Naziaufmarsch und Widerstand in Düren

Antifa Düren 23.09.2007 22:26 Themen: Antifa
Massiver Widerstand gegen NPD-Demonstration in Düren (NRW) / Rund 1400 Menschen beteiligen sich an antifaschistischer Demonstration / Mehrere hundert Menschen bei Kundgebungen des Bündnisses gegen Rechts / NPD-Route erfolgreich blockiert
Antifaschistische Gruppen hatten zu einer Demonstration unter dem Motto „Für antifaschistischen Lifestyle & nazifreie Straßen“ aufgerufen. Zunächst versammelten sich gegen 10 Uhr rund 600 TeilnehmerInnen zu einer Auftaktkundgebung. Eine Vertreterin der Antifa Düren und ein Sprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) hielten Redebeiträge. Die Antifa-Demonstration zog zunächst lautstark durch Nord-Düren und dann Richtung Innenstadt. Die AntifaschistInnen wurden an verschiedenen Plätzen, an denen Aktionen des Dürener Bündnisses gegen Rechts stattfanden, mit Beifall und Zustimmung empfangen. Lediglich die CDU, die mit einem kläglichen Häuflein von 20 Menschen einen Anti-NPD-Infostand in der Kuhgasse abhielt, war wenig erfreut über den Antifa-Besuch: Die Konservativen mussten sich scharfe Kritik wegen der Haltung von Bürgermeister Larue zum rechten „Bund der Vertriebenen“ und seiner Hetze gegen die Antifa-Bewegung anhören. Hunderte buhten und pfiffen die CDU-Parteigänger aus.

Auf dem Weg durch die Stadt schlossen sich zahlreiche Menschen spontan dem Protest an. Vor allem junge DürenerInnen und Migranten reihten sich in die Antifa-Demo ein, sodass die Teilnehmerzahl bis zum Erreichen des Wirteltorplatzes (Abschlusskundgebung) auf rund 1400 anwuchs. An der Ecke Hans-Brückmann-Straße / Arnoldsweilerstraße gab es einen ersten ernsthaften Versuch, die Polizeiabsperrungen zu überwinden und den NPD-Aufmarsch zu blockieren. Am Wirteltorplatz löste sich die Antifa-Kundgebung auf. Später gelangten Kleingruppen auf die Route der Neonazis. Durch Blockaden wurde der Umzug der NPD erheblich beeinträchtigt. Mehrere hundert Menschen beteiligten sich zudem an insgesamt sechs Kundgebungen, die von der Antifa Düren angemeldet worden waren und von Mitgliedsorganisationen des Dürener Bündnisses gegen Rechts gestaltet wurde. Hierdurch war der NPD der Weg in die Innenstadt weitgehend verwehrt. Festnahmen oder Gewahrsamnahmen von AntifaschistInnen gab es nach unserer Kenntnis nicht.

Desaster für die Neonazis

Der NPD-Kreisverband um Ingo Haller hatte monatelang für ihren Aufmarsch mobilisiert. Diese versammelten sich ab etwa 11 Uhr am Südausgang des Dürener Bahnhofes. Antifaschistische Parolen wie „Nazis sind Menschenschänder“ und „Nazis raus“ am Platz waren mit schwarzer Folie von der Polizei (?) überklebt worden. Die „Kameraden“ sollten offenbar durch nichts und niemand bei ihrem Aufmarsch gestört werden. Trotzdem mussten die Nazis den Anblick der Losungen ertragen, weil beherzte Passanten die Folien entfernten.

Nur etwa 130 Personen folgten dem NPD-Aufruf, diese Zahl sank im Laufe der Zeit, sodass an einer improvisierten Kundgebung in der Oberstraße nur noch etwa 70 – 80 Neonazis teilnehmen. Eine ursprünglich auf dem Chlodwigplatz geplante Kundgebung konnte nicht stattfinden, weil dieser durch AntifaschistInnen blockiert war. Der Neonazi-Umzug kam aufgrund der Blockade für mehr als 45 Minuten zum Stehen. An vielen Stellen protestierten AntifaschistInnen und AnwohnerInnen direkt an oder auf der NPD-Route.

