Vom Eva-Prinzip und anderen Peinlichkeiten

ra0105 10.10.2007 17:06 Themen: Gender Medien
Für eine Sommerlochdebatte ist es schon ein bisschen spät, aber das hysterische Gekreische um das Geplapper einer Frau erfüllt diese Anforderungen allemal. Gestern flog Eva Hermann nun bei Kerner raus und Deutschland hat endlich mal wieder ein Medienskandal. Ein Skandal der an Peinlichkeiten nicht zu überbieten ist. Die Peinlichkeit fängt dabei zwar bei Eva Hermann an, erreicht hatte sie gestern aber alle Studiogäste...

Arme Irre oder Irrende?

Man mag das Frauenbild für das Eva Hermann eintritt befremdlich finden. Die ganze Aufregung sind die Bücher die sie verfasst hat, jedoch kaum wert. Die Diskussion um ihre Bücher wäre vermutlich schon längst abgeebbt wenn sie nicht zu einem Argumentationsmuster gegriffen hätte, das in Deutschland garantierte Aufmerksamkeit verspricht.
Während einer Pressekonferenz zu ihrem neusten Buch hatte sie geäußert, dass die Familienwerte im 3. Reich positiv waren und wir zur Wertschätzung der Mütter wieder zurückkommen müssen. Natürlich hatte sie sich bereits im Satz zuvor deutlich vom NS-Staat distanziert - geholfen hatte es jedoch nicht.
Und das kann auch kaum überraschen. Im Nationalsozialismus bekamen ordentliche arische Mütter Kreuze hintergeschmissen, während gleichzeitig nichtarische Mütter in die Öfen geworfen wurden. Nun kann man sich auch bei einem Statement mal vergallopieren - sie hat ja Recht, wenn sie behauptet, dass im NS-Staat ein konservatives Familienbild gepredigt wurde. Nur das wird es auch heute noch von der CSU und wurde beispielsweise in der Zentrumspartei der alten Weimarer Republik vertreten. Es gibt also keinen nachvollziehbaren Grund warum als Vorbild für diese Werte ausgerechnet Hitler und Konsorten ranziehen müsste. Insofern hatte der als Experte geladene Geschichtsprofessor völlig Recht, wenn er ihr vorwirft, sie verwechsle Konservatismus und Nationalsozialismus.
Spätestens nach diesem Vorwurf müsste ein gewisses Maß an Selbstreflexion einsetzen. Doch Eva ist unbeirrt. Mit dem Professor will sie garnicht mehr reden und überhaupt habe sie kein Fehler gemacht. Dies war schon bezeichnend für das allgemeine Niveau des Schauspiels. Eva führte aus, wieviele Frauen sie doch kenne die lieber zu Hause bleiben würden. Prompt die Gegenrede der anderen Seite. Und jeder kennt irgendjemanden der seine These bestätigt. Eine Diskussion anhand empirischen Datenmaterials - Fehlanzeige. Aber es kommt noch besser. Eva blökt in die Runde "Wir sterben aus!" - Wieder so ein Allgemeinplatz aber ein bisschen Nationalgefühl muss wohl heute sein. Und handfeste Gründe dafür gibt es natürlich auch, namentlich die Krippenplätze. In Sachsen-Anhalt, so doziert sie, gibt es viel mehr als in Bayer und Baden-Würtemberg und, man ahnt es, im ehemaligen Zonengebiet ist die Geburtenrate bedeutend niedriger. Keiner der Studiogäste fragt nach ob die Arbeitslosigkeit nicht auch eine Rolle spielen könnte. Aber das wäre vielleicht zu einfach. Stattdessen krakelt Schreinemakers sie halte es nicht mehr aus, während Eva von Hitlers Autobahnen spricht. Auch da hätte man wieder einwenden können, dass viele der Autobahnen schon zur Weimarer Republik projektiert worden sind, insofern man also nicht unbedingt von den Straßen der Nazis sprechen können. Vielleicht wäre noch jemand auf die Idee gekommen, zu erwähnen, dass in den USA mit ganz ähnlichen Programmen (Autobahn-, Staudammbau etc.) man versuchte die große Depression zu bekämpfen. Sicher wäre dann jemanden aufgefallen, dass der ständige Bezug Frau Hermanns auf "Leistungen" im 3. Reich einfach bizarr sind. Nicht weil dann gleich die ganzen "gleichgeschalteten" Medien "Nazi" brüllen, oder man über einen Teil der deutschen Geschichte nicht frei sprechen darf, wie Frau Hermann in ihren Wahnvorstellungen glaubt. Sondern weil ihre Diskussion über Moral und Ethik in der heutigen Gesellschaft mit dem schlechtsmöglichen Vergleich (Bei Addi war ja nicht alles schlecht) begonnen hat und sie nun immer wieder einen drauf setzt. Ihre ahistorischen Gleichsetzung (Wir brauchen wieder Werte, wie sie schon 1933-45 gegolten haben) versucht sie nun zu unterfüttern mit weiteren Belegen, die vor allem eins zeigen: Wenn man keine Ahnung hat, sollte man manchmal lieber die Fresse halten. Nur ist der Rest der Runde nicht in der Lage die gute Frau aufzuklären, sondern versucht sich in Empörung und Distanzierung zu überbieten. Der eigentliche Skandal an dieser Sendung ist, wie oberflächliches Wissen im öffentlich / rechtlichen Fernsehen kultiviert wird, wen wundern da noch die Leserzuschriften an die "Bild" die meinten, Frau Hermann hätte mit ihren Äußerungen recht?
Stattdessen übt man sich in moralisierenden Antifaschismus, weil das ja schön einfach ist und immerhin: Frau Hermann will sich ja schon immer gegen die NPD eingesetzt haben. Und bis heute glaubt sie, dass ihr Kampf für tradtionelle Familienwerte auch so was wie Antifaschismus ist, weil sonst ja die "Rechten" das Feld besetzen würden. Und schon sind wir wieder bei einem Sommerlochthema - Deutschlands Kampf gegen den Rechtsextremismus.
War sonst eigentlich noch was?
Ach ja Mario Barth durfte danach wieder Frauenwitze erzählen.

