Berlin: 900 gegen Graue Wölfe

Jodel 04.11.2007 19:18 Themen: Antifa Militarismus Weltweit
Heute nachmittag demonstrierten etwa 900 Leute am Herrmannplatz in Berlin gegen die Übergriffe türkischer Nationalisten auf mutmaßliche Kurden und Linke in den letzten Wochen und gegen den geplanten Einmarsch der türkischen Armee in den Irak.
Auf Druck der Polizei im Vorfeld wurde statt der geplanten Demonstration nach Kreuzberg nur eine Kundgebung durchgeführt. Auch bei der Kundgebung selbst hat die Polizei "Stärke" gezeigt. Der Hermannplatz war von einem großen Polizeiaufgebot umstellt, mit einer Vielzahl von Kameras überwacht, mit Wasserwerfer in der Nebenstraße. Der Platz war Richtung Kreuzberg, zum Ort der Angriffe der Grauen Wölfe auf kurdische Vereine, komplett mit Wannen zugestellt.

Unter diesen Umständen kamen weniger Leute zur Demo als von den Veranstaltern erwartet. Es waren insbesondere nur wenige deutsche Linke da, das Bild wurde von kurdischen Leuten mit Kurdistan-Fahnen geprägt. Der angekündigte starke Antifa-Block war eher ein kleines Häufchen, von den ca. 10 aufrufenden deutschen Gruppen können eigentlich nicht viel mehr als 2-3 Leute pro Gruppe gekommen sein.
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Ergänzungen

Störungsfreie Kundgebung am Hermannplatz

Polizei Berlin 04.11.2007 - 19:27
Eingabe: 04.11.2007 - 19:05 Uhr
Neukölln
# 3185

Ohne Störungen verlief die für heute von einem demokratisch-kurdischen Gesellschaftszentrum veranstaltete Kundgebung am Nachmittag in Neukölln. Etwa 600 Personen versammelten sich von 14 bis 16 Uhr 15 auf dem Hermannplatz und demonstrierten friedlich zu dem von ihnen angemeldeten Thema „Vergiftung an Abdullah Öcalan“. Die Teilnehmer zeigten Transparente, darunter auch einzelne Fahnen mit dem Abbild Öcalans.
In Absprache mit der Polizei reduzierte der Veranstalter die Anzahl derartiger Abbildungen auf zehn. Ebenso positiv wirkte der Leiter der Kundgebung auf diejenigen Teilnehmer ein, die versuchten, die Veranstaltung durch verbotene Parolen und Gesänge zu stören.
Die Polizei nahm fünf Männer wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz sowie einen weiteren, der als Straftäter vom vergangenen Wochenende wiedererkannt wurde, fest. Sie stellte außerdem zwei Fahnen sowie mehrere Messer, Vermummungsgegenstände und Pfefferspray sicher. Insgesamt war die Polizei mit rund 1000 Beamten zum Schutz der Kundgebung im Einsatz.

Polizeipräsident Dieter Glietsch zeigte sich mit dem Verlauf zufrieden: „Die Verantwortlichen in den türkischen und kurdischen Organisationen haben begriffen, dass Gewalt auf Berliner Straßen ihrer Sache schadet. Ich bin sicher, dass sie ihren Einfluss geltend gemacht haben. Das hat auch die Polizei getan, und zwar wie immer durch gute Gespräche und klare Grenzen für Gewaltbereite.“

@Verfasser

ich 04.11.2007 - 20:38
..kommt drauf an WANN du da warst. Irgendwann nach 3 Uhr machte sich der Grossteil der Antifas auf nach Grünau zur Demo gegen den dortigen Abschiebeknast. Dass so viele (300?) überhaupt vorher noch am Hermannplatz vorbeischauten fand ich super.

Insgesamt waren es wohl um die 1000 Leute.. etwas weniger als ich erhofft hatte - wo waren z.B. die linken türkischen Gruppen?

Bildmaterial...

oliberlin 05.11.2007 - 00:10

...findet sich auf ccphoto.de, wie immer unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht. Hochauflösende Versionen sind auf Anfrage erhältlich.

Photos

Dein Name 05.11.2007 - 00:13
Deine Ergänzung

Sehe ich auch so

Antonius 05.11.2007 - 12:57
Also ich fand den Anteil von Antifa Leuten ziemlich groß würde sagen 30%
insgesamt waren weniger Leute da als ich erwartet habe. Naja Sonntag Mittag.

Antifas

AA 05.11.2007 - 14:40
Mindestens 30% waren Antifas, es wären noch mehr gewesen, wenn nicht gleichzeitig in Spindlersfelde eine Antira-Demo ("Abschiebeknäste zu Baulücken!") stattgefunden hätte.

Gruppen und Meinungen auf Kundgebung

A.Ö. 05.11.2007 - 16:22
Die Kundgebung am Sonnatg wurde von dem Verein "Komala Kurd" angemeldet. Dieser hat eine traditionell kommunistische Ausrichting. Anwesend waren auch Menschen der kurdischen Moschee, die angegriffen wurde. Vielerorts war auch die Fahne der Koma Civakên Kurdistan ( http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:KKK.svg). Diese ist vergleichbar mit "Die.Linke" hier in Deutschland, nur mit anderem Backround.
Außerdem waren einige Abdullah Öcalan-Fahnen zu sehen. Auf der Kundgebung wurde unter anderem ein Flugblatt verteilt, das zu friedlichen Lösung der Kurdistan-Frage aufruft. Dieses wollen wir hiermit im Anhang kommentieren.

Infos zu den Anmelder_Innen:
Infos zu Komala Kurd:  http://de.wikipedia.org/wiki/Komalah
Webseite der Komala:  http://www.komala.org/
Webseite der Komalah-KPI:  http://www.komalah.org/

Indymedia-Feature zum Kurdistan-Konflikt:
 http://de.indymedia.org/2007/11/198300.shtml

Video von der Kurdendemo in Köln

Ernst Thalmann 05.11.2007 - 20:57

türkisch-kurdischer Konflikt in Deutschland

radio corax 06.11.2007 - 20:53
Heftiger als angenommen, schlagen sich auch in Deutschland die Probleme im türkisch-kurdischen Konflikt nieder. Das zweite Wochenende in Folge gabs unter anderem in Berlin Kundgebungen. Gestern versammelten sich in der Hauptstadt etwa 600 Demonstranten um gegen die türkische Kurden-Politik zu demonstrieren. Diese Proteste waren im Vorfeld von deutschen Regierungsbehörden und Polizei als sehr kritisch bewertet worden. Am Telefon begrüße ich nun Sevim Dagdelen (sprich: Dachdelem), die integrationspolitische Sprecherin und Bundestagsabgeordnete von der Partei DIE LINKE.

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@Antifa Poser — Mephisto

Worum gings nochmal? — kein E Autor In

Kurden sind kritisch zu beäugen — nicht anti aber fast