Luftbrücken-Kopfschmerzen

Hartmut Barth-Engelbart 20.11.2007 00:00
Dass vor demnächst 60 Jahren die 2-3 Millionen WestberlinerINNEN durch die Luft versorgt werden musste, weil die bösen Soffjetts Berlin völlig abgeriegelt hatte,--- diese dreisteste aller geburtslügen der Bundesrepublik Deutschland droht 2008 mit ihrem 60. Jubeljahr und damit für den Aufmarsch gegen Iran und Afrika die richtige Stimmung an der heimatFRont zu verbreiten. Neben der Geschichtsrevision durch selbsternannte Historiker wie Gerd Koenen /"Die 68er waren die Vorbereiter des Terrorismus") wird die Wiederbelebung der Frontstaat-Mentalität im Zentrum der propagandistischen Arbeit stehen
"Luftbrücken-Kopfschmerzen"
Über die Langzeitwirkung der dreistesten Geburtslüge der Bundesrepublik
Deutschland

Gewaltige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: welchen Krieg und welche
Kriegsbeteiligung die dem Kölner Berlusconi gehörende FRontschau 1998 mit
einem "Luftbrücken-Jubelartikel" flankiert hat, um die Heimatfront auf
Berlin-Nothilfe und Sparen für den Sieg einzustellen - das ist mir jetzt
entfallen aber wir hatten ja ununterbrochen Krieg: in Afghanistan, in
Jugoslawien, im Kongo, im Sudan, in Somalia, im Irak, in Palestina.

Einer meiner Söhne - wird nicht eingezogen, muss weder Kanonenfutter noch
Lohndrücker im Pflegedienst machen. Aber seine Abi-Klausur zum Thema "Kalter
Krieg". Die parallel laufenden heißen Kriege werden nicht oder nur periphär
behandelt.

Er schlägt nach bei "wikipedia" - immerhin noch besser als nur im Brockhaus ---
aber dann kommt mir doch das Grausen: Sonst mische ich mich in die
Erarbeitung der Geschichte nicht ein, aber hier!!! Bei der FRontschau
konnte ich vor 10 Jahren zum Teil noch zwischen den Zeilen lesen. Ich
ergänze den aus verschiedenen staatstragenden Schulbüchern abgekupferten
"Kalten-Kriegs"-Artikel bei Wikipedia mit Textteilen in Mehrfachklammern,
um die dreisteste Geburtslüge der Bundesrepublik nicht noch als
Mobilisierungspropaganda für den Mitaufmarsch gegen den Iran wirken zu
lassen. Jutta Ditfurth hat bei der Vorstellung der Meinhof-Biographie vor
den 2008 aufmarschierenden Geschichtsrevisionisten bezüglich der 68er
Bewegungen gewarnt: Gerd Koenen, Daniel Cohn-Bendit, Kraushaar und andere
wollen die 68er als TerrorismusWegbereiter auf der Schlachtplatte den
Herrschenden servieren: Klar da muss was dagegen gesetzt werden. Nur, der
eigentliche Propaganda Feldzug wird die WiederAufbereitung der
Frontstadt-Mentalität werden: Kerzen ins Fenster für unsere Helden im Irak,
Iran, Afghanistan, Sudan, Somalia und sonst noch wo. Und Deutschland wird
eine zentrale Startbahn sein für alle OUTOFAEREA-Einsätze. Und
BertelsmannSpringerBurda und Co werden die Freiheitsglocke in der
Reichshauptstadt Groß-Berlin läuten: wie 1968 für den Sieg gegen den
VietCong.





Zuspitzung des Kalten Krieges von 1944 bis 1949



Ab 1944 zeigte die Anti-Hitler-Koalition erste Risse auf. Dies war
allerdings nicht besonders überraschend, wenn man bedenkt, dass es schon
1917, als die Kommunisten in Russland an die Macht kamen, zu einer offenen
Feindschaft zwischen den USA und der Sowjetunion kam. Unter diesem
Gesichtspunkt wird schnell klar, dass das Bündnis zwischen den Siegermächten
nur ein reines Zweckbündnis zur Bekämpfung des NS-Regimes war und dass der
Konflikt zwischen der westlichen Demokratie und dem östlichen Kommunismus
nie wirklich beigelegt wurde.