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Ergänzungen

sí claro

señor bancario 10.10.2007 - 17:17
Sehr guter Kommentar. Siehe auch:  http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26381/1.html

Anderer schöner Kommentar aus der Jungen Welt

föirfä#z67 10.10.2007 - 18:32
Herman fliegt, Bild macht weiter

Von Arnold Schölzel

Am Wochenende hatte sich eine deutsche Katholikenvereinigung daneben benommen und nicht nur einen hessischen Landesminister, sondern auch die vom NDR geschaßte Moderatorin Eva Herman eingeladen. Das geht auf dieser protokollarischen Ebene nicht. Frau Herman hat Positives im Nazireich gefunden, was im Reich der regierenden, schreibenden und sendenden Antifaschisten und unter den höheren Ständen des Landes insgesamt, die durchweg antifaschistisch eingestellt sind, degoutant ist.

Seit 1990 ist Antifaschist, wer deutsche Kriege befürwortet. Sie dienen ausschließlich der Durchsetzung von Demokratie und Menschenrechten. Der antifaschistische Furor richtete sich 1999 gegen jeden, der für das Recht auf Souveränität und Selbstverteidigung Jugoslawiens gegen den NATO-Luftkrieg mit deutscher Beteiligung eintrat. Wer die Kriege gegen den Irak imperialistisch nannte, dem hielten Hans Magnus Enzensberger und Bild gemeinsam vor, daß es sich bei Saddam Hussein um den »Wiedergänger Hitlers« handelte. Die nächsten humanitären Interventionen werden so die Fortsetzung der Anti-Hitler-Koalition sein. Als antifaschistische sind sie von der westlichen Wertegemeinschaft genehmigt, auch wenn die deutsche Bevölkerung trotz erheblichen Aufwands immer noch nicht dafür zu begeistern ist. Das soll sich ändern.

Die Entleerung und Umdrehung des Begriffs Antifaschismus durch die ideologischen Zentralen dieses Staates – vom Bundeskanzleramt bis zu den Massenmedien – läuft auf vollen Touren – »Flucht«, »Die Frau vom Checkpoint Charlie«, »Anne Will«. Antifaschist ist, wer sich der Totalitarismusdoktrin anschließt, d. h. vom Antifaschismus redet, aber vom Faschismus schweigt. Der wahre Antifaschist ist Antikommunist. Nur wer die DDR und den östlichen Kommunismus hundertmal verurteilt, bevor er nazistischen Weltkrieg und Genozid erwähnt, ist fernsehkompatibel. Der Völkermord an den europäischen Juden wird als »singulär« verkündet und ein Vergleichsverbot erlassen, das aber in jeder Talkshow zur DDR aufgehoben wird.

