den Hausbesetzer Silvio Meier, der am 21. November 1992 von Neonazis im U-Bahnhof Samariterstraße erstochen wurde. Zu Beginn des Demonstrationszuges meldete die Polizei eine Festnahme wegen des Mitführens einer Sturmhaube. Das sei ein Verstoß gegen die Auflagen, hieß es.

Gedenk-Demonstrationen startet friedlich

http://www.ad-hoc-news.de 24.11.2007 - 20:00
Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot hat am Samstag in Berlin-Friedrichshain die diesjährige Gedenkdemonstration für den getöteten Hausbesetzer Silvio Meier begonnen. Nach Angaben der Polizei setzen sich am Nachmittag über 1000 Teilnehmer vom U-Bahnhof Samariterstraße in Bewegung.

Die Demonstration sollte durch Friedrichshain und auf einer kurzen Strecke auch durch Lichtenberg führen. Bis zu Beginn des Aufzugs sei die Situation friedlich gewesen, sagte eine Sprecherin. Eine Person wurde festgenommen, weil sie verbotene Gegenstände bei sich trug.

Die linke Szene erinnert mit der Demonstration wie jedes Jahr an den 1992 von Rechtsextremen erstochenen Hausbesetzer Silvio Meier. Das Motto der Demonstration lautet «Keine Ausgehmeile für Nazis in Friedrichshain - nicht mit uns».

Bereits am frühen Nachmittag hatten sich Vertreter rechter Gruppen im Lichtenberger Weitlingkiez zu einer Gegendemonstration zusammengefunden. An der nach Polizeiangaben friedlich verlaufenen Versammlung nahmen 30 Personen teil. Eine dagegen gerichtete einstündige Demonstration der Linken in unmittelbarer Nähe zählte den Angaben zufolge ebenfalls 30 Teilnehmer. Der Weitlingkiez gilt als Hochburg der Neonazis in Berlin. Die Polizei war bei allen drei Veranstaltungen mit rund 1000 Beamten im Einsatz.

Wieder Welt Online zur Nazi Demo

Mein Name 24.11.2007 - 20:01
Neonazi-Kundgebung mit 50 Teilnehmern in Lichtenberg

Berlin (dpa/bb) - Zu einer Kundgebung von Neonazis sind am Samstag in Berlin-Lichtenberg rund 50 Teilnehmer gekommen. Laut Polizei ging die Veranstaltung an der Margaretenstraße im Weitlingkiez nach gut einer Stunde zu Ende. Es kam zu keinen Zwischenfällen. Auf dem Münsterlandplatz demonstrierten etwa 50 Gegner der Kundgebung. Zu dem Protest hatte Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich (Linke) aufgerufen. Der Weitlingkiez gilt als eine Hochburg von Rechtsextremen. Am späten Nachmittag sollte die alljährliche Silvio- Meier-Demonstration der linken Szene in Friedrichshain starten. Damit wird an den 1992 von Neonazis erstochenen Hausbesetzer erinnert.

Feuerwerk auf dem Dach Video

Surfer 24.11.2007 - 20:04

Radioinfos

rEDsTAR 24.11.2007 - 20:04
Gerade eben berichtete die Nachrichtensprecherin auf star.fm, daß es lediglich ?'250'? Teilnehmer waren und einer zum Anfang der Demo festgenommen wurde, weil er eine Sturmhaube auf hatte.

Zeit - etwa 19:30 Uhr

Knapp 1500 Teilnehmer

Adhoc die zweite 24.11.2007 - 20:06
An der diesjährigen Silvio-Meier-Gedenkdemonstration haben nach Polizeiangaben am Samstag in Berlin knapp 1500 Personen teilgenommen. Bei dem mehr als zweistündigen Marsch durch die Stadtteile Friedrichshain und Lichtenberg protestierten die vorwiegend aus dem linken Spektrum stammenden Teilnehmer mit Transparenten und Sprechchören weitgehend friedlich gegen Rechts. Im Anschluss an die Demonstration kam es am Abend zu vereinzelten Auseinandersetzungen mit der Polizei. Mehrere Personen wurden nach Flaschenwürfen festgenommen.

Berlin (ddp-bln). An der diesjährigen Silvio-Meier-Gedenkdemonstration haben nach Polizeiangaben am Samstag in Berlin knapp 1500 Personen teilgenommen. Bei dem mehr als zweistündigen Marsch durch die Stadtteile Friedrichshain und Lichtenberg protestierten die vorwiegend aus dem linken Spektrum stammenden Teilnehmer mit Transparenten und Sprechchören weitgehend friedlich gegen Rechts.

Im Anschluss an die Demonstration kam es am Abend zu vereinzelten Auseinandersetzungen mit der Polizei. Mehrere Personen wurden nach Flaschenwürfen festgenommen.

Anlass des jährlich stattfindenden Aufzuges ist die Tötung des Hausbesetzers Silvio Meier 1992 durch Hooligans. Die Polizei war bei dieser und zwei kleineren Veranstaltungen mit 1000 Beamten im Einsatz. Am Nachmittag hatten 50 Rechtsgerichtete eine Gegendemonstration abgehalten, die Partei Die Linke protestierte gegen diese Kundgebung parallel mit 60 Personen.

Die abendliche Demonstration führte vom U-Bahnhof Samariterstraße durch die Straßen des Samariterviertels. Auf der anschließenden Route durch den angrenzenden Bezirk Lichtenberg informierten Sprecherinnen über in der Nachbarschaft gelegene beziehungsweise vermeintliche Einrichtungen rechter Gruppierungen. Das an der Lichtenberger Alfred-Jung-Straße gelegene «Berliner Fußball Café» war von Sicherheitskräften weiträumig abgesperrt worden. Zum Abschluss wurde laut Polizeisprecherin Kerstin Menzel ein Lokal der rechten Szene im Bereich Warschauer Straße mit Steinen beworfen.