Das zeigte sich dann erstmals 1944 in Jalta, denn dort lehnten die
Alliierten unter der Führung der USA unter Roosevelt konkrete Vereinbarungen
und Garantien mit der Sowjetunion ab, obwohl diese die Hauptlast des Kriegs
getragen hatten. Stalin interpretierte dieses offene Ergebnis der Konferenz
als Freibrief und erweiterte seine Sicherheitssphäre, in dem er zu Teil
gewaltsam und ohne Absprache mit den Alliierten kommunistische Regierungen
in Ost- und Mitteleuropa etablierte.

((((na ja, sollte Stalin resp. die
UdSSR etwa die faschistischen Hitlerverbündeten in Rumänien, Ungarn,
Livland, Estland usw. anerkennen oder die dortigen kommunistischen Kräfte,
die gegen die NS-Überfälle gekämpft hatten, nach Kräften unterstützen und
darauf achten, dass der Einfluss der Westalliierten nicht größer wurde, die
ALLESAMT genau so SCHARF AUF DIE Rohstoffresourcen der UdSSR waren wie die
HitlerKoalition/Achsenmächte Deutschland,Italien,Japan?)))

Man realisierte
schnell, dass eine Zusammenarbeit zwischen den USA und der UdSSR ein sehr
unrealistisches Unterfangen war. Diese Erkenntnis wurde 1945 durch den Tod
von Roosevelt gestärkt, da der neue US-Präsident, Harry S. Truman, im
Gegensatz zu seinem Vorgänger, der noch auf die Kooperation mit Stalin
hoffte, auf einen stärker antikommunistischen und antisowjetischen Kurs
setzte. Die USA hatten durch ihre wirtschaftliche Überlegenheit und später,
ab 1947, durch ihr Atomwaffenmonopol eine Vormachtstellung. Auch in den
Nachkriegskonferenzen von 1945 änderte sich nichts an der Einstellung der
beiden Weltmächte bezüglich der Nachkriegsordnung in Europa. Die beiden
Weltmächte konnten sich immer noch nicht einigen und zu dem wurde die Frage
nach den Reparationszahlungen an die Sowjetunion, die ihnen schon in Jalta
zugesichert worden waren, vertagt und es war eine sichere Grundlage für
einen derartigen Konflikt geschaffen. Die USA schätzte die Politik der
Sowjetunion als stark aggressiv-expansionistisch ein und sahen es deshalb
als ihre Verpflichtung an den Schwerpunkt ihrer Politik auf die Eindämmung
des Kommunismus zu setzen. Diese Ausrichtung bezeichnete man als
"Containmentpolitik" die dann 1947 in der vom damaligen US-Präsidenten
verfassten Truman-Doktrin Ausdruck fand. In einer Rede am 12. März 1947 vor
beiden Häusern des Kongresses sagt Truman: "Ich glaube, es muss die Politik
der Vereinigten Staaten sein, freien Völkern beizustehen, die sich der
angestrebten Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch äußeren
Druck widersetzen." Durch dieses Zitat wird sehr deutlich mit welchem Elan
die USA die Welt vor dem Kommunismus schützen wollte. In dem er die
Bedrohung der freien Welt durch den Kommunismus beschwor bekam er die
notwendige politische und finanzielle Unterstützung aus dem Kongress. Obwohl
der Ausgangspunkt für diese Doktrin die vom Kommunismus bedrohten Staaten
Türkei und Griechenland war,

((( Ata Türk hat sich in seiner Politik sehr
stark an Lenin und Stalin orientiert und wurde von der UdSSR beim Aufbau
einer säkularen Türkei sehr stark unterstützt, Griechenland war nicht vom
Kommunismus bedroht sondern hier gaben sich die NS-Besatzer und die
nachrückenden Engländer direkt die Klinken in die Hand , um die griechischen
Partisanenarmeen an der Befreiung Griechenlands zu hindern, unzählige
Griechen mussten in die benachbarten Staaten des späteren Warschauer Paktes
auswandern und konnten erst ab 1960 nach Griechenland zurückkehren, als eine
gemäßigt sozialistische Partei die Wahlen gewann (PASOK), wurden dann aber
nach dem US-unterstützten ObristenPutsch wieder ins Exil getrieben und wer
es nicht schaffte, kam auf die KZ-Inseln,

