Der Vatikan zeigt sein wahres Gesicht

Insgesamt wurden 498 von 6832 katholischen Geistlichen seelig gesprochen, die während der Zeit des spanischen Bürgerkrieges, vorwiegend in der Anfangszeit, ermordet wurden. Die Kirche beschränkt sich hierbei jedoch auf die Anhänger Francos, die während des Putsches von den Anhängern der Republik umgebracht worden sind. Außen vor bleiben jene Geistlichen, die sich während dieser Zeit auf die Seite der Republikaner schlugen und von den Putschisten ermordet wurden.

An beinahe jeder spanischen Kirche hängt noch heute eine Gedenktafel für die "Gefallenen für Gott und Vaterland", wie sie unter Franco gern bezeichnet wurden. Das der Putsch erst durch massive Unterstützung von Hitler und Mussolini durchgesetzt werden konnte zeigt ebenfalls sehr deutlich mit wem oder was sich der Vatikan durch diese Massenseligsprechung (nebenbei bemerkt: Die größte der Geschichte) solidarisiert.

Weiter unklar bleibt auch die gesamte Rolle der katholischen Kirche während des Putsches, des Bürgerkrieges und der Herrschaft des faschistischen Diktators. So bezeichnete sie unter anderem den Vormarsch der Putschisten als Kreuzzug. Das Bischhöfe an Francos Siete den Arm zum Faschistengruß erhoben haben, bleibt ebenfalls unerwähnt. Der damalige Kardinal von Toledo sagte: "Keine Befriedung ist möglich, wenn es nicht die Befriedung durch Waffen ist.", um den Putschisten Mut zuzusprechen. Ein Priester, der von Sozialisten vor Republikanern gerettet wurde, hielt nach dem Sieg der Faschisten in seinem Dorf vom Balkon des Rathauses eine Rede, statt wie man es von einem Mann der Kirche erwarten könnte predigte er dort nicht Vergebung und Frieden, sondern den Kampf: "...Krieg gegen sie, bis nicht die letzte Wurzel von ihnen übrig bleibt!..." In den folgenden 3 Monaten wurden in der Umgebung 60 Republiktreue hingerichtet, woraufhin sich der Priester an offizieller Stelle über die "zu sanfte" Repression beschwerte.

Der Heiligsprechung wohnten zahlreiche Spanier bei, die Plakate der Verstorbenen und Nationalfahnen schwenkten. Als offizieller Gast der sozialistischen spanischen Zapatero-Regierung wohnte Außenminister Miguel Angel Moratinos dem Ereignis bei, dies sei institutionelle Noramlität...