Zudem wurden entlang der Wegstrecke mehrere Autos beschädigt. Es werde geprüft, ob diese Zwischenfälle in Zusammenhang mit dem Aufzug stünden, sagte die Sprecherin. Bereits vor der Demonstration wurde eine Person wegen des Mitführens verbotener Gegenstände festgenommen. Die Sicherheitskräfte hatten zuvor Leibesvisitationen vorgenommen.

Angemeldet worden war der Protestmarsch vom Lichtenberger Bezirksverordneten Kirill Jermak (Linke). Jermak bezeichnete den Aufzug als «kämpferisch, aber friedlich». Die von einer Abordnung des Schwarzen Blocks angeführte Veranstaltung war von «Nazis raus»-Rufen geprägt. Mehrfach wurde zu aktiver Solidarität mit Hausbesetzern aufgerufen. Neben Antifa-Bannern der autonomen Vertreter schwenkten die Teilnehmer Flaggen der kurdischen Nationalbewegung, eine israelische Flagge sowie die traditionelle Fahne der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes

Der Ergebnis von blöden Machtspielchen ...

Horst 24.11.2007 - 20:10
... ist unter anderem dieses beschädigte Auto welches jetzt wahrscheinlich wieder den blöden "Krawall-Zecken" in die Schuhe geschoben wird UND, was noch viel schlimmer ist, einige blutige Gesichter, Prellungen und Hämatome bei den Beteiligten sowie wenigstens 3 (vorübergehende?) Festnahmen.

Zivile Beamte kurven durch den (Süd-)Kiez und schauen sich die Menschen genau an - u.a. ein grüner (kein polizei-grün) VW T4 oder T5 mit Berliner Kennzeichen. Also aufpassen!

bunte TeilnehmerInnen-Mischung

eine Demonstrantin 24.11.2007 - 20:12
im nachhinein eine gelungene demo mit erstaunlich vielen leuten - sehr cool!
überaus angenehm auch, dass personen höheren alters (60+) im demozug mitliefen - nicht nur die "üblichen" Antifa-Altersklassen.

demnächst wäre eine antifa-demo im wedding auch mal nicht schlecht, wo mittlerweile auch öfter nazis anzutreffen sind!!!

kein fußbreit den faschistInnen weder in friedrichshain noch im wedding!

Folgende Termine

Terminator 24.11.2007 - 20:12
Auch an den nächsten Wochenenden gibt es in Berlin ein volles Programm:

Am Freitag den 30.11 findet eine antifaschistische Demonstration durch Rudow statt. Treffpunkt hierfür ist 19 Uhr am U Bhf Zwickauer Damm (U7).
Am folgenden Tag wollen die Berliner Neonazis durch den Südosten marschieren. Antifaschitische Gruppen rufen dazu auf sich den Nazis in den Weg zu stellen und den Aufmarsch zu verhinden. Achtung: der Treffpunkt hat sich geändert und ist mittlerweile um 10.30 Uhr am U-Bhf Rudow (nicht mehr S Schöneweide).

Zu beiden Aktionen wird überregional mobilisiert. Weitere & aktuelle Infos findet ihr auf der Sonderseite:  http://www.antifa-dezember.de.vu

Am Samstag den 08.12 wird dann schließlich noch die große Freiräume Demonstration stattfinden. Treffpunkt ist hier der U Rosenthaler Platz um 18 Uhr.
Weitere infos gibt es auch hier auf der Sonderseite:  http://www.onestruggle.blogsport.de/

muss ja mal gesagt werden

RO 24.11.2007 - 20:15
War heute auch auf der Demo, und ja sie war Zeitweise sehr Lautstark... aber mit was für
Sprüchen? Es ging heute um Silvio und um Freiräume... warum musste ständig gegen Bullen gegeifert werden? Waren die euch heut zu friedlich? Und das sich die Bullen zum Ende der
Demo da hinstellen is nunmal nicht zu vermeiden...
Desweiteren musste noch irgend so ein Kind wärend der Demo, das vorher nich die Kraft zu haben schien seine Fahne hoch zu halten, auf einen alten Familienwagen springen und ganz mutig seine Fahne schwenken... da frag ich mich was sich solche Leute denken...
Ansonsten würde ich die Ausenwirkung der Demo auch als eher ungenügend einschätzen,
den Anwohohner/inen die Gefahr von Rechts und was dagegen zu tuhen ist konnte
wohl kaum vermittelt werden-
Verdammt wenn die Fahnen nicht gewesen wären hätten manche Anwohner/inen warscheinlich
sogar Probleme gehabt uns politisch einzuordnen.
Lautstark schön und gut aber auch mal mit dem Inhalt auseinander setzen.
Auch ist mir wieder das Thema Alk und Demos negativ aufgefallen, es kann doch nicht
sein das ein Ange- bzw. Besoffener seine Flasche neben mir zerdeppert weil mensch ihn
darauf anspricht. Auch soll es merfach gewallt in der Demo, sprich unter Uns!,
gegeben haben, weis jemand genaueres Warum?
Ansonsten wäre noch eine Aktion zu nennen welche mir sehr gefallen hat:
Auf Höhe Grünbergerstr. wo auf einem Dach sich mehrere Genossen/innen mit Flaggen,
Bengalfackel und Feuerwerk aufmachte die Demo zu begrüßen, kam super an und wurde
auch mit Lauten Sprechchören gedankt.
Hier wäre der Vollständigkeithalber jedoch zu sagen zogen auch schon Behelmte auf der anderen Straßenseite der Greifswalder auf, blieben meiner Ansicht nach jedoch friedlich, wer mehr weis.