Ermordung des Arztes Dr. Lambrakis, Folterung des Komponisten Theodorakis,
Berichte über die Verhältnisse in Griechenland durch Wallraff, der sich in
Athen auf der Akropolis aus Protest gegen die faschistische Diktatur der
Obristen ankettete))))

lässt sich im Rückblick sagen, dass auch Deutschland
mit zu den beschützenden Staaten galt. Ein Instrument dafür war der
Marshall-Plan, in dem sich die USA dazu verpflichteten, allen europäischen
Staaten beim Wiederaufbau finanzielle Unterstützung zu leisten. Der Sinn für
die USA lag darin, dass diese Unterstützungen mit politischen
Zugeständnissen verbunden waren und man somit die europäischen Staaten an
sich zu binden

(((und Märkte für US-Exporte zu schaffen))).

Genau aus dem
Grund übte Russland starken Druck auf die Staaten in seinem Einflussbereich
aus, sodass diese das Angebot ablehnen mussten.

Nachdem die bisherigen Geschehnisse unter den Begriff Ost-West-Konflikt
fallen, spricht man ab 1947 offiziell vom Kalten Krieg.

Im Jahr 1948 gab es dann in beiden deutschen Zonen eine Währungsreform,
wobei die in der Ostzone lediglich eine Reaktion auf die schon lang geplante
Reform in der Trizone war. Diese war der Auslöser für die erste Eskalation
im Kalten Krieg, denn Stalin sah in dieser Aktion eine Verletzung des
Potsdamer Abkommens, da die deutsche Einheit immer das Hauptziel der
Nachkriegsordnung war. Er reagierte mit der Berliner Blockade, die, wie der
Name schon sagt, den gesamten westlichen Teil Berlins von der Außenwelt
abgeschottet hat. Die USA ließ sich davon nicht abschrecken und reagierte
mit der Berliner Luftbrücke.

(((Das war niemals eine komplette Blockade. Die
Frachtraumberechnung durch Spediteure ergab, dass der Frachtraum der
eingesetzten DC10-Flugzeuge niemals ausgereicht hätte, um die Westberliner
bevölkerung mit den lebensnotwendigen Dingen zu versorgen. Ziel der
Währungsreform in Westen war neben der Entwertung aller privaten
Sparguthaben und der scheinbaren Gleichheit aller Bewohner, die die
unterschiedlichen Besitzverhältnisse an Grund und Boden, fixem
Industrieanlagenkapital und ausländischen Bankguthaben (Schweiz,
Lateinamerika, USA, Arabische Staaten verschleiern sollte, Ziel war die
Überschwemmung der Sowjetischen Zone mit entwerteten Reichsmarkmilliarden,
die dort eine galoppierende Inflation auslösen und zu sozialen Unruhen
führen sollten. Dagegen richteten sich die verschärften Grenzkontrollen und
gegen den militärischen Nachschub der US-Armee, der britischen und
französischen Verbände mitten im Territorium der sowjetischen Zone. Die
Versorgung Westberlins mit Wasser. Kohle, Elektrizität, Öl, Lebensmitteln
usw. lief über die nach wie vor grüne Grenze zur "noch nicht DDR", wobei
die Westmächte und die Westberliner Stadtregierung dazu aufforderten: "Kauft
nicht beim Konsum!" "Kauft nicht bei der HO". In solchen Boykottaktionen
waren die Deutschen gut trainiert.. Aber es nat nicht so geklappt, weil die
Rosinenbomber eben doch mehr militärische Güter als lebensmittel in die
Stadt flogen uund die meisten Westberliner kauften weite beim HO und beim
Konsum und gingen "rüber" um Gemüse und Fleisch zu kaufen. Was die
Luftbrücke damals war und heuite noch in dem gleichnamigen
pseudo-historischen Film-Schinken ist: eine gigantische Propaganda.Show,
die Millionen in ihren Bann zog, wenn sie bei jededr Postkarte, jedem Brief
mindestens eine Briefmarke mit dem "Notopfer Berlin" belecken
durften/mussten und das Kabarett -"Die Insulaner" in RIAS (Radio im
amerikanischen Sektor) europaweit den Eindruck vermittelten, als seien die
Westberliner allesamt zumindest potentieller Opfer eines rot-blutrünstigen
Mega-Tzunami, dabei brauchten sie bloß in der Nachbarschaft in den Konsum
gehen und dort (extrem billig) einkaufen))))

