Neumünster: 11880 - Demo gegen Naziclub

pulverfass 30.09.2007 12:52 Themen: Antifa
Am 29. September war der 11. Geburtstag des "Club 88" in Neumünster. 11 Jahre Club 88 - 0 Chance! war das Motto für eine antifaschistische Demonstration am gleichen Tag.
Um 14 Uhr trafen sich ca. 300 AntifaschistInnen am Bahnhofsvorplatz in Neumünster, um ihrem Unmut Ausdruck zu geben. Nach sturzbach-ähnlichen Regenfällen und einiger Verspätung, lief die Demo los. Die Polizei war präsent und wirkte auf mich sehr eskalierend, da das BFE ab den ersten paar Metern stets neben dem Antifa-Block an der Demospitze lief und einige Demonstranten, die vor der Demo liefen, um nach Nazis Ausschau zu halten überprüfte und die Personalien aufnahm. Neben den üblichen antifaschistischen Parolen wurde aber auch oft auf die Repression im Zusammenhang mit den laufenden §129a Verfahren eingegangen.

Die Demo wurde ohne weitere Zwischenfälle bis zum Marktplatz, wo ein Antifa-Festival stattfinden sollte, zu Ende gebracht und der Block löste sich auf.

Ca. 50 Autonome liefen daraufhin zum Bahnhof, um anreisende Nazis aufzuhalten. Allerdings kamen nur einmal zwei Frauen und ein Mann heraus, die offentlsichtlich zum Club-Geburtstag wollten. Als einige aufmerksame Antifas das bemerkten, liefen gleich ca. 2 Dtuzend von ihnen hinter den Nasen her, die jedoch unter Polizeischutz zu einem Taxi eskortiert wurden. Der (ausländische!!!) Taxifahrer wurde von der Polizei angewiesen, einfach loszufahren und nicht auf die Demonstranten, die inzwischen allen Anwesenden Bürgern durch lautes Rufen mitgeteilt hatten, dass dort einige Nazis im Taxi saßen, Acht zu geben. Nachdem das Taxi allerdings nach nur ein paar Metern im Stau stand, liefen einige beherzte Antifas ihm hinterher und wurden allerding nach nur ein paar Metern von der Polizei aufgehalten. es kam zu einer kleinen Rangelei und dem Aufnhemen einiger Personalien.

Weitere Aktionen blieben aus, da der Stadtteil, indem mehrere Nazikneipen, sowie der Club 88 liegt, hermetisch von der Polizei abgesperrt wurde und nicht einmal die Recherche durfte durch die Kontrollpunkte durch.
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Ergänzungen

mehr leute

thought riot 30.09.2007 - 13:21
selbst die cops haben wohl 400 leute gezählt. also ich würd aufjedenfall 450, optimistisch sogar 500 teilnehmerInnen sagen. ansonsten ein recht gelungener tag trotz beschissenem wetter. es gibt viele sachen die du nicht erwähnt hast, vllt. kommt ja noch ein etwas objektiverer artikel der weniger erlebnisbericht ist. 88 to hell!

Was zur Zahl der TeilnehmerInnen

egal 30.09.2007 - 13:31
Die Bullen haben am Rande der Demo gestern von ca. 400 DemoteilnehmerInnen gesprochen, das Schleswig Holstein Magazin (glaub ich) sogar von ca. 500.
Irgenwas dazwischen könnte auch hinkommen!

Nicht ganz Korrekt..

Dikkelewoerns 30.09.2007 - 13:38
Also zu erst einmal sind die Zahlen jan bissie falsch. Es waren locker 600-700 Leute da.
Zum Bahnhof sind nach der Demo ca.200 Leute hingegangen und ausm Bahnhof kamen einmal 2 Maenner und eine Frau raus, welche erst angewiesen worden zu verschwinden und sich danach unter Polizeischutz in des taxi setzten. Kurz darauf lungerte noch eine Nase beim Bahnhof rum, als diese aufflog suchte sie jedoch auch des Weite.

