Afghanistan: Totalherbizid »Colombian Option«

independent 04 October 2007 04.10.2007 23:49 Themen: Militarismus Ökologie
Die US-Regierung will ihre Kolumbientaktiken in Afghanistan anwenden.
independent 04 October 2007: US wants to bring Colombia tactics to Afghan drugs war
Der afghanische Präsident Hamid Karzai, leistet gegen den Druck der US Regierung ein groß angelegtes Programm zum Besprühen mit Totalherbizid auf die Mohnanbaugebiete zu autorisieren, Widerstand. Seine Argumentation gegenüber der US Regierung ist das Versprühen des Giftstoffes würde die Unterstützung für die Taliban erhöhen

Gegen den Plan gab es großen Widerstand der Regierung des UK, welche vorbringt, dass dies die Aufgabe des britischen Militärs in der Provinz Helmland, welches die Hälfte der Mohnproduktion erntet viel härter. Beim Besprühen aus der Luft, so erklären Kritiker, bringt mit sich, dass die Gefahr besteht, dass andere Früchte zerstört werden, nachhaltige ökologische Schäden und haben beeinträchtigen die Gesundheit des Viehbestandes.

Aber nach Angaben von höheren westlichen und afghanischen Regierungsvertretern, wurde die Position der US-Regierung bedeutend in Folge der letzten Mohnernte gestärkt, welche einen Sprung von 34 Prozent Steigerung gegenüber des Ernteertrages des letzten Jahres aufwies, welcher 2006 schon Weltrekord war. Die Entschlossenheit der US Politik wurde weiter durch Statistiken, welche 93 Prozent der weltweiten Bedarfsdeckung von Opium Afghanistan zuschreiben und dass afghanisches Opium den US Markt erreicht hätte, geschärft.

Die jüngste Entsendung des früheren US Botschafters in Kolumbien als US Gesandter in Kabul wird als der offenkundigste Schritt der US Regierung, dass das Besprühen in stattfindet, abzusichern, wahrgenommen. William Wood hat sich schon den Spitznamen »Chemical Bill« in der britischen und weiteren NATO Regierungsvertretern erhalten, wegen seines inbrünstigen Glaubens an die Totalherbizidbesprühung. William Wood war im Team, welches den »Plan Colombia« implementiert hat, welcher die Luftbesprühung in Kolumbien beinhaltete als Versuch die Kokaproduktion auszurotten.

Die US-Politik in Kolumbien wird scharf kritisiert, mit dem Argument dass legitime Ernte geschädigt wird und schließlich das Ziel die Kokaproduktion zu zerstören verfehlt wird.

Jedoch während der seines Bestätigungshearings, zur Entsendung als Botschafter nach Afghanistan, vor dem US Kongress, erklärte Herr Wood die »Colombian Option« kann in Afghanistan wiederholt werden und der General Peter Pace, der Vorsitzende der US Generalstabes, äußerte die Meinung, dass Kolumbien ein Vorbild für Afghanistan sein kann. Mitglieder von Kolumbianischen Sicherheitskräften schulen schon afghanischen Polizeikräfte bei der Betäubungsmittelgesetzdurchsetzung (Drogenbekämpfung).

In einer jüngsten Kabinettssitzung der Regierung Karzai, kam es fast zu einer Zustimmung für eine begrenzte Versuchsbesprühung. Es wird jedoch über Präsident Karzai behauptet, er hätte, nach eindringlichen Appellen des Landwirtschaftsministers und des Gesundheitsministers, zugesagt die Entscheidung zu verschieben. Die Angelegenheit bleibt höchst sensibel und am 03.Oktober 2007 beharrte der Sprecher von Karzai: »Unsere Ansicht ist, dass das Problem mit einer umfassenden Politik angegriffen werden soll, einschließlich dem Vorsehen von alternativen Möglichkeiten zum Lebensunterhalt. Es wurde Entschieden, dass wir nicht mit der Erntebesprühung beginnen. Dies ist eine einstimmige Entscheidung der Regierung.«

Yet Ahmed Zia Massoud einer der beiden afghanischen Vizepräsidenten, hat öffentliche seine Unterstützung für das Besprühen erklärt. Er erklärte: »Ich habe keinen Zweifel, dass die Anstrengungen des UK und der internationalen Gemeinschaft beim Kampf gegen den Opiumhandel in Afghanistan gut beabsichtigt sind und wir sind dankbar für ihre Unterstützung. Aber diese Politik hat nicht funktioniert und es ist für uns die Zeit gekommen stärkere Maßnahmen zu ergreifen.

»Wir müssen von bodenbasierter Ausrottung zum Luftbesprühen umschalten. Das Opium unterstützt direkt, jene welche Afghanistan töten und internationale Truppen. Ein Versagen beim wesentlichen Verringern der Opiumernte ist gleichbedeutend mit die Taliban zu unterstützen.«

Ein Quelle aus US Diplomatenkreisen erklärte: »Es gibt absolut keinen Nachweis das die Luftbesprühungen Schaden an Menschen oder Vieh anrichten. Alle haben den anstieg der Mohnernte gesehen und offensichtlich funktioniert die momentane Politik nicht.«


Roundup: Totalherbizid p>GLIFOSATO

Zusammenhang zwischen Einsatz von Totalherbizid und Flucht in Kolumbien
nach
http://www.mamacoca.org/Octubre2004/doc/Ricardo_Vargas_Meza_Fumigaciones_y_politica_de_drogas_en_Colombia.htm

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