Frankfurt - Demo gegen das Rauchverbot.

saul 23.10.2007 16:45 Themen: Freiräume Kultur
Wieder beteiligten sich Montags zeitweilig ca 250 Freunde des Qualms an der Demo gegen das Rauchverbot in Kneipen und zogen durch Sachsenhausen.
Das ist die Montagsdemo, weil sie Montag stattfindet. Gerüchteweise soll es die Originalmontagsdemo noch geben, doch die verdient schon lange nicht mehr die Bezeichnung Demo. Hier haben wir mal eine Demo, die den Durchschnitt der Frankfurter Bevölkerung verkörpert. Hier beteiligen sich viele, die man sonst nicht auf Demos sieht. Es geht hier um nicht weniger als um das Recht, die Luft zu verpesten. Was für n Anliegen, ist das unterstützenswert? Nun wenn man sich die frierenden Gestalten auf den Kneipenbänken so anschaut und die leeren Kneipen, auch Nichtraucher sind eingeladen. :-))) Schließlich wird niemand zum Rauchen gezwungen (Polemik, jaja aber das Zwangsmitrauchen?) und wem s nicht passt, der kann ja draußen in der Kälte saufen. Sicher kann man sagen, viele Arbeitslose haben andere Sorgen als die Frage, ob sie in der Kneipe rauchen können, da es für allzuviele Kneipenbesuche ohnehin nicht reicht. Das ist trotzdem kein Widerspruch, schließlich haben wir Hartz IV weil zu viele die Klappe gehalten haben und wenn die Leut weiter die Klappe halten, was folgt dann nach dem Rauchverbot? Mal schaun, was sich die Leut noch alles gefallen lassen.

PS: Am 27.10.07 zeigen Raucherfreunde Rauchzeichen auf dem Römer um 16.00 Uhr. Nichtraucher dürfen auch kommen, wir garantieren ihnen freies Geleit.

PS1: Alle Pics sind C-free und natürlich schon wieder nicht die Gesichter unkenntlich gemacht. Der lernt es auch nie
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Ergänzungen

Deutschland - stickig ist´s in dir

Makubi 23.10.2007 - 17:38
Warum müssen wir so was auf Indymedia lesen ? Nur zur Erinnerung:

In Deutschland werden rund 12 % aller Todesfälle und 40 % aller Krebserkrankungen auf das bzw. Spätfolgen des Rauchens zurückgeführt - somit sterben durch das Rauchen jährlich über 100.000 Deutsche.Lungenkrebs fordert 33.000 Todesopfer - 88 % davon sind Aktivraucher.

Die durchschnittliche Lebenserwartung von Rauchern ist im Vergleich zu Nichtrauchern um etwa sechs bis zehn Jahre niedriger.

Die Berliner Charité fand in einer Studie heraus, dass Raucher gegenüber Nichtrauchern ein vermindertes Volumen des Gehirns haben.Wer täglich 20 Zigaretten raucht, und das 20 Jahre lang, nimmt mit seiner Lunge insgesamt sechs kg Rauchstaub auf und jährlich eine Tasse Teer („Kondensat“). Diese Art von Rauchvergiftung verkürzt die Lebensdauer

Das durchschnittliche Einstiegsalter für das Zigarettenrauchen in Deutschland liegt laut neuesten Studien bei 11,6 Jahren.

Zigarettenjahresverbrauch pro Einwohner in Deutschland:
1.392 Stück



Also ne...

nein, danke, ich rauche nicht 23.10.2007 - 18:09
Mal ganz ehrlich, das rauchen (und damit das gefährden von mitmenschen) in, z.B., in linken Projekten wurden schon vor (!) der aktuellen Rauch-Verbots-Debatte ein Rauchverbot erlassen, genauso wie ein Saufverbot an Nicht-Party-Tagen.
Das hat auch nichts mit Faschismus und autoritärem Habitus zu tun, sondern eher etwas damit, dass mensch keinen Bock hat, sich von den Gefahren und dem Gestank auszusetzen, den Rauchen in jeder Form bedeutet!
Es geht doch nicht darum, euch jetzt das paffen zu verbieten, sondern nur darum Nichtraucher_innen zu schützen. So...

lesen bildet

niewiederkippen 24.10.2007 - 01:09
bei euer toleranz gegenüber rauchern, solange sie euch nicht direkt
beeinträchtigen, blendet ihr die folgen für die umwelt und die menschen
welche ihn herstellen (müssen) aus.
das buch rauchopfer lesen oder die gleichnamige doku guckn.

und jetzt kommt mir hier keiner mit bla bla kapitalismus läuft halt so.
der tropenwald in afrika ist fast weg.
die herstellung von tabak ist zudem eine immense energieverschendung.

 http://www.rauchopfer.org

Nazis, Videoüberwachung und der Zeitgeist

sok 24.10.2007 - 13:31
@_makubi_und_andere aus "Nazis on Speed" v. Werner Pieper:

"Über die bahnbrechende Tabak- & Krebsforschung (der Nazis)
ŒPraise at last¹ überschrieb die renommierte Wissenschaftszeitschrift New Scientist, eine Meldung vom 3. März 2001 über eine Erstveröffentlichung in englischer Sprache. Im selbigen Sprachraum gehörte es bis zu diesem Tag zur Allgemeinbildung, daß die erste wissenschaftliche Untersuchung auf einen Zusammenhang von Tabakrauchen und Lungenkrebs 1950 von dem Engländer Richard Doll stammte. Selbiger Doll schreibt nun in der Einführung der englischsprachigen Publikation des Artikels von Eberhard Schairer und Erich Schöninger aus dem Jahr 1943 (Int. Journal of Epideminology, vol.30., p.24): ²Dieser Beitrag der einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung des Wissens über die negativen Auswirkungen des Tabaks darstellt, fand bis heute leider nicht die Anerkennung, die er verdient.² (Reprint des Beitrages von Schairer und Schöninger in ŒNazis on Speed¹, Vol. II) Damals hatte Adolf Hitler sogar eine größere Summe aus seiner Privatschatulle gespendet, um die Forschung um Tabak & Krebs zu unterstützen - Grund genug, diese bahnbrechenden Erkenntnisse international über Jahrzehnte zu verheimlichen.
Robert Proctor (1999) untersucht in seinem Buch ŒThe Nazi War on Cancer¹ diesen Kampf und hatte anschließend ein Problem damit, Œthat good can come from evil¹, daß die Nazis trotz all ihrer absoluten Scheußlichkeiten auch ŒGutes¹ taten bzw. dachten. Und gerade den heute manchmal bis zur Hysterie gegen Tabakgenuß vorgehenden Amerikanern scheint es nicht geheuer, daß dieser ŒKrieg dem Tabak¹ nicht ihre Kreation ist, sondern ihnen Adolf diesen Kampf schon vorgemacht hat. Im Kampf gegen den Krebs wurde nicht nur Tabak verteufelt, die Nazi-Forscher klärten auch als erste über die negativen Folgen von Asbest, künstlichen Nahrungszusätzen und krebserregenden Pestiziden auf. Bad for american business. Sojabohnen, in den 70ern von Naturköstlern wiederentdeckt, hießen damals Nazi-Bohnen. In den Bäckereien des 3. Reiches wurde mehr Vollkorn verarbeitet als anderswo.
Man steckt immer in einem moralischen Dilemma. Es fällt einem schwerer, rückblickend alles in schwarz/weiß, gut/böse einzuteilen. Oder, in den Worten Proctors: ³Do we look at history differently when we learn that Nazi leaders opposed tobacco, or that Nazi health officials worried about asbestos-induced lung cancer? I think we do. We learn that Nazism was a more subtle phenomenon that we commonly imagine, more seductive, more plausible. We learn that the barriers which seperate Œus¹ from Œthem¹ are not as high as some would like to imagine. We learn that there are chilling parallels between those times and ours.²
In den 20ern und 30er Jahren stiegen Krebserkrankungen heftig an. Bald war klar: Krebs ist eine Zivilisationskrankheit. Krebs wurde zu einer Metapher für ŒErkrankungen des Volkskörpers¹, für alles, was aus dem Ruder lief. Später sollte auch der Chefankläger von Nürnberg, Telford Taylor, den Nationalsozialismus als Œa spreading cancer in the breast of humanity¹ bezeichnen. Der Krebs wucherte ebenso, wie die Angst vor ihm - aber niemand wußte so recht, worum es sich dabei eigentlich handelte, bzw. wie man dagegen vorgehen könne.
Churchill, Stalin und Roosevelt liebten den Tabakgenuß, Hitler, Mussolini und Franco waren strenge Tabak-Abstinenzler. Hitler war am stärksten motiviert, etwas gegen den rauchenden Volkskörper zu unternehmen, und so kann es nicht verwundern, daß die deutschen Epidemiologisten hart an dem Problem arbeiteten und als erste den Zusammenhang zwischen Tabakrauchen und Lungenkrebs nicht nur vermuteten - sondern auch beweisen konnten.
Es waren deutsche Forscher, die um 1870 herausfanden, daß Hautkrebs durch Kohle-Teer-Destillate hervorgerufen wurde und Bergleute vom Uran-Abbau sowie Beschäftigte in der Chromfabrikation vermehrt unter Lungenkrebs, Arbeiter aus der Anilinfarbenproduktion verstärkt unter Blasenkrebs (1895) litten. Auch das verstärkte Hautkrebsauftreten bei starker Sonnenbestrahlung der Haut und die Krebsanfälligkeit durch Röntgenstrahlen fiel offensichtlich den deutschen Forschern als ersten auf. In Heidelberg und Frankfurt fanden 1906 die ersten internationalen Krebs-Konferenzen statt. Noch während des 1. Weltkrieges war die Sprache der internationalen Krebsforschung Deutsch.
Schon 1928 wurde hier die Vermutung eines erhöhten Krebsaufkommens durch Passiv-rauchern geäußert. Der Reichsausschuß für Krebsbekämpfung wurde 1931 eingesetzt, und der Œnotoriously antisemitic J.F. Lehmann¹ -Verlag (Proctor) publizierte ab 1933 die Monatsschrift für Krebsbekämpfung. Während der 12 Jahre Naziherrschaft erforschte diese Elite mehr als eintausend wissenschaftliche Thesen zu diesem Themenbereich. Von der Erkenntnis, daß der Rauch, den man heute inhaliert, einen in zwanzig Jahren zum Krebspatienten machen könnte, war man allerdings noch weit entfernt.
1929 publizierte der Chemnitzer (und spätere Dresdener) Fritz Lickint, der als Erster den Begriff ŒNikotinsucht¹ formulierte, statistische Hinweise auf einen Zusammenhang von Krebs und Zigaretten (ŒTabak und Tabakrauch als ätiologischer Factor des Carcinoms¹) in: Zeitschrift für Krebsforschung 30). Vermutungen über diesen Zusammenhang gab es schon, aber Lickint brachte erstmals stimmige Beweise und Statistiken zusammen und behauptete 1935 als erster, gute 15 Jahre vor einem amerikanischen oder britischem Forscher, daß Tabakkonsum Œzweifellos Bronchialkrebs verursache¹. In seinem monumentalen, 1100-seitigem Standardwerk ŒTabak und Organismus¹, für das er achttausend Publikationen zu diesem Themenbereich herangezogen hatte, redet er erstmals von der ŒRauchstraße¹: Lippen, Zunge, Mundschleimhaut, Rachen, Speiseröhre, Bronchien und Lunge. Er vergleicht Tabaksüchtige mit Morphinisten und führt den von ihm formulierten Begriff des Passivrauchens und die Folgen desselben weiter aus.
War Lickint bis 1933 noch Sozialdemokrat, involvierte er sich anschließend stark in der Nazi-Tabak-Politik, ohne selber Parteimitglied zu werden. 1939 wurde er als Œder von der Tabakindustrie meistgehaßte Mann¹ gepriesen, doch als solcher bekam er alsbald Freunde - denn die Nachteile des Tabakkonsums auf die kämpfende Truppe wurden spätestens zu Kriegsbeginn zu einem wichtigen Thema, zumal zu jenem Zeitpunkt auch erstmals eine Verbindung zwischen Tabakkonsum und Herzkranken verifiziert wurde.
Auf dem schon an anderer Stelle erwähnten Frankfurter Anti-Drogen-Kongreß der Reichsstelle für Rauschgiftbekämpfung im März 1939 attackierten u.a. Leonardo Conti, Robert Ley und Ferdinand Sauerbruch den Tabakkonsum, sowie Morphium, Schlaftabletten, Coca Cola und Pervitin als Gifte, die erbgesunden Nachwuchs verhindern und die deutsche Wirtschaft schädigen. Die Propagandamaschine ließ Zeitschriften wie ŒDie Genussgifte¹, ŒAuf der Wacht¹ und ŒReine Luft¹ verbreiten, um die ŒRauchsklaven¹ zu befreien und die Œkulturelle Degeneration¹, den ŒTabakterror¹ und den ŒTabakkapitalismus¹ zu stoppen. Tabak wurde zum ŒSargnagel¹ und ŒVolksfeind¹ erklärt. 1944 entdeckte ein Militärarzt, daß alle 32 an einem Abschnitt der Front an Herzversagen gestorbenen Soldaten starke Raucher gewesen waren und das Rauchen vor allem unter jungen Psychopathen beliebt sei.
So kann es nicht überraschen, daß der Staat ab 1938 Schritte gegen das Tabakrauchen ergriff, die erst heute wieder durch das rigide System der USA eingeführt werden. Als erstes verbot die Luftwaffe Tabakrauch in ihrem Einzugsgebiet. Als nächstes kam es zu einem Rauchverbot an vielen Arbeitsplätzen, in Regierungsgebäuden, Krankenhäusern und Pflegeanstalten. Hebammen erhielten während der Ausübung ihrer Tätigkeit Rauchverbot, die Bahn richtete spezielle ŒRaucherabteile¹ ein. Im April 1939 traf der Bann alle NSDAP-Büros und kurz darauf verbot Himmler den Tabakgenuß für alle uniformierten Polizisten, wie auch für SS-Offiziere im Dienst. Göring unterband das Rauchen für Soldaten in der Öffentlichkeit und 1941 wurde in den 60 größten Städten des Reiches ein Rauchverbot in Straßenbahnen ausgesprochen. Das spätere Rauchverbot in Bunkern erregte so viele Süchtige, daß in großen Bunkern seperate Raucherabteile eingerichtet wurden. Im Juli 1943 wurde ein Jugendschutzgesetz erlassen; es untersagte Jugendlichen unter 18 das Rauchen in der Öffentlichkeit.
In diesem Klima der Anti-Tabak-Stimmung wurde 1941 an der Universität Jena das weltweit erste Wissenschaftliche Institut zur Erforschung der Tabakgefahren gegründet. Finanzieller Grundstock: eine 100.000 RM Spende der Reichskanzlei. Andere Quellen sprechen gar von einer Privatspende des Führers. Selbiger unterstrich in einem Telegramm an die Tagungsleitung seine Œbesten Wünsche für ihre Arbeit zur Befreiung der Menschheit von einem ihrer gefährlichsten Gifte¹. Chef des Institutes in Jena war der Rektor der Universität Prof. Dr. Karl Astel - zeitgleich Chef des thüringischen Rassebüros, ein notorischer Antisemit, Euthanasie- und Rassenfanatiker, der schon 1930 der NSDAP und der SS beigetreten war. Der überzeugte Abstinenzler war bekannt dafür, seinen Studenten die Zigarette aus der Hand zu reißen.
1943 erschien am Tabakforschungsinstitut in Jena dann das anfangs erwähnte, revolutionäre Papier von Eberhard Schairer und Erich Schöninger. Schairer war Schöningers Doktorvater, der später, obwohl SS-Mann, an die Ostfront geschickt wurde. 1997 lebte er noch, weigerte sich jedoch Interviews zu geben. Seine Tochter ließ verlauten, daß er enttäuscht sei, für seine bahnbrechende Arbeit nie mehr Kredit bekommen zu haben. Proctor hat vergebens versucht auch Schöninger zu finden. So wissen wir nicht, ob er noch im Krieg fiel oder vielleicht heute noch lebt.
Ihre Arbeit war die bis dato gründlichste zum Thema. Sie ließen nicht nur 195 Lungenkrebspatienten umfangreiche Fragebögen ausfüllen, sondern kontaktierten mit anderen Fragebögen auch 555 Familien von Menschen, die an Krebs verstorben waren. Weitere 700 rauchende Männer im Alter zwischen 53 und 54 Jahren wurden in Jena befragt. Die Resultate sprachen für sich. So rauchten z. B. von 109 Lungenkrebserkrankten nur drei nicht. Als man 1994 die Zahlen dieser alten Studie hochrechnete, kam man zu dem Ergebnis einer Zufallsrate von 1 : 10.000.000. Damit stellte die Arbeit von Schairer und Schöniger die weltweit erste wirklich überzeugende wissenschaftliche Arbeit über das Lungenkrebspotential bei Rauchern dar.
Nach dem Krieg verlor Deutschland nicht nur seine Stellung als Staat mit der härtesten Anti-Raucher-Politik, sondern auch als die auf diesem Gebiet führende Wissenschaftsnation. Die vormaligen Tabakgegner starben schneller, als die meisten Kettenraucher: Der Kriegsverbrecher Karl Astel brachte sich Anfang April in seinem Universitätsbüro eigenhändig um; Reichsgesundheitsfüher Conti erhängte sich in alliierter Haft; Gauleiter Sauckel, der für die Vergabe der Forschungsstelle nach Jena gesorgt hatte, wurde am 1. Oktober 1946 exekutiert.
So ist es nicht wirklich erstaunlich, daß diese Arbeit nach dem Krieg übersehen, verdrängt und vergessen wurde. In kaum einer der vielen Nachkriegsstudien zum Thema wurde diese Arbeit in der Quellenangabe genannt. Richard Doll, der auf Grund seines ŒPapers¹ aus dem Jahr 1950 im angloamerikanischen Raum als der Entdecker dieses Problem gilt, gab im Februar 1997 zu, daß er die Schrift von Schairer und Schöniger nie gesehen habe.