Bei der improvisierten Kundgebung traten als Redner Oliver Harf (NPD-Ratsherr in Stolberg), Willibert Kunkel (Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Aachen / Vorsitzender der NPD-Stadtratsfraktion in Stolberg), Eric Leu (Kerpen, Kreisvorsitzender der NPD Rhein-Erft), Lars Spönlein (NPD Krefeld) und Ralf Tegethoff (Kameradschaft Bonn / Rhein-Sieg). Nach kurzer Zeit fiel die Lautsprecheranlage der Neonazis aus, sodass von den Redebeiträgen kaum etwas zu verstehen war. Nachdem Tegethoff in seinem Redebeitrag gegen Auflagen verstoßen hatte, wurde diesem die Festnahme angedroht. Offenbar leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren gegen ihn ein. Die Neonazis skandierten während ihres Umzuges Parolen wie „Nationaler Sozialismus – jetzt!“ und bezogen sich damit offen auf den Hitler-Faschismus. Während des Rückwegs zum Bahnhof rief der NPD-Kreisvorsitzende seine „Kameraden“ zu Spenden auf. Haller behauptete, der „politische Gegner“ habe am Lautsprecherwagen der Neonazis Reifen zerstochen. Hintergrund könnte ein Konflikt zwischen verschiedenen Strömungen der Neonazi-Szene sein. Aufgrund des eskalierenden Streites hatten Sven Skoda und Thomas Wulff (zwei „prominente“ Neonazis), die ursprünglich als Redner in Düren angekündigt waren, ihre Teilnahme abgesagt.


Zur Einschätzung des gestrigen Tages

Es ist gelungen, eine antifaschistische Massenmobilisierung zu organisieren. Mit bis zu 1400 TeilnehmerInnen war die Antifa-Demo trotz Hetze durch die Lokalpresse (diese veröffentlichte u.a. einen Kommentar mit der Überschrift „Risikofaktor Autonome“) und einer vorauseilenden Entsolidarisierung durch Teile des Dürener Bündnisses gegen Rechts von allen Gegenaktionen an diesem Tag die Stärkste. Dies belegt, dass die Antifa-Bewegung handlungs- und mobilisierungsfähig ist. Dass sich neben organisierten Antifa-Gruppen auch hunderte DürenerInnen anschlossen belegt, dass es in Düren einen Bedarf an konsequenter Antifa-Politik gibt.

* Die Neonazis konnten nur dem unter Schutz eines großen Polizeiaufgebotes durch Düren marschieren und ihre rassistische Hetze verbreiten. Dank des Engagements aktiver AntifaschistInnen, die die Losung „Kein Platz für Neonazis“ ernst nahmen, wurde eine NPD-Kundgebung am Chlodwigplatz erfolgreich verhindert.

* Es war richtig, die Plätze in der Dürener Innenstadt durch das „Bündnis gegen Rechts“ zu „besetzen“. Die verschiedenen Aktionen – Kundgebungen in der Innenstadt, die kämpferische Demonstration antifaschistischer und linker Gruppen sowie die Blockaden auf der NPD-Route – haben sich ergänzt. Trotzdem war es ein Fehler, die Kundgebungen bereits um 14 Uhr zu beenden und nicht wie von der Antifa Düren vorgeschlagen bis 18 Uhr aufrechtzuerhalten. Es wäre richtig gewesen, auch im Zentrum die Proteste fortzusetzen, solange sich die Neonazis in der Stadt befanden.

* Der gestrige Tag hat bewiesen, dass das Nebeneinander der verschiedene Protestformen erfolgreich war. Die Praxis hat diejenigen Kräfte in Düren widerlegt, die auf eine Spaltung des Protests in „gute“ und „böse“ Antifaschisten hingewirkt haben. Wir als Antifa treten für ein breites Bündnis ein. Für einen Dialog über die Strategie gegen Rechts stehen wir jederzeit zur Verfügung. Jedoch lassen wir uns nicht „disziplinieren“ und entscheiden selbständig darüber, wann wir welche Protestaktion für angebracht halten.