Zunächst sollte es nur eine
Antwort auf diese Provokation der Sowjetunion sein, denn eigentlich wollte
sich der damalige US-General Lucius D. Clay Berlin kurze Zeit später mit
Panzern zurückholen, dafür bekam er allerdings keine Zustimmung von Truman.
Für die Luftbrücke erhielt er jedoch volle Unterstützung, so kam es, dass
die USA Berlin für etwas mehr als ein Jahr mit Nahrung, Kohle und weiteren
notwendigen Materialien versorgte, bis die Sowjetunion endlich eingesehen
hatte, dass die Blockade "besiegt" wurde. Trotz dieses gelungenen
"Gegenschlags" stieg die Furcht vor einer sowjetischer Expansion, weshalb
man im Westen die NATO mit dem Leitsatz: "The NATO keeps the United States
in, the Sovjet Union out and the Germans down" gründete. Auch Deutschland
sollte viel enger an den Westen gebunden werden, deshalb gründete man in der
Westzone die BDR, die dann später auch in die NATO integriert werden sollte.
Wie sich schon im gesamte Verlauf des Kalten Krieges abgezeichnet hatte,
folgte auf eine Aktion der einen Seite immer eine Reaktion der anderen, so
auch diesmal: Kurz nach der Gründung der BRD wurde in der sowjetischen
Besatzungszone die DDR gegründet und später 1955 dann auch der Gegenpart zur
NATO, der östliche Warschauer Pakt. Man kann sagen, mit der Teilung
Deutschlands war auch die Teilung der Welt in zwei Machtblöcke besiegelt.


((( das heißt dann aber doch, dass die Spaltung Deutschland nicht von der
UdSSR sondern von den Westmächten betrieben wurde ODER ??? )))





Quellen: Encarta 2003


 http://www.Wikipedia.de


 http://www.salvator.net/salmat/pw/luft/blockade.html
Brockhaus Enzyklopädie


Information zur politischen Bildung (Heft 259)
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Ergänzungen

Berliner Luftbrücke, Rechnungen

David al-Nuriq 24.11.2007 - 02:30
„... - leider habe ich die Berechnungsunterlagen verloren, aber wer sich die Mühe des Nachrechnens machen will: nur zu. die notwendigen Daten kann man im Internet recherchieren.“

 http://www.fubar.de/habe/?p=84

Dann rechnen wir doch einmal.

Zuerst einmal handelte es sich bei den Flugzeugen nicht um DC-10 — Die wurden erst sehr viel später gebaut. —, sondern vor allem um DC-4 bzw. deren militärische Version, die C-54. Die C-54 hatte nach Wikipedia ( http://en.wikipedia.org/wiki/C-54_Skymaster) eine Leermasse von 17.660 kg, eine beladene Masse von 28.000 kg und eine maximale Startmasse von 33.000 kg. (In der maximalen Startmasse ist dann auch der Treibstoff enthalten.) Beladene Masse minus Leermasse ergibt 10.340 kg. Davon ziehen wir die Masse der vier Besatzungsmitglieder von je 80 kg, also 320 kg ab. Dann kommen wir auf ein Frachtgewicht von 10.020 kg. Es fanden insgesamt 278.228 Flüge statt. Damit wäre es möglich gewesen, 2.787.844,56 t an Gütern nach Berlin zu befördern. Angegeben werden 2.326.406,00 imperial tons ( http://www.almc.army.mil/ALOG/issues/SepOct05/Berlinairlift.html). Das entspricht 2.363.737,63 metrischen Tonnen. Die Gesamtmenge an Gütern nach Berlin zu transportieren, war also in dieser Hinsicht möglich.

