Bilbao: Internationale Konferenz: Ökologische Schuld

Ekologistak Martxan 11.10.2007 18:59 Themen: Biopolitik Soziale Kämpfe Weltweit Ökologie
Am 25. Und 26. Oktober werden ExpertInnen, AkademikerInnen und AktivistInnen aus der gesamten Welt in der Fakultät Sarriko (UPV/EHU), Bilbao, Baskenland, die Ökologische Schuld, ihre Verbindung zu unserem Sozialmodell und die Umwelt,-wirtschaflichen und sozialen Implikationen analysieren. Infos und Kontakt...
Die baskische Organisation Ekologistak Martxan (soviel wie ÖkologInnen gehen voran) organisiert für den 25. und 26. Oktober die Internationale Konferenz zur Ökologischen Schuld: "Wer muss an wen (zahlen, bzw. wer schuldet wem was)? Ökologische Schuld: Energie, transnationale Konzerne und Klimawandel".

INTERNATIONALE KONFERENZ: ÖKOLOGISCHE SCHULD

Unter der ökologischen Schuld ist jene Schuld zu verstehen, zu deren Gläubiger viele Länder aufgrund der Umweltauswirkungen geworden sind, die von ausländlischen Gesellschaften, fremden Regierungen und durch die Konsummodelle anderer Gesellschaften verursacht werden. Die Länder, die unter dieser Schuld zu leiden haben, sind in der Mehrzahl arme Länder, die sich gezwungen sehen, umweltverschmutzende und ausbeuterische Aktivitäten zuzulassen. Ihnen werden Anpassungspläne (Beschneidung von Diensten, Privatisierung,...etc.;  http://de.indymedia.org/2007/07/187605.shtml), Finanzprogramme und Freihandelsabkommen (TLC, ALCA,… etc ) sowie zerstörerische Megaprojekte aufgezwungen; siehe auch:
Plan Puebla Panama  http://de.indymedia.org/icon/2007/04/173347.jpg und
Die Ausbeutung Südamerikas - Teil 1-4
 http://de.indymedia.org/2007/03/170690.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/03/170852.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/03/171355.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/03/171894.shtml
Ekologistak Martxan organisiert diese Internationale Konferenz, um ein Thema zu behandeln, dem wir uns während der letzten Jahre zugewandt haben und dessen Wichtigkeit wir für abolut notwendig ansehen, um die aktuelle Umwelt,-und soziale Situation, hier wie in der Welt, zu verstehen. Und um eine klare Perspektive zu haben, was die Effekte der Gesellschaft sind, in der wir leben. Ein post-industrielle Gesellschaft, die mit den technologischen Errungenschaften, dem Wohlstand, den Fortbewegungsmöglichkeiten prahlt... um einen Preis, der so gut wie immer vertuscht wird. Ausser der Kontamination und den Umweltauswirkungen in unserem Umfeld, hat dieses sozio-ökonomische System dramatische Konsequenzen in den Ländern und Gemeinden, aus welchen die nötigen Energierohstoffe für sein Funktionieren, für die Produktion und auch für unseren Wohlstand und Konsum, stammen.

ZU DEN TEILNEHMENDEN AN DER KONFERENZ

Kartel: Nazioarteko konferentzia Nork nori zor? Dieses Thema wird zum ersten Mal Ziel einer ausführlicheren Analyse durch ExpertInnen, AkademikerInnen und AktivistInnen unterzogen, mit denen wir im Verlauf der letzten Jahre zusammengearbeitet haben und die wir auf unserem Weg kennengelernt haben. Ausserdem werden wir auf dieser Konferenz nicht nur über Konzepte und Erfahrungen sprechen, die tausende Kilometer entfernt angewandt und gemacht werden, sondern wir wollen sie in Kontrast setzen, zu unserem Lebensstil und Energiemodell und versuchen, Alternativen und Massnahmenvorschläge zur Abhilfe der Missstände zu unterbreiten.

