Naziaufmarsch in Prag verhindert

AutorIn des Beitrags 10.11.2007 21:28 Themen: Antifa
Tausende Gegendemonstranten verhindern Naziaufmarsch durch Jüdisches Viertel +++ Mehr als 1000 Gegendemonstranten +++ Rund 400 Nazis +++ Ausseinandersetzungen zwischen Nazis und Antifas
[Sämtliche Infos, sowie Fotos und Zahlen sind aus unterschiedlichsten Zusammenhängen zusammengetragen worden - ich bitte um Inhaltliche Korrekturen, Übersetzungsfehler sind nicht ausgeschlossen]

Rund 400 Nazis versuchten heute durch das Jüdische Viertel in Prag zu marschieren, laut ihnen seie es an der Zeit dass Menschen Jüdischen Glaubens wieder "Schwarz-Weiß-Rote" Flaggen. Mehr als 1500 Polizisten versuchten mit diesem enormen Aufgebot den Aumarsch der Tschechischen (und Deutschen) Nazis durchzusetzen.

Zuvor war der Aufmarsch von der Stadtverwaltung untersagt worden, dennoch kippten die Gerichte das Verbot - von Antifaschistischer Seite wurde auf www.blokada.antifa.cz mehrsprachig zu den Gegenaktivitäten mobilisiert, nach 1938 - und 2003 - sollte es keinen weiteren Aufmarschversuch in Prag geben. Auch aus Deutschland waren Nazis nach Prag unterwegs, rund drei deutsche Busse sollen von der Polizei gestoppt worden sein. Als Zeichen der Solidarität mit den Menschen im jüdischen Viertel trugen Zahlreiche Menschen in Prag Gelbe Sterne auf der Kleidung, mit denen die deutschen Faschisten vor rund 60 Jahren Juden als solche kennzeichneten.

Insgesamt gab es mehr als 30 Festnahmen, bei den meisten soll es sich um Nazis handeln, es kam zu Zusammenstössen zwischen Polizei und Nazis, sowie Polizisten und Gegendemonstranten, die Polizei setzte Sound-Bomben ein und errichtete Zäune um Zusammenstösse zu verhindern, diese Strategie ging nicht auf. Bei den festgenommenen Nazis wurden unter anderem Gaspistolen und Äxte sichergestellt, zumindest Formal wollten sie "gegen den Irak Krieg" demonstrieren.

Insgesamt waren laut der Polizei 1000 - laut den Organisatoren mehr als 2000 Gegendemonstranten unterwegs, davon sollten ebenfalls rund 1000 "Linksextreme" Gegendemonstranten in Prag Aktiv gewesen sein. Nachdem der Naziaufmarsch gestoppt wurde splitteten sich die (laut Polizei 300-400) Nazis in Gruppen von jeweils etwa 30-40 Menschen auf und lieferten sich Ausseinandersetzungen mit autonomen Antifaschisten, es kam zu Verletzten und Transporten in Krankenhäuser. Zahlreiche Geschäfte im Jüdischen Viertel blieben heute geschlossen, dies scheint eine Sache des Images zu sein, nachempfunden dem deutschen "Wenn Niemand schaut sind sie auch nicht da", passivität und Ignorieren, dennoch kam es zu zahlreichen Gegenaktivitäten.

Besonders hervorzuheben ist ein Vorfall in den Straßen Prags als ein Nazi mit einer Gaspistole in die Masse schoss, ein_E Antifaschist_In wurde hierbei leicht verletzt, hierbei eskalierte die Situation völlig, autonome Antifaschisten griffen die Nazis an und es kam zu Verletzten (auf der Seite der Nazis). Nach 10 Minuten trennte die Polizei die beiden Gruppen.
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Ergänzungen

Erste Ergänzung

AutorIn des Beitrags 10.11.2007 - 21:31
"Verbotener Neonazi-Marsch: Ausschreitungen in Prag

Im Zentrum der tschechischen Hauptstadt Prag ist es heute Nachmittag zu einer Schlägerei zwischen Rechtsextremen und Linksradikalen gekommen. Die Zusammenstöße ereigneten sich im Vorfeld eines von Neonazis angekündigten und amtlich verbotenen Marsches durch das jüdische Stadtviertel von Prag.

Die beiden Gruppen stießen in der U-Bahn-Station auf dem Platz der Republik zusammen, als sie auf dem Weg zu einer Kundgebung bzw. Gegendemonstration anlässlichd es 69. Jahrestags der "Reichskristallnacht" vom 9. auf den 10. November 1938 waren. Die Polizei griff ein und trennte die beiden Gruppen.

Jüdisches Viertel abgesichert
Das jüdische Viertel wurde unterdessen von Hunderten schwer bewaffneten Polizisten abgesichert, um Gewalttätigkeiten zu verhindern.

Zum Marsch wurden rund 500 Rechtsextreme erwartet. 30 Rechtsextremisten wurden auf dem Weg zum Ausgangspunkt für die geplante Demonstration festgenommen. Die Polizisten beschlagnahmten Sprengstoff, Schlagstöcke und Gaspistolen.

Zur selben Zeit fanden im Stadtzentrum mehrere Veranstaltungen von Nichtregierungsorganisationen statt, bei denen Hunderte Menschen der Opfer der von den Nazis veranstalteten antisemitischen Pogrome vom November 1938 gedachten und gegen die Aktivitäten der Rechtsextremen protestierten. Unter den Teilnehmern waren auch mehrere Regierungs- sowie Oppositionspolitiker.

Video dazu in iptv.ORF.at"

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"Tscheschei: Auch Deutscht beteiligt
Im Zentrum der tschechischen Hauptstadt Prag ist es am Nachmittag zu Schlägereien zwischen Rechtsextremen und Linksradikalen gekommen. Die Zusammenstöße ereigneten sich im Vorfeld eines von Neonazis angekündigten und amtlich verbotenen Marsches durch das jüdische Stadtviertel von Prag. Medienberichten zufolge waren auch zwei Busse mit deutschen Neonazis angereist, um den 69. Jahrestag der "Reichskristallnacht" vom 9. auf den 10. November 1938 zu feiern.

Beantragt hatte den Aufmarsch die Gruppe "Junge Nationaldemokraten". Die Rechtsextremen riefen über das Internet auf, das offizielle Verbot zu ignorieren. Erwartet wurden 500 Teilnehmer.

Ein massives Polizeiaufgebot und zahlreiche Gegendemonstranten verhinderten den Aufmarsch. Führende Politiker und mehrere tausend Bürger beteiligten sich an Gegenkundgebungen vor Ort.

