Videodoku: Die Plünderung Nahr al-Bareds

a-films 04.11.2007 21:22 Themen: Militarismus Repression Weltweit
Im Mai 2007 wurde das Flüchtlingslager Nahr al-Bared, in welchem über 30,000 palästinensische Flüchtlinge lebten, Schauplatz eines mehr als 3 Monate langen Kriegs zwischen der libanesischen Armee und der extremistischen Gruppe Fatah al-Islam.
Innerhalb dieser Zeit wurden über 40 ZivilistInnen, 167 Soldaten und über 200 Kämpfer Fatah al-Islams getötet. 30,000 Flüchtlinge wurden vertrieben. Seit dem offiziellen Ende der Kämpfe Anfang September bis zum 10. Oktober war das Camp unter ausschließlicher Kontrolle der libanesischen Armee.

Als Teile des neuen Teils des Camps wieder zugänglich gemacht wurden und die ersten tausend Familien zurückkehrten, kamen sie in Häuser zurück, die verbrannt, geplündert und Vandalen zum Opfer gefallen waren. AugenzeugInnen bestätigen den systematischen Charakter von Brandstiftung und Plünderung.
In vielen Häusern finden sich rassistische Graffiti, die mit den Namen unterschiedlicher Einheiten der libanesischen Armee unterschrieben sind.

Keine militärischen oder unabhängigen Untersuchungen haben stattgefunden, obwohl Amnesty International die libanesische Regierung schriftlich dazu aufforderte, Untersuchungen einzuleiten und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
JournalistInnen und Menschenrechtsorganisationen wird der Zugang zum Camp verwehrt.

Dieser Kurzfilm dokumentiert die Plünderung und Brandstiftung in Nahr al-Bared. Die Aufnahmen wurden im Geheimen gemacht. Diese Dokumentation ist die erste ihrer Art und soll einen Anstoss dazu geben, die Geschehnisse in Nahr al-Bared und insbesondere die Aktivitäten der libanesischen Armee aufzuklären.

Der 10-minütige Video ist in guter Qualität hier online verfügbar. Ebenso kann der Film auf youtube angeschaut werden.



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