Alles in allem Laute Demo mit ein paar Schwächen.

Rechtschreibfehler sind frei und auch hier anzutreffen.

Silvio lebt weiter- in unseren Köpfen, unseren Herzen sowieso!
Kein Vergeben, kein Vergessen!

feueraktion auf dem dach warscher strasse

antifa 24.11.2007 - 20:19

Ab 20.00 ändert Welt Online ihren Bericht

Mein Name 24.11.2007 - 20:20
Rund 1 500 Menschen erinnern an Ermordung von Silvio Meier

Berlin (dpa) - Rund 1 500 Menschen haben in Berlin der Ermordung des Hausbesetzers Silvio Meier vor 15 Jahren gedacht. Am Rande des Demonstrationszuges, der am U-Bahnhof Samariterstraße im Stadtteil Friedrichshain startete, kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Die Polizei nahm zwölf Demonstranten vorläufig fest. Die alternative Szene erinnert jedes Jahr mit einer Demonstration an Silvio Meier, der 1992 von Neonazis im U-Bahnhof Samariterstraße erstochen worden war.

"Kein Vergeben, kein Vergessen"

http://www.tagesspiegel.de/ 24.11.2007 - 20:28
Rund 1500 Demonstranten fanden sich zum Gedenken an den 1992 an der Berliner Samariterstraße ermordeten Silvio Meier ein. Die Kundgebung blieb zunächst friedlich, richtete sich dann aber gegen vermeintlich rechte Einrichtungen.

An der diesjährigen Silvio-Meier-Gedenkdemonstration haben nach Polizeiangabenam in Berlin knapp 1500 Personen teilgenommen. Bei dem mehr als zweistündigen Marsch durch die Stadtteile Friedrichshain und Lichtenberg protestierten die vorwiegend aus dem linken Spektrum stammenden Teilnehmer mit Transparenten und Sprechchören weitgehend friedlich gegen Rechts. Im Anschluss an die Demonstration kam es am Abend zu vereinzelten Auseinandersetzungen mit der Polizei. Mehrere Personen wurden nach Flaschenwürfen festgenommen.

Anlass des jährlich stattfindenden Aufzuges ist die Tötung des Hausbesetzers Silvio Meier 1992 durch Hooligans. Die Polizei war bei dieser und zwei kleineren Veranstaltungen mit 1000 Beamten im Einsatz. Am Nachmittag hatten 50 Rechtsgerichtete eine Gegendemonstration abgehalten, die Partei Die Linke protestierte gegen diese Kundgebung parallel mit 60 Personen.

Zerstörte Autos

Die abendliche Demonstration führte vom U-Bahnhof Samariterstraße durch die Straßen des Samariterviertels. Auf der anschließenden Route durch den angrenzenden Bezirk Lichtenberg informierten Sprecherinnen über in der Nachbarschaft gelegene beziehungsweise vermeintliche Einrichtungen rechter Gruppierungen. Das an der Lichtenberger Alfred-Jung-Straße gelegene "Berliner Fußball Café" war von Sicherheitskräften weiträumig abgesperrt worden. Zum Abschluss wurde laut Polizeisprecherin Kerstin Menzel ein Lokal der rechten Szene im Bereich Warschauer Straße mit Steinen beworfen.

Zudem wurden entlang der Wegstrecke mehrere Autos beschädigt. Es werde geprüft, ob diese Zwischenfälle in Zusammenhang mit dem Aufzug stünden, sagte die Sprecherin. Bereits vor der Demonstration wurde eine Person wegen des Mitführens verbotener Gegenstände festgenommen. Die Sicherheitskräfte hatten zuvor Leibesvisitationen vorgenommen.

Aufruf zur Solidarität mit Hausbesetzern

Angemeldet worden war der Protestmarsch vom Lichtenberger Bezirksverordneten Kirill Jermak (Linke). Jermak bezeichnete den Aufzug als "kämpferisch, aber friedlich". Die von einer Abordnung des Schwarzen Blocks angeführte Veranstaltung war von "Nazis raus"-Rufen geprägt. Mehrfach wurde zu aktiver Solidarität mit Hausbesetzern aufgerufen. Neben Antifa-Bannern der autonomen Vertreter schwenkten die Teilnehmer Flaggen der kurdischen Nationalbewegung, eine israelische Flagge sowie die traditionelle Fahne der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).

Im U-Bahnhof Samariter-Straße wurde unterdessen eine in der Vergangenheit mehrfach beschädigte oder entwendete Gedenktafel erneuert. Zahlreiche Blumen und Kerzen erinnerten an den Tod Silvio Meiers am 21. November 1992. Der 27-Jährige war damals dort bei einer Auseinandersetzung mit rechtsorientierten Jugendlichen erstochen worden. Der Täter, ein 17-jähriger Hooligan, wurde im Oktober 1993 wegen Totschlags zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

Eindruck

Antifa 24.11.2007 - 20:34
Laute und starke Demo.
Leider wenig Redebeiträge und Musik war deutlich zuleise.

Beim nächsten Mal,
bitte wieder eine Demoroute zum Weitlingkiez oder andere Rechtebrennpunke, als durch den eigenen alternativen Stadteil zuziehen, den dort wird man sogut wie keine Menschen mit seiner Botschaft erreichen. Denkbar wäre z.B. auch mal Marzahn/Hellersdorf.

RBB:
"Berlin: Gedenk-Demonstration für Silvio Meier

Etwa 1500 Menschen haben nach Polizeiangaben am Samstag in Berlin der Ermordung des Hausbesetzers Silvio Meier gedacht. Auf Plakaten forderten die Demonstrationsteilnehmer unter anderem: "Kein Vergeben, kein Vergessen", "Nazistrukturen zerschlagen".