Philip F. Reemtsmas Ernten 23 et al.
Die so wichtige wie umstrittene Wehrmachtsausstellung dokumentiert nicht nur deutsche Greueltaten, sondern sie dient wohl auch als ein Stück Familien-Karmaaufarbeitung.
1910 in Erfurt gegründet, spielte die Reemtsma Zigarettenfabrik GmbH zur Zeit des 1. Weltkriegs nur eine untergeordnete Rolle in der deutschen Tabakwelt. Im Jahr 1921 produzierte sie 1 Millionen Zigaretten am Tag, das waren 1,5% der täglichen Verpuffung. Durch kluge Zukäufe beherrschte man ein Jahrzehnt später jedoch schon 20% des Marktes, in den dreißiger Jahren stieg der Reemtsma-Anteil dann auf fast 75% an. In den zwölf Jahren der Naziherrschaft versorgte Reemtsma das deutsche Volk mit 400 Milliarden Zigaretten, die nach Berechnungen Robert Proctors selbiges Volk rund 200.000 Tote durch Lungenkrebs und etwa doppelt so viele durch Herzerkrankungen kostete.
Anfangs der 30er Jahre blies der Firma heftig Wind ins Gesicht: Röhms SA ließ, um sich finanzieren zu können, eine eigene Zigarettenmarke, Sturm, herstellen. Die Idee war wohl von den Sozialdemokraten übernommen worden, die für kurze Zeit vor den verlorengegangenen Wahlen eigene ŒFreiheits-Zigaretten¹ verkauften. Die Firma Reemtsma hatte ein Problem: eines ihrer Aufsichtsratsmitglieder, David Schnur, war Jude. So warfen ihnen SA-Leute vor, Juden-Zigaretten zu produzieren. Reemtsma konterte mit einem Anzeigenstop in der Nazi-Presse. Noch vor 1933 traf sich Philip F. Reemtsma mit Hitler und irgendwie lösten sie alle Probleme. Der Frieden vertiefte sich, als zum einen die SA die Produktion ihrer ŒSturm¹-Zigaretten 1933 einstellte, zum anderen Göring einen neuen Sponsor für seine Kunst-Träume, die Berliner Oper und andere förderungswürdige Projekte fand. Beim Nürnberger Prozeß sagte Göring unter Eid aus, daß Reemtsma insgesamt 7.276.000,00 RM gespendet habe. Zu Kriegsanfang fanden sich auch wieder Reemtsma-Anzeigen in Die SA; Zigarettenreklame machte ein Viertel aller Zeitschriftenwerbung aus.
Noch vor Kriegsanfang kam die Firma unter Beschuß des NS-Wirtschaftlers Bernhard Köhler. Dieser plante, alle Tabakfirmen zu schließen. Reemtsma wies in seinem zehnseitigen Antwortbrief darauf hin, daß sein finanzielles Glück nicht vom Tabak abhinge, anderseits seine Zigaretten nun einmal die mildeste Form des Tabakkonsums mit dem geringsten Teeranteil sei. Die Schließung der deutschen Tabakmanufakturen hätte zur Folge, daß die schädlicheren Zigaretten britischer Firmen den Markt übernehmen würden. Das Verbot eines Genußmittels würde dazu führen, daß sich die Konsumenten (auch) anderen Genußmitteln hingeben würden. Außerdem sei man gerade mit aller Kraft dabei, den Nikotingehalt der Zigaretten zu senken.
1942 ließ sich Hitler bei Tisch über Tabak/Monopole aus. Picker berichtete: ²Der Führer betonte ferner, auch die Monopole und damit die Monopolgewinne müßte das Reich in der Hand behalten. Unverständlicherweise sei bereits daran gedacht worden, Herrn Reemtsma das Tabakmonopol in den besetzten Ostgebieten zu überlassen; der Führer habe das rundweg verboten und betont, das Tabakmonopol könne von vornherein nur für das Reich selbst in Frage kommen. Auch im Reich müßte übrigens, wie er, der Führer, schon lange gefordert habe, baldigst die Tabak-Monopol-Wirtschaft kommen!² Um nach dem Endsieg das Rauchen auf deutschem Boden zu ersticken. Sowürden alle Œguten¹ Menschen Nichtraucher ... und an den anderen könne man verdienen. Pipedreams.
Denn da täuschte sich der Führer. Im Jahr 1999 verkaufte Reemtsma 137 Milliarden Zigaretten in 100 Ländern. Der Bereich ihres größten Wachstums liegt ausgerechnet dort, wo schon der Führer einen Markt sah: im Osten. Reemtsma ist in der Ukraine die Nr. 1 und sehr stark auf den Märkten von Rußland, Ungarn, Slowakien und Kirgisien vertreten..
1980 übernahm dann Tschibo den Löwenanteil des Tabakimperiums von der bis dato herrschenden Familie. Und 2002 haben die Kaffeeleute ihre Tabakabteilung, immerhin die viertgrößte Tabakfirma der Welt, für 5,8 Milliarden Euro an die viel kleinere britische Firma Imperial Tobacco (bislang Nr. 10 in der Welt) verkauft. Diese Tabakrangliste gilt übrigens nur für kommerzielle Dealer. Die chinesischen Staatsmonopolisten sind so gesehen eine einsame Champions-League für sich.
Imperial verkauft, ganz dem Namen treu bleibend, eher billige Produkte, vor allem im Afrika südlich der Sahara. Gemeinsam vertreten beide Firmen, laut The Guardian (6.3.2002) ³a tough line on health, claiming that smoking is not technically addictive. Reemtsma says smoking is a Œrisk factor¹ in lung cancer and heart disease, but maintains that there is Œno evidence that smoking is the cause of disease in any individual case¹.² Wirklich?