Bereits im Vorfeld verhaftete die Polizei 30 Neo-Nazis auf dem Weg zum Ausgangspunkt für die geplante Demonstration. Sie beschlagnahmte Sprengstoff, Schlagstöcke und Gaspistolen. Bei den Zusammenstößen wurden bis zum Abend rund 50 Rechtsradikale festgenommen. "

"die Polizei setzte Sound-Bomben ein"

Unklar 10.11.2007 - 21:57
Kann das näher erläutert werden, was sind Sound-Bomben und wie wirken die? Hab ich mir das so vorzustellen, das ein lauter Ton ausgestrahlt wird, der so ohrenbetäubend ist, das die EmpfängerInnen davon rennen?

Praha

Teilnehmer 10.11.2007 - 22:09
Erfolgreiche Demo, besonders bemerkenswert war, dass nach der Demo niemand Wert auf sinnlosen Stress mit den Bullen gelegt hat, die durchgehend genervt und Böller (?!) geworfen haben. Der Fokus lag voll und ganz auf den vereinzelten Gruppen von Neofaschisten, die in der Stadt unterwegs waren. Ein Nazi hatte übrigens versucht in der Nähe des Namesty Republiky mit einer Gaspistole auf einen Antifa Mob zu schießen. Das ging schief, und endete darin dass über 100 Leute auf ihn eintraten.

Sound Bomben

einehmer 10.11.2007 - 22:17
Sound Bomben sind im Endeffekt dasselbe wie Silvester Böller, nur eben lauter. Viel lauter. Die haben jeweils ungefähr 20 in einer Reihe gezündet, dass gab nen unglaublich lauten Knall, und ein bischen Rauch. Hat dazu geführt dass alle in Panik ausgebrochen sind, und wie aufgeschreckte Hühner vollkommen desorientiert durch Prag gerannt sind. Sehr merkwürdig, im Endeffekt hatten die Bomben ja keine echte Wirkung, was jeder nach der ersten Explosion gemerkt haben sollte.

Rechte zogen mit Waffen zum jüdischen Viertel

Presseschau 10.11.2007 - 23:02
Rechte zogen mit Waffen zum jüdischen Viertel
Am Jahrestag der Novemberpogrome 1938 wollten Rechtsextremisten in Prag im jüdischen Viertel aufmarschieren. Auch Reisebusse aus Deutschland waren gekommen. Durch massiven Polizeieinsatz konnte der verbotene Aufmarsch verhindert werden.
www.tagesspiegel.de/politik/rechtsextremismus/Rechtsextremisten-Rechtsradikalismus;art2647,2417838

Schlägerei zwischen Neonazis und Anarchisten
In Zentrum der tschechischen Hauptstadt Prag ist es zu einer Schlägerei zwischen Rechtsextremen und Linksradikalen gekommen.
 http://www.oe24.at/zeitung/welt/weltpolitik/article159061.ece

fotos...

gambrinus 11.11.2007 - 00:10

und beim zdf....

gambrinus 11.11.2007 - 00:53

@antifa

egal 11.11.2007 - 01:29
In Prag war es heute so, dass der Aufmarsch verboten war und die Bullen den Auftrag hatten, 1. das Verbot durchzusetzen (was geklappt hat) und 2. zu verhindern, dass sich Nazis und Antifas an die Gurgel gehen (was nicht geklappt hat).

Kriegt euch ein!

zfrk 11.11.2007 - 02:32
Also ich bin gerade aus Prag wiedergekommen und ziemlich müde, muss mich aber dennoch mal äußern,
was hier für ein Mist geschrieben wird, dass kann sich keiner mehr durchlesen. Der Aufmarsch war verboten und sollte dennoch stattfinden. Die Polizie hatte dieses Mal also außnahmsweise nicht die Funktion, eine Fascho-Demo zu schützen. Ihrer heutigen Außnahmefuntkion den Aufmarsch zu verhindern ist sie allerdings auch nich annähernd nachgekommen. Bei 1.500 Polizisten, von denen ein Großteil die Gegendemo in Schach halten sollte, und 1000 AntifaschistInnen kann sich jeder Mensch mit ein wenig Demoerfahrungen denken, wer den Aufmarsch gestoppt hat. Auch die Videobilder sprechen wohl eindeutig Bände. Ich sehe da zwar auch wenige Polizisten, die Verhaftungen vornehmen, aber vor allem engagiertes antifaschistisches Engagement, die Faschos zu stoppen. Deutlich wird es an der Szene auf dem einen Vid, als der Nazi mit der Gaspistole entarnt wird. Es ist ein Antifaschist, der sich zuerst um ihn ,,kümmert" bevor kurze Zeit später die Polizei zugreift.
Zu der Frage, ob man einen am Boden liegenden Nazi treten darf will ich mich hier nun doch mal äußern, denn schon allein das sie gestellt wird zeigt, dass es eingie immer noch nich gerafft haben. Es ging eben bei dieset Verhidnerung des Aufmarsches um den gezielten physischen Einsatz gegen Nazis als letzte Kosnequenz, also wenn Blockaden oder kreative Aktionsforemn nich mehr helfen (udn das war von vornherein klar, dass nur auf diesem Weg der Aufmarsch gestoppt werden kann) und wenn das bedeutet, dass man die Faschos ,,außer Gefecht" setzen muss, damit sie eben nicht mehr maschieren können, dann heißt dies auch, ihnen so zuzusetzen, dass sie ne Weile nich mehr aufstene. Wer damit nicht klar kommt der kann gerne mal zusehen, was passiert wenn besagter Fascho wieder aufsteht: Zu seinen Kameraden zurückrennen und sie zu unterstützen, oder schlimmer noch, ne Waffe zu ziehn. Mit jedem Nazi, der erst einmal ein paar Minuten auf der Straße liegen bleibt, gibt es einen weniger, der maschieren kann. Das ist der springende Punkt. Gesagt werden muss dazu, dass, bei dem Arsenal an Waffen und dem Schuss, wohl klar sein sollte das es hier wirklich ne bedrohliche Situation für die Antifas da war. D.h. auch, wenn ich dem Nazi eben nur mal kurz eine verpasse ist es möglich, dass dieser nen Messer, Totschläger oder eben auch ne Schreckschusspistole zieht und zurücksticht/schlägt/schießt. Wenn ich also nich bereit bin, ihn gänzlich außer Gefecht zu setzen damit er für ne Weile nich mehr aufsteht und sich die Wahrscheinlichkeit verringert das dieser mir bspw. nen Messer in die Magengrube rammt, dann kann ich physisch eben nich gegen Nazis vorgehen.
Ich will hier niemanden als Hippie diffamieren, es gibt genügend verschiedene und kreative Aktionsformen, aber ich denke, das heute das konsequente physische Vorgehen einen riesen Anteil an der Verhinderung des Aufmarsches hatte. Und das heißt eben auch, einen Nazi zu treten, wenn er schon am Boden liegt. Mögt ihr damit klarkommen oder nich, aber das is mein Standtpunkt.
Nacht

