Platte Monsterwagen

anonymous 29.09.2007 17:07 Themen: Repression Ökologie
Klimaschützer_innen lassen Luft aus verbrauchsintensiven Autos. Vor einigen Wochen hat es angefangen, mittlerweile wurden über 160 verbrauchsintensive Autos dem Klimaschutz zu Liebe stillgelegt.
Grund genug für die Bullen hart durchzugreifen: In der Nacht vom 25. auf den 26. September nahmen sie drei Tatverdächtige fest und führten anschließend Hausdurchsuchungen durch.
Was bisher geschah...eine kleine Presseschau

Die friedfertige aber durchaus auch militante Aktionsform ist bereits in etlichen anderen Ländern verbreitet und sorgt in Deutschland zunehmend für Aufregung bei der Polizei und in den Medien.
Wie nicht anders zu erwarten, waren die Vorfälle für die Boulevardpresse ein gefundenes Fressen: „Der Reifen-Terror von Zehlendorf“ schrieb der Berliner Kurier reißerisch. „Öko-Irrer“ oder, „Autohasser“, hetzten die Boulevardmedien in ihrem dümmlichen Einfaltsreichtum gegen die Umweltaktivist_innen.
Während die Berliner Polizei zeitweise mehrmals täglich über ihren Polizeiticker die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand der stillgelegten Kraftfahrzeuge informierte, entsponn sich ein überaus kontroverser Diskurs.

In ihrer Kritik an „Monsterwagen“ finden die Umweltaktivist_innen durchaus Zuspruch. So lehnte der fachpolitische Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus für Klimaschutz zwar die Aktionsform der Klimaschützer­_innen ab, äußerte sich aber positiv über das eigentliche Anliegen der Luftablasser_innen: "Natürlich muss es verboten bleiben, einfach die Luft aus den Reifen zu lassen, aber ich rege mich mehr über die Käufer dieser so genannten Sport-Utility-Vehicles auf als über die, die ihnen die Luft rauslassen."
Deutlich weiter geht die TAZ: "Abgesehen von Landwirten und Förstern sei niemand in Deutschland auf ein solches Auto angewiesen. Alle anderen Geländewagenfahrer sind einfach asozial. Sie sollten gesellschaftlich genauso behandelt werden wie Leute, die Giftmüll in den Wald werfen." (1)

Der Verkehrsexperte von Greenpeace, Günther Hubman, distanzierte sich auf „Klima-Aktiv“ von der Aktionsform, da schließlich die Automobilindustrie die Hauptverantwortung für die Verbreitung der Spritfresser trage:
„Die Luft aus Autoreifen zu lassen ist kein Weg für Greenpeace, wir gehen eher die Autoindustrie an, die diese Fahrzeuge baut, und die Politik, die das Verschwenden von Energie und Ressourcen nicht durch entsprechende Rahmenbedingungen einschränkt.“(2)
Doch kann dies die einzelnen Bürger_innen von ihrer Verantwortung beim Autokauf entbinden? Denn letztendlich ist der Kauf eines „Monsterwagens“ eine bewusste Entscheidung gegen den Umweltschutz und für die Auslebung eines egoistischen Geltungsdranges.

Auch gaben die Vorfälle nicht nur Anlass zur herkömmlichen Berichterstattung: So bot sich Ulf Poschardt, dem selbsternannten Vertreter des „liberalen deutschen Bürgertums“ und Chefredakteur der Vanity Fair, die Möglichkeit, seine persönlichen Erlebnisse öffentlich im Editorial zu verarbeiten, anstatt diese heimlich seinem Tagebuch anzuvertrauen.
Denn eines Morgens war seine Welt nicht mehr in Ordnung: sein (Test-)Wagen, ein AlphaRomeo Spider (den es, so bemüht er sich zu entschuldigen, schließlich auch als Dieselversion gebe) stand fahruntüchtig vor seiner Haustür. Und wer trägt Schuld an der Tragödie? Die „Autohasser“ befallen von der „Gleichheitskrankheit“, welche „die richtig gesetzten Vogelhäuser, die naturnahen Gärten, Armadas von Fahrrädern, die Biotonnen [!]“ in ihrer „verbitterten Ignoranz“ übersahen.
Wann wird das „liberale deutsche Bürgertum“ begreifen, dass ihre heile Welt der singenden Vögelchen, der sonntäglichen Fahrradausflüge und Cocktailparties im eigenen Naturidyll es nicht vor der Zerstörung der wirklichen Welt durch seine Monsterwagen retten wird?
Nicht solange es schwachsinnigerweise einen 13 Liter schluckenden AlphaRomeo Spider fährt.



