VVN-BdA Bitterfeld zum Volkstrauertag in ABI

VVN-BdA Basisgruppe Bitterfeld 23.11.2007 15:27 Themen: Antifa
Letzten Sonntag, dem 18. November 2007, begingen auch in der Region Bitterfeld/Wolfen viele Städte, Gemeinden und Dörfer den sogenannten Volkstrauertag um damit vielerorts vorrangig deutschen Kriegsopfern zu gedenken.
Letzten Sonntag, dem 18. November 2007, begingen auch in der Region Bitterfeld/Wolfen viele Städte, Gemeinden und Dörfer den sogenannten Volkstrauertag um damit vielerorts vorrangig deutschen Kriegsopfern zu gedenken. Dass diese Praxis des Gedenkens und dass damit verbundenen Ausklammern des Ursprungs der beiden von deutscher Seite begangenen Weltkriege gerade in die extrem Rechte Richtung offen zu sein scheint, zeigen die skandalösen Vorkommnisse vom Sonntag in Radegast.. Unter dem Motto „Brücken bauen, Versöhnung leben.“ wurde dort von der Gemeinde Radegast, dem Heimatverein und auch vom Landrat Uwe Schulze (CDU) eine Volkstrauertags-Veranstaltung begangen. Aus der Erfahrung des vergangenen Jahres hätten bereits im Vorfeld inhaltlich und organisatorisch Schritte eingeleitet werden müssen um sich vor einer erneuten Beteiligung der NPD zu distanzieren.

Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr gab es bereits den ersten Versuch der NPD Wolfen und ihrer Vorsitzenden Carola Holz eine solche Veranstaltung in Bobbau für sich zu instrumentalisieren und damit in die Öffentlichkeit zu treten.

Dass eben diese NPD und ihre Vorsitzende Carola Holz mittlerweile im Kreistag Anhalt-Bitterfeld vertreten ist, sollte eigentlich alarmierend auf die Kommunalpolitik einwirken. Dass augenscheinlich das Gegenteil der Fall ist, sollte mehr als nur Beunruhigung hervor rufen.
Bereits vor Monaten kam es bei einer Stadtratssitzung in Wolfen zur mündlichen Einladung der NPD zum von der Stadt Wolfen organisierten Anti-Gewalt-Tag und den damit verbundenen Veranstaltungen von Seiten der Oberbürgermeisterin Frau Wust. Dass nun auch der Landrat Uwe Schulze einträchtig mit Neonazis vorrangig deutscher Opfer gedenkt, ist nicht nur für die eigentlichen Opfer der nationalsozialistischen Barbarei, den Überlebenden der Konzentrationslagern, den Zwangsarbeiterinnen und Arbeitern und den politisch verfolgten Antifaschistinnen und Antifaschisten, mehr als nur ein symbolischer Schlag ins Gesicht.
Mehr noch ist es eine Verhöhnung der Millionen Ermordeten, die der Deutsche Faschismus forderte.

Es muss auch in Bitterfeld endlich an der Zeit sein diese Problematik offen zu diskutieren und einen kritischen Umgang mit den Problemen des Rechtsextremismus und der NPD für jeden sichtbar zu demonstrieren. Gerade in Sachsen Anhalt, dem Bundesland der statistisch häufigsten rechtsextremen Übergriffen, darf und kann einer faschistischen Partei wie der NPD, die nach eigenen Aussagen die Stehlen des zentralen Holocaust Mahnmals in Berlin als Fundament einer neuen Reichskanzlei nutzen möchte, keine politische Ernsthaftigkeit und Akzeptanz entgegen gebracht werden und besonders eine Frau Wust oder ein Herr Schulze dürfen sich dem nicht entziehen.

VVN/BdABasisgruppe Bitterfeld,
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