Die Nutzlasten der sonstigen ein gesetzten Flugzeuge, vor allem der Handley Page Hastings und der Short Sunderland entsprachen weit gehend der der C-54. Die anfangs eingesetzten DC-3 wurden schnell, innerhalb weniger Wochen, durch die C-54 ersetzt.

Die Luftbrücke dauerte von 25. Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949, also 321 Tage. Das sind 462.240 Minuten. Geteilt durch die Zahl der Flüge bedeutet das, daß durchschnittlich alle 1,66 Minuten in Berlin ein Flugzeug landete. Vernachlässigen wir die Flugboote, die auf dem Wannsee landeten, bedeutet das, daß auf jedem der drei Flughäfen, Tempelhof, Gatow und Tegel alle fünf Minuten ein Flugzeug landete. Auch das erscheint realistisch. In der Wikipedia heißt es, daß insgesamt 380 C-54 ein gesetzt wurden ( http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Luftbr%C3%BCcke). Bei einer Zeit von 1,66 Minuten zwischen den Landungen und unter Vernachlässigung der weiteren ein gesetzten Flugzeugtypen bedeutet das, daß jede C-54 einen kompletten Umlauf in 631 Minuten oder weniger leisten musste. Da noch andere Flugzeugtypen ein geesetzt wurden, erhöht sich diese Zeit sogar. Nehmen wir aber die zehneinhalb Stunden an und gehen wir von einer jeweiligen Flugzeit von zwei Stunden aus, was großzügig bemessen ist, da die C-54 immerhin eine Marschfluggeschindigkeit von 310 km/h hatte, so kommen wir an den Start und Landeflughäfen immerhin auf eine Zeit von je drei Stunden zum Be- und Entladen, sowie zum Betanken auf den Flughäfen in Westdeutschland. Eine Entladungszeit von einer Stunde auf den Flughäfen in West-Berlin erscheint aber durchaus realistisch, es wird sogar eine halbe Stunde an gegeben. Damit hätten bei einer Ankunftsfrequenz von fünf Minuten auf jedem Flughafen in West-Bberlin zu jedem Zeitpunkt zwölf Flugzeuge zum Entladen gestanden. Auch das erscheint realistisch. Es hätten unter der Berücksichtigung der Größe der Flugzeuge sicher auch 24 sein können, denn während des Zweiten Weltkrieges wurden auf den Flugplätzen in England jeweils deutlich mehr Bomber vergleichbarer Größe stationiert. Nehmen wir weiterhin an, daß eine C-54 einen Umlauf in sieben Stunden absolvieren konnte oder vielleicht in in acht Stunden, so bedeutet das, daß von den 380 C-54 zu jedem Zeitpunkt nur 80 %, also 304 Maschinen ein gesezt werden mußten. Die restlichen 76 Maschinen konnten in dieser Zeit gewartet werden. Damit hätte jede Maschine nach vier Einsatztagen (zwölf Flüge) einen Tag oder nach zwei Einsatztagen (sechs Flüge) einen halben Tag gewartet werden können. Und bei alledem ist noch nicht berücksichtigt, daß noch andere Flugzeuge außer der C-54 ein gesetzt wurden, womit sich die Umlauf- und Wartungszeiten pro Flugzeug sogar noch erhöhen.

Im Luftbrücken-Artikel der Wikipedia heißt es, daß in der Zeit der Blockade 2.2 Millionen Menschen in West-Berlin lebten und daß 490.000 t Nahrunsmittel über die Luftbrücke befördert wurden. Das macht pro Tag für jeden West-Berliner 694 g Nahrungsmittel. Das ist zwar nicht besonders viel, erscheint aber zum Überleben durchaus ausreichend, zumal es sich vielfach um getrocknete Nahrungsmittel handelte.

