"Heldengedenken" in Bitterfeld

etwas spät aber was solls 23.11.2007 14:08 Themen: Antifa
Wie an vielen Orten sollte der sogenannte "Volkstrauertag" am Sonntag,dem 18.Nov. 07, auch in der Region Anhalt-Bitterfeld begannen werden.
Aus gut informierter Quelle war der angepeilte Veranstaltungsort von NPD und freien Nazis der Region schon bekannt, welches Ihnen ein "Heldengedenken" bis zur Unmöglichkeit erschwerte!!!
Rückblick: 2006

Bereits im vergangenen Jahr nahm die NPD Wolfen-Anhalt-Dessau unter Führung von Carola Holz (mittlerweile Landesvorsitzende der NPD Sachsen-Anhalt) an einer in Bobbau von der Gemeinde organisierten „Volkstrauertags“-Veranstaltung teil. Schon der anfängliche Versuch der NPD sich unter die „normalen“ Teilnehmer-Innen der Veranstaltung zu mischen wurde damals durch die Präsenz antifaschistischer Aktivisten sehr erschwert und führte zu einer sehr nervösen Grundstimmung der NPDler und einem schlampigen Umgang Ihrerseits mit Ihrem Trauergebinde, welches sie zu guter Letzt auch noch verlegten.

Das Geschehen am Sonntag

Radegast:
Bereits vor Sonntag war bekannt, dass die Neonaziszene der Region Anhalt-Bitterfeld für 2007 eine eigene Veranstaltung in Zörbig (LK Bitterfeld) geplant hatten. Dass Carola Holz mit ihren „Stiefel-Nazis“ in ihrer Funktion als Kreistagsmitglied auch an der Veranstaltung des Landrates Uwe Schulze (CDU) in Radegast (nähe Zörbig) teilnehmen würde, war klar. So kam es bei dieser Veranstaltung in Radegast zum ersten „Plausch“ zwischen Nazis und Antifas. Nachdem den teilnehmenden „Stinos“ erklärt wurde, mit wem sie hier gedenken werden, wurden noch grundsätzliche Voraussetzungen aller „Deutsche Täter sind Keine Opfer!“ geklärt. Wie vorher zu erwarten war, kam es zu keiner erkennbaren Positionierung der „Dorf-politiker“ (Bürgermeister, Gemeinderat etc.), aber auch der Herr Landrat schien sich nicht an der Anwesenheit der Neonazis zu stören. So kam es nicht nur zur Teilnahme der NPDler an der Kranzniederlegung, nein sie wurden im Anschluss noch zu einer weiterführenden „Saalveranstaltung“ in nahe gelegenen Räumlichkeiten des „Heimatvereins“ gebeten, wo ohne erkenntliche Abgrenzung seitens des Landrates zusammen der deutschen „Opfer“ gedacht wurde.

Zörbig:
Danach war Zörbig angesagt. antifaschistische Aktivisten waren auch dort schon vor Ort und wurden prompt von Black Bloc Nazis (schöne Grüße in den Saalkreis) angesprochen, ob dies der Treffpunkt für das „Heldengedenken“ sei. Nach einem kleinen Verwirrspiel und dem anschließenden Austausch von Höflichkeiten zogen die Kameraden es doch lieber vor zu fahren. Genoss-Innen der VVN/BdA Basisgruppe Bitterfeld stellten sich sofort als Anmelder-Innen einer spontanen Kundgebung auf Grundlage des skandalösen Verhaltens von Landrat Schulze zur Verfügung. Die anfänglich sehr nervösen Polizeikräfte konnten somit auch nix wirklich effektives gegen unsere Präsenz am eigentlichen Veranstaltungsort der Nazis machen. Spätestens als sich der Bürgermeister von Zörbig (zunächst von uns für Staatsschützer gehalten) aus seinem Auto traute und uns mit seinem Ordnungsamtschef eine mündliche Genehmigung für die Kundgebung gab, war das Drohgebärden der Bullen Geschichte. Von nun an hieß es für die Nazis, kopflos durch den Landkreis irren. Zörbig war für sie nicht mehr möglich, denn Dank der Unterstützung des Zörbiger Bürgermeisters (Wählerliste Sport) standen von nun an ein bis zwei Bullenautos am Denkmal um jeden Versuch einer weiteren „Gedenkveranstaltung“ dort oder anderswo in Zörbig zu verhindern. Es konnten keine weiteren Versuche der Nazis beobachtet werden ihre geplante zentrale Veranstaltung doch noch Wirklichkeit werden zulassen.

Nach dem Verbot des „Heldengedenken“ in Halbe Versuchte die extreme Rechte dieses Jahr ein neues Konzept. NPD und Kameradschaften versuchten erstmals viele kleine Regionale Gedenkveranstaltungen in eigener Regie zu organisieren. Zumindest in unserer Region wurde ihnen ein Strich durch die Rechnung gemacht. Selbst mit einer Begrenzten Anzahl von Antifas konnte so eine klare Aussage unsererseits nach außen getragen werden und eine größere öffentlichkeitswirksame Naziveranstaltung verhindert werden.


Faschismus ist keine Meinung Sondern ein Verbrechen!

Use your Chance - Nazi-Aufmärsche Verhindern!!

DEUTSCHE TÄTER SIND KEINE OPFER!!!
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Ergänzungen

Halle

(bei Btf) 24.11.2007 - 01:57
Andrea Machleid und Marcus Großmann nehmen ihre Blumen wieder mit.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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