Lippstadt: Gedenken zum 9. November

Junge Linke Lippstadt 12.11.2007 21:08 Themen: Antifa
Anlässlich des Jahrestages der Pogromnacht von 1938 fand auch dieses Jahr in Lippstadt eine Gedenkkundgebung statt.
Mit der Kundgebung sollte der Opfer der Nazibarberei gedacht und der gegenwärtigen Konjunktur von Antisemitismus und Rassismus entgegengewirkt werden. Ab 18 Uhr sammelten sich 35 Teilnehmer am Jüdischen Erinnerungsmal in der Rathausstraße.
In einem ersten Redebeitrag gab ein Redner der Jungen Linken Lippstadt die lokalen Geschehnisse vom 9. November 1938 wieder und beschrieb, wie nach und nach jüdisches Leben in Lippstadt unmöglich gemacht wurde und wie auch Lippstädter Jüdinnen und Juden in den Konzentrationslagern ermordet wurden wenn es ihnen nicht gelang aus Deutschland zu fliehen. Gleichzeitig wurde aber darauf hingewiesen, dass Antisemitismus und Rassismus keine Phänomene seien, deren Existenz sich auf die Jahre 1933-45 beschränken lassen, da sie auch heute noch von trauriger Aktualität sind. Völkische Ideologie und Antisemitismus stoßen eben auch heute auf einen breiten Konsens und finden sich in allerlei öffentlicher Debatten und Ereignissen wieder. Die antisemitischen Vernichtungsandrohungen gegen Israel und der Terror, dem Jüdinnen und Juden auch heute ausgesetzt sind, bilden dabei bloß die Spitze des Eisberges. Zu verhindern, dass Auschwitz sich wiederhole, muss daher den konsequenten Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus, Islamismus und völkische Ideologie bedeuten.
Weitere Wortbeiträge lieferten Mitglieder einer Lippstädter MigrantInnengruppe, die aus den Erinnerungen mehrerer jüdischer Zeitzeugen vom 9. November 1938 vorlasen.
Nachdem am jüdischen Erinnerungsmal Blumen niedergelegt wurden, gingen die Teilnehmer der Kundgebung zur ehemaligen Synagoge in die Stiftstraße. Auch die Lippstädter Synagoge wurde in der Nacht zum 10. November 1938 von SA-Männern und deutschen Mob niedergebrannt. Seitdem vor mehr als einem Jahr eine Gedenktafel, die an die Synagoge erinnerte, entwendet wurde, findet sich in Lippstadt kein Hinweis mehr auf ihre einstige Existenz. Eine Erneuerung der Gedenktafel ist zwar seit einiger Zeit angekündigt, lässt aber auf sich warten.
Die Veranstalter sind mit der Kundgebung zufrieden. Besonders die Tatsache, dass im Vergleich zu den Vorjahren sich relativ viele Jugendliche beteiligten, war erfreulich.
Weniger erfreut dürfte ein "Autonomer Nationalist" aus Lippstadt gewesen sein, der nachdem ihm eine "Teilnahme" an der Veranstaltung verwehrt wurde, weinerlich das Feld räumte.
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Ergänzungen

s.

lp 13.11.2007 - 03:47
Der arische Kampfzwerg hat sich ein weiteres mal lächerlich gemacht.
Was nützt ihm sein autonomes outfit, wenn alle ihn kennen ?

 http://www.puk.de/tacheles/jll/jll/txt/stellungnahme-an.html

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