Fakt ist trotzdem, daß Hermann Göring Morell nicht ohne Grund als den ŒReichsspritzenmeister¹ titulierte. Gegen einen ŒMeister¹ spricht eigentlich, daß Morell seine Fixen nicht sterilisierte, sondern meist nur mit Alkohol reinigte, manchmal auch nur mit einem Stück Tuch abrieb. Aber er war wohl wirklich ein Meister seines Fachs, denn Hitler litt nie unter Einstichabzessen o.ä., wie sie eigentlich als Folge solch unsteriler Fixereien eintreten. Das ist um so erstaunlicher, wenn man weiß, wie oft Morell die Arme seines Patienten perforierte. Morell verabreichte Hitler in den Jahren 1941-1945 (es liegen keine lückenlosen Aufzeichnungen vor):
- 15 Medikamente intravenös
- 14 intramuskulär oder subkutan
- 64 oral bzw. als Externa (Einreibungen/Pinselungen).
Konkret heißt dies, daß Hitler während 885 festgehaltener Tage in dieser Zeit mindestens 1100 mal Arzneien verabreicht wurden, zwischen 700 und 800 davon per Fixe. Hitler hatte nichts gegen Spritzen, lehnte jedoch andere therapeutische Maßnahmen wie Physiotherapie strikt ab.

