Aschaffenburg: Bundeswehr? Wegtreten!

Nachdem bekannt wurde, das die Bundeswehr mit ihrem KarriereTreff auch Aschaffenburg besuchen würde, organisierte das Aschaffenburger Friedenskomitee ein Kundgebung um öffentlich klar zu stellen das Soldaten und ihre Propaganda in dieser Stadt unerwünscht sind. Zum Aufruf des Friedenskomitees wurde noch ein Aufruf der "Anarchistischen Gruppe Aschaffenburg" veröffentlicht. Beide machten deutlich, das auch inhaltlich ein breites Spektrum zur Kundgebung mobilisiert. Im Vorfeld kam es bereits zu Aktionen gegen die Werbung der Bundeswehr, es wurden mehrere großformatige Plakate mit Farbe und Parolen besprüht. Alles in allem wurde aber auffällig wenig geworben für dieses "Event", in einem Zeitungsartikel des Main Echo gab es einen kurzen Artikel, welcher, neben Werbung für die Bundeswehr zu machen, auch gleich noch die Protestkundgebung ankündigte.

Am 18.10. war es dann soweit. War im Vorfeld noch unklar wie der KarriereTreff denn nun genau aufgebaut sein würde, konnte man sich schon am Vorabend sicher sein: Hier wird geklotzt, nicht gekleckert. Zwei große Trucks, ein Zelt für das Quiz-Game "Auf Zack" (bietet die Möglichkeit unseren Showmaster mit Fachkenntnis zu verblüffen!), der "Karriere-Parcours" mit dem "Segway" (fordert Geschicklichkeit auf zwei Rädern mit neuester Technologie!) , ein Sanitätsfahrzeug (Friedensarmee!) sowie ein Fahrzeug der Feldjäger und ein Motorrad standen für die neugierigen Massen bereit. Wenn die denn gekommen wären. So aber langweilten sich etwa ein Dutzend Soldaten bei naßkaltem Wetter, fuhren halt selbst mit dem "Segway" auf dem Platz herum oder ... naja, was auch immer Soldaten halt so tun. Von der versprochenen Action und dem Infotainment-Programm war jedenfalls nicht viel zu sehen (wie man auf dem Bild gut erkennen kann, aufgenommen ca. 14:30 Uhr, steht exemplarisch für den ganzen Tag). Einige Aktive hatten sich schon darauf vorbereitet Flyer an Besucher des KarriereTreffs zu verteilen, aber trotz mehrerer Anläufe wurde das Vorhaben immer wieder mangels fehlender Besucher verschoben und schließlich (gut gelaunt) abgeblasen.

Zur Kundgebung kamen dann etwa 60 Personen, 3 Redebeiträge und ein Gedicht wurden von musikalischer Untermahlung und Gesang abgerundet. Im ersten Redebeitrag des Friedenskomitees wurde auf die Entwicklung der Bundeswehr nach dem 2. Weltkrieg eingegangen, der zweite Redebeitrag kam von der Anarchistischen Gruppe und bezog grundsätzlich gegen Krieg und Militär, Staat und Nation stellung. Schließlich nutzte noch ein Attacie das offene Mikro und treug ein paar Zahlen und Fakten zur Bundeswehr vor. Leider fing es dann an zu regnen, so das die Kundgebung nach 30 Minuten zügig beendet wurde.

Daraufhin machte sich ein Gruppe von etwa 25 Personen auf richtung Bundeswehr, welche ja nur wenige hundert Meter entfernt Platz bezogen hatte. Dort wurden die Soldaten mit Transparenten und Parolen in den Feierabend geschickt, wobei sie dabei leicht überfordert wirkten (aus dem Tiefschlaf erwacht?) und ziemlich rabiat reagierten als sich ein paar Leute mit dem aufgeblasenen "Karriere-Parcours" vergüngen wollten. Polizei war natürlich auch anwesend, darunter viele Zivis die die Kundgebung belagerten, aber alles in allem nix erwähnenswertes.

Insgesammt ein sehr erfreulicher Abend (für uns), danke an alle die trotz des ekeligen Wetters da waren, bis zum nächsten mal!Und die Bundeswehr? WEGTRETEN!