Zu den Eingeladenen gehören Acción Ecológica - Ecuador, Alexandra Almeida, (die Ökologische Aktion hat zusammen mit anderen Organisationen das Konzept vorentwickelt und im vergangenen August eine Konferenz über Auslands,-und Ökologische Schuld in Lateinamerika, Karibik, organisiert und ist ausserdem Promoterin des hierauf basierenden Konzepts für den Yasuní-Nationalpark; siehe: Von Kyoto nach Quito:
 http://de.indymedia.org/2007/07/188274.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/07/188303.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/07/188420.shtml

Desweiteren wird die Gruppe VODO (Leida Rijnhout) aus Belgien Teil nehmen, die die belgische Ökoschuld analysiert und untersucht und von ihrer föderalen Regierung wichtige Verpflichtungen erreicht hat.
Aus Katalanien wird Miquel Ortega (Universität Barcelona) von der Zeitschrift Ecología Política anwesend sein sowie baskische Professoren, die das Konzept erarbeitet haben, das in unserem lokalen Kontext vorgestellt wird.

Teil nehmen werden überdies AkademikerInnen und AktivistInnen aus Ländern, die die gewichtigen Auswirkungen von Gas,-und Ölgesellschaften erleiden und mit denen wir in den letzten Jahren kooperiert haben:
Juan Carlos Llano (Ambio Chaco, Bolivia), Asume Osuoka (Social Action - Nigeria) und Ivonne Yáñez von der internationalen Organisation Oilwatch die gegründet wurde, um die Kräfte und Informationen der Ölindustrie in Afrika, Amerika und Asien miteinander zu verknüpfen (www.oilwatch.org, mehrsprachig )

Die Dritte Internationale Konferenz zur Ökologischen Schuld; die Reflektion über das Energiemodell, wird die Rolle des Öls in unserer Gesellschaft beinhalten ( Ivonne Yáñez - Oilwatch, Roberto Bermejo – UPV, Marc Gavaldá – Repsol Mata/Repsol tötet, siehe: Volkstribunal verklagt Ölkonzern:  http://de.indymedia.org/2007/07/186822.shtml sowie andere, als Alternativen dargestellte Energieträgrer, wie Agro-Kraftsstoffe (siehe auch: Kolumbien:Morde für Palmöl  http://de.indymedia.org/2007/09/194559.shtml ) und Atomenergie (Daniella Russi, Doktorin bei C. Económicas ).

Ebenfalls behandelt werden die polemischen Instrumente zur Reduzierung von Kohle, wie Abraumhalden und der entsprechende Markt (Tamra Gilbertson - Durban Group- Transnacional Institute-Amsterdam). Mit diesem Teil dringen wir in eine Realität ein, die durch den Diskurs zum Klimawandel, dessen Auswirkungen in den armen Ländern zu Tage treten, offensichtlich wird. Dieser Effekt wird auch als Kohleschuld bezeichnet (eine der Modalitäten der Ökologischen Schuld). Natürlich wird es auch um alternative Energien gehen (Rosa Lago, E.Martxan, UPV-EHU) und um die Kritik an dem aktuellen, auf Wachstum und einem "mehr produzieren, mehr verkonsumieren" basierenden Modell ( Jordi Roca (Universidad de Barcelona) und Yayo Herrero (Ecologistas en Acción). Hierin ist das alternative Energieprojekt beinthaltet, das der Exekutivdirektor von Greenpeace, Juan López Uralde, dem Staat präsentiert hat.

Ferner werden RepräsentantInnen kommen des Biregionalen Netzes Europa-Lateinamerika und der Karibik (Tom Kucharz, Journalist) sowie die baskische Forschungsorganisation HEGOA (Juan Hernández Zubizarreta, EHU/UPV).
Zur Behandlung des Themas Aktivitäten der multinationalen Konzerne sind Organisationen eingeladen wie Schuldenbeobachtung in der Globalisierung (Jesús Carrión und David Llistar) - Corporate Europe Observatory aus Amsterdam (Kim Bizzarri) und OMAL (Beobachtung der Multinationalen Konzerne in Lateinamerika (Erika González). ( zu den Multis: Agrogifte in Chiapas  http://de.indymedia.org/2007/06/185840.shtml -
Brasilien:GMO / Synthetische Biotechnologie
 http://de.indymedia.org/2007/08/190593.shtml
Nigeria:Schüsse gegen Umweltschützer
 http://de.indymedia.org/2007/08/190021.shtml
Coca Cola: Ya Basta!
 http://de.indymedia.org/2007/10/195966.shtml
Die Konferenz ist überdies dazu gedacht, diese Aspekte in den lokalen Kontext einzuleiten und das Zusammenspiel der lokalen und globalen Auswirkungen der Mega-Infrastrukturen und Energieprojekte zu analysieren, denen wir Ökologinnen innerhalb unserer Länder entgegentreten: David Hoyos (UPV-EHU), Ladislao Martínez (Ecologistas en Acción), Iñaki Barcena (Ekologistak Martxan /UPV-EHU) und Helen Groome (EHNE).

