Demo gegen Sozialabbau

antifaspandau 13.10.2007 14:48 Themen: Soziale Kämpfe
Heute fand eine Demonstration gegen den Sozialabbau,Hartz IV und für Mindestlöhne in Berlin statt.
Ca. 10 000 Menschen folgten dem Aufruf des Montagsdemobündnisses.
Heute fand eine Demonstration gegen den Sozialabbau,Hartz IV und für Mindestlöhne in Berlin statt.
Ca. 10 000 Menschen folgten dem Aufruf des Montagsdemobündnisses und kamen um 11 Uhr zum Alexanderplatz in Berlin-Mitte.
Gegen 12:30 setzte sich der sehr bunte, jedoch leider überhaupt nicht einheitlich wirkende, Demozug in Bewegung.Die Demo verlief ohne besondere Geschehnisse und selbst die Polizei hielt sich fast ganz raus und war so gut wie nie zu sehen.Alles in allem aber ist es doch enttäuschend wenn zu so einem Thema in Berlin gerademal 10 000 (aufrundend geschätzt von mir) Menschen erscheinen.Die Route ging vorbei am Schlossplatz,Unter den Linden und Abschlusskundgebung war am Brandenburger Tor.
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Ergänzungen

enslaved by mlpd propaganda

s.engel 13.10.2007 - 16:25
mal schnell ein paar dazu zaubern, die noch nicht von stalin gesäubert wurden, gell.

 http://www.ad-hoc-news.de/Politik-News/de/13697742/(%DCbersicht-Neu-Teilnehmerzahl,-Details)-7000

FOTOS GESICHTET

schnurziwurz 13.10.2007 - 18:53
onpra.de

dort unter "sternmarsch" suchen.

weiterer bericht

bericht 13.10.2007 - 19:53
Rund 7.000 demonstrieren in Berlin: "Schluss mit dem Raubbau an sozialen und demokratischen Rechten!"


13.10.07 - Anders als in den vergangenen Jahren begann die 4. Bundesweite Demonstration der Montagsdemo-Bewegung gegen die Regierungspolitik diesmal am Neptunbrunnen ganz in der Nähe des Roten Rathauses. Schon zu Beginn der Auftaktkundgebung war die breite Vielfalt der Teilnehmer unübersehbar. Abordnungen von Montagsdemos aus dem ganzen Bundesgebiet füllten immer mehr den Kundgebungsplatz. Um 10.30 Uhr wurde das Offene Mikrofon eröffnet. Über 30 Rednerinnen und Redner berichteten über ihre Erfahrungen.

Ein Vertreter der Montagsdemo Potsdam berichtete stolz über den Erfolg, Zuschüsse zum Arbeitslosengeld II für Schulanfänger durchzukämpfen. Aus mehreren Orten wurde über die Schikanen berichtet, mit denen das Demorecht mit Lautsprecheranlage bei weniger als 50 Teilnehmern beschnitten wird. Immer wieder wurden die lebendigen Berichte durch Lieder, Gedichte und das Einüben von Sprechparolen angereichert.

In bester Stimmung bei strahlendem Sonnenschein setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Den Anfang des Zuges bildete ein Block des Jugendverbands REBELL, ihm folgten zahlreiche Delegationen der Montagsdemonstrationen aus ganz Deutschland, meist angeführt von ihren Haupttransparenten. Dazwischen mehrere Delegationen aus Betrieben. BMW-Kollegen aus München warben für den Internationalen Automobilarbeiter-Ratschlag. Opelaner aus Bochum forderten Arbeitsplätze auf Kosten der Profite, ein Kollegen von Siemens VDO aus Dortmund die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Zu sehen waren Transparente der kämpferischen Bergarbeiterbewegung "Kumpel für AUF" sowie Fahnen von IG-Metallern und Verdi-Gewerkschaftern.