* Skandalös ist das Überkleben von antifaschistischen Parolen durch die Polizei. Während Hakenkreuz-Schmierereien oft wochenlang in Düren zu sehen sind, wurden hier den Neonazis tatsächlich Rosen auf den Weg gestreut.

Auch nach dem 22. September geht der Kampf weiter!

Wir danken allen, die sich an den verschiedenen Protesten beteiligt haben und denjenigen, die die Route der Neonazis blockiert haben. Insbesondere gilt unser Dank den GenossInnen und FreundInnen, die aktiv an der Vorbereitung und Durchführung der Antifa-Demonstration mitgewirkt haben.

Der Protest gegen den NPD-Aufmarsch hat gezeigt, dass eine starke Antifa-Bewegung erfolgreich Widerstand gegen Rechts leisten kann. Jetzt gilt es, die antifaschistischen Strukturen in Düren weiter auszubauen. Organisiert euch in der Antifa!

Eine Dokumentation von Redebeiträgen sowie einen Pressespiegel gibt es auf  http://www.antifa-dueren.org
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Aktionen des Bündnis gegen Rechts

Jens Ferner 24.09.2007 - 07:28
Die Innenstadt war mit weiteren Aktionen des Dürener Bündnis gegen Rechtsextremismus gepflastert, die u.a. dazu führten, dass der Umzug der Rechtsextremen nicht durch die Stadt konnte. Ein erster Bericht mit Fotos ist hier zu finden, dort sind auch Links zu Fotogalerien und Artikeln der Zeitungen vorhanden.

Am 22.9.2007 war das Dürener Bündnis gegen Rechtsextremismus wie angekündigt in der gesamten Innenstadt vertreten. Das erklärte Ziel war, durch konzentrierte Aktionen dafür zu sorgen, dass ein angekündigter Umzug mit Rechtsextremen nicht durch die Dürener Innenstadt laufen kann. Das angepeilte Ziel wurde in vollem Umfang erreicht: Die Dürener Bürger wurden im Kern der City nicht durch Rechtsextreme belästigt.

Der angekündigte Umzug konnte zwar stattfinden, wurde aber aufgrund der Aktionen des Dürener Bündnis um die Innenstadt herum gelegt. Als Gegenaktion fand dabei von ca. 10h bis 11h ein Demonstrationszug statt, den die Antifa-Düren organisierte. Ursprünglich mit rund 700 Teilnehmern wuchs der Demo-Zug bis zum Ende laut Polizeiangaben auf ca. 1200 Teilnehmer an, die sich spontan dem Umzug anschlossen.

Zusätzlich zu dem Umzug organisierten weitere Bündnis-Mitglieder in der gesamten Innenstadt verschiedene Stände mit Aktionen und Informationen:

  • Kaiserplatz, vor dem Rathaus: Aktionen der Dürener Schulen und der SV: Dürener Schulen setzen ein Zeichen gegen Rechtextremismus und Fremdenfeindlichkeit!
  • Ahrweilerplatz, an der Annakirche: Katholische Kirche: Jugendliche aus den verschiedenen Jugendfreizeitheimen: Asphaltstock schießen, Tanzgruppen, Medienbus, Fußball und vieles mehr! amnesty international und pax christi mit Info- Ständen!
  • Wirteltorplatz: Grüne und Grüne Jugend: Malwettbewerb " Bunt statt Braun", Popcorn für alle!
  • Kuhgasse: CDU: Spielen Sie Tennis gegen Rechtsextremismus und Gewalt!
  • Kölnstrasse: SPD: Luftballon- Aktion "Rote Karte gegen Rechts" und Musikgruppen spielen auf!
  • ebenfalls in der Kölnstraße: Gewerkschaften: "1000- Gesichter-gegen- Rechts" eine Foto- Aktion!
  • Peter- Beier- Platz, direkt an der Christuskirche: Evangelische Kirche: verschiedene Musikgruppen: Trommeln, Posaunen, Stimmen: Alles was Odem hat: gegen Rechts!