Hitler: eigentlich Vegetarier und Drogenabstinenzler
Diese unglaubliche Anzahl und Menge von verabreichten Drogen muß verblüffen, vor allem wenn man bedenkt, wie abstinent Hitler ansonsten lebte: kein Alkohol, kein Tabak, kein Fleisch (und wohl auch kein Sex - aber dieser Geschichte werden wir in diesem Buch nicht weiter nachgehen).
Sein Jugendfreund Kubizek meinte, Hitler habe in der Zeit, in der sie sich kannten, mit Sicherheit weder geraucht noch Alkohol getrunken. Am 11./12.3.1942 beichtete Hitler jedoch einige dröglerische Jugendsünden: Nach Verteilung des Abschlußzeugnisses 1905 in Steyr sei er am nächsten Morgen huckevoll von der Milchfrau auf der Straße aufgelesen worden, mit einem zerrissenen Zeugnis. Er habe sich so geschämt, daß er danach keinen Alkohol mehr angerührt habe.
Einige Ausnahmen die diese Regeln bestätigen:
- Nach dem Einmarsch in Prag ließ er sich überreden, auch ein Pilsener Bier zu trinken - er fand es zu bitter.
- Im Januar 1942 erzählte er, daß er letzthin erstmalig einen Wein getrunken habe, der richtig aromatisch war.
- Bei Verdauungsschwierigkeiten schluckte er manchmal einen Magenbitter; im Krieg - bis 1943 - trank er vor dem Schlafengehen auch ein Bier, ließ dies dann aber mit der Begründung, es mache ihn zu dick.
Etwas ausführlicher ließ sich Hitler bei einem der mitgeschriebenen Tischgespräche über seine drogige Vergangenheit und die Bedeutung seiner Abstinenz aus: ²Mir ist es doch so schlecht gegangen lange Zeit in Wien! Durch Monate habe ich nicht ein warmes Essen gehabt, nur trocken Brot und Milch. Dreizehn Kreuzer aber habe ich Tag für Tag für Zigaretten ausgegeben, 25 bis 40 habe ich am Tag geraucht (...) Da ist mir eines Tages der Gedanke gekommen: Wie, wenn du statt für 13 Kreuzer Zigaretten zu kaufen, dir Butter kaufen würdest für das trockene Brot. Das macht fünf Kreuzer und du hast noch etwas übrig. Alsbald habe ich meine Zigaretten in die Donau geworfen und nie mehr danach gegriffen. Ich bin überzeugt, wenn ich Raucher gewesen wäre, nie würde ich den Sorgen standgehalten haben, die mich seit so langer Zeit belasten. Vielleicht verdankt dem das deutsche Volk seine Rettung. So viele hervorragende Männer sind mir an der Tabakvergiftung verlorengegangen. Von meinem alten Herren angefangen (...)²
Schon 1932 äußerte er Dr. Ziegler gegenüber, daß er sich seit seiner Enthaltsamkeit dem Fleischkonsum gegenüber schlackenfrei und nicht mehr so belastet wie früher fühle. Er habe dadurch Energien frei bekommen. Nur eben diese ekelhafte Furzerei ... Fünf Jahre später referierte er nach dem Besuch des Aga Khan III über die islamische Religion: ihn habe beieindruckt, daß man als ihr Anhänger ohne Alkohol und ohne Schweinefleisch leben müsse und Fastenzeiten einzuhalten habe.
Christa Schröder, Hitlers Sekretärin drückte es so aus: ³Er war so tief überzeugt von der Schädlichkeit des Fleischessens, des Alkohols und des Nikotins, daß er in seinen Unterhaltungen immer wieder darauf zu sprechen kam. Der Fleischgenuß, meinte er, erzeuge den Wunsch nach Alkohol, der Alkohol wiederum reize zum Rauchen, und so zöge ein Laster das andere nach sich. Einmal meinte er: ŒMan sollte eigentlich allen seinen Feinden Zigaretten und Zigarren schenken, das wäre eine ausgezeichnete Art, sie sich vom Hals zu schaffen.¹² Ein anderes Mal: ²Die Russen werden nicht alt (...) Warum sollen wir sie impfen? Man muß da wirklich unseren Juristen und Ärzten Gewalt antun: nicht impfen, nicht waschen! Schnaps sollen sie haben und Tabak, soviel sie wollen (...) im übrigen: dreckig werden die Schwarzen erst, wenn ihnen die Missionare Kleider anziehen ...²
Hitler erzählte wiederholt, daß er nach seinen großen Reden klitschnaß sei und dabei vier bis sechs Pfund verlor. Der Gewichtsverlust hätte ihm weniger ausgemacht als der Fakt, daß sein einziger blaugefärbter Kriegsanzug seine Leibwäsche bei jeder Versammlung blau gefärbt hätte. Hitler trank meistens ŒFachinger¹, gelegentlich ein Glas Gesundheits-Bier, das eine kleine urbayerische Spezialfirma in Holzkirchen extra für ihn mit einem Alkoholgehalt von nur 2%, aber hervorragenden Geschmack braute. Mußte Hitler Sekt trinken, verzog er regelmäßig das Gesicht, als habe er Essigwasser im Mund, (...) bei Wein Œsündigte¹ er nur indirekt. So erbat er sich von seiner Mutter bei Besuchen als Nachtisch stets ŒBerliner Luft¹, einen Weißwein-Creme-Pudding. Bei Erkältungswetter tat sich Hitler Cognac in den Tee. Regelmäßig nahm er nach gekochten Mahlzeiten einen deutschen ŒMagenbitter¹. Kaffee trank Hitler nur, wenn er mußte.
Am 18.7.1942 fiel während einem Tischgespräch der bekannteste Spruch Hitlers über Drogen, in diesem Fall Tabak: Das Rauchen sei die Rache des Roten Mannes (Indianers) dafür, daß der Weiße ihm den Schnaps gebracht und ihn dadurch zugrunde gerichtet habe.
Mehr aus Hitlers Tischgesprächen: ²Ohne Organisation, das heißt ohne Zwang, und damit ohne Verzicht für den Einzelnen gehe es nicht. Das ganze Leben sei ja ein fortgesetzter Verzicht auf individuelle Freiheit. je höher ein Mensch auch steige, desto leichter müsse ihm der Verzicht auch fallen! Denn desto mehr müsse er aufgrund seiner erweiterten Überblicks die Notwendigkeit des Verzichts einsehen. Das unterscheidet ja den Menschen, der in einem gesunden Staatswesen nach oben komme, von dem Menschen, der immer in der großen Masse bleibe: daß er mit seiner Leistung wachse und seine Einsicht auch mit seiner Leistung reife.
Wenn der Straßenkehrer auf seine Pfeife Tabak oder aber auf sein Bier nicht verzichten könne und wolle, so sage er: ŒGut, weil dir die Einsicht in die höhere Notwendigkeit eines solchen Verzichtes fehlt, mein Freund, deshalb bist du ja eben auch Straßenkehrer und nicht etwa eine den Staat führende Persönlichkeit geworden!¹ Daß das so sei, sei recht so, denn auch den Straßenkehrer müsse es geben ...²