Nochwas

frzk 11.11.2007 - 02:35
Das mit der Soundbombenanmerkugn ist absoluter Quatsch, es ging hier überhaupt nichd arum, sich mit ,,den Bullen zu prügeln", sondern um die effiziente Verhinderung des Naziaufmarsches. Zu Auseinandersetzugnen mit der Polizei kam es, um an die in Prag herumstreunenden Faschos ran zu kommen - nich mehr und nich weniger. Das polemische Rumgetöle von wegen ,,die Polizisten mussten Soundbomben abschießen, damit man sich um die nazis kümmerte" ist absolut fehl am Platz und nach so nem Tag wirklich unnötig.
Nacht2

mehr festnahmen als angegeben

ichhier 11.11.2007 - 03:30
laut spiegel online und Tagesschau (20:00h) gabs weitaus mehr festnahmen
spiegel online gibt mehr als 250 an und die tagesschau um 20:00 uhr gab 56 an

QUELLEN :
 http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,516687,00.html
 http://www.tagesschau.de/ausland/rechtsextremismus10.html

prag video schlechte qualität

video 11.11.2007 - 10:30

Viel Platz

NichtVonBedeutung 11.11.2007 - 11:38
Wenn Menschen die Videos und die Fotos sehen und sich freuen über so viel Antfa-Action, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die tschechische Polizei nur eingegriffen ist, als es eskalierte beziehungsweise kurz davor stand. So viel Platz für Aktionen sind in Deutschland kaum vorstellbar.

Nazi mit scharfer Pistole!

checker 11.11.2007 - 12:03
hier sieht man, wie ein nazis eine scharfe knarre zeith und auf demonstranten schiessen will. der kollege wird dann aber danke schneller antifaschistischer selbsthilfe "beruhigt" und die waffe abgenommen. Krasse situation.

 http://aktualne.centrum.cz/video/?id=113299

übrigen waren auch drei busse mit deutschen neonazis in tschechien.

alerta

antifascista 11.11.2007 - 12:31
es waren 3 deutsche busse!!! nicht drei nazibusse...der dresdner wie der leipziger antifabus wurden nur anfänglich dafür gehalten^^ fehler bei der pressemitteilung...der nazibus kam übrigens aus annaberg-buchholz

Prag: Straßenkämpfe nach Neonazi-Marsch

ORF 11.11.2007 - 13:13
Rechtsradikale und linke Gegendemonstranten haben einander gestern Abend am Rand des ehemals jüdischen Viertels in Prag heftige Straßenkämpfe geliefert. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben in verschiedenen Stadtteilen 396 Menschen fest, darunter 96 Ausländer.

Unter ihnen waren auch Deutschsprachige. Mindestens fünf Menschen wurden verletzt. Die als rechtsextrem bekannte Gruppe "Junge Nationaldemokraten" hatte zum Jahrestag der Pogromnacht von 1938 aufgerufen, durch den von jüdischer Geschichte geprägten Prager Stadtteil Josefsstadt zu ziehen. Die Kundgebung wurde behördlich und gerichtlich verboten.

Die tschechische Hauptstadt hatte solche Szenen in ihrer jüngeren Geschichte noch nie erlebt. Der Prager Bürgermeister Pavel Bem sprach von 1.000 Linksradikalen und 400 Rechtsextremen, die Gewaltbereitschaft gezeigt hätten. Laut Berichten der tschechischen Nachrichtenagentur CTK waren auch mindestens zwei Busse mit deutschen Neonazis nach Prag gekommen.

typ mit der knarre

gambrinus 11.11.2007 - 13:24
der typ mit der knarre war uebrigens der anmelder des faschoaufmarsches.

sein name ist petr kalinovsky.

er fuehrte schon 2003 den marsch durch.

Haaretz (IL) article

no chr.! 11.11.2007 - 13:29
Anti-fascists block Nazi march in Prague's Jewish Quarter


A large group of Czech anti-fascist activists prevented hundreds of neo-Nazis from marching in Prague on Saturday on the anniversary of Kristallnacht. Three people were injured in clashes between the two camps.

The 2,000 members of the group, which also included young Jews and anarchists, positioned themselves at the outskirts of the capital's historic Jewish quarter, where they warded off some 400 Czech and German neo-Nazis.

The members of the Young Nationalist Democrats (MND) received backup from two busloads of German supporters.

The clashes broke out after one of the young fascists used pepper spray against one of the anarchists. The anarchists then attacked the neo-Nazis, injuring one of them. Two other activists were injured in other incidents.

Police arrested over 40 neo-Nazis. Law enforcement sources said some of them carried weapons such as iron rods and even explosives. Police also sealed off a number of subway stations to prevent neo-Nazis from reaching the quarter.

The neighborhood also saw a mass prayer in memory of the victims of the Kristallnacht pogrom, which took place in 1938. Several of the speakers, among them 80-year-old novelist and Holocaust survivor Arnost Lustig, warned against the reemergence of Nazism in Europe.

Lustig said he was happy to see so many Czechs gathering in downtown Prague to protest the far-right extremists. "It is great because I remember when we went to the concentration camp, some people just crossed over to the other side of the road," he told DPA.

 http://www.haaretz.com/hasen/spages/922591.html

typ mit knarre

asd 11.11.2007 - 14:16

weitere Bilder

AKuBiZ e.V. 11.11.2007 - 15:40
Mehr als 1000 AntifaschistInnen verhinderten am 10.11.2007 eine Nazidemonstration durch das jüdische Viertel in Prag. Nach Medienangaben wurden 250 Personen festgenommen und mindestens 6 Personen verletzt.

weitere Bilder von den Gegenprotesten finden sich hier:  http://kulturhaus-pirna.de/akubiz/modules/myalbum/viewcat.php?num=10&cid=93

Video

cesky sen 11.11.2007 - 17:31

gefangene?

moeper 11.11.2007 - 18:14
das orf viedo läßt vermuten, daß antifaschisInnen eingefahren sind, läßt sich da mittlerweile was verifizieren?

a) wieviele ausländische antifas sind eingefahren
b) sitzen nach 24 h immer noch drinne
c) das selbe für die techischen genossinnen
d) und vielleicht explizit diedeutschen genossinen (falls es da große unterschiede zu a gibt)

können sich da ein paar gruppen mal zu äußern ... das die riots gut waren ist ja nun hinlänglich bekannt.

Watn hier los?