Die Resonanz an den Bündnis-Ständen war nach ersten Rückmeldungen sehr groß. Die Bürger an den Ständen waren erfreut, dass sich Widerstand regt und man eine bunte Stadt vorgefunden hat: So gab es neben den zahlreichen Aktionen des Bündnis weiterhin den "Autofreien Tag" mit verschiedenen Aktionen und Ständen (weswegen die Innenstadt teilweise für Autos gesperrt war) und es fand der Wochenmarkt statt. Die gesamte Innenstadt bot somit für die Vielzahl von Menschen ein buntes Treiben und ein abwechslungsreiches, friedliches Einkaufserlebnis, ohne Störungen von Rechtsextremen. Dieses große Interesse passt auch zu der Entwicklung der Zugriffe auf die Bündnis-Webseite, die sich in den letzten Tagen verfielfacht haben.

Besonders gefragt waren von den Bürgern Anstecker und Aufkleber gegen Rechtsextremismus: Bereits gegen 12h vermeldeten die Stände des Bündnisses, dass die mehreren hundert Buttons restlos verteilt wurden. Insgesamt setzten somit die Dürener Bürger, nicht zuletzt durch das vielzählge Tragen der Buttons gegen Rechtsextremismus die überall in der City ins Auge fielen, ein starkes Zeichen für Toleranz und Demokratie.

Weiterführende Links:

Einige erste Fotos vom 22.9.:

ja das war eine gute demo ohne riot

placebo domingo 24.09.2007 - 10:24
die polizisten waren sehr human und hilfsbereit bei der blockade am zwischenkundgebungsort.die demonstranten (& polizisten) wurden mit wasser von den bewohnern aus den umliegenden häusern versorgt und auch immer näher an den choldwigplatz gelassen, sodass sie als die faschos kamen direkt vorm platz standen und sie lauthals begrüssten :)

bravo. schade das es nicht immer so geht..

Repression?

Sozialist 24.09.2007 - 11:10
Danke erst mal für den guten Artikel.
Ein paar Ergänzungen zur polizeilichen Repression habe ich aber schon: Wie immer hat sie die Faschisten geschützt. So wurde erreicht, dass die Blockade de Chlodwigplatzes vertrieben wurde. Wir mussten in eine Nebenstrasse ausweichen. Von dort durften wir den Naziaufmarsch mit unseren Parolen begleiten. Nihctsdestotrotz sammelten sich nach unserer "vertreibung" auf dem Platz viele wütende AnwohnerInnen und AntifaschistInnen, die auch von dort den Nazi-Aufmarsch wütend begleiteten.
Die Solidarität der Bevölkerung war gross: Einige AnwohnerInnen der Frankenstrasse (die Strasse auf die wir ausweichen mussten) versorgten uns mit Wasser. Zwei oder drei Menschen kamen mit Kisten voll Fladenbrot, dass sie verteilten. Jedoch hat die Polizei schell dafür gesorgt, dass die AnwohnerInnen uns kein Wasser (!) gaben. In eine Einfahrt wurde sogar ne Bullenkette gestellt. Gerüchteweise habe ich gehört, dass der Anwohner Anzeige gegen die Bullen stellen wird.
Im grossen und ganzen hielt sich die Polizei aber zurück. Zu erwähnen ist aber auch der Kessel in Aachen. Ist aber im Hauptartikel schon recht gut beschrieben. Fotostrecken der brgerlichen Presse gibt es hier: Aachener Zeitung
Aachner Nachrichten

Allein durch die recht kurze Blockade des Chlodwigplatzes wurde der Naziaufmarsch bis zu 45 Minuten verzögert. Respekt an alle die mitgemacht haben! Nächstes mal bleiben wir! Beste Grüsse