Am Rande des Zuges, der am späten Nachmittag am U-Bahnhof Samariterstraße im Stadtteil Friedrichshain startete, kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Die Polizei nahm mindestens fünf Demonstranten wegen Landfriedensbruchs vorläufig fest. Zuvor waren Flaschen geworfen worden. Zahlreiche Autos wurden beschädigt. Am Abend löste die Polizei die Demonstration auf.

Die links-alternative Szene erinnert jedes Jahr mit einer Demonstration an Silvio Meier, der am 21. November 1992 von Neonazis im U-Bahnhof Samariterstraße erstochen wurde.

Im Stadtteil Lichtenberg hatten sich zuvor rechte Demonstranten versammelt. An einer Kundgebung beteiligten sich laut Polizei rund 50 Neonazis. Eine dagegen gerichtete einstündige Demonstration der Linken an der Margaretenstraße zählte den Angaben zufolge 30 Teilnehmer. Der Weitlingkiez gilt als Hochburg der Neonazis in Berlin. "

Dazu gibts noch ein kleines Video:
 http://rbb-online.de/_/nachrichten/politik/beitrag_jsp/key=news6721940.html

Ansonsten,
kein Fußbreit dem Faschismus.

der rbb dazu

XaftershowX 24.11.2007 - 20:41
Berlin: Gedenk-Demonstration für Silvio Meier

Etwa 1500 Menschen haben nach Polizeiangaben am Samstag in Berlin der Ermordung des Hausbesetzers Silvio Meier gedacht. Auf Plakaten forderten die Demonstrationsteilnehmer unter anderem: "Kein Vergeben, kein Vergessen", "Nazistrukturen zerschlagen".

Am Rande des Zuges, der am späten Nachmittag am U-Bahnhof Samariterstraße im Stadtteil Friedrichshain startete, kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Die Polizei nahm mindestens fünf Demonstranten wegen Landfriedensbruchs vorläufig fest. Zuvor waren Flaschen geworfen worden. Zahlreiche Autos wurden beschädigt. Am Abend löste die Polizei die Demonstration auf.

Die links-alternative Szene erinnert jedes Jahr mit einer Demonstration an Silvio Meier, der am 21. November 1992 von Neonazis im U-Bahnhof Samariterstraße erstochen wurde.

Im Stadtteil Lichtenberg hatten sich zuvor rechte Demonstranten versammelt. An einer Kundgebung beteiligten sich laut Polizei rund 50 Neonazis. Eine dagegen gerichtete einstündige Demonstration der Linken an der Margaretenstraße zählte den Angaben zufolge 30 Teilnehmer. Der Weitlingkiez gilt als Hochburg der Neonazis in Berlin.

Bilder

sdr 24.11.2007 - 22:02
hier ein paar demo bilder leider alles dunkel...

wieso wurde eigentlich von auseinandersetzungen innerhalb der demo gesprochen?
war echt ne geile demo aber irgendwie mit einer niederlage am ende die wir uns alle zusammen zuzuschreiben haben.Man hätte doch wissen müssen das daskommt wie es gekommen ist. Naja die nächsten beiden Wochenende läufts anders

Fotos von der Demo...

oliberlin 24.11.2007 - 22:05

...finden sich unter ccphoto.de, wie immer unter einer Creative-Commons-Lizenz.

zu "muss ja mal gesagt werden"

Gerd 24.11.2007 - 22:31
Bei einem der Gewaltausbrüche in den eigenen Reihen war ich dabei.

Es ging dabei um die eine vereinzelte Israel-Fahne, die wegen der Auflage der Demo-Orga ganz hinten mitlief.
Es schon am anfang der Demo mehrfach zu Pöbeleien gegen das Land Israel und den Träger der Fahne.

Etwa eine halbe Stunde nach Demobeginn (d.h. nach Abmarsch) kam es wieder einmal zu Pöbeleien (unter anderem Nazivergleiche) durch einen evt. alkoholisiserten Anti-Imp (laut Aussage der Demo-Orga aus Magdeburg), die zwar vom Träger der Fahne, nicht aber von einigen anderen anwesenden Anti-Ds ignoriert wurde. Einer schrie dann den Anti-Imp an, er solle "sein Maul halten", worauf dieser die Fahne angreifen wollte. Ein Anti-D. sprang dazwischen und bekam einen Schlag oberhalb der Augenbraue. Er erlitt eine kleine Wunde.

Da die Polizei anscheinend keine Lust hatte, die Demo zu dem Zeitpunkt schon eskalieren zu lassen, nahmen sie mWn. noch nicht einmal die Personalien des Angreifers auf, sondern überließen es den OrdnerInnen, mit der Situation klarzukommen.

Dieser Vorfall führte dazu, dass sich am Ende des Zuges (quasi unter Polizeibedeckung) ein kleiner "Block" von anti-deutschen/pro-israelischen DemonstrantInnen bildete.

Es war - abgesehen davon, dass es unerhört ist, dass innerhalb des Demozuges Gewalt ausbricht - extrem peinlich. Wären Nazis da gewesen; sie hätten ihre Freude an der Szene gehabt.