Vertreten im Demozug waren auch türkische und iranische Migrantenorganisationen. Viele selbst gemachte Transparente, Schilder und Plakate erzeugten ein buntes, eindrucksvolles Bild. Darunter auch Fahnen unter anderem der MLPD, ihres Jugendverbandes REBELL, der Partei "Die Linke", der AGFG und anderer Organisationen. Die bunte Demonstration wurde von den Berlinern aufmerksam verfolgt, bei den zahlreichen Passanten auf den gut gefüllten Straßen stieß sie auf Interesse und Zustimmung. Viele blieben stehen und verfolgten die Reden an den offenen Mikrofonen. Manche ließen sich von den Trommler- und Musikgruppen mitreißen oder reihten sich kurzentschlossen ein.

Eine 18-jährige Berlinerin erfuhr im "Berliner Fenster" von der Demonstration und entschloss sich kurzfristig teilzunehmen. Gegenüber "rote fahne news" sagte sie: "Ich bin hier, weil ich selbst betroffen bin von Hartz IV und weil man kaum noch weiß, wie man über die Runden kommen soll, sich ordentlich ernähren soll von dem Geld, was man kriegt. Ich bin begeistert von dem Menschen hier, dass die Leute sich endlich zusammenschließen und endlich etwas tun. Es müssten eigentlich noch viel mehr sein."

Ein 45-jähriger Programmierer fasste seine Beweggründe und seinen Eindruck so zusammen: "Ich bin von der DKP in Berlin und bin deshalb hier, weil die Hartz-IV-Gesetze eine Unverschämtheit sind und ein Verbrechen an der Bevölkerung. Es ist schön, dass so viele Leute gekommen sind. Ich nehme ein gutes Gefühl mit nach Hause, dass ich hier solidarisch marschieren konnte für eine Sache, für die es sich einzutreten lohnt." Touristen erkundigten sich, was es mit dieser Demonstration auf sich hat. Nachdem sie sich darüber informiert hatten, meinten Passanten aus Schweden: "Das ist grandios, dass aus ganz Deutschland die Leute zu dieser Demo gegen Sozialkahlschlag kommen. Bei uns gibt es das auch, Sozialkahlschlag meine ich, aber bisher keine solche Demonstration. Gut wäre das aber schon!"

Pünktlich um 13.30 Uhr begann die Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor. Dort sprach unter anderem Heinrich Fink, der Vorsitzende der VVN-BdA, Fred  Schirrmacher von der Koordinierungsgruppe Bundesweite Montagsdemo, Birgit Kühr von der Sozialen Bewegung des Lands Brandenburg. Vorgetragen wurde ein Grußwort des Pfarrers der Leipziger Nikolai-Kirche, Christian Führer, sowie eines von Käthe Reichelt, enger Mitarbeiterin von Bertolt Brecht. Weitere Redner waren Lisa Gärtner und Paul Fröhlich, IG-Metaller der Gruppe "Offensiv" bei Opel Bochum, Gudrun Kimmerle, gewählte Betriebsrätin und Sprecherin der Vertrauensleute von Quelle Leipzig, Julia Scheller, Verbandsleitung des Jugendverbands REBELL, Linda Weißgerber, Bundesvorstand Frauenverband Courage, Lothar Schwarzer, Mitglied des Landesvorstands der GEW. Kurzfristig abgesagt hatten Redner der Linkspartei und ein Vertreter der streikenden Lokführer.

Stefan Engel, der Vorsitzende der MLPD, führte in seinem Redebeitrag zur Bedeutung der Montagsdemo-Bewegung aus: "Wie oft ist die Montagsdemo schon totgesagt worden? Dennoch ist unsere Bewegung etwas Besonderes. Woche für Woche treffen sich nach wie vor 120 bis 130 Montagsdemonstrationen in Ost und West. Wo bekommt man heute so aktuelle Argumente wie bei den Montagsdemos? Wo gibt es eine solche bundesweit koordinierte Arbeit wie bei dieser Bewegung? Wir sind zweifellos die Demonstrationsweltmeister. Wir haben Politik gemacht und Meinungsführerschaft bewiesen. Es ist den Herrschenden nicht gelungen, der Mehrheit der Bevölkerung die Hartz-Gesetze nahe zu bringen. Keiner soll glauben, dass dies so wäre, wenn es die Montagsdemo-Bewegung nicht gäbe. Darauf können wir stolz sein!"