Rauchende Männer und Frauen
³Bei erwachsenen Frauen scheint mir die jüdische Rasse eher zu wesentlicher Intoleranz gegen Nikotin zu neigen als die arische Rasse. Dagegen sind die schwersten Raucherinnen, die ich kenne, drei jüdische und ein arische Frau. Ich kenne keine rothaarige sehr schwer rauchende Dame und nur wenige blonde. Ich beobachtete, daß sonst stark rauchende Männer und Frauen wegen des Auftretens unangenehmer Geschmacksempfindungen das Rauchen spontan aussetzen in der Nähe von Schwefel-Quellen, in der Nähe von Jod-Quellen und auch in der Nähe von stark stäubenden Wasserfällen; ebenso in dere Nähe von Feldern des sehr heftig riechenden Buchweizens, in der Nähe von Leim- und Papierfabriken. Der Geruch von Pferde- und Kuhställen scheint viele sehr zum Rauchen anzuregen. Beim Geruch von Apotheken und in Backstuben vergeht einem das Rauchen, ebenso wie den Frauen im Dunst der Waschküchen. Am Berge im Nebel hören fast alle Menschen auf zu Rauchen. Frauen rauchen so gut wie nie in der Finsternis. Fast kein Mensch raucht nackt im eingeschlechtlichen Sonnenbad. Frauen oder Männer mit Schweißfüßen oder stark schwitzenden Händen rauchen fast nie. Geistliche, Lehrer, Journalisten, Verbrecher und Ärzte sind die unverbesserlichsten Raucher.² (Dr. R. Hofstätter, in: Die rauchende Frau, 1934)