Zu den Festnahmen und Hausdurchsuchungen

Dienstag Nacht, 25.9., ca. 2h:
Aufgescheucht durch die Hetze der Presse, alarmierte eine „verantwortungsbewusste“ Aktivbürgerin, welche Luft aus einem Mercedes zischen hörte, umgehend die Polizei. Mehrere Zivilpolizisten wurden losgeschickt. Ungefähr eine Dreiviertelstunde später wurden die drei Tatverdächtigen gestellt und kurz darauf unter dem Blitzlichtgewitter der BZ und gehässigen Sprüchen seitens der Polizei in Handschellen abgeführt. (Es stellt sich die Frage, wie es zu dem merkwürdig schnellen Presseeinsatz kam...)
Nach Angaben der Anwälte befanden sich die Inhaftierten mind. 15 Stunden in Gewahrsam, zwei von ihnen in Einzelhaft. Die Zellen waren so schmal geschnitten/eng begrenzt, dass es ihnen nicht einmal möglich war, ihre Arme auszustrecken. Eine weitere massive Einschüchterungstaktik bestand darin, den dritten Inhaftierten in eine Zelle mit einem rechtsradikalen Straftäter zu sperren. Während die Tatverdächtigen sich im Ungewissen über die weitere Vorgehensweise der Polizei befanden, wurden ihre Wohnungen durchsucht. Auch nach Angaben ihrer Anwälte eine völlig überzogene Maßnahme. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass über die Rechtslage noch diskutiert, den Tatverdächtigen aber Sachbeschädigung vorgeworfen wird. So können mittlerweile selbst auf der Basis einer äußerst unklaren Rechtslage Hausdurchsuchungen legitimiert werden.
Eingeschossen hatte sich die Boulevardpresse besonders auf einen der Tatverdächtigen, dessen Privatleben offenbar den heißbegehrten Anlass zur öffentlichen Diffamierung bot: „Böser Clown! Einer der Täter arbeitet im Kinderzirkus“, (Berliner Kurier,(3)).


„Dennoch würde man den Festgenommen am liebsten applaudieren. Nicht klammheimlich, sondern offen und laut. Denn ihre Form des zivilen Ungehorsam trifft zielgenau diejenigen, die ihr egoistisches Vergnügen gedankenlos über die Interessen der Gesellschaft stellen. Aber darf man offen Sympathie äußern für Menschen, die gegen Gesetze verstoßen?“,
so der Tazkommentar.(4)



Zitatate aus folgenden Artikeln entnommen:

(1) http://www.taz.de/index.php?id=berlin-aktuell&dig=2007/07/20/a0171&id=820&cHash=e9d58ba23d
(2) http://www.klima-aktiv.com/article32_4641.html
(3) http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/189126.html
(4) http://www.taz.de/index.php?id=berlin-aktuell&art=5327&src=TE&id=820&cHash=a6f2109907

Weitere Links:
 http://www.morgenpost.de/content/2007/09/27/berlin/923630.html
 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/berlin/689589.html
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Vandalismus;art126,2388914



Vorsicht! Ihr Reifen ist platt.

Die Klimaerwärmung fordert weltweit Opfer. Mit einem großen Monsterwagen durch die Gegend zu fahren, muss man in diesem Kontext entweder dumm oder böse nennen. Es gibt viele Alternativen sich fortzubewegen. Wir wären Ihnen sehr verbunden, wenn Sie demnächst eine vernünftige wählen würden, Sie also die kurzfristige Stillegung Ihres Riesenautos in eine langfristige verwandeln würden.
Mit großer Hoffnung in Ihre Entscheidung,

