Augsburg: Neonazi verurteilt

karl mosh 02.11.2007 10:54 Themen: Antifa
Am 25. Oktober 2007, also ziemlich genau ein Jahr nach der Tat, wurde Urteil gesprochen über einen der rechtsradikalen Täter, die die Gedenkfeier der VVN-BdA am 1.11.2006 auf dem Westfriedhof fotografiert hatten und – als sie zur Rede gestellt wurden – beteiligte Antifaschisten mit Pfefferspray verletzten.
1. November 2006
Neonazi verurteilt

Am 25. Oktober 2007, also ziemlich genau ein Jahr nach der Tat, wurde Urteil gesprochen über einen der rechtsradikalen Täter, die die Gedenkfeier der VVN-BdA am 1.11.2006 auf dem Westfriedhof fotografiert hatten und – als sie zur Rede gestellt wurden – beteiligte Antifaschisten mit Pfefferspray verletzten.

Nach diesem Angriff der Neofaschisten war es im letzten Jahr zu einer umfangreichen polizeilichen Suchaktion gekommen, an der sich 17 Streifenwagen und 1 Polizeihelikopter beteiligt haben sollen. Es wurden sieben der etwa 15 Rechtsradikalen vorläufig festgenommen. Gegen die meisten von ihnen wurde das Verfahren inzwischen eingestellt. Am 25.10.07 war nun Marcus M. vor dem Jugendschöffengericht dran. Der Angeklagte wurde direkt aus dem Jugendstrafvollzug vorgeführt, weil er bereits vor dieser Tat etliche „Vorgänge“ hinter sich hatte: Angriffe auf Migranten und auf die einschreitenden Polizisten usw. usf.. Nach der Verlesung der Anklage stellten der Angeklagte und sein Verteidiger zunächst die faschistischen Angreifer als Opfer dar. Sie hätten nur die Versammlung dort auf dem Friedhof fotografieren wollen, um die Bilder anschließend ins Internet zu stellen. Dann seien sie plötzlich angegriffen worden. Wie das Pfefferspray aus seiner Dose in das Gesicht der geschädigten Antifas gelangt ist, könne er nicht sagen – auf jeden Fall habe er nicht abgedrückt.
Als aber im weiteren Verlauf der Verhandlung raus kam, dass der Fotograf der Faschisten – der einzige Beteiligte übrigens gegen den neben Marcus M. das Verfahren weiter geführt wurde – die im Strafbefehl gegen ihn vorgebrachten Anklagepunkte akzeptiert hatte, beantragte der Verteidiger des M.M. eine Unterbrechung des Verfahrens, damit er sich mit Staatsanwalt und Richtern „beraten“ könne. Heraus kam dabei: Der Angeklagte gestand alle gegen ihn vorgebrachten Sachverhalte ein. Der Verteidiger plädierte dafür, die Vorstrafen einzubeziehen (1 Jahr und 3 Monate lautete das Ergebnis des letzten Verfahrens gegen M.M.). Insgesamt solle man daraus ein Urteil von 1 Jahr und 7 Monaten machen. Der Staatsanwalt plädierte wortgleich und auch die Richterin verkündete dann ein Urteil, das sich inhaltlich nicht unterschied. Also wurde der Rechtsradikale – er bezeichnete sich als „rechts, aber nicht braun“, und: er habe sich von der Gruppe losgesagt. Eine Behauptung, die er auch schon im letzten Verfahren, also vor der Tat am 1.11.06, zu seiner Entlastung vorgebracht hatte – für schwere Körperverletzung zu 4 Monaten Jugendstrafe verurteilt. Das deshalb, weil das Gericht erzieherisch auf den inzwischen 21 Jährigen einwirken wolle und auf seine Besserung „hoffe“.

Leider geben die Nazis in Augsburg noch immer keine Ruhe: Am Samstag, den 3.11. wollen Nazis aus dem Spektrum der "Autonomen Nationalisten" durch Augsburg marschieren. Das
Antifabündnis mobilisiert zu Gegenaktionen.
Antifakundgebung: 12 Uhr Wertachbrücke
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Ergänzungen

augsburger nazipuppen in die kiste

tute nero 02.11.2007 - 13:50
wo wir doch gerade bei augsburger verhandlungen sind, wieso ist (mir zumindest) noch immer nicht bekannt wann die verhandlungen bzw wie die urteile von den angriffen auf polizisten und migranten in augsburg am 5.11. letztes jahr durch die naziführer felix benneckenstein mathias fischer und konsorten sind? wurden die verfahren etwa eingestellt? oder stehen die urteile noch aus?ich hoffe doch, augsburger antifaschistInnen sind auch dort dahinter, immerhin könnte mensch diese urteile gerade im bezug auf die landtagswahl mit sicherheit gut verwerten. bei benneckenstein könnte darauf hindeuten das der termin in kürze ist, dass er auf einmal scheinbar völlig von der bildfläche verschwunden ist. könnte aber auch auf eine bewährung hindeuten (siehe klettenhofer, hasselbach, all diese standhaften münchener !führungskameraden!). fischer hingegen ist aktiver denn je. kann mir da irgendwie keinen reim daraus machen. bitte um infos! interessant ist natürlich auch das datum, denn genau an diesem wochenende vor einem jahr ereignete sich der naziangriff.

stay tuned!

