Feierlicher Festbesuch

anna panek 13.10.2007 09:12 Themen: Bildung Militarismus
Uni Potsdam wird offizieller Sponsor des übernächsten Auslandseinsatzes.
Studenten aus dem berliner Zuzugsgebiet besuchen die feierliche Einweihung des als Masterstudium neuen Einfalls "military studies".
Am 12.10.2007 besuchten rührige Studierende aus dem ABC-Bereich die feierliche Einweihung eines neuen MAsterstudiengangs an der Miteliteuni Potsdam. Military Studies, ein Studiengang in Kooperation mit der Bundeswehr, bemüht sich laut Studienordnung unter anderem um die Vermittlung von Kenntnissen um "technische... Voraussetzungen von bewaffneten Konflikten". Die Feierveranstaltung der honorigen Partylöwen mußte 10 Minuten nach Beginn abgebrochen werden. Die Flucht in den ersten Stock des Potsdamer Unigebäudes nutzte nur wenig: die Studenten erwiesen sich ebenfalls als treppenfähig und stellten die in ihrer Feststimmung überraschten inmitten ihrer schribtischigen Enthaltsamkeit.

Genau der richtige Augenblick für Seargant Weezo und sein Clownsarmy-Gefolge.


Dieser Beitrag bricht an dieser Stelle ab, um den weiteren Schreibfähigen des Tages
ihren Ergänzungsplatz freizuhalten.

nur kurz:
- bilder gibt es auf onpra.de - stichwort "clownsarmy".
- inforiot und die offizielle uniseite haben die weiteren details zum studiengang sowie dem steigenden studentischen unmut gegenüber finanzierungsexperimenten wie diesem.
- nur zur kleinen bissigen polemischen erinnerung: auch die TU wird ihren beitrag zu "technischen voraussetzungen... bewaffneter konflikte" aus der zeit vor dem zweiten weltkrieg nicht aus ihrer geschichte merzen können.
- eine gewisse überraschung über den in einwehungsfeierversuchen wie diesem sich äußernden blinden willen der potsdamer partyherren, aus der geschichte zu "lernen" und elitär in die fußstapfen der einst als NS-kaderschmiede bekannt gewordenen und zu ehren gekommenen TU zu treten - darf evtl. als nachvollziehbar betrachtet werden und ihr echo zu verbreiten beginnen.

ergänzungen hierzu HOFFENTLICH noch im laufe des tages:
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Ergänzungen

Offenes Bekenntnis pro Gewalt

Soldaten sind Mörder 13.10.2007 - 14:16
Mit dem Masterstudiengang „Military Studies“ besteht ab dem Wintersemester 2007/2008 an der Universität Potsdam ein im deutschen Sprachraum einzigartiges Studienangebot. Qualifizierte Studierende werden im Laufe von vier Semestern die Themenfelder Militär, Krieg und organisierte Gewalt studieren können und dabei sowohl in die aktuelle Forschung wie in mögliche Berufsfelder von Militärhistorikern und Militärsoziologen eingeführt werden.
www.militarystudies.de

"HM."

apk 13.10.2007 - 23:46

taz 11.10.2007 - artikel von s. heiser

hmhmhmhm. 17.10.2007 - 17:40
außerordentlicher diebstahleinsatz

TAZ 11.10.2007

Diplom-Feldherr in vier Semestern

An der Uni Potsdam kann man ab sofort Militärsoziologie studieren. Dass dabei Lehrkräfte der Bundeswehr unterrichten, findet der Dekan völlig in Ordnung. Kritische Studenten rufen zum Protest. VON SEBASTIAN HEISER

In Potsdam ist sie jetzt ihr eigener Forschungsgegenstand: Bundeswehrlehrer unterrichten in Militärsoziologie und -geschichte

Die Universität Potsdam hat einen neuen Studiengang: Heute um 16 Uhr ist die feierliche Eröffnung des Fachs "Military studies - Militärgeschichte/Militärsoziologie". Vier Semester lang beschäftigen sich die Studierenden dort mit Militär, Krieg und organisierter Gewalt. Träger des Studiengangs ist die Universität Potsdam zusammen mit zwei Instituten der Bundeswehr: dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt und dem Sozialwissenschaftlichen Institut (SWI). Genau diese Kooperation stößt auf Kritik - unter dem Titel "Bundeswehr raus aus der Uni" rufen Studierende zum Protest auf.