Die Internationale Konferenz wird am kommenden 25. Und 26. Oktober in Sarriko (UPV-EHU, Bilbao) stattfinden und erfordert eine vorherige Anmeldung.

Kontakt:
 zor-ekologikoa@ekologistakmartxan.org
www.ekologistakmartxan.org

(Quelle:  http://www.ecologistasenaccion.org/IMG/jpg_ekologistak.jpg )

Frei übersetzt und verlinkt: tierr@

LINKS:

 http://www.climateimc.org/de
Klimacamp in der BRD
 http://klimacamp.org
Merkel und der Quito-Vorschlag, unter:
Aufruf für ein Klimacamp in der BRD 2008
 http://de.indymedia.org/2007/09/194022.shtml

Der "grüne Imperialismus"
 http://de.indymedia.org/2007/09/195105.shtml

Öl: mehr Fluch als Segen ( Ministertreffen des Südens)
 http://de.indymedia.org/2007/07/187688.shtml
Ölkonzerne, Indigen@s, Umwelt... Nato verteidigt Ölkonzerne
 http://de.indymedia.org/2007/08/189591.shtml

Die Mythen über Biokraftstoff
 http://de.indymedia.org/2007/06/185388.shtml
Agrosprit: Aufruf zu Moratorium
 http://de.indymedia.org/2007/07/188020.shtml

Migration- und Desertifikation:Umweltflucht
 http://de.indymedia.org/2007/09/195109.shtml
Public Domain Dedication Dieses Werk ist gemeinfrei im Sinne der Public Domain
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Ergänzung

tierr@ 11.10.2007 - 19:42

Dass Unterdrückung im spanischen Staat sich nicht nur auf das Baskenland :

Demokratischer Ausnahmezustand im Baskenland
Link-Übersicht 2005 - 2007
 http://de.indymedia.org/2005/06/119234.shtml
Aktuelles Geschehen:
 http://de.indymedia.org/2007/10/196115.shtml
Baskenland:Ticker
 http://de.indymedia.org/2007/10/196547.shtml

bezieht, zeigt etwa die Tatsache, dass der Initiative "¿Quién debe a quién?” vom Bürgermeisteramt Madrids ein Lauf für die Abschaffung der Auslandsschuld verboten worden ist. Dieser war im Rahmen der Protestwoche gegen diese Art von Schuldenproduktion, bei der zwischen dem 14. und 21. Oktober in 60 Ländern Aktionen stattfinden werden, für den 20. Oktober geplant gewesen. Die Strassen um das Giga-Einkaufszentrum El Corte Inglés wären dadurch lahmgelegt worden. Der Lauf wurde von zahlreichen Organisationen unterstützt, u.a. vom Attack, Ecologistas en Acción, der CGT sowie der Universität Madrid (immerhin die gösste Spaniens). Ausserdem gab es Unterstützung von der Spanischen Allianz gegen Armut (Alianza Española contra la Pobreza), eine Plattform von mehr 1000 Organisationen aus dem gesamten Land, der auch grosse Gewerkschaften angehören. Das heisst, das madrider Bürgermeisteramt hat den politischen Willen und das Demonstrationsrecht von Organisationen unterbunden, in denen hunderttausende Menschen repräsentiert sind (die nicht systemkompatibel denken).
 http://www.quiendebeaquien.org/spip.php?article609