Es zeigt sich also, daß alle Zahlenangaben über die Berliner Luftbrücke stimmig und realistisch sind. Von einer dreisten Lüge kann deshalb ganz und gar keine Rede sein.

David al-Nuriq

700 Gramm pro Kopf und Tag ! ?

Hartmut Barth-Engelbart 24.11.2007 - 14:56
Zunächst vielen Dank für die Rechenstungde. Und mnatürlich waren es die Turboprop-Maschinen der baureihe DC3 und andere. Meine Rechenstunde liegt schon 25 Jahre und zwei Schädelbrüche zurück.
Aber dieses rechenexempel beantwortet nicht die entscheidenden Fragen: Genberal Lucius Clay hatte den Auftrag Westberlin als militärischen und propagandistischen Stützpunkt mitten in der sowjetischen Zone auszubauen, nachdem die militärische Rückeroberung der westlich der Elbe gelegenen deutschen Territorien durch den US-Präsidenten zwar erwogen aber dann nicht durchgeführt wurde.

Die sowjetischen Blockademaßnahmen richteten sich gegen Militärtransporte, gegen die Einschleußung von entwertetr Rreichmark , um einen Destabilisierung der Situation in den SBZ zu verhindern: Inflation, Hamstereinkäufe wegen steigender Lebensmittelengpässe wg. Aufkauf aus dem Westen mit entwerteter Reichmark, soziale Unruhen und Streiks wegen der Geldentwertung (eben durch die in der Kronberger Währungskonferenz der Trizonen beschlossenen Nicht-Vernichtung derentwerteten Reichsmark, sonderen deren Einschleußung in die SBZ.

Wieviel Frachtraum war denn für die Militärtransporte reserviert ? Wieviel Frachtraum war für die Füllung der Bunker in Westberlin mit strategischen Notstanbndsreserven an Polizeiazusrüstung, Polizeiwaffen, Polizeiofahrzeugen inklusive tausender von Fahrrädern, die in den Bunkern eingelagert wurden.

Waren bei den 2,2 Millionen die Militärgarnbisonen der USA, des UK und der Franzodsemn mit ihrem gesamten zivilen Anhang mitgerechnet ?

Wieviele Westberliner waren zur Zeit der "Blockade" und der "Luftbrücke" in Betrieben im Ostsektor Berlins beschäftogt ?
Und wieviele Ostberliner in Westberlin ? Wieviele Westberliner aßen in den Kantinen der Ostberliner Betriebe? Wieviele arbeieten bei der Reichsbahn ? Bei den Berliner Transbprtbetrieben BVG ? Wieviele bei den Wasserwerken, wieviele bei der Binnenschifffahrt ? Wieviel Westberliner hatten im Umfeld um Berlin und in Ostberlin Verwandte (von denen sie ja dann 1961 so schmerzlich getrennt wurden oder gabs etwas doch keine Verwandten und dann wurde ja auch niemand getrennt ?!) . Wieviele Westberliner wurden bei ihren Verwandten in der SBZ und in Ostberlin durchgefüttert, wenn es im Westenb nicht mehr genug zu Essen gab?
Wie viele Westberliner haben sich nicht an den Sufruf zum Boykott von Konsum und HO gehalten und trotz der Propaganda ihre Lebensmittel dort zu günstigsten Preisen eingekauft?
Da bis 1947 das verhältnis zwischen den Alliierten noch moderat war hatten die Westalliierten lediglich für ihre Garnisonen Notstandsreserven an Kohle und Öl in Westberlin angelegt und waren vom E-Netz relativ unabhängig mit ihren eigenen Kraftwerken und ihren Notstromaggregaten. Nich t aber die über 2 Millionen Westberliner Zivilisten: deren Strom kam zum Teil aus in Westberlinliegenden Ktraftwerken, die aber mit SBZ-Kohle beliefert wurden. Die Wasserversorgung lief nur zum Teil durch westberliner Wasserwerke. Der größte Teil des Trinkwassers kam aus der SBZ und aus Ostberlin. In Spree und Wannsee konnte man zwar baden aber das Wasser war nicht zum Trinken geeignet.