PS: ich habe hier die äusserst plakativen Termini "Anti-Imp" und "Anti-D" verwendet, obwohl ich natürlich weiß, dass das eine arge Vereinfachung ist. Da ich aber nicht jedesmal einen halben Roman schreiben wollte, müsst Ihr damit leben.

und was war mit dem Berliner NPD Parteitag ?

egal 24.11.2007 - 23:25
Friedrichshain
Linke prügeln mit Schlagstöcken auf Rechte ein
Vermummte Linksextreme haben im Burger King an der Frankfurter Allee Rechtsradikale überfallen - es gab fünf Verletzte.
Hier soll in einigen Tagen die Silvio-Meier-Demonstration beginnen,
die im letzten Jahr eine Welle von Gewalt zwischen Links und Rechts ausgelöst hat.
18.11.2007 21:02 Uhr Kommentare: 28
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/Landespolitik-Friedrichshain-Rechtsextremismus-Linksextremismus;art124,2422668

Silvio-Meier Demo - Stimmungsmache im Vorfeld
Marple 19.11.2007 13:34
 http://de.indymedia.org/2007/11/199990.shtml

typische langweilige berliner latsch demo.

bambulewarbesser 25.11.2007 - 01:15
Diese Demo soll lautstark gewesen sein ? Ich fand ja nicht. An vielen belebtereren stellen wurde nur die oldschool Playlist abgespult anstatt genau dort Parolen zu rufen während in relativen ruhigen gebieten wie der Voigtstrasse Parolen gerufen wurden.
Ich fand die Demo Orga war äußerst peinlich anstatt auch nur ein einziges mal die Leute dazu aufzurufen in Ketten zu gehen damit die Bullen nicht so leicht in die Demo kommen und das ganze auch mal n bisschen kämpferischer wirkt, wurde von der Demoleitung / LautisprecherInnen nur darüber gesprochen das es gefährlich sei sich zu vermummen... (Mal davon abgesehen was für Horden von Ziwis! durch die Demo latschen konnten wie sie wollten) Dann gab es Redebeiträge zur irgendwelchen Workshops: "Wie man eine Demo macht" Den ich den gesamten OrganisatorInnen mal selber ans Herz legen möchte. Die erste Reihe war erstmal überhaupt nicht in der Laage nicht von der restlichen Demo davon zu rennen. Die route zum beispiel über Schreinerstrasse war ne dämliche Werbe-Abzweigung um auf eine dort regelmäßige Vokü hinzuweisen. Ich finde man hätte sich trotz aller Verbote nach Lichtenberg begeben sollen was auch möglich gewesen wäre wäre der Sauhaufen ein bisschen kämpferischer und in Ketten. (Oder zumindest durch die Olle Simon-Dachstrsse)
Was ist eigentlich aus der guten alten Idee geworden sich vor der Demo neue Parolen auszudenken und sie per Flyer an die Teilnehmer zu verteilen anstatt die selbe alte Parolen-Langspielplatte ewig zu wiederholen?
Abgesehen das man als Lauti auch auf "keinen Alk auf Demos" hätte hinweisen können. Davon abgesehen finde ich diesen ganzen Begrüssungs / Feuerkrams riesen SelbtbeweiRÄUCHERungs Quatsch.
Liebe GenosInnen es wird zeit auf Antifa Demos mal wieder ein bisschen Taktischer zu denken und die verdammte Berliner-Spaziergangs-Demo-Kultur zum Teufel zu jagen.

Nachtrag zu meinem Beitrag.

bambulewarbesser 25.11.2007 - 01:19
Auch darauf hinzu weisen das innerhalb der Demo nicht bzw. nur von hinten gefilmt/photographiert wird Scheint sich heutzutage keine Sau mehr drum zu Scheren.

Polizeibericht

Noname 25.11.2007 - 03:58
Eingabe: 24.11.2007 - 20:45 Uhr
Veranstaltungen in Friedrichshain und Lichtenberg
Friedrichshain/Lichtenberg
# 3413

Gegen 18 Uhr 35 hat der Veranstalter der „Silvio Meier“ – Demonstration in der Revaler Ecke Libauer Straße den Aufzug für beendet erklärt. Die Demonstration, die sich gegen 16 Uhr 50 am U-Bahnhof Samariterstraße in Bewegung gesetzt und nach Schätzung der Polizei rund 1.600 Teilnehmer hatte, verlief überwiegend friedlich. Zwischendurch gab es mehrere Sachbeschädigungen an geparkten Autos. Kurz vor Ende des Aufzuges warfen einzelne Teilnehmer Steine auf ein rechtes Szenelokal, an dem aber kein Sachschaden entstand. Ein Medienvertreter wurde verletzt und musste ambulant behandelt werden. Die Polizei hat vor und während der Veranstaltung zwei Personen wegen des Mitführens von Vermummungs- bzw. verbotenen Gegenständen festgenommen.

Nach Abschluss der Demonstration haben mehrere ehemalige Versammlungsteilnehmer Auseinandersetzungen mit der Polizei gesucht, woraufhin noch weitere zehn Personen wegen Körperverletzung, Landfriedensbruchs und versuchter Gefangenenbefreiung festgenommen wurden.

Schon vor dem Aufzug hatte es zwei Kundgebungen gegeben, die ohne Vorkommnisse zu Ende gegangen waren. Rund 60 Personen der linken Szene hatten sich am Münsterlandplatz versammelt und ca. 50 Personen der rechten Szene in der Margaretenstraße im Weitlingkiez.
Die Polizei war mit ca. 1000 Beamten im Einsatz.