Full 11.11.2007 - 22:43
Interessant erstmal das von allen Medien ohne Überprüfung die Aussage getätigt wird, es wären 3 Busse mit Nazis aus Deutschland nach Prag gefahren, was einfach nicht stimmt.
Wurde hier aber schon berichtigt.

Zum Thema Gewalt:

Über die Grenzen von militanten Widerstand lässt sich streiten, aber bitte nicht auf dem dümmlichen Niveau ala "1 gegen 10 ist Unfair" etc.
Ehre bzw. "Mann gegen Mann" ist Faschistendenke!

Sicherlich reicht es diese Typen auszuknocken und nicht gleich totzuschlagen, aber wer mit Messern,Pistolen,Teleskopschlagstöcken und anderen Utensilien bewaffnet versucht in dem jüdischen Viertel von Prag seine Menschenverachtende Scheisse zu verbreiten und dabei massiv Menschen gefährdet, darf nicht erwarten mit Samthandschuhen angefasst zu werden.

Interessant wie Love and Peace-Gehabe mit diesen Zeitgenossen ablaufen würde...



vid

div 12.11.2007 - 01:43
weitere videos
vom Tag selber (10.11.2007):
 http://www.iprima.cz/tvarchiframe/video/?video=15434
Neonacisté se v Praze střetli s anarchisty
V akci zasahovalo několik set policistů.

von der Entlassung der Nazis aus der Bullenwache (11.11.2007):  http://www.iprima.cz/tvarchiframe/video/?video=15450
Střety v centru Prahy skončily před půlnocí
Na policii skončilo na 400 neonacistů.

--::--

--::-- 12.11.2007 - 02:27

,,Deutsche" Antifas

antifa 12.11.2007 - 20:22
@ werauchimmerdasgeschriebenhat: Hast du überhaupt mal die Kommentare durchgelesen? Ja, es waren Deutsche Antifas mit Busen angereist, und zwar aus Leipzig und Dresden, darunter auch ich. Von meiner Bezugsgruppe sitzt keiner mehr drin, 10 waren es ürspunglich insgesamt von den deutschen Antifas, wie viele noch sitzen weiß ich momentan leider nich. Wenn du noch etwas wissen willst, dann iommer her damit.
maG

@keiner

abc 13.11.2007 - 07:50
die medien sprechen größtenteils von anarchisten weil es anarchisten sind in tchechien gibt es keine dämliche spaltung in der szene dort sind anarchisten,autonome und antifas in der selben szene und kämpfen größtenteils für die selben ziele die haben keine "antitschechen" hehehe

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 37 Kommentare

...

antifa 10.11.2007 - 22:30
Wenn es nur hier so wäre wie dort! Das ist echte antifa action!

startseite

Dein Name 10.11.2007 - 22:50
Wenn der Artikel alleine so stehen würde, dann würd ich sagen er sollte nicht auf die Startseite, aber mittlerweile ist er durch Inhaltliche Ergänzungen doch wohl auf einem niveau ab dem es richtig wäre es auf die startseitze zu setzen

Soundbomben

F 10.11.2007 - 22:55
Handelt es sich dabei um die Blendschockgranaten, die die tschechische Polizei damals 2000 vor dem IWF-Treffen von der deutschen Polzei gekauft hat? War damals ein kleiner Skandal, weil die Teile ja in D nicht eingesetzt werden dürfen. Die wurden dann während der Gipfelproteste ziemlich viel eingesetzt.

Videos auf Youtube?

olga 10.11.2007 - 23:02
Wenn jemand die oben verlinkten Videos auf Youtube stellen könnte, wäre ich dankbar. Hab Probleme beim abspielen (speziell beim letzten).

Schlagstöcke, Mollis, Sprengstoff und Gaskna

(muss ausgefüllt werden) 10.11.2007 - 23:15
rren :-O Schon heftig, was die Nazis aufm Weg zu Demo alles einstecken haben...aber in den Videos sieht man ja deutlich, das sie dafür auch was vor die Mütze bekommen und alle antifaschistischen Kräfte sich an dem Tag bemüht haben, aktiven Widerstand zu leisten. Super Sache!!

Was wieder auffällt

antifa 11.11.2007 - 00:52
Ob in Deutschland oder woanders: der Staat setzt die Polizei ein, um die Nazi-Aufmärsche um jeden Preis durchzusetzen. Normalerweise gehören solche Aufmärsche ohne zu zögern VERBOTEN, denn Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen, und das hat man heute wieder gesehen. Die Rolle der Polizei wird in den Berichten aber nur am Rande erwähnt. Das muss sich ändern.

Schläge auf am Boden liegende

Zero 11.11.2007 - 01:07
Ich finde es nicht gut, wenn auf Jemanden, der am Boden liegt eingetreten wird und das auch noch voll ins Gesicht

@Zero

20 Cent 11.11.2007 - 01:26
Was nun "gut" ist und was nicht, dass auszudiskutieren, dafür ist nicht Indymedia da. Such dir doch irgendein Forum und poste es da... Ich bin auch kein Freund von Gewalt, aber ich kann die Leute dort nachvollziehen, nach dem dieser Psycho mit einer Gaspistole in die Menge geschossen hat. Der Reaktion nach wird er zumindest an diesem Tag nicht mehr auf andere schiessen (können)...

@ teilnehmer

Richtigversteher? 11.11.2007 - 01:36
Habe ich dich richtig verstanden: Die Soundbomben haben dazu geführt, dass man nicht vornehmlich mit Polizisten Stress suchte, sondern sich tatsächlich eher um Nazis kümmerte? So muss es erstmal sein... Ebenso, wenn Team Green sich erstmal um Nazis kümmert... Ohne Druck sicher undenkbar, von daher ist der nötig, aber man sollte schon Augenmaß haben, und es ist gut, wenn einheimische und angereiste Antifaschisten beides im Blick haben. Weiter so!

@zero

exilLBG 11.11.2007 - 02:31
@zero:

auch ich bin grundsätzlich gewalt, gerade dann wenn sie sich durch viele gegen einen richtet. doch musst du in diesem fall einfach mal beachten, das es gerade bei der sache mit der gaspistole (was ja eine tatsache ist) eine solche reaktion irgendwie verständlich ist. zudem ist es ganz einfach so, dass die faschos ja ohne ende provoziert haben und sicherlich auch auf konfrontation aus waren,was ja auch die sichergestellten dinge: sprengstoff etc. laut tv-angaben beweisen. also von daher sollte man schon noch unterscheiden. man sollte ja nicht unbedingt gleiches mit gleichen vergelten, aber die faschos wären mit sicherheit nicht weniger zimperlich mit den antifaschisten umgegangen. wahrscheinlich sogar noch ne gangart härter was der pistoleneinsatz ja zeigt. da sind die fäuste, tritte und fliegenden flaschen ja beinahe noch pillepalle.

