Gewerkschaftsprotest stört Dorfidylle

freck 09.10.2007 15:35 Themen: Soziale Kämpfe
Im Südharz schwelt bereits seit einem Jahr ein Konflikt zwischen Arbeitgebern eines Edeka Supermarktes und dem Betriebsrat. Nun kam es zu einer gewerkschaftlichen Aktion um Kunden über die Vorgänge im Supermarkt aufzuklären. Der Chef einer der größten Bäckereibetriebe in Südniedersachsen "Koop" versuchte dabei, mit seinem Auto Gewerkschaftler umzufahren. Das Ende der Geschichte?
Eigentlich spielte die Bäckerei keine Rolle, sie hat sich im Edeka Markt eingemietet. Doch bei der jüngsten Protestaktion gegen das undemokratische und absolutistische Verhalten seitens der Edeka Geschäftsführung trat auch der Mieter auf den Plan und bedrohte die Aktionisten massiv.Dem Arbeitgeber hat es scheinbar nicht gepasst, dass sich die Belegschaft kurz vor Übernahme der Filiale gewerkschaftlich zusammenschlossen. Bereits im Januar wurde der Betriebsrat an seiner Arbeit gehindert, Haus- und Arbeitsverbote ausgesprochen. Auch das Klima im Betrieb muss sich seither radikal geändert haben, haben über 25% der Belegschaft innerhalb von nur 3 Monaten die Kündigung eingereicht. Zahlreiche Arbeitnehmer befinden sich seither in psychologischer Betreuung. Dem Arbeitgeber wohl gesonnenen Kollegin unternahmen unter Abwesenheit der Vorsitzenden einen Putschversuch, unter Mißachtung aller Regeln für demokratische Wahlen und versuchte sich dadurch als Betriebsratsvorsitzende zu installieren. Ausdruck einer Spaltung der Belegschaft, von der Teile gegen die wehrhafte Vorsitzende Unterschriften sammelten. Die Sache ging vor das Arbeitsgericht Göttingen. Der Arbeitgeber verlor alle Prozesse. Unter anderem auch die Unterstellungen, die Betriebsrätin hätte Geld gestohlen, die Chefin geschlagen. Auch die Putschistin wurde in ihre Schranken gewiesen.Das mit ein Gerichtsprozeß nicht aufklärerischen Zielen genügt, verdeutlichten nun sich solidarisch erklärende Gewerkschafter. Mehrere DGB-Gewerkschaftler und Vertreter der Gewerkschaft „Nahrung-Genuss-Gaststätten“ (NGG) verteilten mehr als 500 Flugblätter und Protestkarten an die Kunden des Marktes, die sich an die „Edeka-Hessenring“ richteten. Mit der „Gelben Kunden Karte“ für die Familie Schäfer, die seit November 2006 den „Edeka-Neukauf-Markt“ in Barbis betreibt, möchte die Gewerkschaft den „Edeka-Mutterkonzern“ auf die Arbeitsbedingungen hinweisen, aus dessen Konsequenz ihrer Meinung nach zahlreiche langjährige Kassiererinnen und Verkäuferinnen des Marktes gekündigt haben. Die Auseinandersetzung eskalierte, wie der Harz Kurier berichtet.Die Betriebsratsvorsitzende wird laut einem NDR-Interview folgendermaßen Zitiert: Die Betriebsratsvorsitzende beschreibt im NDR Info-Interview die Situation wie folgt: Kollegen wurden unter Druck gesetzt, ich habe von einigen Kollegen auch mündliche Aussagen, von anderen eidesstattliche Erklärungen, dass sie unter Druck gesetzt wurden, dass sie gegen mich unterschrieben haben, obwohl sie es nicht wollten. Die werden einfach gefragt, ob ihnen der Arbeitsplatz wichtig ist und sie müssten sich entscheiden, zwischen mir und dem Arbeitsplatz. (ahoi-Blog<7a>)
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