Überfall auf Skater in Leipzig

Skater vs. Nazis 16.10.2007 23:09 Themen: Antifa
Am 15.10.2007 gegen 15:00 Uhr liefen zwei junge Skater (14, 15) auf der Richard Wagner Straße an der ehemaligen MC Donalds Filiale vor dem alten Karstadt vorbei, als sie von einer Gruppe rechter Jungendlicher, die sich vorher am Thor Steinar Laden „Tonsberg“ befunden hatten, angriffen wurden.
Schon am Laden machten die Rechten klar, dass die „Zecken“, wie sie die beiden Skater bezeichneten, sich verpissen sollten, sonst würde man ihnen „aufs Maul hauen“.
Die beiden Skater bewegten sich danach schnell in Richtung „Blechbüchse“.
Trotzdem verfolgten die Nazis sie, um sie dann auf der Höhe des alten MC Donalds zusammenzuschlagen.
Zum Glück kam ein alter Mann aus der Richtung Blechbüchse. Deshalb ließen die Nazis von den Jungendlichen ab und liefen zurück in Richtung „Tonsberg“.

Die beiden Skater sind aus einem Dorf bei Bad Düben und waren auf Ferienbesuch in Leipzig.
Beide haben sichtbare Blessuren davon getragen. Der Jüngere hat ein blaues Auge und blaue Flecken am linken Arm und am linken Bein.
Der Ältere hat eine kleine Platzwunde am Hinterkopf.

Die rechten Angreifer waren zu viert und hatten dunkle oder schwarze Sachen an, einer soll ein Anstecker mit einer schwarzen Fahne getragen haben.
Sie haben mit Leipziger Dialekt gesprochen und waren ungefähr zwischen 18-25 Jahre alt.
Zwei davon haben dunkle Basecaps getragen. Auf den einen stand mit weißer Schrift Lonsdale.
Ein anderer trug eine Jacke von Thor Steinar (Aufdruck mit roter Schrift auf dunkler Jacke).

Die Nazis machten den Opfern während ihrer Tat klar, dass sie sich nichts mehr von den „dreckigen Linken bieten lassen“. Jetzt wäre „die Zeit der Abrechnung“ gekommen und mit den beiden „schwulen Hopsern“ fange man jetzt an.

Leider sind beide noch nicht zur Polizei gegangen, da sie auch Probleme in ihrem Dorf mit Nazis haben und deshalb bisher von einem solchem Weg absehen wollten, auch wenn der beschriebene Vorfall sich in Leipzig und nicht in ihrem Wohnort ereignet hat.

Trotzdem haben sie sich uns, einigen (wenigen) Antifas aus ihrer Umgebung, anvertraut.
Wir selber haben am 3.10.2007 an der Demo in Leipzig teilgenommen.
Doch leider, auch wenn viele Leute an der Demo teilgenommen haben, gibt es den Laden immer noch. Und auch wenn wir hier in Sachsen Anhalt leben, holen uns dieser Laden und sein Klientel ein.

Da wir hier keine andere Möglichkeit oder auch bekannte Gruppen kennen, außer das Internet mit allen Antifaseiten und Indymedia als Portal, in den wir unseren eigenen Bericht veröffentlichen können, haben wir beschlossen, diesen Bericht im Namen der beiden Opfer hier zuschreiben und bekannt zumachen.

Wir hoffen, dass jemand mit dem Angaben von oben etwas anfangen kann. Eventuell hat die Eine oder der Andere einen oder die Täter am besagten Tag gesehen und kennt die Nazis.
Oder es ist denkbar, dass sie zum Laden gehören. Jedenfalls sind sie nach ihrer Tat zurück zum Laden gelaufen. Wenn ihr sie kennt, outet sie als rechte Täter.
Und macht weiter Dampf gegen diesen Laden aus dessen Umfeld, Kundschaft, der Übergriff ausgeführt wurde.

Danke
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Ergänzungen

Vorsichtiger mit den Infos

egal 17.10.2007 - 01:41
Gerade wenn die beiden Jungs eingeschüchtert sind - und das sind sie offensichtlich - solltet ihr sehr vorsichtig mit Infos zu ihnen umgehen. Dass sie bspw. aus einem Dorf sonstwo kommen und auf Ferienbesuch sind/waren, geht niemanden etwas an und bringt auch keinen Mehrwert an Information.

Ich hoffe mal ihr könnt den beiden ein Stück weit die Angst nehmen, denn gerade in dem Alter sind solche Erfahrungen mit Nazis sehr beängstigend und prägend. Macht ihnen auf jeden Fall klar, dass sie nicht alleine sind und dass es eine Menge Leute gibt, die in solchen Situationen (und vor allem danach, denn die Verarbeitung der Erlebnisse ist in dem jungen Alter noch schwerer als sie es ohnehin schon ist) für sie da sind.

Hm

hm 19.10.2007 - 03:20
Haben die Jungs Anzeige erstattet? Die sollten das tun und sich auch von einem Arzt oder einer Ärztin die Verletzungen attestieren lassen. Ansonsten gibt es in Leipzig eine Beratungsstelle für Opfer rechtsextremer Übergriffe, an die sie sich wenden können:

RAA Sachsen - Opferberatung Härtelstraße 11. 04107 Leipzig. E-Mail:,  opferberatung.leipzig@raa-sachsen.de. Telefon:, 0341 26 18 647

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