Kein Wasser

Einer unter den anderen 24.09.2007 - 12:25
Eine Sache. Das ist zwar in Tumult unter gegangen aber die Polizei hat zu keinem Zeitpunkt versucht uns das Wasser zu verwähren. Nur war in dem Haus in dem wir Zunächst Wasser holen durften eine Hochzeit. Und die Hochzeitsgesellschaft (allesamt sehr freundlich) wollten nicht zu sehr in ihrer Feier gestört werden. Daher sollten ein Bekannter und ich zu zweit Wasser für alle holen. Wir sind Fragend durch die eingekesselten gelaufen und haben etwa 15 Flaschen gereicht bekommen, die wir auch aufgefüllt haben. Danach wollten nur einfach viele Leute mit einer einzelnen 0,5L Flasche auch da runter laufen. Die Vermieter des Hochzeitssaals wollten das nicht und dann hat die Polizei (verständlicher Weise) den Weg versperrt. Ihr hättet zu jeder Zeit an der anderen Straßenseite in einem der Häuser klingeln und nach Wasser fragen können!
Dafür, dass wir die Polizei vorher in einer lustigen kleinen Schnitzeljagd quer durch die Stadt gehetzt haben waren die Beamten ausgesprochen freundlich. Dass sie die NPD-Demoteilnehmer schützen ist klar. Das ist ihr Job. Die Polizisten sind auf Demonstrationen zur Neutralität verpflichtet und dafür haben die uns schon sehr nah da ran gelassen.

War echt gelungen!

Egal 24.09.2007 - 12:32
War ne super Demo und gelungene Aktionen! Der Rückhalt in der dürener Bevölkerung war beeindruckend, die wollte die Nazis echt nicht in ihrer Stadt.

Die Cops waren insgesamt nicht stressig und haben sich angemessen Verhalten. Doch gab es eine Situation die ich scheiße fand. Es gab ein Absperrgitter an einer Kreuzung, an der die Nazis vorbei gegangen sind. Deutsche Menschen hat die Polizei bis an dieses vorgelassen, einige wütende Migranten wurden aber von einer Polizeikette auf ca. 150 m Distanz zu diesem Absperrgitter gehalten, daß war Rassismus!

Vor allem aber: Respekt an die Antifa Düren. Gute Vorbereitung, überlegte Durchführung alles in allem sehr gelungen!

gut gelaufen

b 24.09.2007 - 15:33
Fands eigentlich ne sehr gelungene Demo. War wohl ne gute Idee aufm Chlodwigplatz weitestgehend friedlich zu bleiben, dadurch konnten wir ja dann relativ nah an die Nazis ran. Wer weiß wies verlaufen wär, wenns nich so friedlich gegangen wär .
Danke an die Anwohner für Wasser und Essen!
Bei einer Familie durfte man sogar auf Toilette, ein Polizist meinte das ginge wenn wir einzeln gehn, kamen dann aber leider andere Bullen dazu , die meinten das wär nich ok, ja danke!
Mann durfte ja einfach ausm "Kessel" rausgehn um zu pissen , frau theoretisch auch, allerdings ham sie uns dann doch nich gelassen weils da keine möglichkeit gab zum aufs klo gehn , und irgendwo in ne Ecke drufte Frau auch nich... tz

Achja, lustig war der Kommentar von einem Polizisten (weiß nicht mehr wie er heißt , war aber da scheinbar der Leiter ..) der meinte wir dürfen auf STEINWURFWEITE an die nazis ran...

weitere fotos

--- 24.09.2007 - 20:07
gibts vom journalisten klarmann hier
frage: warum macht die NPD ein plakat, dass zur verhinderung ihrer demo aufruft, an ihren lauti? seltsame polemik... auf bild 10