Unter dieser Flagge verlief die Beschäftigung der PDS mit der eigenen Vorgeschichte. In dieser Perspektive drehen die Massenmedien des Landes über die Ursprünge der Bundesrepublik eine Ferres/Furtwängler-Schmonzette nach der anderen: Wir sind alle von der Roten Armee Vertriebene und zusätzlich von der SED samt Stasi Verfolgte. Wir waren und sind alle im Widerstand und werden es sein. Im nächsten Krieg nämlich.

Eva Herman hat das vergessen: Auch sie ist doch gegen Hitler, beteuert das stets, erwähnt dann aber die Autobahnen. Deswegen wird sie erst nach 55 Minuten aus der Sendung des Antifa-Aktivisten Johannes B. Kerner gewiesen. Deswegen produziert Bild fast täglich eine Schlagzeile mit ihr. Signal an alle Eva-Herman-Fans: Beim nächsten antifaschistischen Feldzug seid ihr mit eingeladen. Nur die Autobahnen nicht erwähnen.

Zitatquelle

Carrot Parrot 10.10.2007 - 18:39
"Während einer Pressekonferenz zu ihrem neusten Buch hatte sie geäußert, dass die Familienwerte im 3. Reich positiv waren und wir zur Wertschätzung der Mütter wieder zurückkommen müssen."

Dies ist so nicht richtig. Im Original Zitat stellt Sie fest das die positiven Familienwerte im 3. Reich ->abgeschafft<- wurden! Das Sie im selben Atemzug auch die 68er Generation dafür mit verantwortlich machte hat wohl zu diesem Mißverständniss geführt. Was Eva Herman da propagiert entspricht nicht meinem Weltbild, doch selbst ich als linker bin erschreckt davon wie gut die Medien Maschinerie bereits funktioniert und wie viele direkt das übernehmen was in den Medien so einhellig gesagt wird. Das Eva Herman den Begriff "Gleichschaltung" für diesen Umstand einsetzte ist natürlich äußerst ungeschickt. Es kommt mir dennoch so vor als ob das die betreffende Textstelle auf die sich das bezieht niemand gelesen bzw. gehört hat, daher meine Empfehlung:

Das ist das Origonal Zitat.

“Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen
auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien.
Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder
wertschätzen lernen, DAS LEIDER JA MIT DEM NATIONALSOZIALISMUS und der darauf
folgenden 68er Bewegung ABGESCHAFFT WURDE.


Zitat als mp3:

 http://www.eva-herman.de/mediendarstellung/2007-09-20%20PK%20Berlin%20Eva_Herman.mp3


Zitat als pdf:

 http://www.eva-herman.de/mediendarstellung/Originalzitat%20Eva%20Herman.pdf

Arbeitslose und Geburtenrate

ergänzer 10.10.2007 - 18:57
Es stimmt nicht, dass niemand der Studiogäste auf die Idee kam die niegdrige Geburtenrate mit der Arbeitslosigkeit in verbindung zu bringen!
Senta Berger führte dieses Argument SOFORT an!

Sonst sehr guter Bericht, aber genau hingucken is alles!
Gruß

Sendung

Hihahu 10.10.2007 - 19:04
"In Sachsen-Anhalt, so doziert sie, gibt es viel mehr als in Bayer und Baden-Würtemberg und, man ahnt es, im ehemaligen Zonengebiet ist die Geburtenrate bedeutend niedriger. Keiner der Studiogäste fragt nach ob die Arbeitslosigkeit nicht auch eine Rolle spielen könnte."

Doch, ein Studiogast ging kurz danach auf die Arbeitslosigkeit ein, erwähnte es zumindest. Video zur Sendung wers nicht gesehen hat:

 http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/335636?inPopup=true

DVU KUNDGEBUNG VERHINDERN!

IN HAMBURG!! 10.10.2007 - 19:13
Nochmal zur Erinnerung:
Am Kommenden Samtag (13. Oktober) will die rechtsextreme Partei DVU eine Kundgebung zum Thema "Meinungsfreiheit für Eva Herman!" halten. Da die Kundgebung nicht auf em Rathausmarkt gehalten werden darf wich die DVU nun aufs CCH aus.