Prag 2007

(muss ausgefüllt werden) 11.11.2007 - 04:23
...

Prag 2007

Versuch II 11.11.2007 - 04:32
Bild kam nicht...

Selbstschutz statt Misshandlung

20 & 1 Cent 11.11.2007 - 06:41
Zero's Betroffenheit angesichts der Brutalität ist sehr gut nachzuvollziehen... einem zusammengeprügelten und offensichtlich (schwer?) verletzten Menschen nocheinmal mit voller Wucht gegen den Schädel bzw. ins Gesicht zu treten, ist ohne Frage ekeleregend. Auch ich bin zusammengezuckt, als ich dieses krasse Bild sah, und es war mir in diesem Moment wirklich scheissegal, welche Seite das nun gewesen ist. Es ist ausserdem - verzeiht jetzt diesen "moralisierenden" Ausdruck, werte Netzgemeinde - erbärmlich feige.
Denn in diesem Moment geht es nicht mehr um Selbstschutz durch militante Verteidigung, die durchaus das Moment des Angriffs und physische Gewalt beinhaltet. Es entspricht vielmehr genau dem Killerinstinkt und der Menschenverachtung, die gewöhnlich von Faschisten zu erwarten ist. Und dieses Niveau behält es auch dann noch, wenn es sich bei der Person erwiesenermaßen um einen Nazi handelt, der vorher gewalttätig aufgetreten ist.
Was käme dann wohl als nächstes, wenn die öffentliche Kontrolle wegfallen würde und der Staat weit weg wäre? Die Überwältigten ein bisschen foltern? Oder auch vergewaltigen (sind doch 'eh alles nur Nazi-schl...)??
Dieser Kontrollverlust, der sich in so einem Moment von unserer Seite offenbart, ist dermaßen abstossend, wie er unmenschlich ist und steht in einem absolut krassen Gegensatz zu unserer Ethik, unserer Friedfertigkeit & Humanität, auf der letztlich auch unser und jedes ANTI-faschistische Selbstverständnis beruht! Zertretene Menschen-Schädel von Misshandelten gehören einfach nicht zu unserem Gerechtigkeitsempfinden, dass ist das Geschäft der anderen Seite.
Versteht mich auf keinen Fall verkehrt, liebe Genoss_innen und vor Ort gewesene Aktivistas:
Das so ein Typ von entschlossenen Antifas entwaffnet wird und dabei auch derbe Blessuren abbekommt, ist selbstverständlic bzw. unvermeidlich. Dazu ist die Tat viel zu ungeheuerlich gewesen und existieren sowieso viel zu viele unbezahlte Rechnungen mit dem Nazi-Pack.
Das jedoch im Anschluss daran jeder Möchtegern-Streetfighter nocheinmal nachzutreten versucht, hat m.E. wenig mit entschlossenem Antifaschismus, jedoch viel mit enthemmter Machtausübung zu tun, der es ein Genuss ist, den Unterlegenen zu quälen.
Die richtige Reihenfolge: Den Soziopathen kampfuntauglich machen, auf Waffen durchsuchen, vor gewalttätigen Überreaktionen abschirmen und schliesslich fixieren bzw. den Bullen als "Präsent" überreichen (auch wenn der Bullenapparat zu überwinden ist: schliesslich existieren noch keine alternativen Sicherheits-Strukturen mit antiautoritärem Ansatz). Alles andere ist zynisch und entspricht dem Lynchcharakter des unreflektierten, gewaltgeilen Mob.
Dem Faschismus offensiv entgegentreten!
Für die Soziale Revolution!

Erbärmlich

AnDiNazi 11.11.2007 - 10:09
Ich war auch da und was ich stengstens empfehlen würde ist diesen Artikel in der versenkung verschwinden zu lassen. Was sich unsere Seite geleistet hat war keine "Antifaschistische Aktion" mehr es war Menschenverachtender Kleinkrieg!
Achso,zu den Waffen: Nicht nur die Nazi hatten allen möglichen gefährlichen scheißdreck dabei, man dachte sich wohl im Auslad könne das ja gar nicht so schlimm sein auch ne Waffe mitzunehmen... Einige Antifaschistische Tränengasatacken(nein die kahmen nicht von der Polizei! Früher konnte man so kleine glasampulen Kaufen, nannten sich Tränengasbomben) gingen sogar katastrophal nach hinten los weil man zu dumm war die Windrichtung mit einzuberechnen! Teleskopschlagstöcke, Pfefferspray, alle arten von Messer(!!) - das alles war in meinem Block vorhanden und wurde großzügig eingesetzt!
Nach wenigen Minuten schon hielt ich diese maslose gewalt gegen Menschen (ja, ein Nazi ist auch Mensch, nur mit verkorkstem Kopf eben.) nicht mehr aus und zog mich immer weiter zurück, bis ich eine lücke erspähte und schnell in richtung Bus verschwand. Alles in allem habe ich wohl 10-15 der gewalttätigsten Minuten mitbekommen. Ich bewunder die presänz so vieler Antifas, aber ich schäme mich für die rohe Gewalt welche für gewöhnlich von wo anders kommt.

Andi der AntiNazi

Militanzdebatte en micro

- 11.11.2007 - 11:02
Ich denke, es ist eine etwas verfehlte Debatte darum, wie weit militant gegen Nazis vorgegangen werden darf. Aus Spielfilmen kennt mensch das von Situationen, wo das Böse dem Guten als emotionalisiert Moment das Leben rettet und das Gute das Böse im gleichen Zuge festnimmt, erschießt oder wie auch immer.

Fakt ist, dass Nazis im Osteuropa, Italien, Spanien, Schweden usw. in ihren Aktivitäten äußerst brutal vorgehen. Das zeigen nicht nur die hunderten Toten jedes Jahr in Russland, Molli- und Messerangriffe in Italien. Die politische Etablierung als demokratischer Faktor wie bei der NPD - offiziell sei"Gewalt ist kein Mittel der Auseinandersezung" - scheint dabei weniger eine Rolle zu spielen. (Siehe Forza Italia oder die Nazis in Russland).
Demnach wird sich daran auch die Gegenwehr orientieren müssen. Wer einmal in einem nicht links dominierten tschechischen Neubauviertel unterwegs war, kommt sich da mindestens genauso unwohl vor wie in einer Platte in Berlin oder Chemnitz.
Aktionen gegen Nazis sind meistens leider eine Reaktion auf Naziaktivitäten und orientieren sich desßhalb oft - mindestens psychologisch - an ihnen. D.h. mensch wird in Deutschland seltenst Mollis, Eisenstangen oder Pistolen auf Aktionen finden. Das könnte eine Schlussfolgerung auf Nazidemos geben. Deren Charakter hat sich seit Anfang der Neunziger Jahre wohl verändert: immer mehr Nazikader wollen nach außen clean rüberkommen. Sowas wie direkte und brutale Naziangriffe auf die Mainzer Straße oder Leipzig Connewitz, sind zum einen wohl zurückgegangen und haben sich wenn in ihren Äußerungen geändert.
Außerdem werden Meinungen zu Außeinandersetzungen durch Bilder emotionalisiert, was ja mindestens an ein humanistisches selbstverständnis appellieren sollte, jedoch noch weitergeht. So will der Rechtsstaat als vermeintlicher Gesellschaftsvertrag und die bürgerliche Gesellschaft Konflikte vermeiden, welche ihr irgendwie gefährlich kommen sollte. D.h. Medien sollen Konflikte und Gewalt kleinhalten, Partei auf Seite des Staates ergreifen. In Deutschland usus, wo hört mensch denn öfters von gewalttätigen politischen Auseinandersetzung, wenn von"Extremisten", außer bei Dorfschlägereien. Wenn in Deutschland