Allg. ist zu sagen, dass von Seiten der Bullen mal wieder ordentlich provoziert wurde.

-Spalier laufen
-Vermummte Bullen
-Ueberdimensionales Bullenaufgebot (zum Ueberblick: ca. 40 SixPacks, sehr viele Hunde und BFE)
-kein rausgeben der Dienstnummern
-Aggressives Verhalten durch unnoetiges Mackergehabe udn Schubsen etc.

Trotzdessen oder gerade weildessen wurde auf Millitanz verzichtet und die Demo sowie das Festival verliefen ruhig und positiv.

Die Neumuensteraner Zeitung beschrieb auch, dass es friedlich blieb etc.

Positive Aktion,
jetzt muss hier der Fuss reingesetzt werden.

bullenbericht

egallll 30.09.2007 - 15:14
Die Geburtstagsfeier nach der Demo verlief folgendermaßen (Polizeibericht):

Neumünster (ots) - 070930-1 pdnms
Abschlussmeldung zur Demonstrationsveranstaltung der linken Szene /
11. Geburtstag Club 88 am 29.09.2007 in Neumünster

Wie bereits in der ots-Meldung 070929-2 pdnms mitgeteilt, verlief
die Demonstrationsveranstaltung der linken Szene auf dem Großflecken
insgesamt störungsfrei. Sie endete gegen 22 Uhr.

Fortschreibung ab 22 Uhr:
Die Veranstaltung zum 11. Geburtstag des "Club 88" im Stadtteil
Gadeland erfuhr ab 19 Uhr vermehrten Zulauf durch Personen der
"Rechten Szene".
Da die Besucherzahl dort nach Auflagen der Stadt Neumünster auf 150
Personen für den Innenbereich der Gaststätte begrenzt war,
versammelten sich gegen 23 Uhr ca. 100 weitere Besucher im
Außenbereich der Gaststätte. Platzverweise gegen diese Personen
wurden durch die Polizei erteilt, da der gefahrlose
Gaststättenbetrieb nicht mehr gewährleistet war.

Gegen 24 Uhr beendete die Polizei auch die Veranstaltung innerhalb
der Gaststätte zur Gefahrenabwehr, da es zu weiteren
Auflagenverstößen der Stadt Neumünster, zum Teil zu erheblichem
Alkoholkonsum sowie zu Straftaten (z. B. Hitlergruß und Rufen von
Parolen im Sinne von § 86 a StGB - Verwenden von Kennzeichen
verfassungswidriger Organisationen) gekommen war.
Die überwiegende Anzahl der Besucher befolgte die Anordnung der
Polizei. Lediglich eine Gruppe von ca. 35 Personen widersetzte sich.
Letztendlich wurden 28 Personen der "Rechten Szene" in Gewahrsam
genommen und dem Polizeigewahrsam in Kiel und Rendsburg zugeführt.
Drei Strafverfahren wurden eingeleitet.


NAZIS, VERPISST EUCH

es war jederzeit möglich zurtitanic zu kommen

kieler 01.10.2007 - 09:07
also wir waren eine gruppe von 10mann und kammen problemlos zur titanic!!! es standen gerade mal 6wannen und 1kamara-wagen dort!!!die cops machten auch ein sehr entspannten eindruck dort!!! es waren auch beide seiten der strasse frei durchgänglich!!! genauso war es möglich an die gaststätte bei der shelltankstelle zukommen wo auch eine kleinere gruppe nazis drin war(ca10-15stück)!!! allerdings war dort schon ein bischen mehr an team green aus pinneberg dort!!! kann natürlich sein das andere einen anderen eindruck haben!!!aber ich kannnunmal nur von uns 10mann\frau ausgehen und da hatte ich schon den eindruck das mehr gegangen wäre wenn mehr klein-gruppen dort gewessen wäre!!!schade eigentlich!!!