In der Tat

großes Kino 24.09.2007 - 21:21
Besser hätte es kaum laufen können.
Die Demo selbst erreichte ihr Ziel absolut - nämlich massiven und lautstarken, aber friedlichen Protest gegen die NPD-Demo kundzutun.
Es war von vorneherein geplant, sich nicht ewig an Verhandlungen über überzogene Demoauflagen der Bullen aufzureiben, sondern diese zu nach Möglichkeit zu erfüllen und die Demo ohne Stress über die Bühne zu bringen. Dadurch wurden sehr viele Bürger_Innen erreicht und auch die Befürchtungen des bürgerlichen Bündnis gegen Rechts bezüglich der bösen Chaoten liefen ins Leere. An dieser Stelle ein Dankeschön an die Ordner und sämtliche Teilnehmer - war ein gelungenes Zusammenspiel.
Nach der Demo lief es wunderbar weiter:
Mehrmals gelang es kleinen und auch großen Gruppen, die Polizeiabsperrungen zu umgehen und auf oder an die NPD-Route zu gelangen. Auch aus dem Kessel am Chlodwigplatz gab es mit etwas Geduld ein Schlupfloch.
Die Blockade auf selbigem war in dem Sinne gar keine: weit verteilt hielten sich Anwohner_Innen, Migrant_Innen und Antifas auf; selbst einige Mitglieder der Hochzeitsgesellschaft waren dabei. Der Abstand zu den vorbeiziehenden Nasen betrug teilweise grade mal zwei Meter - ein Jammer, dass kein Gemüse in greifbarer Nähe war.
Auch auf dem Rückweg zum Bahnhof wurden die in Sichtweite teilweise gesenkten Hauptes vorbeischleichenden Nazis gesichtet, anparoliert und ausgelacht.
Ob am Bahnhof selber noch was ging, weiß ich leider nicht - hierzu bitte noch Infos.

Am Bahnhof...

Mein Name 24.09.2007 - 23:58
Am Bahnhof trafen rund 30 und rund 10 Nazis jeweils unter Polizeischutz auf etwa 40 Antifas und Punks. Dabei gab es keine Zwischenfälle.

Eric Leu (Bergheim, NPD-Kreisvorsitzender Rhein-Erft-Kreis), der wohl auf der Demo einen Redebeitrag gehalten hat, hat sich dann auf dem Bahnsteig in Begleitung zweier strunzdummer Kameraden mit ein paar Berbern angelegt. Der eine dieser Kameraden heißt David Engels (oder ähnlich), das konnte ein Antifa auf seinem Ausweis sehen, den er einem Bullen zur Personalienaufnahme hinhielt. Dieser Antifa plauderte währenddessen auch locker mit Leus zwei Kameraden, die offensichtlich nicht rafften, mit wem sie da überhaupt redeten. Das merkten sie dann erst, als sich der Antifa, nachdem er Fotos und Videos gemacht hatte ("ich filme das mal, falls euch die Bullen verarschen"), zu seinen Genossen zurückzog.

omg

-.- 25.09.2007 - 12:04
DER HEISST ANDREAS DAS IST NICHT DAVID ENGELS !!!!!!!!

Am besten macht ihr die Namen weg

Antifaschistin 25.09.2007 - 13:45
Am besten nehmt ihr die Namen raus, weil sehr gerne falsche Namen veröffentlicht werden. Auch die Indy Mods wissen nicht, ob die Namen richtig sind; es ist bereits vorgekommen, daß AntifaschistInnen quasi als Nazis hier geoutet wurden. Support your local Antifa with such delicate information. thx!

AntifaschistInnen aus Aachen

egal 25.09.2007 - 14:53
Pressemitteilung
Mit der Bitte um Weiterleitung
Antifaschistische Gruppe Aachen 24.9.2007