"Weniger heiße Luft"
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Ergänzungen

damned

Fuzzi 29.09.2007 - 19:06
...lasst doch die Autos in Ruhe!
Wer noch nie am Steuer eines schönen Wagens saß kann sowieso niemals nachvollziehen, warum man gerne mit viel PS unterwegs ist. Ausserdem steckt da ein Denkfehler dahinter: Die SUVs oder der beschriebene Alfa Romeo Spider (ein wunderschöner Wagen, by the way!) machen am Gesamt Abgasausstoss nur einen Bruchteil aus. Was ist mit alten VW Bussen oder uralt Mercedes Diesel ohne Kat? Ach nee, die sind ja "Kult". Die grössere Klimasünder sind ohnehin in der Industrie zu suchen. Oder bei nicht isolierten Altbauten (auch "Kult"), bei Elektroboilern in Haushalten die den ganzen Tag sinnlos Wasser warmhalten, PCs die den ganzen Tag an sind und und und... Es gibt so unendlich viel Ineffiziens und Verschwendung, die Einsparpotentiale gehen in Grössenordnungen von mehreren dutzend Kraftwerken. Die paar Geländewagen geben einfach nur ein gutes Ziel ab, aber das ist populistisch.

Hausdurchsuchung

Zweifler 29.09.2007 - 19:54
Mal unabhängig davon, ob klar ist, ob das Sachbeschädigung ist, aber eine Hausdurchsuchung ist rechtlich gesehen keine Strafmaßnahme, sondern soll der Ermittlung dienen. Erst wenn die Polizei nachvollziehbare Angaben macht, was sie dort zu finden hofft, was die Ermittlungen voranbringen würde, darf ein Richter zustimmen.

Was wollte die Polizei finden? Ventilkappen?
Psssssst.

Zensiert euch selber

und nochmal 29.09.2007 - 23:02
Ausweitungsfähige Aktionsform
Kolpotnik 29.09.2007 - 20:47
Die völlig überzogene repressive Reaktion der Bullerei zielt natürlich darauf, die Verbreitung dieser sehr niedrigschwelligen Form direkter Aktion im Keim zu ersticken.
In der Tat hat diese Praxisform das Zeug, sich zum Massentrendsport auszuweiten:
- der materielle Aufwand ist minimal, in eine Ventilkappe für auch an Mountainbikes
verbreitete Autoventile einen kleinen Bolzen einschrauben, der den Verschlusstift des Ventils in dieses hineindrückt, dieses Konstrukt auf das Zielventil zu drehen benötigt wenige Sekunden, und schon sind zwei Tonnen materialisierter Kapitalismus lahmgelegt.
- diese Vorgehensweise ist auch für zartbesaitete Ökos geeignet, für die aus strafrecht-
lichen,pazifistischen oder emissionstechnischen Gründen etwa eine thermische Destruktion nicht in Frage kommt.
- ob es jemals zu einer Verurteilung wegen "Sachbeschädigung" (die ja objektiv materiell
gar nicht vorliegt) kommen wird, ist äusserst fraglich, ebenso lässt sich ein "gefährlicher Eingriff in den Strassenverkehr" kaum an den Haaren herbeiziehen, besonders
wenn ein u.a. warnender Handzettel an der Dreckschleuder hinterlassen wird.