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Verstecke die folgenden 9 Kommentare

Wie heißen die Nazis?

web 02.11.2007 - 11:25
Marcus M. ?? Bitte den Nachnamen komplett angeben. Danke

@karl mosh

Jerry Only 02.11.2007 - 12:00
da muss ich "web" zustimmen!
Bitte gebt den kompletten Namen von Markus M. an!!!

@ erste beiden kommentare

ich 02.11.2007 - 12:03
ihr scheint nichts kapiert zu haben.

Bericht ist an für sich ein Termin

Uschi 02.11.2007 - 12:13
Mit dieser Art von Berichterstattung schafft frau es den Indybalken zu verhindern, dass es sich nur um einen Termin handelt. Sehr geschickt.

@ich / Klarstellung!!!!

Jerry Only 02.11.2007 - 12:58
WARUM haben "wir" denn nichts kapiert???
Bitte um Erklärung!!

Plakatkritik

muss nicht ausgefüllt werden 02.11.2007 - 13:22
It´s so easy! Nazis stoppen!

Der Spruch ist sicher ermutigend aber das Problem beim stoppen sind nicht die Nasen, denen könnte man ohne weiteres auf die hohle Birne geben, das Problem sind die Bullen drum herum. Die sind zwar auch oft Nase(-Sympathisanten) und sind auch hohl im Kopf, aber sie haben Helme und Knüppel und vieles mehr. Das macht die Sache nicht so easy...
Wieso Schwarz Blaue Fahne? Ich weiß ich weiß ne dritte Farbe wäre teurer aber hättet ihr nicht einfach den Balken Rot machen könne? Dann hättet ihr ne richtige Fahne aber auch nur zwei Farben. Wir sind doch schließlich die Rot Schwarze Einheitsfront...

x

x 02.11.2007 - 13:40
einhetusfront ? nein danke gegen eine homogene linke !

An alle Antifaschisten!

Antifa Augsburg 02.11.2007 - 20:14
Kommt zur Antifa-Kundgebung am 3.11.,12 Uhr, zur
Wertachbrücke/Oberhausen

Erneut wollen am 03.11. Neonazis aus dem
Kameradschaftsspektrum und der NPD in
Augsburg-Oberhausen marschieren. Sie selbst bezeichnen
diesen Aufmarsch als die Fortsetzung ihrer
Demonstrationen im Dezember 06 und Februar 07 in
Augsburg und den "Kampf um die Strasse".

Ausgangspunkt waren Auseinandersetzungen zwischen
Polizei und einer Gruppe von Neonazis aus dem
radikalen Kameradschaftsspektrum Bayern. Nachdem 13
Personen dieser Gruppe laut Polizeibericht am
Oberhauser Bahnhof einen Unbteiligten angegriffen
haben, schritt die Polizei ein und es kam zu massiven
Auseinandersetzungen.

In ihrem Aufruf „Sicherheit JA, Überwachung NEIN!"
stellen sich die Neonazis als Opfer dar und jammern
über die angeblichen staatlichen Repressionen ihnen
gegenüber.

Die Meinungsfreiheit und Sicherheitsforderung der
Neonazis sind ungezügelte Gewalt gegen Minderheiten
und Andersdenkende und zielen auf die Errichtung einer
totalitären Herrschaft, in der das Individuum nichts
ist. Die Freiheit, die sie meinen, ist die Beseitigung
des freien Gedankens und des freien Wortes. Die
Freiheit, die sie meinen, is die Unterwerfung einer
unterdrückenden Machtgruppe, die jedes demokratische
Aufbegehren blutig zerschlägt.

Aus der Geschichte zu lernen heisst heute zu handeln.
Deswegen stellen wir uns der NPD und den
rechtsradikalen Kamaradschaftsverbänden entgegen.

Der Koordinierungskreis von Attac Augsburg ruft
deshalb auf: Kommt zur Antifa-Kundgebung am 3.11., 12
Uhr,Wertachbrücke/Oberhausen !

Ergänzungen

Fink 03.11.2007 - 12:38


A: Die Nazidemo am kommenden Samstag findet wohl nicht in Oberhausen sondern am Rande der City statt. Möglicherweise ab 13 Uhr am Prinzregentenplatz. Falls bekannt erfahrt ihr die genaue Route der Demo am Freitag auf www.its-so-easy.tk, bzw. dann am Samstag bei der Antifaschistischen Gegenkundgebung an der Wertachbürcke.

B: Die Terminseite wurde aktualisiert! Dort findet ihr jede Menge neue feierei Termine.

C: Die Dauerauftragsaktion zur Rettung der Bäckerei zeigt erste Wirkungen. Bisher sind schon etwa 100 Euro an neuen Daueraufträgen zugesagt. Der neue Monat wird zeigen wieviel davon umgesetzt wurde. Das heißt trotzdem noch nicht, dass die Alarmstufe aufgehoben ist, da wir dann noch immer 50 Euro minus im Monat machen. Also überlegt euch doch, ob ihr nen Fünfer im Monat locker machen könnt.

D: Die antifaschistische Gruppe in Gründung heißt jetzt ray - [a]: radical antifascistic youth und bastelt unter www.ray-a.tk fleißig an ihr neuen web-Auftritt.