Klage gegen Atommuelltransport eingereicht

Verschiedene 29.10.2007 12:47 Themen: Atom Ökologie
Rheinsberg: Atomkraftgegner reichen Klage und Einstweilige Verfügung
gegen Reaktortransport ein


Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, die BI gegen
Atomanlagen Uelzen, die Anti-Atom-Initiative contrAtom und ein Anwohner aus Lindow haben gegen den für kommende Woche Dienstag geplanten Reaktortransport aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Rheinsberg Klage und eine Einstweilige Verfügung eingereicht.
Dirk Bock, Anwohner der Transportstrecke, formuliert seine Klage gegen das
Eisenbahnbundesamt aufgrund massiver Sicherheitsbedenken bezüglich der
Strecke und Brücken. Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg klagt gegen das
Erteilen der atomrechtlichen Transportgenehmigung wegen des mangelnden
Zwischenlagerkonzeptes, des fehlenden Endlagerkonzeptes und weil
Atommülltransporte stattfinden, ohne dass zuvor alle Atomkraftwerke sofort
abgeschaltet werden. Mit der Einstweiligen Verfügung will man am zuständigen
Verwaltungsgericht in Köln erreichen, den Atommülltransport per Sofortvollzug
noch vor seiner geplanten Abfahrt am Dienstagvormittag zu stoppen.


Marode Brücke, fehlendes Statikgutachten
Der behindertengerechte Personennahverkehr auf der betreffenden
Atommülltransportstrecke ist vor einem Jahr eingestellt worden. Begründung: der
Zug mit ca. 50t sei zu schwer. Der geplante Transport des Reaktordruckbehälters
inklusive Waggon wiegt ca. 200t.


Mangelndes Zwischenlagerkonzept für Atommüll
Die geplante Zwischenlagerung in Griefswald-Lubmin ist für max. 40 Jahre
genehmigt, der Reaktordruckbehälter strahlt nach Betreiberangaben wenigstens
70 Jahre so heftig, dass an ein Zerlegen vorher nicht zu denken ist.


Fehlendes Endlagerkonzept
Es gibt in Deutschland- und weltweit- kein Endlager für hochradioaktive Abfälle.
Kerstin Rudek fasst die Fakten zusammen: "Es kann nicht ein Atommülltransport
isoliert betrachtet gutgeheißen werden. Den Rückbau von Atomkraftwerken
begrüßen wir, aber vorher fordern wir die sofortige Stilllegung aller
Atomkraftwerke."


Für den heutigen Montag haben die Initiativen mit Unterstützung der Bevölkerung
vor Ort in Rheinsberg und Greifswald sowie entlang der Transportstrecke Proteste
geplant: um 16.00 Uhr wird eine Demonstration in Lindow stattfinden, im
Anschluss wird es Mahnwachen und Aktionen geben. Mit ihren Protesten wollen
die Atomkraftgegnern auf die ungelöste Endlagerfrage für Atommüll aufmerksam
machen.


Für Rückfragen:
Kerstin Rudek, BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg: 0160 - 15 92 473
Bernd Ebeling, BI gegen Atomanlagen Uelzen: 0171 - 50 11 762
Jan Becker, contrAtom: 0160 - 80 29 185
Weitere Informationen und Hintergrund auf der Webseite:
www.contrAtom.de/rheinsberg

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg e.V.
Drawehner Str. 3 29439 Lüchow
www.bi-luechow-dannenberg.de
Büro: Tel: 05841-4684 Fax: -3197
büro@bi-luechow-dannenberg.de
Pressesprecher: Francis Althoff 05843 986789
 presse@bi-luechow-dannenberg.de














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Ergänzungen

BBU gegen Atomtransport

BBU 29.10.2007 - 17:45
BBU gegen Atomtransport von Rheinsberg nach Greifswald-Lubmin

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. mit Sitz in Bonn lehnt den für Dienstag (30.10.) geplanten Atomtransport vom stillegelegten Atomkraftwerk Rheinsberg in das so genannte „Zwischenlager Nord“ in Greifswald-Lubmin ab. Bei dem Transport soll der radioaktiv belastete Reaktordruckbehälter mit einem Spezialwaggon per Bahn in das rund 130 Kilometer entfernte Atommülllager transportiert werden. Nach Angaben des BBU regt sich erheblicher juristischer und politischer Widerstand gegen den gefährlichen Atomtransport. Die Proteste sollen am heutigen Montag noch verstärkt werden und gehen am Dienstag, für den Fall, dass der Transport nicht im Vorfeld gestoppt werden kann, weiter. Der BBU ruft zur Unterstützung der Proteste auf.

Nach Angaben des BBU verdeutlicht der geplante Atommülltransport erneut, dass es keine Lösung für das immer drängendere Atommüllproblem gibt. Der Atommüll wird lediglich in immer anderen Formen und Zusammensetzungen von einem Standort zum anderen verschoben. Udo Buchholz vom BBU-Vorstand bekräftigt: „Nur mit der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen kann das Anwachsen der Atommüllberge gestoppt werden.“

Weitere Informationen und Protesttermine gibt es im Internet auf der Webseite: www.contrAtom.de/rheinsberg. Telefonische Auskünfte gibt es unter 0160 - 95 08 29 05.

BBU e.V.
Prinz-Albert-Str. 73, 53113 Bonn
Tel.: 0228/214032
 http://www.bbu-online.de

Kleine nette Demo in Lindow

tucholsky 29.10.2007 - 18:12
Heute Nachmittag haben in Lindow an der Strecke gut 25 Leute gegen den Reaktor-Transport demonstriert. Die Leute vor Ort waren zufrieden und haben jetzt an der Bahnstrecke eine Dauermahnwache eingerichtet. Polizei ist noch viel vor Ort, auch die Strecke liegt ungesichert im Dämmerlicht. Dafür bereitet die Bahn diverse Behelfs-Stützmaßnahmen an den maroden Brücken vor.
Heute kam auch raus, dass der Waggon mit dem Reaktordruckbehälter mit allem Drum und Dran 400 t wiegen wird!! Das ist doppelt so viel wie angenommen! Auch der Ortsvorsteher in Lindow macht sich inzwischen echte Sorgen, was morgen da auf seinen Ort zurollt.

Die Leute vor Ort freuen sich über jede Unterstützung während der nächsten 24 Stunden!!

Info-Tel. Rheinsberg: 0160 - 95 08 29 05
Info-Tel. Greifswald: 0160 - 593 66 24

Aktuelle Infos auch unter: www.contratom.de/xposting