Neben den Aspekt der Schadstoffemission gibt es auch genug gesellschaftliche Gründe für
eine derartige Interventionspraxis.
Vor dem Hintergrund eskalierender massenhafter Verarmungsprozesse hat der Kult des
immer fetteren Autos als Ausdrucksform von Wohlstandschauvinismus und sozialer Abgrenzung nach unten eher noch an Bedeutung gewonnen, bei sog. Geländewagen besonders konotiert
als raumgreifende Manifestation technisch-physischer Macht, nicht zuletzt als Projektionsfläche "männlicher" Selbstdarstellung.
Dies schlägt sich auch im Verhalten der User solcher Karren nieder, die für einen nicht
geringen Teil der Brutalisierung des Strassenverkehrs als Spiegelbild der kapitalistischen
Konkurrenzgesellschaft verantwortlich sind. Die ohnehin eigentlich verfassungswidrige
-und politisch gewollte!- Privilegierung des motorisierten Individualverkehrs auf Kosten anderer VerkehrsteilnehmerInnen wird so auf die Spitze getrieben.
Typische Erscheinungsformen wie rücksichtsloses Drängeln, das Schneiden von vorfahrtsberechtigten Radfahrerinnen beim Abbiegen, Behinderung anderer durch Parken auf
Rad- und Fusswegen, Rasen in 30-km/h-zonen u.v.m. haben in den letzten Jahren spürbar
zugenommen. Der Gebrauch des Blinkers als Minimalstkommunikation mit anderen Verkehrs-
teilnehmerInnen ist zunehmend "out", was in vielen Fällen zusätzliche Unfallrisiken
provoziert.
Gerade fette "Geländewagen" mit ihrem Nimbus der grenzenlosen Robustheit und Übermotorisierung (und dem daraus resultierenden technischen Drohpotential!) scheinen
derlei Verhaltensweisen psychologisch weiter zu begünstigen.
Wie sich der Staatsapparat zu diesen Tendenzen positioniert, illustriert ein kleines Beispiel:
Neulich in einer Grosstadt der BRD. Der Fahrer eines grossvolumigen Autos schneidet beim Abbiegen- ohne zu blinken- einen eindeutig vorfahrtsberechtigten Radfahrer, der eine Kollision nur noch durch eine Vollbremsung nahe am Überschlag vermeiden kann.
Dieser wird dann Ziel polizeilicher Massnahmen (Personalienkontrolle, Drohung mit einer Anzeige), da der in solchen Fällen obligatorische und erfolgte Stinkefinger eine Straftat
(Beleidigung) darstelle, das Fast-über-den Haufen-fahren jedoch nur eine Ordnungswidrigkeit.
Falsch, Bulle: In einem solchen Fall liegt von Seiten des Automissbrauchers mindestens
eine Nötigung, wenn nicht eine Bedrohung oder gar versuchte gefährliche Körperverletzung
vor.
Auch hat die Bullerei, während entgegen der allgemeinen Entwicklung der Verkehrsopfer-
zahlen die Todesrate unter RadfahrerInnen weiter zunimmt, in vielen Städten nichts besseres zu tun, als Medienkampagnen gegen "Radel-rowdys" zu lancieren.

Vor diesem Hintergrund ist durchaus zu mutmassen, das ein praktischer Widerstand gegen
diese Entwicklungen bei grösseren Teilen der Bevölkerung auf Verständnis stossen könnte.
Die gesellschaftliche Alternative individuell-konkurrent oder kollektiv-kooperativ,
die sich auch in der Verkehrskultur manifestiert, sollte diese auch zu einem relevanten
Aktionsfeld von radikalen emanzipatorischen Ströhmungen machen.

DIE AUTOKONZERNE IN DIE SCHROTTPRESSE

RECLAIM THE STREETS; CITYS; AND THE PLANET

kleiner Tip: Statt eine Spur plattgelegter Karren zu hinterlassen und Beweismaterial
mitrumzuschleppen, lieber mit mehr Leuten schnell und zeitgleich "zuschlagen" und öfter
zum anderen Zeitpunkt und Ort unberechenbar wiederholen.

presse und so

egon 01.10.2007 - 11:55
warum schreiben die verfasser_innen von "160 verbrauchsintensive Autos", wenn in einem verlinkten artikel schon von 196 die rede ist? "Am Donnerstag registrierte die Polizei weitere 39 Autos mit platten Reifen. Die Gesamtzahl der Fälle habe sich damit auf 196 erhöht." (Tagesspiegel 28.09.2007)

außerdem ist davon auszugehen, dass nicht alle besitzer_innen von tiefergelegten wagen dies auch melden, die eigentlich zahl dürfte also deutlich höher liegen.

polizeiticker heute:
"Pressemeldung
Eingabe: 01.10.2007 - 09:35 Uhr
Luft abgelassen
Charlottenburg-Wilmersdorf/Friedrichshain-Kreuzberg
# 2816

Unbekannte Täter haben in der Ballenstedter Straße in Wilmersdorf die Luft aus den Reifen eines Pkw „Mercedes Benz“ gelassen. Die Polizei fand einen Zettel, aus dessen Inhalt ein umweltpolitisches Motiv hervorgeht. Das Fahrzeug wurde am Samstag gegen 21 Uhr geparkt, die Tat wurde gestern gegen 15 Uhr 30 entdeckt.

Ein weiterer Fall wurde heute früh gegen 6 Uhr 15 in der Nostitzstraße in Kreuzberg entdeckt. Betroffen war ein „Chrysler“ Jeep. Auch hier fand die Polizei einen Zettel, auf dem ein umweltpolitisches Motiv genannt wird.