GEGENAKTIVITÄTEN: Antifaschistische Demonstration: "Spaziergang für die Demokratie - Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen".
BEGINN: 10:00UHR am GÄNSEMARKT in HAMBURG.

68er Bewegung abgeschafft

Ronaldo Perez 10.10.2007 - 19:29
Originalzitat Eva Herman
“Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen
auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien.
Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder
wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf
folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch
alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ‘ne grausame Zeit, das war ein
völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins
Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was
gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das
ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben….“
Eva Herman, im September 2007

 http://de.indymedia.org

Autobahn

revm 11.10.2007 - 11:33



Link zu einer Webseite">Der Spiegel hat heute eine Dokumentation zum NS-Autobahnbau gebracht.

psychologie gegen werte!

machnow 11.10.2007 - 12:36
es iss wirklich sehr erstaunlich, wie mit den äusserungen der frau herman umgegangen wird. diese ultrakonsservativen werte und die leitkulturdebatte sind ja nix neues. deshalb haben wohl auch gerade über 65jährige eingeschaltet. bei ihnen war der marktanteil bei 29%. richtig übel iss aber, was die bürgerlichen medien nun so alles an verschwörungs- und vernichtungstheorien zusammenbasteln. die welt hat eine öffentliche Hinrichtung von Eva Herman gesehen. Die magdeburgische Volksstimme sieht im abgang der herman eine >a href="http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/meinung_und_debatte/kommentar/?em_cnt=482621&">schlachtung im kulturkampf. die bild fragt sich, ob die blonde ex-tagesschau-sprecherin braun oder nur doof is und gibt gleich mal ein paar psychologische tipps zur heilung von dummheit. und auch ihr verleger fragt sich, was mit dieser frau los iss. in der netzeitung heult er rum, und faselt was von der größten katastrophe in seinem verlegerleben. alle regen sich auf und die nazis der schill partei und dvu jubeln. doch niemand hinterfragt die werte. denn die sind ja durchaus konsens. ein gutes hat der verfrühte abgang der großdeutschen mutter schon, die stadt schleswig sagt laut den kieler nachrichten eine lesung mit eva herman ab.

clever

Buch 11.10.2007 - 13:14
Eva H. ist nicht braun und nicht dumm, sondern ganz im Gegenteil sehr clever.
Die inszenierten Skandale entspringen einem klaren Konzept.
Es muss viel und oft über die Bücher und über die Person geredet und geschrieben werden, dann verkaufen sich die Bücher noch besser.
Der Inhalt der Bücher von Eva H. hat einen Kauf nicht verdient. Der Skandal allein lässt die Auflage steigern.
Und wer bitte schön schaut "Kerner"?
Na weil die blonde Skandalnudel kommt, steigt die Sehbeteiligung.
Alle sind zufrieden.
Besonders schlau ist der Rauswurf von Eva H. durch Kerner:
Noch mehr Auflage!

Zusammenfassung und Nörgelei!

Luther Blissett 16.10.2007 - 21:56
Wenn ich das richtig sehe, dann machte Frau Hermann eine deutliche Trennung zwischen Staat und Mentalität innerhalb der Bevölkerung und versucht aufzuzeigen, dass die traditionellen oder konservativen Familienwerte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunächst von der nationalsozialistischen Politik pervertiert wurde (s. Mutterkreuz etc.) und später als Konsequenz auf die nationalsozialistische Familienpolitik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts das extreme Gegenteil propagiert wurde, was sie wiederum falsch findet und Stellung dahingehend bezieht, dass man doch zu den konservativen Familienwerten, die kulturell in der ersten Hälfte des Jahrhunderts vorhanden waren (und nicht politisch propagiert wurden) zurückkehren möge.