die demo

(muss ausgefüllt werden) 25.11.2007 - 06:37
war relativ unterhaltsam, die zu verschiedenen zeiten abgefeuerten leuchtraketen usw. haben auf jeden fall gut zur stimmung beigetragen. dafür fehlte es ziemlich oft an parolen, viel zu oft war die demo akustisch nur über den lauti wahrzunehmen. und immer nur "alerta, alerta, antifascista!" wird irgendwann auch langweilig. dass sich die demo ausbreitete, die komplette straßenbreite (auch auf hauptstraßen wie der frankfurter allee) einnahm usw. fand ich ziemlich positiv - die ewige in 10 menschen breiten ketten rumlatscherei ist demgegenüber viel schlechter.
allerdings: die demo ging an mannigfaltigen gelegenheiten vorbei, das motto "antifa heißt angriff" in die tat umzusetzen, ohne sie wahrzunehmen. zu mehreren gelegenheiten dachte ich "jetzt wäre es eigentlich zeit, dass ein paar leute aus der demo diesen oder jenen laden/bank/nobelkarosse plattmachen" - die erfahrung aus anderen europäischen ländern zeigt, dass dies vermutlich dort auch passiert wäre. in dieser hinsicht war die demo enttäuschend.
ein gewisses lob (auch wenn ich mich damit wahrscheinl unbeliebt mache) geht hingegen an die berliner polizei, die sich bis zur warschauer brücke komplett zurückgehalten hat.


P.S.: an der warschauer brücke standen ca. 15 faschos und beobachteten heimkehrerInnen von der demo. die blieben aber ruhig, angeichts der tatsache dass ungefähr 2 hundertschaften BGS auf der brücke standen..

Der Tagesspiegel schreibt dass...

Leser 25.11.2007 - 12:35
...auf die Kneipe „Ambrosius“ in der Warschauer Straße sollen gegen Ende zwei Steine geflogen sein sollen, weil sich dort nach Meinung der linken Szene Hooligans und Rechtsextrmisten treffen. Dabei wurde angeblich ein Journalist leicht verletzt.

>>Am nächsten Sonnabend steht der Polizei der nächste Großeinsatz bevor. Anders als gestern werden sich Links- und Rechtsextremisten direkt gegenüberstehen. 300 bis 500 Neonazis wollen in Rudow demonstrieren, dort sind Gegenkundgebungen des linken, aber auch des bürgerlichen Lagers angemeldet<<.

Kein Naziaufmarsch durch Treptow und Neukölln

1.12. Nazis kicken 25.11.2007 - 16:16
Am 1.12. Naziaufmarsch in Berlin Treptow und Neukölln verhindern!
WARUM-UP DEMO am 30.11. || 19 Uhr || U-Bahnhof Zwickauer Damm
NAZIAUFMARSCH SABOTIEREN am 1.12. || 10.30 Uhr || U-Bhanhof Rudow

weitere Infos unter WWW.ANTIFA-DEZEMBER.DE.VU

Ergänzung

... 25.11.2007 - 18:13

taz dazu

norbert 25.11.2007 - 18:30
Gedenkdemo

Linker Kiezspaziergang mit heftigem Ende

Zur 15. Silvio-Meier-Demo finden sich so viele Antifas zusammen wie schon lange nicht mehr. Die Veranstalter werfen der Polizei überzogen hartes Eingreifen nach Ende des Protests vor. 13 Menschen werden festgenommen. VON KONRAD LITSCHKO

Es war der stärkste Auftritt der Berliner Antifa-Szene seit den G-8-Protesten im Mai: Am Sonnabend zogen laut Polizeiangaben gut 1.600 junge Linke bei der alljährlichen Silvio-Meier-Demonstration weitgehend friedlich durch Friedrichshain. Seit 15 Jahren wird mit dem Protest an den am 21. November 1992 von Neonazis erstochenen Hausbesetzer erinnert. Nach Ende der Demo kam es zu kurzen Scharmützeln mit der Polizei, die mit rund 1.000 Beamten im Einsatz war. Insgesamt 13 Personen wurden festgenommen. Die Veranstalter warfen der Polizei brutales Vorgehen vor und sprachen von acht Verletzten. Die Polizei nannte am Sonntag lediglich einen verletzen Medienvertreter.

"Das war eine sehr laute, sehr kraftvolle Demonstration", freute sich Anmelder und Linkspartei-Mitglied Kirill Jermak. Beinahe die gesamte Berliner Antifa-Szene hatte sich am Sonnabendnachmittag eingefunden: Ein breites Bündnis aus 18 linken Gruppen hatte zur Demo aufgerufen. Neben den vornehmlich schwarzen Kapuzenträgern reihten sich auch einige ältere Semester, viele Jugendliche und mit der PKK sympathisierende Kurden ein.

Die Teilnehmer zogen dabei Parallelen zwischen den frühen 90er-Jahren und der gegenwärtigen Präsenz von Neonazis im Kiez. Die Zahl rechtsextremer Angriffe in Friedrichshain sei wie damals sehr hoch, tönte es aus dem Lautsprecherwagen. Der zweieinhalbstündige Marsch von der Samariterstraße über die Frankfurter Allee zur Warschauer Straße führte entlang einiger linker Szenetreffs, dem zweiten Thema des Protests. "Wer selbst verwaltete Wohnprojekte räumen will, sollte wissen, dass das seinen Preis hat", so ein Redebeitrag. Ob Köpi oder das New Yorck im Kreuzberger Bethanien, Initiativen in der Rigaer Straße und Liebigstraße - man werde diese zu verteidigen wissen. Die gegenwärtigen Terrorermittlungen gegen Linke wurden launig kommentiert: "Wir sind alle 129a!", skandierte der Demozug.

Dabei entwickelte der Gedenkmarsch immer wieder linken Event-Charakter: Wiederholt wurden auf Häuserdächern Leuchtfeuer entzündet, Banner entrollt und Fahnen geschwenkt. Ganz am Ende flogen Steine auf ein rechtes Szenelokal in der Warschauer Straße, nachdem die Antifas bis dahin laut, aber friedlich durch den Kiez gezogen waren.

