Und Abends kommt die Antifa...

Antifa Rheinland 12.10.2007 00:16 Themen: Antifa
Während sich Neonazis aus dem Rheinkreiss Neuss rund um die "Freien Nationalisten Neuss" und die lokale NPD-Struktur mit diversen Infoständen und Demonstrationsteilnahmen im Aufwind wähtnen ( http://de.indymedia.org/2007/10/195898.shtml), bekamen sie in jüngster Zeit zunehmend antifaschistischen Druck zu spüren.
So wurde einer ihrer Infostände in Grevenbroich im Juni einer kritischen Überprüfung von einigen Antifaschistinnen und Antifaschisten unterzogen. Nach Darstellung der Nazis, die die örtliche bürgerliche Presse gleich einmal unhinterfragt wiedergab und zur Denunziation der Gegendemonstranten aufrief, wurden sie von "Punkern und Autonomen" mit Rauchbomben und Steinen angegriffen und ihr "friedlicher Infostand" (sic!) umgeschmissen.

Anfang August demonstrieren 300 Antifaschistinnen und Antifaschisten erfolgreich gegen den Nazitreffpunkt in einer Neusser Kneipe ( http://de.indymedia.org/2007/08/190148.shtml), woraufhin der Wirt kurzer Hand den braunen Gästen kündigte.

Als Mitte August dann auch noch drei der sog. "Autonomen Nationalisten" aus Grevenbroich -natürlich völlig unschuldig- eine Nacht in Polizeigewahrsam verbringen mussten, platzte die strammdeutsche Hutschnur.

Und was fällt dem gemeinen Nazi im Rheinland ein? Richtig: Er meldet eine Demonstration an.

Unter der grossspurigen Ankündigung, daß "sowohl Polizei als auch Stadt merken sollten, daß man Sturm erntet, wenn man Wind säht" rufen die üblichen Verdächtigen am kommenden Samstag zu einer Demonstration des nationalen Dummvolks in Neuss auf.
Neben den regionalen NPD-Kreivsverbänden (Neuss, Mönchengladbach, Düren, Krefeld) rufen die möchtegern BlackBlockler der "Aktionsgruppe Rheinland" und andere "Freie Nationalisten" zur Demonstration auf. Erwarter werden 150-250 Neonazis bei ihrer erster Demonstration in Neuss nach 1945.

Doch wenn der rassistische Mob mobil macht, ist die Antifa nicht fern. Pünktlich zwei Tage vor dem braunen Aufmarsch besuchte die Antifa den NPD-Kreisvorsitzenden Sven Barth samt seiner Ehefrau, ebenfalls im Parteivorstand, und wollte das abendliche Gespräch suchen. Doch einzig die interessierte Nachbarschaft im Viertel um die Kolpingstrasse konnte via mehrerer hundert Flugblätter über deren braunes Treiben aufgeklärt werden. Doch "heute ist nicht alle Tage" - mit dieser Botschaft verliessen die 35 Antifaschistinnen und Antifaschisten die Gegend.

Zur antifaschistischen Demonstration am Samstag, die ebenfalls wie die Nazidemonstration am Neusser Hauptbahnhof jedoch zwei Stunden früher um 12:00 Uhr beginnen soll, werden etliche Neusser Bürgerinnen und Bürger erwartet. "Wir wollen ein klares Zeichen gegen den braunen Mob setzen und ihnen ganz klar machen, dass sie hier unerwünscht sind", so die Sprecherin der Neusser Antifa.

Mehr Informationen zur Demo auf den Seiten der Antifa-Neuss:  http://ann.blogsport.de/
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

wie es weiterging...

neusser 12.10.2007 - 09:43
Im Anschluss an die Aktion wurden im nördlichen Stadtgebiet sowie am Hauptbahnhof die Personalien verschiedener Personen von der Ortsansässigen Polizei aufgenommen. Sie seien dem "linken Spektrum" zuzuordnen und wurden darauf hingewiesen dass es, sollten sie im Verlauf der nächsten 2 Tage und insbesondere Samstag "Ärger machen", Platzverweise und Ingewahrsamnahmen gäbe. Außerdem traf mensch auf zwei einsame autonome Nationalisten die die Further Straße vermutlich in der Absicht ihren verängstigten Freund Sven Barth zu besuchen entlangspazierten. Das alles und noch viel mehr deutet darauf hin dass sowohl Polizei als auch Nazis sich um den glimpflichen Ablauf der Nazidemo am Samstag berechtigte Sorgen machen. Zur Vollständigkeit:

Flugi-Text

Carlo Starkblom 19.10.2007 - 00:13
Keine Neonazis in der Kolpingstraße oder sonst wo!


Liebe Anwohnerinnen und Anwohner der Kolpingstraße!


In Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft, der Kolpingstraße 58, wohnen mit Sven und Kerstin Barth zwei führende Mitglieder der hiesigen Neonaziszene. Während Sven Barth den Vorsitz des Neusser NPD-Ortsverbandes innehat, fungiert seine Ehefrau Kerstin als stellvertretende Vorsitzende.

Gemeinsam treiben sie die Etablierung organisierter Neonazistrukturen im Rhein-Kreis Neuss voran. Hierbei ist ihnen die Unterstützung der „Freien Nationalisten Neuss“ sicher, deren Mitglieder teilweise ebenfalls der Neusser NPD angehören. Gemeinsam veranstalten die beiden Gruppierungen regelmäßig Kundgebungen und sogenannte Mahnwachen in Neuss, Grevenbroich und Dormagen, in deren Rahmen sie rassistische Hetze betreiben sowie Andersdenkende bedrohen, und beteiligen sich bundesweit sowie im benachbarten Ausland an neofaschistischen Aufmärschen.

Parallel zu diesen Aktivitäten kam es bereits mehrfach zu gewalttätigen Übergriffen auf Menschen, zu deren Verfolgung NPD und „Freie Kameradschaften“ offen aufrufen, zuletzt am 28. September 2007, als eine türkischstämmige Frau im Grevenbroicher Bahnhof von einem glatzköpfigen Mann, der Springerstiefel und eine Bomberjacke trug, geschlagen und getreten wurde.

Die Aktivitäten der Barths und ihrer „Kameraden“ werden nicht von selbst aufhören.

Auch Sie können dazu beitragen, dass ihnen Einhalt geboten wird, so schon am Samstag, dem 13. Oktober 2007, wenn die Neusser Neonaziszene mit Hilfe benachbarter NPD-Kreisverbände und „Freier Kameradschaften“ in Neuss demonstrieren will!

Wenn Sie etwas gegen Nazi-Aktivitäten in Ihrer Umgebung unternehmen oder uns diese mitteilen wollen, können Sie gerne Kontakt zu uns aufnehmen:


Web: www.antifaneuss.tk E-Mail:  antifaneuss@web.de

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an