Eine neue Droge als neue Währung
Erinnert sich der Großvater noch nostalgisch an jene Zeit nach Kriegsende, als er seine erste ŒAmi¹ rauchte - den Duft der großen weiten Welt. Und was ihn dieser Luxus kostete? Für 20 Ami-Zigaretten wurden zwischen 800 und 1000 RM gefordert; für vier Packungen Œyou could hire a German orchestra fo the evening, for 24 cartons you could aquire a 1939 Mercedes-Benz (...) with this kind of economic whammy, working class soldiers from Idaho could live like modern tsars¹, berichtete ein Besatzer. Andernorts spielte man ein anderes ŒKompensations-Spiel¹: ³Für ein halbes Pfund Butter erhielten wir 50 Zigaretten. Zehn Stück behielten wir für uns. Mit dem Rest gingen wir in die Kneipe. Wir rauchten eine und für die 40 erhielten wir eine Flasche Schnaps und eine Flasche Wein. Den Wein brachten wir nach Hause. Mit dem Schnaps fuhren wir aufs Land. Bald fanden wir einen Bauern, der uns für den Schnaps zwei Pfund Butter eintauschte ...²
Vielen blieb in ihrer Tabakgier nur der permanente Bückling: hinter den rauchenden Besatzern herlaufen und deren Stummel aufsammeln.
Unvergeßlich bleibt für Hunderttausende die Schlange des ersten offiziellen Zugangs zu dieser neuen Œ(US-)Währung¹, zu einer neuen Droge. Es gab sie nur an einer Bezugsstelle im Lande: dem Landfried-Haus in Heidelberg. Der Gebäudekomplex einer traditonellen örtlichen Tabakfirma (gegenüber des heutigen Bahnhofs) war von der US Armee requiriert worden. Zunächst durfte bei Landfried auf amerikanischen Befehl hin Tabak nur an Amerikaner abgegeben werden. Aber auch entlassene Landser, vor allem Verwundete, meldeten sich in der Hoffnung, etwas Rauchbares zu erhaschen. Als man dort eines Tages, so die Mär, zwei Amputierten ein paar Päckchen Tabak schenkte ­ gegen den bestehenden Befehl natürlich ­ war die Lawine schon ins Rollen gekommen, und selbst die Amerikaner vermochten sie nicht mehr aufzuhalten. Entlassene Kriegsgefangene machten Umwege von hundert und mehr Kilometern, um bei Landfried in Heidelberg etwas Rauchbares zu erhalten. Trotz des Fehlens aller Nachrichtenverbindungen war die Meldung ³In Heidelberg erhält jeder entlassene Landser zwei Päckchen Krüll- und zwei Päckchen Feinschnitt-Tabak² wie ein Lauffeuer nach Nord und Süd geeilt. Im Bahnhof Kassel wurde sogar durch Lautsprecher gefragt, ob man schon seine Tabakzuteilung in Heidelberg abgeholt habe. Um die Flut in einigermaßen geordnete Bahnen zu lenken, erklärte man in Ermangelung anderer Ausweispapiere die Entlassungspapiere aus der Wehrmacht als ŒBezugsscheine¹. Man stempelte sie nach der Übergabe der vier Päckchen ab und schaltete schon bald den Einzelhandel bei der Verteilung mit ein. Der Strom der Nikotinisten nahm aber kein Ende. Kommandos ­ sogar in amerikanischen Trucks aus Gefangenenlagern ­ kamen mit Hunderten von Entlassungs-Scheinen und holten Landfried-Tabak ab. Es war eine Improvisation, von der man noch bis heute unter Ehemaligen von Hamburg bis München spricht. 600.000 Päckchen Tabak wurden damals insgesamt verteilt.
Diese Œzufällige¹ Barmherzigkeitsaktion für süchtige Deutsche bedeutete den Beginn einer neuen Drogenära: Hatte es vor 1945 in Deutschland vorwiegend türkische Tabake gegeben, so raucht der Deutsche seitdem, unter dem Motto: ŒWe need a new drug¹ fast nur noch Virginiatabak, Stoff aus dem Land der Sieger. So war z. B. ŒErnte 23¹ vor dem Krieg türkisch, nachher virgianisch.
Herr Schinz, heutiger Landfried-Erbe, erinnert sich jedoch anders, hier seine alternative Version: ³Zur Zeit der Landser-Tabaksaktion hatte die Firma J. P. Landfried ausschließlich deutsche Rohtabake für die Verarbeitung zur Verfügung; an Importe von Rohtabaken war in den ersten Jahren nach dem Krieg nicht zu denken. Der Geschmackswandel vom türkischen zum virginia wurde durch die Œamerikanische Zigarettenwährung¹ ­ Camel, Chesterfield, Lucky Strike ­ verursacht.²"