Dies war - zumindest anfangs - auch ein Erfolg der Polizei, die sich während der Demonstration auffällig im Hintergrund hielt. "Wir wollten erst gar keine Provokationsfläche bieten", so ein Sprecher. "Das ist voll aufgegangen." Nach Vorkontrollen vor und zu Beginn der Demo schritten die Beamten auch nicht gegen die eigentlich verbotenen Seitentransparente und einzelne Sachbeschädigungen an Autos ein. Erst nach Beendigung des Protestes kam es zu gezielten und wenig zimperlichen Verhaftungen von Demonstranten wegen vermeintlichen Landfriedensbruch, Körperverletzung und versuchter Gefangenenbefreiung. Die Linken antworteten mit "Haut ab"-Sprechchören und Flaschenwürfen, von denen auch ein Journalist getroffen wurde. Die Veranstalter sprachen von einem überzogen brutalen Schlagstock- und Pfeffersprayeinsatz der Polizei.

Die im Vorfeld befürchteten Zusammenstöße mit Rechtsextremen blieben dagegen aus. Zu einer rechten Kundgebung parallel zur Silvio-Meier-Demo fanden sich lediglich vier Dutzend Neonazis im Lichtenberger Weitlingkiez, der als rechte Hochburg gilt, ein. Hinter Absperrgittern und mit - von der Polizei verordneten - heruntergeregelten Mikrofonen interessierten sich nicht einmal die vereinzelten Antifas für den Kameradschafts-Protest "gegen Schläger im Kiez". Zeitgleich mahnte eine von der Linkspartei veranstaltete Kundgebung mit 50 Teilnehmern, Lichtenberg nicht den Rechtsextremen zu überlassen.

"Die organisierte Rechte ist momentan vergleichsweise schwach", resümierte Kirill Jermak. Man habe mit ruhigem Gewissen deren Kundgebung ignorieren und eigene wichtige Themen vermitteln können: "Ich hoffe, das war der Auftakt zu wieder mehr inhaltlichen Akzenten von links statt nur abgebrannten Autos."

Vier Festgenommenen droht U-Haft

Berlinonline 25.11.2007 - 18:32
Insgesamt wurden 13 Personen wegen Landfriedensbruchs, Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, versuchter Gefangenenbefreiung und Körperverletzung festgenommen. Vier von ihnen sollten im Laufe des Sonntags einem Haftrichter vorgeführt werden. Zudem wurden entlang der Wegstrecke mehrere Autos beschädigt.

Zum Abschluss der Demo wurde laut Polizei allerdings ein Lokal der rechten Szene in der Warschauer Straße mit Steinen beworfen. Dabei wurde den Angaben zufolge ein Fotograf verletzt. Die Veranstalter sprachen davon, dass bei den Auseinandersetzungen im Anschluss an die Demonstration acht Personen von der Polizei durch Schlagstock- und Pfeffersprayeinsatz verletzt wurden.

Im U-Bahnhof Samariter-Straße wurde unterdessen eine in der Vergangenheit mehrfach beschädigte oder entwendete Gedenktafel erneuert. Zahlreiche Blumen und Kerzen erinnerten an den Tod Silvio Meiers am 21. November 1992.

Bereits für kommenden Samstag mobilisiert die linke Szene gegen einen Aufmarsch von Rechtsradikalen, mit dem diese im Berliner Südosten für ein «Nationales Jugendzentrum» demonstrieren wollen. Der Aufzug der Neonazis soll am U-Bahnhof Rudow beginnen und zum S-Bahnhof Schöneweide führen. Zu einer Gegenkundgebung ruft das Bündnis «Antifa-Event statt Nazi-Advent!» auf.

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................. 25.11.2007 - 18:44
"Die organisierte Rechte ist momentan vergleichsweise schwach", resümierte Kirill Jermak

wiederspricht das nicht der aussage vom anfang

Die Teilnehmer zogen dabei Parallelen zwischen den frühen 90er-Jahren und der gegenwärtigen Präsenz von Neonazis im Kiez. Die Zahl rechtsextremer Angriffe in Friedrichshain sei wie damals sehr hoch, tönte es aus dem Lautsprecherwagen.

Weiterer Übergriff in Brandenburg

Nazibuster 25.11.2007 - 18:45
Im brandenburgischen Groß Kreutz malten nach Angaben der Polizei am Samstag Unbekannte einem betrunkenen 15-Jährigen ein Hakenkreuz mit einem Filzstift in den Nacken. Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich die Täter den Fall Mittweida zum Vorbild nahmen, sagte ein Sprecher der Polizei In Berlin ritzten Unbekannte an mindestens zwölf Autos Hakenkreuze in den Lack von Motorhauben und Heckklappen.

Silvio-Meier-Demo Podcast

Interview 25.11.2007 - 19:05

@ 25.11.2007 - 18:44

Kiezmiliz 25.11.2007 - 19:21
Kein Widerspruch, sind einfach verschiedene Bereiche. Politik ist vielschichtig und findet auf verschiedenen Ebenen statt.

Friedrichshain war nach den turbulenten 90er Jahren ein von Antifaschisten dominierter Bezirk. Nazis bewegten sich nur incognito, sonst gab's auf die Schnauze. Doch die Wachsamkeit hat nachgelassen und mittlerweile gibt es einige rechte Szenetreffs und Lokale, die Nazis anziehen. Mitten im Kiez wie z.B. das Jeton oder das Ambrosius, weshlab sich öfter als noch vor ein paar Jahren Faschos in F-Hain tummeln. Organisierte Neonazis zieht das natürlich auch an aber auf die Reihe kriegen die in Berlin ansonsten zur Zeit nicht viel an öffentlichkeitswirksamen Aktionen und Mobilisierungen, was die lächerliche "Gegenkundgebung" vom Samstag wieder einmal gezeigt hat. Die hatten auch schonmal "bessere" Zeiten.

