Ilmenau/Zella-Mehlis: Nazi auf Arbeit geoutet

Antifaschistische Gruppe Südthüringen [AGST] 19.11.2007 07:50 Themen: Antifa Medien
Im Fraunhofer Institut in Ilmenau, am Campus der Universität arbeitet seit einiger Zeit der überregional in Erscheinung tretende Nazikader Stefan K. aus Zella-Mehlis. Ob er seinen Arbeitskolleg_innen von seinen faschistischen Aktivitäten erzählt, ist unklar. Doch um diesen Kernpunkt in seinen Lebenslauf zur Geltung zu bringen und ihm die gebührende Öffentlichkeit zu verschaffen, wurde er nun am Arbeitsplatz als Faschist geoutet.
Stefan K. ist ein überregional in Erscheinung tretender Neonazi. Er ist für die Verschärfung des politischen Klimas in Südthüringen mitverantwortlich. Er ist ein Grund warum Linke und Migrant_innen in Südthüringen mit oftmals erheblichen Verletzungen rechnen müssen, wollen sie bestimmte Orte oder gar ganze Stadtteile betreten.

In den vergangenen Wochen veröffentlichte K. als maßgeblicher Verantwortlicher für die so genannten „Freien Kräfte Südthüringen“ (FKST) ein Pamphlet, in dem er die zukünftige Kampflinie angab. Es gilt, so K., „dem scheiß System ein Maximum an Schaden zu übermitteln“. Auch wenn eine solche Äußerung eher den beschränkten Horizont der Möchtegern-Guerilla und (noch?) nicht die realistischen Möglichkeiten der Südthüringer Neonazis wiedergibt, so zeigt sich hier deutlich das hohe Selbstbewusstsein und die Entschlossenheit der Faschist_innen.

Dem galt und gilt es entgegen zu wirken. Am Freitag, dem 16.11.07 verteilten Unbekannte am Fraunhofer Institut und in der Uni mehrere Dutzend Outing-Flyer. Durch Outings gelingt es oftmals den Faschist_innen ihre Rückzugsräume zu nehmen und ihnen so an jedem Ort zu jeder Zeit das Gefühl zu geben, unerwünscht zu sein. Gerade Universitäten und anderen öffentlichen Einrichtungen, die sich zu Weltoffenheit bekennen, kommt dabei eine entscheidende Aufgabe zu.

Wir fordern seinen Arbeitgeber, das Fraunhofer Institut auf, sich entsprechend ihrer Grundsätze, aus denen hervorgeht, dass sie Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ablehnen, von einem Arbeitsverhältnis mit einem Nazikader zu distanzieren und K. nicht weiter die finanzielle Basis für seine menschenverachtende Arbeit als Faschist zu gewähren.

Lieber solidarisch, als arisch!
Nazis outen und bekämpfen!
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Ergänzungen

Namen entfernt

ein Mod 19.11.2007 - 16:31
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Da es in der Vergangenheit zu zahlreichen Anzeigen gegen Indymedia gekommen ist, sowie auch "Outing"-Artikel dazu benutzt worden sind, interne Streitereien auszufechten bzw. schlicht Fakes von Nazis waren, sehen wir uns leider gezwungen, dagegen entsprechend vorzugehen. Wir hoffen auf euer Verständnis.

Liebe Grüße
Einer vom Moderationskollektiv

RICHTIGSTELLUNG!

Antifaschistische Gruppe Südthüringen (AGST) 23.11.2007 - 21:31
Fraunhofer Institut distanziert sich von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

Nach uns nun vorliegenden Informationen bestätigt das Fraunhofer Institut, dass Stefan Kolb seine dortige Ausbildung bereits beendet hat. Das Fraunhofer Institut äußerte uns gegenüber, dass man Neonazis nach Kenntnisnahme nicht tolerieren würde. Die politischen Aktivitäten Kolbs waren den Verantwortlichen nicht bekannt. "Die Fraunhofer-Gesellschaft und das Fraunhofer IDMT lehnen Radikalismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit in jeder Form strikt ab.", so ein Mitarbeiter des Instituts.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Titel der Ergänzung

Dein Name 19.11.2007 - 10:35
schöne aktion - schlechter artikel. weniger phrasen und selbstbeweihräucherung und statt dessen mehr 'hard facts' wären interessanter zu lesen.


trotzdem: respektvolle grüße in thüringens süden!

@mods:

egal 19.11.2007 - 12:00
wieso ist der flyer nicht mehr im artikel?