Diese Diskussion ist wohl viel komplexer, als sie jetzt auf das Individuum zu beschränken, da sie eben einen politischen Hintergrund hat. Dass Gewalt nicht als befriedigender Selbstzweck dient, sollte zwar klar sein, der Kampf gegen die Bedrohung von Nazis als Notwendigkeit und gegen Staatsgewalt als Perspektive für Befreiung muss jedoch geführt werden. Denn der abstrakte Feind wird Linke nicht mit Samthandschuhen anfassen, was wir spätestens wieder bei dem nächsten nicht verhinderten Naziaufmarsch oder Polizeiübergriff beweinen. Nicht die Frage danach wer direkt physisch gewalttätiger ist, bringt uns der Lösung einen Schritt weiter - schon gar nicht durch Bilder emotionalisiert - sondern nach dem warum und welche Konsequenzen mensch daraus zieht.

Und zum konkreten Fall: von Nazis jede Woche erneut angegriffen zu werden und sich zu wehren ist quatsch, wenn mensch von sich aus den Nazis klar macht, dass sie sich verkrümeln sollen. Und das funktioniert meistens nur durch körperliche Gegenwehr, zumindestens in Nazihochburgen. In Prag werden sich die Nazis zweimal überlegen wieder aufzumarschieren, wie in Göttingen oder Leipzig Connewitz, weil sie genau wissen, was ihnen blüht.

@...

pusch 11.11.2007 - 11:17
"...
... 11.11.2007 - 05:40
Was kann man daran gelungen finden wenn 20 oder mehr Antifas auf einen Nazi eintreten? Das ist einfach feige. Allein sind se so klein mit Hut. Feiert Euch mal. Antifa aufs Maul! "


ach, und mit ner gaspistole auf leute ohne pistole zuschießen ist nicht feige? oder mitm völkischen mob auf asylsuchende, obdachlose oder behinderte einzuschlagen?
komm Freak, geh woanders heulen und sehs ma ein, dass der "nationale widerstand" ne truppe von heulsußen mit minderwertigkeits komplexen ist...

mob und masse

kritiker 11.11.2007 - 11:51

ich finde es beschämend und menschenverachtend, wie bestimmte antifas unreflektiert gewalt anwenden. ideologiekritik wäre hier angebracht. beispielsweise setzte sich schon adorno mit der frage auseinander, wozu menschen fähig sind, wenn sie sich in der masse sicher fühlen und in einem gewaltbereiten mob gegen jeden vorgehen, der ihnen nich paßt... auch ohne derlei gewalt wäre nazidemo verhindert worden. und selbst wenn nich, muß es grenzen geben, wie sich als emanzipatorisch verstehende menschen politisch agieren.


MODS?!

Suchender 11.11.2007 - 12:57
Wo bleiben die Mods?! Der Artikel ist bis obenhin zugemüllt, und die teils wirklich guten Kommentare und Ergänzungen gehen vollkommen unter!

Richtig.

automatic 11.11.2007 - 13:54
Mir ist gleich was Philosophen sagen oder welch ausgeklügelte Philosophie hinter Gewaltstrategien steht, ich bin auch fürs Steine-Werfen und niederschlagen und wenn ein Nazi ein Messer zieht, darf ihn auch gerne jeder erschießen, aber:

Auf einen Wehrlosen einzutreten ist nicht richtig.

Kommt schon Leute, spürt ihr zwischen der Ideologie noch was richtig und was falsch ist, oder ist das alles mit der Zeit verschwunden ?
Es widerspricht unserer Natur jemanden anzugreifen, der sich bereits ergeben hat.- Das fühlt man einfach.
Nichtmals ein Hund beißt weiter auf einen Gegner ein, der auf dem Boden liegt - es sei denn, er ist wirklich krank.

Was ich hier sinngemäß oft lese ist folgendes: "Die Art des Widerstands wird uns diktiert."
Das hören wir jedesmal, wenn ein Selbstmordattentäter wieder ein paar Teenies gesprengt hat.
Wer sich darauf nicht einlassen will, muss schon am Anfang "Stop" sagen und diesen Satz lügen strafen.
Es geht hier um Überzeugungen und moralische Werte von denen ich dachte, sie würden uns von den anderen unterscheiden.
Wenn wir anfangen uns zu verhalten wie die Nazis, weiss ich nichtmehr wofür ich das alles tu.

Gewalt

Erich Fried 11.11.2007 - 14:22
Die Gewalt fängt nicht an
wenn einer einen erwürgt
Sie fängt an
wenn einer sagt:
"Ich liebe dich:
du gehörst mir!"

Die Gewalt fängt nicht an
wenn Kranke getötet werden
Sie fängt an
wenn einer sagt:
"Du bist krank:
Du mußt tun, was ich sage!"

Die Gewalt fängt an
wenn Eltern
ihre folgsamen Kinder beherrschen
und wenn Päbste und Lehrer und Eltern
Selbstbeherrschung verlangen

Die Gewalt herrscht dort
wo der Staat sagt:
"Um die Gewalt zu bekämpfen
darf es keine Gewalt mehr geben
außer meiner Gewalt!"

Oder wo die Kritik nichts tun darf
sondern nur reden
und die Heiligen und die Hohen
mehr tun dürfen als reden

Die Gewalt herrscht dort wo es heißt:
"Du darfst Gewalt anwenden!"
aber oft auch dort, wo es heißt:
"Du darfst keine Gewalt anwenden!"

Die Gewalt herrscht dort
wo sie ihre Gegner einsperrt
und sie verleumdet
als Anstifter zur Gewalt

Das Grundgesetz der Gewalt
lautet: "Recht ist, was wir tun.
Und das was die anderen tun
das ist Gewalt!"