Jederzeit konnten und gingen die Westberliner über die noch grüne Grenze in die umligenden Dörfer und Kleinstädte und versorgten sich dort (auch noch nach der Währungsreform und besonders dann -weil mit 40 DM AnfangsKopfgeld konnte man mit einer Familie aber auch nicht allein nicht weit kommen: da war es wie eine Lennbemsversicherung, wenn man mit den entwerteten Reiochsmark unterm Arm in die Zone gimng und dort -weil sie da noch güliger Währung war- einkaufte, was der Leiterwagen tragen konnte und das Wanderer-Fahrrad auf dem Gepäckträger. Diese Einkäufer wurden von der Grenzpolizei -der schon vor der DDR existierenden VoPo nicht konfisziert: man achtete auf Großeinkäufer, mit dichen Geldbeuteln... Klar, mussten sich etliche "Trümmerfrauen" auch bis auf die Unterwäsche ausziehehn, denn die West-Dienste waren auch nicht blöd und überließen die Reichsmarkinfiltration nicht nur dem freien Schwarzmarkt: sie schickten auch gezielt als "Familienväter mit alten Arbeitsdienastmützen" und "Trümmerfrau-getarnte" "Dienst-Mädchen" in die Zone um die Reichmark zu verbreiten. Außerdem achteteten die GrenzVoPos darauf, dass nicht imgroßen Stil Lebensmittel aus der SBZ nach Westen exportiert wurden. I,m Osten wurde jedes Gramm gebraucht. Aber die Grenzen waren grün: zwischen Hannover und Dessau zum Beispiel herrschte ein sehr lebendiger Viehhandel, Es gab nicht wenige bauern, die mit Kühen aus der Magdeburger Börde ins Hannoversche zogen, um dann mit einigen starken Hannoverschen Arbeitspferden wieder in die SBZ zu reiten. Zwischen 1945 und 1955 wurden viele kinderreiche Familien im Westen aus dem Osten versorgt. Die InterzonenZüge über Bebra transportierten Gänse, Schweinehälften , Rindfleisch, Hühner geschlachtet oder lebendig in den Westen. Und bei der üblichen Aufforderung : "gänsefleisch mal den Gofferaufmachen ?!" wurde n die Taschen und Koffer meist unter demn Gelächter der Mitfahrenden geöffnet und dann kam der gerupfte Gänsekopf zum Vorschein - und beherzt gepackt und dem VoPO entgegen gehalten: "Vorsicht! Gagack beißt!". Die Tür ging zu und die Gans durfte weiter nach Westen fahren. Ab 55 änderte sich der >Tonfall schlagartig und 56 wude es zum Teil schon bitter Ernst an der grünen Grenze. Nicht nur da. Im Westen wurden fast alle Kommunisten in die gleichen Gefängnisse geprügelt, in die sie schon vor 20 Jahren die SA, die SS und die GESTAPO geprügelt hatten.

Aber es war schon schwer, in Westberlin während der Blockade nicht zu verhungern, Rosinen und Bananen und Apfelsinen alleine reichten nicht. Klar reizte das moderne DOSENBROT der Amerikaner mehr als das Graubrot aus dem Konsum oder aus der HO-Bäckerei oder aus der SBZ, das war wie Kaugummi, Coco Cola und die ersten FastPettingCoats - heute würden viele Yougsters sagen: affengeil.
Daneben spielte aber eine gaaanz andere sache die erste Geige: die alten Blockewarte waren wieder gefragt und auf Horchposten: wer kauft trotzdem beim Juden äh - beim Konsum, wer geht nach drüben und holt Kartoffeln beim Feind?, wer isst wie ein Kommunist ?

Die Blockade fand im Kopf stand. Und es kann schon sein, dass nicht wenige an diese Blockade gestorben sind.

Und die propagandistische Fortsetzung von Luftbrücke und Blockade waren dann die Kerzen im Fenster und die Herzen für die Brüfder und Schwestern hintrer dem eisernen Vorhang und die Päckchen nach drüben mit Nylons und Billigschokolade. Fragt mal ganz einfach so Durchschnitts Ossies, was die heute noch kotzen, wenn sie daran denken, dass sie behandelt wurden wie Willem der zwoote seine Neger in deutsch-Süd-West pflegte. Oder die Queen ihre Aborigines.