Antifaschistische Demonstration in Düren erfolgreich. Erneut schwere Vorwürfe gegen die Polizei
Nach einer erfreulich lauten und teilnehmerInnenstarken Demonstration gegen einen NPD-Aufmarsch in Düren wurde die Route des Naziaufmarsches erfolgreich an einer Stelle blockiert. Die NPD konnte am Samstag nicht reibungs- und widerstandslos ihre geplante Route gehen, obwohl über 1200 PolizeibeamtInnen zur Durchsetzung der Nazidemonstration anwesend waren
Erfreulich war auch, dass sich mehrere Gruppen des Dürener Bündnisses gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt der Demonstration anschlossen. So konnte diese in ihrem Verlauf von Anfangs 500 Menschen auf 1200 anwachsen. Mehrmals wurde die Demonstration von zahlreichen PolizistInnen behindert, die einmal die Musik des Lautsprecherwagens nicht mochten, ein anderes Mal die angemeldete Route augenscheinlich vergessen hatten. Die Differenzen über den Musikgeschmack führten gar zu einigen Personalienfeststellungen durch äußerst aggressive PolizistInnen
Am Ende dieses Tages leistete sich die Polizei einen weiteren Fauxpas. Sie geleitete nicht nur Neonazis in einen Zug in Richtung Aachen, in dem bereits AntifaschistInnen saßen, ignorierte nicht nur Hitlergruß zeigende Faschisten trotz Hinweisen auf diese Vorgänge und trotz der Belehrung von Zugreisenden, dass sich die anwesende Polizei der Strafvereitelung schuldig mache. An der Endstation, am Aachener Bahnhof verwiesen die Einsatzkräfte etliche Menschen unter dem Einsatz ‚einfacher körperlicher Gewalt’ des Bahnhofes um den anwesenden Neonazis einen freien Weg zu bescheren. In der Zwischenzeit sammelten sich auf dem Bahnhofsvorplatz engagierte AntifaschistInnen, die von der bervorstehenden Ankunft der Neonazis gehört hatten. Auf dem Bahnhofsvorplatz setzte die Polizei den skandalösen Vorgang unter den Augen etlicher erboster PassantInnen fort und setzte die etwa 50 anwesenden AntifaschistInnen in einem so genannten Kessel fest, damit die inzwischen nur noch 6 (!) Neonazis ohne Polizeibegleitung Parolen schreiend an diesem Kessel vorbeiziehen konnten. Erst etwa eine halbe Stunde später, nachdem die Neonazis in einen Bus gestiegen waren, wurden die bis dahin festgesetzten NazigegnerInnen freigelassen, denen bis dahin nicht der offizielle Grund für ihre vorübergehende Ingewahrsamnahme mitgeteilt wurde.
So erschreckend das Vorgehen der Polizei war, so erfreulich waren die Reaktionen zahlreicher anwesender BürgerInnen. Ein erschrockener Passant merkte an, die Polizei könne auch direkt einen roten Teppich für die Neofaschisten ausrollen, man könnte meinen, diese seien Ehrengäste der Stadt. Ein paar Jugendliche mutmaßten gar, das Verhalten der Polizei könne auch mit deren tendenzieller politischer Einstellung zu tun haben. Einige solidarische Menschen gingen aus Protest gegen diese Polizeiaktion zu den AntifaschistInnen in den Kessel.
Zynischer Höhepunkt dieser Polizeiaktion war es, dass ein Polizist einem festgesetzten Antifaschisten sagte, man beschwere sich doch sonst immer, dass die Polizei einen nicht schütze. Dieser fragte nicht zurück, ob das Prinzip vorläufiger ‚Haft’ zum eignen ‚Schutz’ denn eine immer noch rechtsstaatliche Maxime sei. Der Beamte spielte wohl auf ein Vorgang vor einigen Wochen in Stolberg an, nach welchem der Aachener Polizei vorgeworfen wurde, AntifaschistInnen nicht gegen einen Angriff von Neonazis geschützt zu haben. Unter den Augen von Polizisten wurden dort junge BesucherInnen eines antifaschistischen Konzertes von bewaffneten und vermummten Neonazis überfallen und verprügelt. Die Aachener Polizei hat bis heute nicht erklärt, warum ihre Beamten dort nicht eingriffen. Stattdessen scheint dieser Vorfall ein willkommener Grund zu sein, AntifaschistInnen zu schikanieren.
Übrigens lobte die NPD Düren das Vorgehen der Polizei in Aachen explizit.

