Tote in Kolumbien

diverse 15.10.2007 18:01 Themen: Globalisierung Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Die Nationale Mobilisierung- Sozial/Agrar, die seit Anfang diesen Monats in Kolumbien Tausende zu Protesten bewegt, gipfelte bislang in einer brutalen Repression: Organisatoren wurden ermordet, auf DemonstrantInnen geschossen und eine noch ungenaue Zahl von Personen verhaftet.
SCHWERE REPERSSIONEN IN KOLUMBIEN

Seit dem 10. Oktober sind in verschiedenen Regionen von Kolumbien mehrere Tausend Bauern und Bäuerinnen in Bewegung... Armee und Polizei haben die im Cauca demonstrierenden Gemeinden in brutaler Weise angegriffen. Unterdessen wurde die Stadt Tolima von 20.000 Campesin@s eingenommen, die mit ihrem Protest eine seit dutzenden von Jahren währende Problematik sichtbar machen wollten. Die Antwort der kolumbianischen Regierung unter Alvaro Uribe waren der massive Einsatz von Tränengas und Gewehrschüsse...

Das ultrarechte Regime lancierte eine Deformationskampagne gegen die Mobilisierungen und die Organisationen, die sie angestossen hatten. Vier Dirigenten der ACVC wurden verhaftet; der kommunale Füher von Miranda (Cauca), Carlos Alberto Urbano, wurde erschossen. Ein weiteres Mordopfer ist Yovanny Pillimue von der Assoziation der KaffeeproduzentInnen Ca und Tolima fé Oriente Caucano. Beide Staatsverbrechen sind aktuell von der Campesin@erhebung angeklagt worden.

BRUTALER POLIZEIANGRIFF IN POPAYAN
Pressebolletin Nr. 10; 12. Oktober 2007
AUS DEM INFOBERICHT DER KOMMUNIKATIONSKOMISSION DES PROZESSES VOLKSEINHEIT DES KOLUMBIANISCHEN SÜDOSTENS (PUPSOC)

Am 12. Oktober 2007 gegen 12:54 fand in Santander de Quilichao ein Polizeiangriff unter Beteiligung der mobilen Aufstandsbekämpfungsschwadron, ESMAD, statt. Dabei wurde auch eine Menschenrechtskomission des Senats Opfer der Gewalt der Polizei, die auf Anordnung von Präsident Álvaro Uribe und im Sinne von dessen "Politik der demokratischen Sicherheit" handelte.

Genauso brutal angegriffen wurden die friedlichen DemonstrantInnen, die im Rahmen der Nationalen Mobilisierung - Sozial, Agrar, aus dem Süden des Cauca, nach Popayán gekommen waren. Die Nationalpolizei und die ESMAD intervenierten in der Hauptstadt des Cauca gegen die Protestierenden.

Zu diesem Zeitpunkt, während die Festnahmen und die Repression auf Stadtteile im Osten von Popayán ausgedehnt wurden, waren bereits weit mehr als 20 Verhaftungen gemeldet worden.

Mit den Protesten wurde für den Rücktritt von (Narco-)Präsident Uribe, gegen das nordamerikanische Freihandelsabkommen TLC und multinationale Konzerne demonstriert.

An dieser jüngsten Unterdrückung des Widerstands von Bauern, Indigenas und Afrostämmigen aus Miranda, Corinto, Caloto, Jambalo, Toribio und Caldono waren zudem auch Paramilitärs beteiligt. Gemeinsam mit der ESMAD betrieben sie auch aus Hubschraubern heraus, Aufstandsbekämpfung: Ausser Tränen,-und Senfgas, kamen nicht nur Gummigeschosse zum Einsatz, sondern auch Gewehrkugeln, mit denen in die Menge geschossen wurde. Über die Zahl der Verletzten gibt es bislang noch keine genauen Angaben. Sdicher ist, dass der Bauer José Eduardo Tombe durch einen Sprengkörper der Militärpolizei an der Hand verletzt wurde und Juan Guillermo Marin, gleichfalls ein Campesino, eine Schussverletzung erlitt.

(Quelle:  http://colombia.indymedia.org/news/2007/10/73336.php )
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Ergänzungen

Senfgas

korrektur 15.10.2007 - 19:42
Von Senfgas ist im spanischen Original nicht die Rede. Dort wird allein der Einsatz von Traenengas (span.: gas lacrimógeno) erwaehnt. Traenengas ist keineswegs ungefaehrlich fuer den menschlichen Organismus (gesundheitliche Langzeitfolgen, moeglicher Erstickungstod), in seiner Wirkung aber nicht mit Senfgas vergleichbar.

Senfgas ist ein Giftgas, das erstmalig im 1.Weltkrieg zu Einsatz kam und damals fuer viele Tote verantwortlich zeichnete.