...undifferenzierte Rauchverbote sind imo völlig daneben. Eine weiterer Baustein zum repressiven Umgang mit Menschen... die Tendenz ist deutlich. Wenn dies so nicht wahrgenommen wird, liegts vermutlich am verdammten Zeitgeist... schlafen sie

btw gibts mit Raucherinnen ein Problem beim tracking per Videoüberwachung... sie sind zeitweise unsichtbar:
 http://ftp.ccc.de/congress/2006/video/23C3-1604-de-tracking_von_personen_in_videoszenen.m4v

Alles über Tabak ...

Mr. M 24.10.2007 - 13:42
... gibt es hier:

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Wie bitte...? — NoName

Ihr seid krank ! — Spencer

+++Nice Drugs+++ — gunshot

Ja wohin denn ? — Zedi

Kommunismus ist scheisse — Nichtraucher

Peinlicher Slogan! — xantifax

verbote — icke

die diskussionswelle hat — die linke erreicht.

Zu mehr Gesundheit?? — Warhead

Denkfehler — Fehlerteufel

Titel der Ergänzung — Titel der Ergänzung

zur Disko — infotor

Naja, — klar...

viel rauch um nichts? — hans dampf

Rauchfrei=Umsatzeinbußen?! — Freund vom Wirt

@Blaudunst — TXC