Bernhard Kroener, Dekan der Philosophischen Fakultät und Professor für Militärgeschichte, sieht in der einmaligen Kooperation nur Vorteile: Bei der Bundeswehr gebe es "eine ausreichende Zahl von Lehrenden mit den entsprechenden Kompetenzen". Neben Angestellten der Universität unterrichten in dem neuen Studiengang auch Beschäftigte der Bundeswehr, die auch allein von der Bundeswehr bezahlt werden. Diese Ausfinanzierung durch das Militär finden wir grundsätzlich falsch", sagt AStA-Sprecher Tamás Blénessy. Es sei immer "kritisch, wenn die Bundeswehr versucht, ins Zivilleben einzudringen".

Kroener nennt diese Kritik einen "pawlowschen Reflex". Die Bundeswehr selbst sei nicht präsent an der Hochschule, sondern ein paar Mitarbeiter, die dort Seminare anbieten. Bei den Lehrveranstaltungen des Studiengangs geht es etwa um die "Grundlagen der Militärgeschichte" oder "Militärsoziologie". Den Fachkurs "Die Bundeswehr als Instrument deutscher Außenpolitik" hält zum Beispiel SWI-Mitarbeiter Gerd Portugall.

Als Literatur empfiehlt Portugall das vom Verteidigungsministerium herausgegebene "Weißbuch 2006", ein Buch eines ehemaligen SWI-Mitarbeiter und einen Sammelband mit Berichten über Auslandseinsätze, "dargestellt von militärischen Führern, die in unmittelbarer Verantwortung vor Ort standen", wie es im Verlagsprogramm heißt.

Kritische Studierende fragen in einem im Internet veröffentlichten offenen Brief, "inwiefern im Zuge der Kooperation mit militärischen Einrichtungen eine freie und kritische Wissenschaft möglich sein kann". Die Befürchtung: Bei Seminaren wie dem von Portugall käme grundsätzliche Kritik an den Einsätzen zu kurz.

"Zunächst einmal: Niemand ist verpflichtet, an der Veranstaltung teilzunehmen", sagt Portugall zur taz. Und die Literatur diene dazu, zur Vorbereitung alle auf den gleichen Wissensstand zu bringen. Auf dieser Basis würden dann in der Veranstaltung Pro und Contra diskutiert. Und er kenne schlichtweg kein bundeswehrkritisches Fachbuch, das für den Einstieg geeignet sei.

Ob er kein Problem darin sehe, dass die wissenschaftliche Forschung und Lehre über die Bundeswehr von der Bundeswehr selbst mit ausgerichtet wird? Portugalls Antwort: "Die besten US-Politikwissenschaftler waren selbst Politiker, soll man die ausschließen? Das würde ja auch bedeuten, dass Professoren sich mit nicht Hochschulpolitik befassen dürfen." Die kritischen Studierenden verweisen dagegen auf den Jahresbericht 2006 des SWI. Darin heißt es: "In diesem Rahmen ist die Forschungsplanung des Instituts nicht frei, sondern orientiert sich überwiegend am Erkenntnis- und Unterstützungsbedarf des Bundesministeriums der Verteidigung und der Bundeswehr."