Ob man diese Ansicht nun teilt oder nicht teilt (und ich persönlich stehe gewiss nicht auf ihrer Seite) darüber lässt sich sicherlich streiten, doch wenn der Herr Professor von der FU seine Argumentation an einem Zitat ausrichtet, das dem Originalzitat nicht entspricht ausrichtet und demzufolge das staunende Publikum zum vielleicht zehntausendsten Mal erfährt, dass es in der nationalsozialistischen politischen Familienideologie Auslesen gegeben habe, Zwangssterilisierungen und Euthanasie, dann ist das zwar wichtig aus informatorischer Sicht, steht aber in keinem Widerspruch zu der Äußerung Frau Hermanns, die zweifelsfrei zu Protokoll gab (laut Originalzitat), dass eben diese Pervertierung durch die Politik, die auch der Herr Professor anspricht, zu verurteilen ist. Es ist einfach lächerlich wie offensichtlich versucht wird, Frau Hermann zu unterstellen, sie würde eine Nazi-Rassenideologie unterstützen wollen. Was ich persönlich unheimlich finde ist die Sache mit der Geschichtsklausur a la "stimmt der Satz von Eva Hermann?", denn wenn schon der Professor ihn nicht inhaltlich verstanden hat.........

Aber um noch eine kleine Portion Polemik reinzuwerfen: Schade auch, dass selbst die Redaktion von indymedia als "Unabhängige" auf den gleichen Zug aufspringt und anstatt sich auf eine sachliche Diskussion um den Wert von gewissen Familienwerten einzulassen (denn da gibt es auch anspruchsvollere Contrae), wie die etablierten Medien. Leider ist der intellektuelle Unterschied zur DVU in diesem einen Falle erstaunlich gering. (Der Satz wird sicherlich von der Redaktion ohnehin zensiert werden, deshalb habe ich mir die Freiheit genommen ihn so zu formulieren).

Warum Eva Herman Recht hat. Ein Essay.

ximian 06.01.2008 - 00:24
Während einer Pressekonferenz zu ihrem neusten Buch hatte sie geäußert, dass die Familienwerte im 3. Reich positiv waren und wir zur Wertschätzung der Mütter wieder zurückkommen müssen.

Ich finde es sehr schade, dass selbst auf Indymedia Eva Herman bekämpft wird, indem ihr einfach nur plump nazionalsozialistisches Gedankengut unterstellt wird. Denn das macht eine intellektuell faire und sachliche Auseinandersetzung mit ihrem Themen unmöglich - und erst das bläßt ihr und ihren Werten ordentlich Wind in die Segel, denn die Leute sehen, dass da etwas nicht stimmt. Warum muss man eine Eva Herman so niveaulos und niederträchtig abservieren? "Wie lange bist du bei Bischof Mixa in der Lehre gewesen?" - So lustig dieser Seitenhieb Beckmanns auch ist (zugegeben: ich habe herzlich gelacht), so unpassend ist es für einen Moderator, der eigentlich neutral sein sollte, ihn in seiner Sendung zu bringen. Warum hat es eine ehrenwerte und seriöse Schauspielerin wie Senta Berger nötig, Hermans undifferenzierten und inhaltlich so leicht angreifbaren Feldzug gegen die 68iger mit einem solch billigen Trick (Berger: "Wie alt waren Sie, Eva, achtundsechzig?", Herman: "Zehn.", Berger: "Eben! Ja und weiter?") abzublocken? Was steckt dahinter, dass die Medien Deutschlands zu einem solch harten Mittel wie der Nazikeule greifen, um sich einer harmlosen Tagesschausprecherin zu entledigen? Warum kann man sich nicht ruhig und fair mit ihr auseinandersetzen?

Hermans Rauswurf ist wohl kaum viel mehr als ein billiger Fernsehtrick, der einem zweitklassigen Talkshowmaster und einer alternden Tagesschausprecherin ein wenig Aufmerksamkeit beschert hat. Dass unsere Medienwelt aber nicht fähig zu sein scheint, sich den hinter der Thematik stehenden Fragen zu stellen, ist der eigentliche Skandal.

Weitere ausführliche Gedanken zu dem Thema findet ihr in meinem "Essay" Warum Eva Herman Recht hat.

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Sehr ausgewogen — Zuschauer

Vielen Dank — uninteressant

Autobahnen — AntifascistRuhrpott

nazis raus — kerner hatte recht!

@ uninteressant — carrot parrot

brooder und eva — eva brooder

@uninteressant — melt

typisch deutsch — unter euch

Mich gruselt — Kim

@Kim — Herzlichen Glückwunsch

Recht habt ihr... — ra0105

Who the fuck... — sag ich nicht

proherman — ???