Der Polizeiliche Staatsschutz übernahm die Ermittlungen."



hab mal ein bisschen gesucht:
taz Autohasser machen Reifen platt, Tagesspiegel, Von Jörn Hasselmann, 19.07.2007 (25 Kommentare)
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/Klimawandel-Umweltschuetzer-Vandalismus;art270,2342992

faz Abfackeln für den Klimaschutz
 http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc%7EE042C55EDBD5641BDA7B52CCE623119F3%7EATpl%7EEcommon%7EScontent.html

mopo Brennende Autos im Osten, platte Reifen im Westen, Berliner Zeitung am 27.07.2007, von Lutz Schnedelbach
 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0727/lokales/0019/index.html

reuters German environmentalists wage war on gas-guzzlers
 http://www.reuters.com/article/environmentNews/idUSMAR74101320070727

PRESSEMITTEILUNG
NR. 358 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus Berlin
 http://www.gruene-fraktion-berlin.de/cms/default/dok/192/192327.htm

Klimaschützer lassen Luft aus Autoreifen
 http://www.morgenpost.de/desk/1057696.html
 http://www.welt.de/berlin/article1057696/Klimaschuetzer_lassen_Luft_aus_Autoreifen.html

Autofreie: Luftablassen löst kein Klimaproblem
 http://www.autofrei.de/wb/media/Verein/070729-Autofreie-Luftablassen-loest-kein-Klimaproblem.pdf

Brennende Autos in Berlin
Jagd auf Luxuskarossen
 http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/447/126253/

Öko-Radikale: Steinchen im Ventil
 https://www.taz.de/index.php?id=sport-artikel&art=2641&id=umwelt-artikel&cHash=87ba00b81c

Klimaschutz kommt langsam in Bewegung
 http://www.vdi-nachrichten.com/vdi_nachrichten/aktuelle_ausgabe/akt_ausg_detail.asp?source=paging&cat=4&id=34854&cp=1&doPrint=1

Sachbeschädigungs-Serie
Noble Plattfüße für den Klimaschutz
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Kriminalitaet-Sachbeschaedigung;art126,2376487

keine lust mehr auf formatieren
 http://www.taz.de/index.php?id=umwelt-artikel&art=2641&no_cache=1&src=SE
 http://www.rad-spannerei.de/blog/2007/07/20/autohasser-rules-ok/
 http://www.pr-inside.com/de/staatsschutz-ermittelt-wegen-platter-autoreifen-r179990.htm
 http://www.reifenpresse.de/CDML007/de/gast/detail.php?t=akt&tk=1519039&RecID=39199

Kurzsichtig

Landyfahrer 02.10.2007 - 02:19
Die Aktion ist nicht nur dumm, sondern vor allem auch kurzsichtig und trifft die Falschen.

Ich für meinen Teil fahre keinen SUV sondern einen echten Geländewagen (Defender 110). Die Aussage des Herrn Schäfer, der hier zitiert wird, ist falsch. Ein Bauer oder Förster würde nie im Leben mit einem BMX X3 oder einem Porsche Cayenne im Wald oder auf dem Feld herumrödeln. Das ist völliger Schwachsinn, da diese Fahrzeuge in keinster Weise geländefähig sind. Dies sieht man auch als Nicht-Eingeweihter, wenn man sich einfach mal anschaut, welche Wattiefe diese Fahrzeuge haben. Üblicherweise bei SUVs nur einige Zentimeter mehr als bei herkömmlichen PKW. Damit kann man mal durch eine Pfütze fahren, aber bei einem 30cm tiefen Schlammloch wars das.

Diese SUV sind also tatsächlich nur reine Protzautos. Damit stimme ich mit Euch ja noch überein.

Nichts desto trotz fühle ich mich als Landyfahrer durchaus von der Kritik angesprochen. Daher hier mal in kurz die Gründe, warum ich so ein Ding habe: ich kann 9 Leute mitnehmen, ich kann meinen Umzug selber durchführen, ich kann überall fahren, ich hab keinen Ärger mit Reparaturen, das Auto ist sicherer als die meisten, die es gibt und zu guter Letzt ich kann vorrausschauender fahren, weil ich weiter schauen kann als andere, da ich einen Meter höher sitze.

Aber zurück dazu, dass die Aktion dumm ist. Sie ist es deshalb, weil die Alternative genau so viel Sprit verbraucht, wie jetzt. Zu den Fakten: ich verbrauche in der Stadt 10 L und Autobahn 8 L. 80-90% der Autos die heute (!) gebaut werden, haben ähnliche Verbrauchswerte! Solange es keinen Hersteller gibt, der endlich mal anfängt, brauchbare Fahrzeuge mit einem Verbrauch unter 5L zu bauen, lohnt sich ein Umstieg einfach nicht.