@sengel

fritz 13.10.2007 - 20:15
also, wenn die veranstalter= mlpd sind und 7000 teilnehmer verkünden, kann 10000 teilnehmer logischerweise
nicht mlpd-propaganda sein und ist somit die richtige zahl. aber ich glaube auch, dass es eher 7000 waren....!

Klasse Demo

robin 14.10.2007 - 13:19
sehr gute Stimmung, viel Aufmerksamkeit, viele Fotos ;-)

Die Demo in den Medien

pressebeobachterin 15.10.2007 - 14:48
Montagsdemonstranten melden sich zurück
Die unermüdlichen Hartz-Gegner versammeln sich in der Hauptstadt: Das bundesweit vernetzte Bündnis Montagsdemonstrationen mobilisiert mehrere tausend Demonstranten gegen Agenda 2010 und für Mindestlöhne
Es gibt sie noch, auch wenn sie keiner wahrnimmt: Mehrere tausend Menschen sind am vergangenen Samstag in Berlin gegen die Agenda 2010, für Arbeitszeitverkürzung und Mindestlöhne auf die Straße gegangen. Das bundesweite Bündnis Montagsdemonstrationen, das zu den Protesten aufgerufen hatte, zählte rund 7.000 Teilnehmer. "Wir haben ein politisches Signal gesetzt", sagte ein Sprecher. Der Protestzug habe gezeigt, dass Arbeitende und Arbeitslose, Menschen aus West und Ost auch weiterhin gemeinsam für ihre Rechte eintreten. Die Polizei sprach von etwa 3.500 Demonstranten.
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Auf selbstgemachten Spruchbändern hatten die TeilnehmerInnen aus ganz Deutschland ihre individuellen Gründe für ihren Protest geschrieben "Seit 5 Jahren erwerbslos - 170 Bewerbungen - seit 3 Jahren Hartz", hieß es auf der Pappe auf dem Rücken eines älteren Mannes.
"Ich bin hier, weil ich selbst betroffen bin von Hartz IV und weil man kaum noch weiß, wie man über die Runden kommen soll", sagte eine 18-jährige Berlinerin der taz.
An der Demonstration beteiligten sich offensichtlich überwiegend Menschen, die Erfahrungen mit FallmanagerInnen gemacht haben - und den PolitikerInnen nicht mehr trauen. So ertönten zahlreiche Pfiffe bei der Durchsage, dass die Linkspartei kurzfristig einen zugesagten Redebeitrag abgesagt habe. Dafür sprachen VertreterInnen und Delegierte verschiedener Erwerbslosen- und Gewerkschaftsgruppen aus der ganzen Republik. Sie berichteten stolz, dass es die vielfach totgesagten Montagsdemonstrationen in ihren Städten noch gibt, auch wenn die TeilnehmerInnenzahl oft nur noch im zweistelligen Bereich liegt. Auch über kleine Erfolge im Behördendschungel wurde berichtet. So wurde der Beitrag eines Vertreters des Potsdamer Montagsdemonstrationsbündnisses mit Applaus bedacht, der bekannt gab, dass es ihnen gelungen sei, Zuschüsse zum Arbeitslosengeld II für SchulanfängerInnen zu erkämpfen.
Die aktuelle Kontroverse über die Agenda 2010 bei der SPD wurde von DemonstrationsteilnehmerInnen auch als Erfolg der Proteste gesehen. "Wenn wir nicht immer noch auf die Straße gingen, würde bei der SPD schon längst über neue soziale Grausamkeiten diskutiert und nicht darüber, wie Sozialabbau sozial bemäntelt den Wählern verkauft werden kann", sagte eine Frau mit einem Banner der Gewerkschaft Ver.di.

PETER NOWAK

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