Nazis auf's Maul in F-Hain und anderswo!

Betroffene und ZeugInnen

k 25.11.2007 - 19:33
Betroffene und ZeugInnen von Polizeiübergriffen, Festnahmen etc. vor, während und nach der Silvio-Demo sollten sich melden beim:

Berliner Ermittlungsausschuss (EA-Berlin)
Gneisenaustr. 2a (U-Bahnhof Mehringdamm)
10961 Berlin
Tel: 030 / 692 22 22
persönliche Sprechstunde: jeden Dienstag 20-22 Uhr

dollet ding

ein leser 25.11.2007 - 20:24
also die ich war auch bei der demo und würde sagen das es maximal 1500 teilnehmer waren. die demo war also recht groß, vorne war gute stimmung. die bullen haben sich doch echt zurückgehalten. es gab nur vorkontrollen (wie immer in berlin) und "straßenfrührungen". also keine provo. selbst nach den sachbeschädigungen an den autos gab es kein spalier. das aber nach dem feuerwerk und den steinwürfen auf die kneipe was passiert war wohl jedem klar. es ist schwierig den bullen jetzt vorzuwerfen sie hätten provoziert. das haben wir ganz alleine gemacht.
ich finde es schade das in einem linken kiez autos beschädigt werden. wem gehören wohl die autos die da abgestellt worden?!? wenn der lauti in der mitte der demo gewesen wäre hätten viele mehr davon gehabt.

also dann bis freitag und samstag auf den demos.

muss ja mal ergänzt werden

Kommunist 26.11.2007 - 22:54
Super fand ich, dass einige kurdische GenossInnen mitliefen und ihre Solidarität ausdrückten. Deshalb habe ich mich auch mit einigen GenossInnen bei diesen Leuten eingereiht. Dass sich eine Israel-Fahne fast die ganze Zeit in unmittelbarer Nähe befand, daran hat sich niemand sonderlich gestört sondern es war eher so nach dem Motto: "es gibt halt immer ein paar Freaks!". Scheiße fand ich, dass sich ein besonders dummer Antiimp und ein paar Anti-Ds. in die Haare gekriegt haben und in der aufgeheizten Stimmung damit fast auch einen kurdischen Genossen mit hineingezogen hätten, wenn wir nicht dazwischen gegangen wären (obwohl die kurdische Bewegung nicht anti-israelisch ist, hat die Beteiligung Israels an der Verschleppung des Vorsitzenden Öcalan das Ansehen Israels bei einigen kurdischen GenossInnen schwer beschädigt). Der Großteil der Kurden hat sich sehr deeskalierend verhalten und hat sogar während des Konfliktes die sozialistischen Föderations-Fahnen eingerollt. Wir haben immer wieder deutlich gemacht: IHR SEID WILLKOMMEN!!! Aber ob die noch einmal auf eine DEUTSCHE Demo kommen werden, weiß ich nicht.

Stellungname von einem Augenzeugen

Gonzalo 27.11.2007 - 08:30
"Etwa eine halbe Stunde nach Demobeginn (d.h. nach Abmarsch) kam es wieder einmal zu Pöbeleien (unter anderem Nazivergleiche) durch einen evt. alkoholisiserten Anti-Imp (laut Aussage der Demo-Orga aus Magdeburg), die zwar vom Träger der Fahne, nicht aber von einigen anderen anwesenden Anti-Ds ignoriert wurde. Einer schrie dann den Anti-Imp an, er solle "sein Maul halten", worauf dieser die Fahne angreifen wollte. Ein Anti-D. sprang dazwischen und bekam einen Schlag oberhalb der Augenbraue. Er erlitt eine kleine Wunde."


Es gab KEINEN Angrif auf die Israel-Fahne oder ihren Träger.

Etwa eine halbe Stunde nach Demobeginn ging der "Anti-D" mit der Israel-Fahne, der bis dahin ca 100 Meter entfernt war, in den Internationalistische Block (den Block mit den Fahnen des kurdischen Vereins).
Aus Protest riefen Internationalistische Antifas die den "Antideutschen" bis dahin ignoriert hatten: "Zionisten sind Rassisten!"
Darauf griffen die "Anti-Ds" einen Antifaschisten aus dem Internationalistischen Block an.
Erst als dieser und seine GenossInen sich wehrten (wobei vieleicht die besagte Wunde entstand) gingen andere Demoteilnemer dazwischen.
Als ein Demonstrant die "Anti-Ds" darauf hinwies das 1999 ein kurdisches Kind vor der israelischen Botschaft in Berlin von israelischen Polizisten erschossen wurde, antwortete dieser: "Es wird nicht das letzte sein!"
Das war der Höhepunkt der Provokationen, danach blieb es ruhig.
Es wäre besser wenn Ordner solche Provokationen und Gewalttätige Angriffe unterbinden, indem sie verhindern das Menschen, mit Fahnen kapitalistischer Staaten, in den Internationalistischen Block
gehen.

Hoch die Internationale Solidarität!!!
BIJI ANTIFA!!!

Fotos von der Silvio Meier Demo

fotopunk 28.11.2009 - 22:39

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Heute früh !!! — Mein Name

Kann man auch anrufen... — Ach naja wißt ihr...

feuer auf dem dach — antifa

@imps/antiimps — gähn

liberte — toujours

so, so — egal

@liberté — toujours

@da oben — Durchblick

@durchblick — bambulewarbesser

antifa hooligans? — wedding

magdeburger — antifa

Kleener Comic — Na kiek mal an

Parolen ohne Inhalt — Seismo

@weddinger — AntifaHooligan