Noch Fragen ? Einfach mailden!

Wievie Tausend Tonnen wog das KW-"Reuter"?

Hartmut Barth-Engelbart 25.11.2007 - 12:09
Ein indy-media-Nutzer aus (West-)Berlin hat ein sehr beeindruckendes Detail zur Recherche beigesteuert. Während der Blockade erst versuchtren die Westalliierten auch das zivile Westberlin von Strom (und Kohle-) Importen aus Ostberlin undder SBZ unabhängig zu machen - so, wie ich es in meinem Text beschrieb.: Wieviele zigtausend Tonnen allein diesen Kraftwerk wog und wieviel Frachraum das usurpierte, wieviel die Kohle brauchte, das steht noch neben der Miliotärfrachtberechnung aus Und die Kohle aus denKohlebombern war nur gfür das Kraftwerk bestimmt, als strategisch - kriegswichtiges Material: da wurde auch gleich die PropagandaPlakatiererei weitergeführt: vom KohlenKlau. NixDa mit Kohle für MuttisKüchenherd. Der wurde nachwie vor mit SBZ_Briketts und Koks beheizt. Und wer kennt nicht das bekannte BlockadeLied: "Im Grunewald, im Grunewald ist Holzaktion!. Das haben die Insulaner auczh gesungen zwecks Guter Laune an der HeimatFront. Alles Propaganda --- so viel Holz konnte der Grunewald gar nicht hergeben und das Trümmerholz war schon längst verheizt. Also gings auch zum Holzholen in die SBZ und natürlich zum Kohleholen "Jeden samstag geht der dicke fette Vater einen Eimer Kohlen holen ..." Bei Biermann konnte der schon wieder in den Keller gehn, Vorher wurde die Kohle noch von den Kohlemännern nach oben getragen und als der Vater nioch nicht ganz so fett war ging er nach Osten und in die SBZ und holte dort die Kohlen, verdiente oft im Osten Reichsmark, für die er im Westen entweder nix mehr bekam oder im Konsum oder im HO einkaufen musste. Für all diese Leute war die Währungsreform eine doppelte und dreifache Enteignung: ihre Arbeitskraft war in Westberlin nichts mehr wert. Die Sowets bestanden auf Währungseinheit. Die Westalliierten haben die Stadt gespalten.- Und die doppeltgestraften Pendler wurden zudem auch noch hinter der Hand als Staats- und Freiheitsfeinde bezeichnet. "Wenns dir hier nicht passt danngeh doch in die Zone!" Hier die e mail aus (West-)Berlin an HaBE:

Hallo HaBE,

eins drauf, sehr gut recherchiert.

Ich selbst habe diese Situation als "Westberliner Kind" direkt erlebt, in unmittelbarer Nähe des Flugplatzes Gatow, welcher seinerzeit von englischen militärs genutzt wurde.
Vom Hahneberg Hügel in unmittelbarer Nähe auch zur Havel - hier sah man die Wasserflugzeuge zum Wannsee hin einfliegen - beobachteten wir sämtliche Aktivitäten und die An - Abflüge der englischen Flugzeuge.

Natürlich sind wir den Amerikanern für diese Leistungen dankbar, nicht vergessen sollte man dabei aber - im besonderen - die Leistung der Engländer, zumal England zur gleichen Zeit große Mühe hatte die eigene Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen. Denn auch die Engländer litten Hunger.

Übrigens, das Kraftwerk "Reuter" wurde in seiner Gänze - also incl. der Turbinen - in Einzelteilen eingeflogen, dann in Spandau gebaut und machte West Berlin danach - nach Fertrigstellung - fast überflüssig von Stromimporten aus der SBZ ( Adenauer Ton : zowieetisch besetzter Zone)
Die für den Betrieb dieses Kraftwerkes benötigte Kohle, wurde gleichfalls per Luftfracht - in Säcken - eingeflogen.

mfg. m. k.

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