Brasilien: Syngenta lässt Bauern erschiessen

Von dem Multi Syngenta angeheuerte Sicherheitsdienstleute haben in Brasilien gegen Genkontaminierungen protestierende Campesin@s regelrecht hingerichtet...
BRASILIEN: BEWAFFNETE MILIZEN VON SYNGENTA GREIFEN CAMPESIN@S AN
AnRed; 24. Oktober 2007
Eine bewaffnete Miliz von an die 40 Pistoleros hat Bauern und BäuerInnen auf einem "Experimentierfeld" des Syngenta-Konzerns in Santa Teresa Ost attackiert. Das Feld war bereits angezeigt und am Morgen des 21.10 von ca. 150 Bauern und Bäuerinnen der Organisation "Vía Campesina" besetzt worden. Am selben Tag um 13:30 wurden sie auf grausame Weise überfallen:
Valmir Motta, 32, Mitglied von Vía Campesina und Vater von drei Kindern, wurde durch zwei Schüsse in die Brust regelrecht hingerichtet. Sechs weitere LandarbeiterInnen (Gentil Couto Viera, Jonas Gomes de Queiroz, Domingos Barretos, Izabel Nascimento de Souza und Hudson Cardin) wurden schwer verletzt und mussten in Kliniken gebracht werden. Izabel Nascimento de Souza liegt seither im Koma und schwebt in Lebensgefahr.

Das besagte Experimentierfeld von Syngenta war schon im März 2006 von Bauernfamilien besetzt gewesen, die vor den öffentlichen Autoritäten und der Zivilgesellschaft, die illegale Reproduktion von gentechnisch manipulierten Mais,-und Sojasamen seitens des Konzerns in der Region anklagen wollten. Nach 16. Monaten Widerstand verliessen dann am 18. Juli die etwa 70 Familien das Feld, um sich in der improvisierten Niederlassung "Olga Benário", ebenfalls Bezirk Santa Tereza Ost, anzusiedeln.

Als die LandarbeiterInnen dann am 21. 10 das Feld erneut besetzten, schossen sie Feuerwerksraketen ab und die dort befindlichen Wachposten des Konzerns zogen zunächst einmal ab. Gegen 13:30 kam dann ein Kleinbus angefahren und hielt am Hauptzugang zu dem Feld. An die 40 bewaffnete Männer stiegen aus und begannen sofort auf die Campesin@s zu schiessen. Sie töteten Valmir Motta durch zwei Schüsse in die Brust, verletzten fünf weitere Personen schwer und prügelten auf Isabel Nascimento de Souza ein, die noch immer im Koma liegt.

Syngenta hat Sicherheitsdienste angeheuert, die in irregulärer Weise in der Region operieren und die zudem von der Ländlichen Gesellschaft Region Ost (Sociedade da Rural Região Oeste, SRO) und der Bewegung der Ländlichen Produzenten (Movimento Dos Produtores Rurais, MPR) unterstützt werden.

Einer der Direktoren der Sicherheitsdienstefirma "NF" wurde inzwischen verhaftet. Ihr Besitzer war bereits anfang diesen Monats geflohen, nachdem bei einer Durchsuchung der Distiktpolizei, Munition und illegale Waffen gefunden worden waren.

Es gibt eindeutige Hinweise darauf, dass die Firma als Fassade dient und dass bei Bedarf illegal mehr Sicherheitsleute angeheuert werden, die dann bewaffnete Milizen bilden und in paramilitärischer Manier die landlosen Campesin@s der Gegend angreifen.

Erst am 18.10.07 waren die Aktionen der bewaffneten Miliz in Verbindung mit SRO/MPR und Syngenta in der östlichen Region während einer öffentlichen Audienz in Curitiba, die von der Komission für Menschenrechte und Minderheiten des Bezirksabgeordnetenhauses koordiniert worden war, angeklagt worden.

Vía Campesina fordert nun gerichtlich von der Magistratur eine Untersuchung des jüngsten und tödlichen Angriffs auf die LandarbeiterInnen, die gemeinsam mit den in Olga Benário ansässigen Familien weiterhin dafür kämpfen, dass auf dem Feld von Syngenta ein Agroökologisches Zentrum entsteht, wo herkömmliche Samen zugunsten der landwirtschaftlichen Familenbetriebe und im Sinne der Agrarreform gezüchtet werden sollen.

Via Campesina :
Telefon: 55 (41) 3324.7000 und 55(41)84119794 (Solange)
E-Mail:  comunicacaopr@mst.org.br

(Traducción al castellano RALLT)
(Quelle:  http://www.anred.org/article.php3?id_article=2328 )
Freie deutsche Übersetzung: tierr@

NOCH EIN PAAR INFOS ÜBER DAS UNWESEN VON SYNGENTA:

Die Kampagne «Stopp Paraquat» fordert den Produktionsstopp und das Verbot des hochgiftigen und gesundheitsschädlichen Herbizids (Unkrautvertilgungsmittel). Sie wird getragen von Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Wissenschaftern aus der ganzen Welt.

Besonders in der Kritik steht der Agrokonzern Syngenta, der Marktführer beim Verkauf von Paraquat. Das Herbizid wird von Syngenta, meist unter dem Markennamen Gramoxone, in über hundert Ländern verkauft. Es kommt unter anderem auf Bananen-, Kaffee-, Palmöl-, Baumwoll-, Gummi-, Obst- oder Ananasplantagen zur Anwendung. Gross- und Kleinbauern verwenden es ausgiebig auf Mais- oder Reisfeldern.

Arbeiterinnen und Bauern, die regelmässig mit dem Herbizid Paraquat in Kontakt kommen, haben mit ernsthaften Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Die hohe Toxizität von Paraquat, zu dem kein Gegenmittel existiert, führt immer wieder zu Todesfällen.

Im Herbst 2006 lancierte die Erklärung von Bern eine öffentliche Verhandlung zum Fall Paraquat in welchem die Zivilgesellschaft aufgefordert wird sich ein Urteil über die Verantwortung von Syngenta zu bilden. Bis Ende Januar 2007 haben bereits über 34'000 Personen und rund 90 Organisationen aus 30 Ländern die Kampagne unterstützt und sind der Meinung, dass Syngenta mitverantwortlich ist an der Vergiftung tausender Plantagenarbeiterinnen und Kleinbauern.
 http://www.evb.ch/p62.html

Syngentas Verantwortung (07.11.06)
Erschienen in der Basellandschaftlichen Zeitung vom 7. November 2006
 http://www.evb.ch/p25011509.html

Dole stoppt die Anwendung von Paraquat.
Dole, der weltweit wichtigste Anbieter von Obst, Gemüse und Schnittblumen, verzichtet künftig auf die Anwendung von Paraquat. Obwohl immer mehr Grossproduzenten den Einsatz des hochgiftigen Pestizids ablehnen, will Syngenta nun dessen Wiederzulassung in Europa erzwingen. Dieser Versuch beruhigt kurzfristig vielleicht die Börse, ist jedoch aus Sicht der EvB chancenlos.
 http://www.evb.ch/p25013260.html

Brasilien:GMO / Synthetische Biotechnologie
 http://de.indymedia.org/2007/08/190593.shtml
Public Domain Dedication Dieses Werk ist gemeinfrei im Sinne der Public Domain
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

ääähhh — www.

Dankeschön — Aktiva