Die Vorfälle, in denen die Aachener Polizei ein auffallend tendenziöses Verhalten gegenüber AntifaschistInnen zeigt, häufen sich besorgniserregend. Sophie Stern, Antifaschistin aus Aachen bemerkte zu diesen Entwicklungen: „Es scheint, als sei die Polizei in Aachen viel mehr Teil des Problems als Teil seiner Lösung.“

@Antifaschistische Gruppe Aachen 24.9.2007

Ganz ruhig... 26.09.2007 - 09:32
Ja, die bösen Cops.
Aber allein in eurer Presseerklärung fordert ihr zwei unterschiedliche Taktiken der Polizei. Sie sind böse, weil sie Nazis in den Zug gelassen haben, in dem bereits offensichtliche Antifaschisten saßen, dann wird ihnen Vorgeworfen, denn Bahnhof in Aachen gesperrt zu haben, um ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen zu verhindern.
Entweder ihr erklärt diese unterschiedlichen georderten Handlungsweisen oder es bleibt am Ende nur der Schluß die Cops sind immer dann böse wenn durch ihr Verhalten entweder Antifaschisten nicht geschütz werden (was ich richtig finde!) oder wenn sie Nazis schützen (müssen sie in einem funktionierenden Rechtsstaat halt so). Nur mal als Gedankenspiel: Was wäre hier denn bitte los, wenn die Situation am HBF anders gelaufen wäre, und statt der zwei drei Nazis sich dort ebenso viele Antifas aufgehalten hätten, die von einer größeren Gruppe Nazis "empfangen" worden wären, und die Polizei nicht hätte zum Schutz der Antifas eingegriffen hätte.
Die Demo in Düren war super, aufgrund der Bevölkerung und der Polzeitaktik waren auch Störaktionen in unmittelbarer Nähe der Nazis möglich - da hätten die Berufsantifas mal richtig in Szene setzten können - jetzt hier wegen so einem Scheiß rum zu heulen ist doch beschissen und lachhaft.

rechter angriff im vorfeld der demo samstag?

black russian 26.09.2007 - 15:16
in folgendem beitrag geht es um einen übergriff auf eine linksaussehende person am frühen samstagmorgen vor den demos in düren:

 http://www.az-web.de/sixcms/detail.php?template=az_detail_meinung&id=307191&_wo=Lokales:Dueren

falls jemand näheres weiß, bitte ergänzen.

BILD fantasiert schon wieder

Holoman 26.09.2007 - 22:33
Als Augenzeuge augenscheinlich ungeeignet

Unter der (womöglich gut gemeinten) Überschrift "Geschäftsleute & Kunden sauer: Rechtsextreme legen City lahm" berichtete die "Bild"-Zeitung gestern über eine NPD-Demonstration in Düren (siehe Ausriss).

Laut "Bild" gab es in Düren deshalb:

"300 Gegendemonstranten des 'Bündnis gegen Rechts'",
"180 Rechtsextreme der NPD"
und "fast so viel Polizei wie Rechtsextreme".
Tatsächlich sprechen das "Bündnis gegen Rechts" und die örtliche Presse nicht von 300, sondern von rund 1200 Gegendemonstranten — eine Zahl, der sich die Dürener Polizei auf unsere Nachfrage hin anschließt. Auch die "Bild"-Behauptung, es sei "fast so viel Polizei wie Rechtsextreme" vor Ort gewesen, ist laut Polizei "augenscheinlich falsch". Genaue Zahlen wollte man zwar nicht nennen, doch sprechen auch hier Gegendemonstranten, Presse und NPD übereinstimmend von ca. 1200 Polizeibeamten.


Mehr, siehe:  http://www.bildblog.de/2496/als-augenzeuge-augenscheinlich-ungeeignet

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

Gibt es Photos? — Sehen wollen...

Super! — harry

Dumm, Dümmer, Antia-Antifa — Arachloch, Kameramann

wie bitte? — __