Die Kritiker rufen dazu auf, die Eröffnung um 16 Uhr im neuen Palais der Universität, Haus 11 zu besuchen. Dekan Kroener findet das gut: "Wir sind mit den 15 Studierenden, die jetzt anfangen, so ein kleiner Kreis. Wenn da noch welche dazukommen, dann können die auch gleich ihre kritischen Fragen loswerden."



Militärstudium an der Universität-Peter Nowak

pressetrina 17.10.2007 - 17:51
ND Berlin/Brandenburg 12.10.2007

Kampagne gegen Wehrpflicht moniert Kooperation mit Armee / Hochschule weist Vorwürfe zurück
Von Peter Nowak

»Bundeswehr raus aus der Universität«, fordern antimilitaristische Gruppen. Sie wollen heute um 16 Uhr vor dem Neuen Palais gegen die Einführung des Studienganges Military Studies an der Universität Potsdam protestieren.

Die Hochschule lädt zu diesem Termin alle Studienanfänger des neuen Masterstudiengangs zu einer ungezwungenen Begrüßungsfeier ins Haus 11 ein. Wenn es nach den Kritikern geht, zu denen die Potsdamer Kampagne gegen Wehrpflicht gehört, dürfte es dort manche heiße Diskussion geben.

Die Antimilitaristen monieren vor allem, dass der neue Masterstudiengang in Kooperation mit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr (MGFA) und dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr (SOWI) angeboten werde. Sie befürchten, dass diese beiden in Potsdam bzw. Strausberg ansässigen Institutionen der Armee dadurch auch zunehmend Einfluss auf die Lehrinhalte bekommen könnten.

Dabei verweisen sie darauf, wie SOWI-Direktor Ernst-Christoph Meier den Zweck seines Instituts beschreibt: »Kernauftrag ist es, dem Bundesministerium der Verteidigung wissenschaftliche Erkenntnisse als Entscheidungshilfe zur Verfügung zu stellen.«

Die beiden Einrichtungen sind durchaus verknüpft mit der zweifelhaften Strategie, Deutschland am Hindukusch zu verteidigen. Die Historiker des MGFA erarbeiten Hintergrundmaterial für Auslandseinsätze der Truppe, informieren darin über Geschichte und Landeskunde von Afghanistan oder Kosovo. Die Sozialwissenschaftler des SOWI erforschen die Kampfmoral bei Auslandseinsätzen oder das Image des Heeres.

Die Antimilitaristen bezweifeln, dass im Rahmen des Studiums - wie angekündigt - kritisch die Rolle des Militärs in der Gesellschaft analysiert wird. Diese Zielstellung der Military Studies hebt der Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam, Bernhard Kroener, ausdrücklich hervor. Es gehe um kritische Wissenschaft und nicht um Propaganda für die Bundeswehr, versichert er. »In einer Zeit, in der Militäreinsätze nicht mehr in Hinterzimmern, sondern in der Mitte der Gesellschaft diskutiert werden, muss sich auch die Hochschule dieser kritischen Debatte stellen.« Der Dekan verweist darauf, dass »Militärsoziologie« und »Militärgeschichte« schon seit mehreren Jahren an der Potsdamer Universität gelehrt werden. Bisher habe es von den Studierenden nie die Kritik gegeben, dass dort einseitig Propaganda für die Bundeswehr gemacht werde.

Die von den Antimilitaristen kritisierte Kooperation mit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt und dem Sozialwissenschaftlichen Institut hält Kroener für wissenschaftlich unbedenklich. Es handele sich dabei um anerkannte Forschungseinrichtungen, die sich in der Vergangenheit mit ihren Arbeiten einen guten Ruf erwarben. Der Debatte mit den Kritikern bei der Eröffnungsveranstaltung sieht der Dekan gelassen entgegen. Sie sind herzlich eingeladen, betont er.



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zitat ende.
kleiner nachsatz für die 'nebenuni mit der derzeit im abbau befindlichen letzten rauchermensa in lankwitz':
was war nochmal

agenda

setting?

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ja ja so is das — sach ich nich