Die Gewalt kann man vielleicht nie
mit Gewalt überwinden
aber vielleicht auch nicht immer
ohne Gewalt

(Erich Fried)

echt nicht o.k.

ji 11.11.2007 - 16:06
finde es echt nicht o.k. so gegen menschen vorzugehen. echt unmenschlich und schürt doch nur deren haß...gewalt muß nicht die antwort auf gewalt sein. love and peace

Heute in Madrid...

Tristeza y Furia 11.11.2007 - 16:17
Heute in Madrid ist ein ***16*** jährige antifaschist von ein Nazi mit ein messer getötet worden. Ein zweite liegt sterbend ins krankenhaus.
Und ihr regt euch auf weil es in Prag "zu hart" war....
NINGUNA AGRESION SIN RESPUESTA!!!
Quelle:  http://www.lahaine.org/

@ ji

(muss ausgefüllt werden) 11.11.2007 - 17:00
hast ja recht! Wenn jemand auf mich schießt oder mit Äxten, Sprengstoff etc. auf die Demo kommt, fang ich an die zu streicheln und zu knuddeln. Da geh ich glatt hin, halt meine Stirn vor uns sag, abdrücken bitte! Klar sind Tritte gegen den Kopf nicht die Feine Art. Aber mal im Ernst, die Tötungsabsichten liegen wohl eher weniger bei den Nazigegnern.

@madrid

egal 11.11.2007 - 17:07
"health Sources have confirmed that a young anti-fascist of Fuenlabrada has been stabbed and killed an already already been transferred to tanatorio. Otro joven antifascista de la zona de Aluche, que fue apuñalado en un pulmón y perdió mucha sangre, esta siendo operado. Another anti-fascist youth in the area of Aluche, who was stabbed in a lung and lost a lot of blood, is being operated. Otro joven de Alcorcón, que recibió de los antidisturbios un pelotazo en la cabeza, también está siendo atendido por los servicios sanitarios. Another young Alcorcón, received from the crowd a pelotazo in the head, is also being attended by health services. Del nazi herido no hay información. From Nazi injured no information"
So übersezt Google mir das.

Dieses Mädchen ist also tot. Eine weiterer Antifa, der ein Messer in die Lunge gekriegt hat, hat viel Blut verloren und wird gerade operiert. Ein dritter Antifa hat von einer Menge (?) einen pelotazo (?) angekriegt und wird behandelt.

@madrid

(muss ausgefüllt werden) 11.11.2007 - 17:30
die antifas sind wohl in die metro und haben dort den nazi anhand seiner klamotten identifiziert. daraufhin hat dieser ein messer gezogen und die beiden antifas schwer verletzt. eine der beiden ist im krankenhaus verstorben, der zweite hat durch einen stich in die lunge viel blut verloren, hat es aber aus eigener kraft noch auf die straße geschafft.
der nazi wurde in der metro gejagt, konnte sich jedoch mithilfe eines feuerlöschers verteidigen und auf die straße fliehen.
wurde aber dort gestellt und ist wohl in gewahrsam.
bei den ausschreitungen danach wurde ein jugendlicher durch ein gummigeschoss der bullen verletzt und festgenommen.

am abend mehrere kundgebungen, unter anderem barcelona, madrid, valladolid

quelle:  http://www.lahaine.org/

Adorno und gewaltkritik

adornit 11.11.2007 - 17:48
alles was die nazis daran hindert ihre logik der vernichtung umzusetzen ist legitim.
der bewaffnete mob hätte, wenn er nicht aufgehalten worden wäre, vor niemandem halt gemacht.
macht die augen auf!
auch adorno war sich schon in seiner frühzeit im exil darüber im klaren, dass deutschland nur mit militärischen mitteln zu stoppen ist.
ich nenne es in diesem fall kritik des handgemenges.

die aufgetretene gewalt antifas anzulasten ist eine krude gedankenverirrung, denn die gewalt ging originär von den nazis aus.
im besten falle ließe sich der vorgang des ins gesicht tretens noch als NOTWEHREXZESS deuten, und ich finde tritte gegen den kopf auch nicht gerade sehr sinnvoll, aber leute, die nazis wussten was passieren kann, und sie wollten es, das wisst ihr alle ebenso gut.

ich bin froh um jeden antifa, der, um das leben von Jüdinnen und juden, von schwulen, lesben, sinti und roma, von behinderten und antifaschisten aller couleur zu verteidigen bereit ist schläge, verhaftung oder schlimmeres zu riskieren. und ich bin froh über jeden, dem klar ist dass man mit sitzblockaden, diskussionen, flugblättern usw.(so sinnvoll dies auch hier und da sein mag) das intrinsische weltbild des antisemitischen, pathologischen wahns nur in den seltensten fällen dekonstruieren kann.
mit der konsequenz, dass es bei der verteidigung des lebens auf der anderen seite tote gibt, die schon seit eh und je mit hurrageschrei den kriegsethos lebt und nichts anderes will, als Tod und Vernichtung.

mord vs gewalt

HTML 11.11.2007 - 19:36
während in spanien antifas ermordet bzw fast ermordet werden und auch in vielen anderen ländern ständig sowas passiert regen sich deutsche antifas auf das ein paar nazi-fressen mal ordentlich verbeult werden....wäähhh.....

20 gegen einen + misshandlung

schlendrian und antifa 11.11.2007 - 20:32
da die meisten - vor allen dingen jungen anarchos und antifas clever und weise umgesetzte bzw. eingesetzte disziplin und ordnung in richtung freiwillige selbstkontrolle verabscheuen, ist es kein wunder, dass krasse gang-psychopathen und andere schlacht-freaks alleine oder in mehr oder weniger größeren grüppchen auftauchen und nazis die bereits am boden liegen so derbe misshandeln, dass den routinierten antifa-street-fightern vor entsetzen die kinnladen zu boden fallen.

tut mir leid so einen scheiß vom stapel lassen zu müssen, aber seit jahren fällt mir auf, dass
mehr disziplin und soziale kontrolle bzw. gegenseitige Unterstützung bei antifa-demos umgesetzt werden müssen.
die so häufig an den tag gelegte gegenaktions-naivität führt letztendlich nur zu mord und totschlag auf beiden seiten. irgendwann ist auch der erste antifa dran, weil aus Unzuverlässigkeit und Disziplinlosigkeit heraus, alle anderen "ich schlage nur zu viert auf einen ein" antifas - mal wieder abgehauen sind.

schluss mit dem schlendrian in der antifa-bewegung!