Name auch weg

nochmal egal 19.11.2007 - 16:02
Wieso ist den sein Name plötzlich auch unkenntlich gemacht und die Bilder weg?

Hallo Mods

ä 19.11.2007 - 17:46
Liebe Mods, natürlich können Fakes auf Indy auftauchen oder interne Nazi-Streitigkeiten hier ausgetragen werden. Und dass ihr nicht nachrecherchieren könnt, wie das eine aktive Antifa vor Ort machen kann ist auch klar. Aber: bislang waren die Infos und auch die Fotos recht hilfreich und dass das was auf Indy steht IMMER einer Nachrecherche bedarf, sollte wohl jede/r wissen. M.E. ist es oftmals einfach praktisch und gut für Menschen, die nicht alle Antifa-Info-Blätter abonnieren können, sich das ein oder andere Bildchen mal anzusehen. Und für Recherchegruppen, die aus Gegenden mit einer unzureichenden Veröffentlichungs-Infrastruktur in Papierform verfügen, aber dennoch Informationen aus eher abseitigen Gebieten vermitteln wollen (was auch deshalb gut ist, da ja der ein oder andere Fascho auch mal umzieht) ist es sehr schade, wenn zukünftig möglicherweise keine Bildchen oder sonstigen Infos über Faschos verbreitet werden können bzw. hier nicht mehr zu lesen sind.

Ideen zur Kompromisslösung

Joseph 19.11.2007 - 19:45
Ich kann das Statement der Indy-Mods nachvollziehen, fände es jedoch schade grundsätzlich jetzt alle Postings die u.a. personifizierte Infos über Nazis enthalten nach dem gleichen Schema zu bereinigen, weil es sein KÖNNTE, das Nazis das faken. Was die Anzeigen betrifft, so ist dem Indy ja generell ausgeliefert, aber aufgrund des Serverstandorts doch ohnehin relativ unangreifbar? Was natrülich nicht als Freikarte für illegales bzw. rechtlich anfechtbares Verstanden werden soll, klar.

Hier mal 3 Alternative Ideen...

1) Indy lässt Artikel 1:1 zu, wenn der Autor eine genaue "seriöse" Quelle am Artikelende angibt, in dem er den Artikel original übernimmt und so die Authenzität gewährleistet ist, in dem fall zB  http://www.agst.antifa.net/archiv/text093.htm. Seriöstität kann man entweder definieren (zB Seite liegt auf safen Host wie antifa.net) oder nach Ermessen beurteilen (kurzer Klick und fix drüberfliegen, fertig). Der Aufwand für Mods ist nicht größer, als der derzeit forcierte Bereinigungsvorgang, die Bilder rauszunehmen und personifizierte Infos zu X'en.

2) Artikelschreiber werden nochmal in der Eingabemaske daraufhin gewiesen, dass Adressdaten nicht erwähnt werden dürfen, Personen auf Vornamen + auf den Anfangsbuchstaben vom Nachnamen gekürzt werden müssen und auf den Fotos Gesichter unkenntlich gemacht werden müssen (einfach nen Balken über die Augen täte ja reichen) und im Gegenzug kann der Artikel schreiber am Ende seines Beitrages auf eine URL xy (Antifa Hintertupfingen) verweisen, wo alle relevanten Daten und unzensierte Bilder hinterlegt sind.

3) Antifas, die Wert darauflegen, das Indy weiterhin so offen und zensurfrei bleibt wie bisher, melden sich als Mods bei Indy und kümmern sich um das Verifizieren solcher Berichte bzw. entscheiden, ob der Artikel Fake ist oder nicht, also das ganze nachprüfen, zB in dem Mensch die Seiten der örtlichen Afas abcheckt oder was auch immer.

Halte die Variante 1 immernoch für den besten Kompromiss. (Falls die Sache auf irgendwelchen Mailinglisten oder wo auch immer schon diskutiert wurde/wird, dann bitte mein Beitrag da mal reinkopieren. Danke.)

schlampige Recherche

ehrlich & fair 20.11.2007 - 14:56
Dieses "Outing" ist sehr schlampig recherchiert! Die Verfasser hätten sich im Vorfeld darüber informieren sollen ob und ggf als was S.K. am Fraunhofer Institut in Ilmenau arbeitet oder besser gesagt gearbeitet hat.
Es ist völlig unverzeihlich hier eines der renommiertesten und angesehensten Forschungsinstitute die wir in Deutschland haben derart als "Arbeitgeber für Nazis" hinzustellen!

@mods

a1x 24.11.2007 - 18:52
Wenn schon Name entfernen, dann bitte richtig, und nicht einen vergessen...