Die Kritik muss daher der unfähigen (oder unwilligen) Autoindustrie gelten.

Und noch eine Milchmädchenrechung zum Thema Umweltschutz: wenn bei einem Auto die Luft abgelassen wird, kommt ein Polizeiauto dahin gefahren (das verbraucht Sprit), dann kommt ein Abschleppwagen (Anm.: in meinem Fall wäre das jedenfalls so, da die Reifen am Arsch wären, wenn aus allen 4 die Luft abgelassen werden würde, die halten das Gewicht des Fahrzeugs nicht lang aus), wodurch auch Sprit verbraucht wird. Und der Besitzer des in der Werkstatt befindlichen SUVs nimmt sich einen Mietwagen und fährt gleich am nächsten Tag fröhlich weiter und verbraucht weiter Sprit.

Wesentlich intelligenter wären Aufklärungsaktionen, Demos oder z.b. Aktionen wie "Stadtauto" zu promoten oder ähnliches. Und es hätte vollkommen ausgereicht ein Flugblatt "Umweltsünder" an die SUVs zu heften.

Da hätte ich ein wenig mehr erwartet. Kein Wunder, dass die Protestszene in Deutschland so dröge vor sich hindümpelt, bei solch Unfug ist das kein Wunder. Schade eigentlich.

Autos brennen wieder

Manzao 04.10.2007 - 16:27
Eingabe: 03.10.2007 - 12:30 Uhr
Fahrzeuge brannten
Charlottenburg-Wilmersdorf/ Friedrichshain-Kreuzberg
# 2844

Kurz vor Mitternacht alarmierte ein Zeuge die Feuerwehr, nachdem er Feuer an einem LKW in der Halenseestraße bemerkte. Das Feuer kann durch die Feuerwehr gelöscht werden. Ein Brandkommissariat des Landeskriminalamtes hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

# 2845

Unbekannte zündeten heute früh einen „VW“ in der Blücherstraße an. Ein Passant bemerkte gegen 5 Uhr 10 die Flammen am Fahrzeug und alarmierte die Feuerwehr. Diese kann den Brand löschen. Auch hier ermittelt ein Brandkommissariat.


Interview mit Aktivist_innen & mehr

Egon 04.10.2007 - 22:31
Das Interview findet man am 5. Okober in der taz, oder hier  http://www.taz.de/index.php?id=umwelt&art=5574&src=SZ&id=umwelt-artikel&cHash=3f6ad06bde
@Fuzzi
Effizienz ist sicher auch wichtig. Nach verschiedenen Rechnungen min. 16% hat Verkehr Anteil am C02-Ausstoß, nicht gerade wenig. Daher ist mir ein bisl schleierhaft warum dein "lasst doch die Autos in Ruhe" hier als inhaltliche Ergänzung stehen bleibt.

@Landyfahrer
Zu deiner Beruhigung kann ich sagen, das fette Wagen die nach Gebrauch aussehen, zum Beispiel nach Geländewagen, Jeeps mit Ladefläche etc., Bullis und andere spritfressende große oder alte Autos und Vielsitzer meist ausgelassen werden. Es geht um Statussymbole, bei denen es meiner Meinung nach fatal ist dass sie noch mehr als 10 Liter schlucken. Dazu gehören auch Porsche und andere Prollflitzer. Nur ein Flugblatt am Auto ist wesentlich weniger Medienwirksam als plätten. Hast du deine Milchmädchenrechung auch mal auf Demos angewendet? Verstehe deinen Rechtfertigungsdruck, erinnert mich an den Vanity Fair Chefredakteur...


Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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egal — egal

keine ergaenzung — rowdy

by the way... — colonel john "hannibal" smith

Ökofaschisten ??? — Kolpotnik

Scheiß Autonarren ... — Fahrradfahrer

Ökohelden. — jojo

die wölfe im gehege — die stars in der manege

Jeder "Linke" hat recht — Peter Lustig

Komische Logiken — Alibaba

Einladung - Klima-Camp Treffen — NaturIstVernunft

Statement zur Aktion — hot action news

von allen seiten — lutterworth

OHHHHHHHHHHHH — Zigo