Soziale Disziplin

Commandante 11.11.2007 - 23:37
Also ich sehe es ein wenn auf den Nazi eingetreten wird der schießen wollte. Aber bei jemanden der von 7-8 Leuten verprügelt und getreten wurde, dann nochmal um "dabei zu sein" reinzutreten obwohl man vorher nicht beim fight dabei war ist feige. Vielleicht verdienen die Nazis nichts anderes, aber sie sind ja noch nicht so stark, dass man bereits Menschenleben riskieren müsste und diese Aktion auf einem Video zu beobachten war doch schon... unschön. Ansonsten absolut gerechtfertigte Aktionen und gute Gegenaktion!

prag

egal 12.11.2007 - 10:24
also nachdem ich gestern die Beiträge über Prag gelesen habe musste ich mich doch sehr wundern wieviel Mitleid einige Schreiber mit einem Fascho haben nur weil er mal aufs Maul bekommen hat.Die oder der Schreiber hätte dann gestern Abend mal den Bericht im Weltjournal sehen sollen über Nazis in St Petersburg,dort hatten Nazis die 9jährige Tochter einer Familie mit 9 Messerstichen getötet,und vergessen wir mal auch nicht die anderen Menschen die bis jetzt umgebracht wurden oder bis jetzt unter den Folgen zu leiden haben.eins ist doch Fakt wenn ein Nazi auf die Fresse kriegt hat er es verdient und einer ist noch viel zu wenig,und anstatt darüber zu diskutieren ob das zu militant war sollten wir mal schauen wie wir in Berlin im Dez den Naziaufmarsch stoppen

gewaltfrei

ji 12.11.2007 - 11:43
gestern sind weltweit bestimmt noch eine menge anderer morde geschehen, aber was schließe ich jetzt daraus?
vermute, daß der typ die gaspistole or whatever überhaupt erst gezogen hat, weil er massiver bedrohung ausgesetzt war...
und übrigens haben menschen nach fußtritten ins gesicht bzw. auf den kopf schon bleibende schäden davongetragen bzw. sind daran gestorben.
und ja, knuddeln und kuscheln (gut, das ist jetzt etwas abstrakt in dem fall) könnten eine form der "gegenwehr" sein...
versteht mich nicht falsch, das klingt für einige bestimmt erstma provokant, versuche bloß möglichkeiten gewaltloser methoden (passiver widerstand etc. nach gandhi u.a.) in die diskussion zu bringen, um aus der ewigen "aufs maul" attitüde rauszukommen...

Kritik eines Unbeteiligten

LowE 12.11.2007 - 12:40
Hallo,
ich habe mir die letzten 2 Stunden ein Bild über die Aktionen in Prag über Indy gemacht. Und mit sehr gemischten Gefühlen auch einige Blogs und Kommentare durchgelesen. Ich würde gern etwas in die Disskussion einbringen.
Auch auf die Gefahr hin deffamiert zu werden. Wer meine Meinung nicht teilt, hat dann eben eine Andere.

Der verbotene Einmarsch der Nazis ist vereitelt worden. Das Ergebnis kann und muss einfach als positiv gewertet werden.
Eine legitime Frage über das wie kann eine Bewgung aber ohne Frage im Rahmen einer Manöverkritik weiterbringen.
Ich bin nicht für gegen Menschen gerichtete Gewalt, kann aber das beherzte Einschreiten in einer adrenalingeladenen Situation doch vertreten. Zu Exzessen darf es meiner Ansicht nach nicht kommen. Das derartiges vorkommt ist vollkommen klar. Und ich würde da keinen Vorwurf konstruieren. Wer nichts macht, macht auch keine Fehler.
Aber man kann unbestreitbar aus Fehlern lernen. Ich persönlich wünsche mir, das das im Zusammenhang mit den Aktionen in Prag geschieht. Dennoch zum Schluss eine Mahnung meinerseits; Es ist schnell passiert sich auf eine Position zurück zu ziehen, die inhaltlos als eine bessere empfunden und gelebt wird. Der einzige Schutz dagegen ist kritische Reflektion.
Möglicherweise könnte etwas mehr Disziplin der Autonomen Bewegung gut tun. Diese läßt sich aber nicht von außen oder von sonst woher oktroyieren. Ich hoffe, und bin da eigetnlich sehr zuversichtlich, daß man sich in der Disskussion nicht selbst zerfleischt, sondern das gemeinsame Ziel vor Augen behält. Und wenn sich da verschiedene Lager auftun sollten, wie im Handgemenge vorzugehen ist, plädiere ich dafür beide Formen unter einem Stren zu akzeptieren.
Schliesslich arbeiten wir doch Alle an einer gemeinsamen Sache. Der eine so, der andere so.

@ ji

click 12.11.2007 - 12:46
@ji

Bitte komm das nächste mal einfach mit nach Prag und zieh deinen Gandhi-Trip durch.
Vieleicht kommen die bewaffneten Nazis dann mit auf deine Blumenwiese und trinken mit dir Kaffee.

Manchmal denk ich wirklich einige haben den Bezug zur Realität verloren...

Naziaufmarsch in Berlin verhindern

http://www.antifa-dezember.de.vu/ 12.11.2007 - 12:48
Von letzten Wochenende in Prag können wir uns doch viel abschauen.
Anwenden können wir es konkret am 1. Dezember in Berlin-Treptow:
 http://www.antifa-dezember.de.vu/

Informationen über Soundbomben = Schockgranat

PigBrother.info 12.11.2007 - 15:26
Informationen über Soundbomben = Schockgranaten

Die in vielen Ländern von der Polizei eingesetzten Schockgranaten sind sehr gefährlich: von lebenslanger Schwerhörigkeit bis zu abgesprengten Körperteilen.

Hier detaillierte Informationen:

 http://www.ssi-media.com/pigbrother/Report2003Part2.htm#8

Weitere Informationen und Skandale rund um die Polizeibewaffnung inkl. deren blutige Verletzungen auf  http://PigBrother.info

Anarchisten????

keiner 12.11.2007 - 20:48
Könnte hier vielleicht bitte jemand aufklären warum in den tschechischen Medien immer von Anarchisten die Rede ist?
Bedeutet das Wort "Anarchista" vielleicht etwas anderes, oder ist es wirklich nur ein Zeichen von ignoranter Unwissenheit?
Nicht das ich etwas gegen Anarchisten hätte, aber es ist nun wirklich sehr dumm, sämtliche Menschen die etwas gegen neonazistisches Gedankengut haben (auch wenn selbiges Wut in ihnen hervorruft), als Anarchisten zu bezeichnen!

@click

ji 13.11.2007 - 09:13
keine schlechte idee die mit der wiese und dem kaffee...dann würden wir hier endlich mal auf eine konstruktive ebene kommen. welche realität meinst du? die in der sich alle gegenseitig ins gesicht schlagen?