zum demoverlauf muss ich sagen war ich ein bischen enttäuscht von der strecke!!!sonnst war es aber überwiegend ok!!! wärend der demo wurd wohl eine person festgenommen!!!ich hoffe das die person alles gut überstandenhat!!!vielleicht kann ja mal jemand schildern wieso und wesshalb die person festgenommen wurde!!!


bis dann

p.s.: bevor das hier als fake dargestellt wird von leuten die meinen es war nicht so ist es mir egal!!!ich kann nur meinen eigenden eindruck schildern

Redebeitrag auf 11880-Demo in NMS (29.9.07)

Antirepressionsgruppe 1. April 01.10.2007 - 11:52
Liebe GenossInnen, liebe NeumünsteranerInnen!

Wir wollen hier den Standort vor der Polizeiwache nutzen, um auf die Behinderung antifaschistischen Engagements und linker Politik durch die staatlichen Repressionsorgane hinzuweisen

Repression gegen linke Politik ist derzeit wieder schwer angesagt. Und sie hat viele Ausdrucksformen und findet sowohl in Hamburg, Berlin als auch vor der eigenen Haustür statt. Sie zeigt sich in den willkürlichen 129a-Razzien vor und nach dem G8-Gipfel, in den Verboten von Antifa-Veranstaltungen in Eckernförde und Rieseby oder aber in den derzeitigen Ermittlungen gegen Kieler Antifaschisten. In diesem Fall soll es am Fr., 19.10. vorm Amtsgericht Kiel zu einem Prozess gegen einen Aktivisten wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung kommen.

Hintergrund dieses Vorwurfs ist eine Auseinandersetzung vor einem Supermarkt in Kiel-Gaarden am 1. April letzten Jahres. Hier kam es zu Einschüchterungsversuchen und Angriffen von stadtbekannten kieler Nazischlägern gegen eine Gruppe Antifas, die sich dagegen zur Wehr setzte. Einer der Neonazis zückte dabei ein Messer und verletzte einen der Antifas schwer.

Am 11.5.06 kam es daraufhin bei einem kieler Antifaschisten zur polizeilichen Durchsuchung seiner Privatwohnung. Außerdem wurde der PKW einer weiteren Person durchsucht. Für diese, bei unpolitischen Körperverletzungsdelikten absolut unübliche Ermittlungsmaßnahme, unter dem Vorwand, vermeintliche Tatwerkzeuge sicher zustellen, genügten der Staatsanwaltschaft die Zeugenaussage von einem der Neonazis, der den Antifa als einen der Beteiligten vom 1. April wieder erkannt haben will. Gegen ihn wurde nun Anfang Juni Anklage erhoben. Darüber hinaus wird gegen mindestens zwei weitere Menschen aus den gleichen Gründen ermittelt. Auch hier ist in einem Fall die absolut willkürliche Identifizierung eines Antifas, der dabei gewesen sein soll, durch einen Neonazi, Grund für die Ermittlungen.

