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nazidemo in augsburg

karl mosh 19.10.2007 11:04
Am samstag, 3.11. wollen nazis aus dem spektrum der "autonomen nationalisten" durch augsburg marschieren. das antifabündnis augsburg ruft zu gegenaktionen auf.
Nazis stoppen! Freiheit verteidigen – Faschismus bekämpfen!
Am 03.11. wollen Neonazis aus dem Kameradschaftsspektrum in Augsburg-Oberhausen marschieren. Sie selbst bezeichnen diesen Aufmarsch als die Fortsetzung ihrer Demonstrationen im Dezember 06, die bereits unter einem verwandten Motto lief und Februar 07, bei der sie den deutschen Opfern der Bombardierung von Augsburg während des 2.Weltkrieges gedachten.
Aber bevor wir zu den aktuellen Ereignissen übergehen werfen wir Mal einen Blick zurück…
Am 05.11.2006 veranstaltete die NPD in Augsburg-Oberhausen eine Veranstaltung mit dem NPD-Kader und ehemaligen SS-Soldaten Friedhelm Busse. Im Anschluss an die Veranstaltungen zogen 13 alkoholisierte Neonazis aus dem radikalen Kameradschaftsspektrum Bayerns zum Oberhauser Bahnhof. Dort griffen sie laut Polizeibericht einen Unbekannten an. Als kurz darauf die Polizei eintraf, wurden die Beamten von den Nazis beleidigt und angegangen. Die Polizei forderte daraufhin Verstärkung an und ging massiv gegen die Randalierer vor.
Nach diesem Vorfall kündigte die NPD auf ihrer Homepage an, ein deutliches Zeichen gegen Polizeigewalt setzen zu wollen und radikale Neonazis riefen gar den “Kampf um Augsburgs Straßen” aus, den sie am 02.12. mit ihrer Demonstration einläuten wollen. Das haben sie dann auch versucht und sind kläglich gescheitert.
Daraufhin ging es am 24. Februar in die zweite Runde. Diesmal unter dem Motto „Gegen den anglo-amerikanischen Bombenterror“, aber auch an diesem Tag hatten sie wenig Erfolg. Nun starten die Nazis den dritten Versuch, sich als Opfer zu inszenieren. In ihrem Aufruf „Sicherheit JA, Überwachung NEIN!“ richten sie sich gegen den Überwachungsstaat und jammern über die angeblichen staatlichen Repressionen ihnen gegenüber.
Nun könnte man meinen, dass eine Kritik gegen die zunehmende Überwachung und Einschränkung persönlicher Rechte durchaus berechtigt ist. Nicht umsonst wird dieses Thema von verschiedensten Seiten gerade heiß diskutiert. Nur wie soll man dabei gleichzeitig an den Unmutsäußerungen der Nazis zum gleichen Thema und ihrer angekündigten Demonstration Kritik üben, schließlich ist persönliche Freiheit, und dazu zählt auch die Meinungsfreiheit, ein Recht für alle ?
Und an dieser Stelle haben wir auch den Grund, warum wir die Nazis an dem Tag nicht marschieren lassen wollen. Denn in ihren menschenverachtenden Äußerungen, die sie leider viel zu oft publik machen können, sprechen sie anderen Menschen die nicht in ihr Weltbild passen ihre Rechte ab. Darüber hinaus steht ihr faschistisches Weltbild der Idee der individuellen Freiheit, die sie gegen den Überwachungsstaat verteidigen wollen, fundamental entgegen. Im Faschismus zählt ja bekanntlich das Individuum „nichts und das Volk alles!“. Wenn also die Nazis für Grundrechte und Meinungsfreiheit demonstrieren, sollte man sich von ihrem Motto nicht irre führen lassen. Selbstverständlich meinen sie damit nicht die Wiederherstellung des Grundrechts auf Asyl oder die Einforderung von Bewegungsfreiheit für alle Menschen unabhängig von ihrer Nationalität.
Ähnlich beschränkt ist das, was der gemeine Nazi unter Meinungsfreiheit versteht. Die Klage über Einschränkungen kommt ihm immer dann in den Sinn, wenn er daran gehindert wird, seine Propaganda frei zu äußern. Wenn die Nazis beispielsweise das Zurückschlagen des Nationalsozialismus als „anglo-amerikanischen Bombenterror“ bezeichnen, hat das nichts mit freier Äußerung der eigenen Meinung zu tun, sondern stellt nichts weniger als eine völlige Verkehrung der geschichtlichen Zusammenhänge dar. Ihrer Selbstinszenierung als Opfer einer „Meinungsdiktatur“ halten wir die Tatsache entgegen, dass Faschismus keine Meinung, sondern ein Verbrechen ist!!!
Also, raus auf die Straße am 03.11.! Lassen wir die Nazis ihre Propaganda nicht frei kundtun!
Kein Fussbreit und keine Stimme den Faschisten!
Antifaschistisches Aktionsbündnis Augsburg
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