Anhand dieses Umgangs mit Antifas in der Bundesrepublik Deutschland, die sich trotz alledem ja nur all zu oft anmaßt zu glauben, einen Schlussstrich unter
ihre NS-Vergangenheit ziehen zu dürfen, um im gleichen Zuge dann in Person des amtierenden baden-württembergischen Ministerpräsidenten Oettinger sogar einen Nazirichter Filbinger zum antifaschistischen Widerstandkämpfer umzulügen, wird einmal mehr beispielhaft deutlich, was denen blüht, die auch nur in Verdacht stehen, sich tatsächlich gegen die alltägliche Bedrohung durch Neonazigewalt zur Wehr setzen und sich nicht einschüchtern lassen: Nämlich staatliche Verfolgung.
Demnächst sitzen Antifaschisten, die von Neonazitätern sogar der Gefahr lebensgefährlicher Verletzungen ausgesetzt wurden, auf der Anklagebank. Und das nur, weil die gleichen Neonazitäter sich mal irgendwo einen Antifa-Namen gemerkt oder bei den Bullen auf ein Bild gezeigt haben und die Staatsanwaltschaft dies sofort zum willkommenen Anlass nimmt, ihre Ermittlungswut gegen linke AktivistInnen zu befriedigen, gedeckt vom bürgerlichen Gesetzbuch jener BRD.
Und wieder einmal bricht die Fassade der heuchlerischer Betroffenheit und der Forderung nach einer offenbar völlig undefinierten Zivilcourage - ob von Grünen, CDU oder Gewerkschaft der Polizei -, wenn einer der täglichen Naziübergriffe - wie etwa die rassistische Hetzjagd von Mügeln vor sechs Wochen- medial hoch gepuscht mal wieder die breite Öffentlichkeit erreicht wie ein Kartenhaus zusammen. Was stehen bleibt ist alles andere als ein antifaschistisches Selbstverständnis: Die bloße Angst, das Image des Wirtschaftsstandortes, ob nun die Nation oder die eigene Stadt, könnte Schaden nehmen. Viel gründlicher geht Vaddern Staat dagegen überall dort vor, wo Menschen damit anfangen, sich staatlicher Kontrolle zu entziehen und stattdessen selbstbestimmt und an den eigenen Bedürfnissen orientiert, zu handeln.

Und um uns gemeinsam gegen diesen staatlichen Angriff auf alle Menschen, die selbstbestimmt und richtig handeln, und sich dabei einen Dreck um das Gewaltmonopol des Staates scheren, zu wehren und den meilenweiten Unterschied zwischen konsequentem Antifaschismus auf der einen und heuchlerischer, kapitalistischer Imagepflege auf der anderen Seite, im Rahmen des anstehenden Prozesses öffentlich deutlich zu machen, brauchen wir Eure Unterstützung.
In Solidarität mit dem angeklagten Antifaschisten rufen wir Euch auf, Euch an der antifaschistischen Antirepressionsdemo am Sa., 13.10. um 14 Uhr auf dem Asmus-Bremer-Platz in Kiel zu beteiligen. Außerdem wird am Prozesstag am Fr., 19.10. ab 9 Uhr eine Kundgebung vor dem Amtsgericht Kiel stattfinden
Zudem finden zu dieser Thematik in der Alten Meierei am 10.10. ein Solikonzert und am 11.10. eine Infoveranstaltung im Rahmen des Antifa-Cafés statt.

Wir senden von dieser Stelle nochmals solidarische Grüße an alle Opfer staatlicher Repression überall, vor allem den Betroffenen der derzeitigen 129a-Ermittlungen.

Der Kampf gegen (Neo)Nazis ist notwendig. Gegen die Kriminalisierung linken Widerstands!
Solidarität mit dem angeklagten Antifaschisten!

Nazi-Feier wurde aufgelöst

bedeutungslos 01.10.2007 - 13:58
Auf der Website von Welt online gefunden:

Neumünster (dpa/lno) - Die Polizei hat in der Nacht zum Sonntag eine Jubiläumsfeier des rechten Szene-Treffs «Club 88» in Neumünster aufgelöst. Rund 150 Rechtsextremisten hatten dort das elfjährige Bestehen des Treffs gefeiert, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Veranstaltung sei aufgelöst worden, nachdem es Straftaten wie das Zeigen des Hitlergrußes und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegeben habe. 28 Teilnehmer der Feier wurden in Gewahrsam genommen, weil sie sich der Polizei widersetzten. Zuvor hatten rund 500 Menschen aus dem linken Spektrum gegen die Veranstaltung im «Club 88» demonstriert.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

jop — antifa elmshorn

vor mc dreck — blubb

mc donalds kids — sind selbst schuld.

jo, is richtig — hihi

Festival? — egal