Bundeswehr, Lügen und keine Nachwuchskrieger

Bundeswehr Wegtreten 21.09.2007 16:06 Themen: Militarismus Soziale Kämpfe
Köln 19. September 2007: Das Berufsinformationszentrum am Arbeitsamt um 14:00 Uhr: Nix los - nur Polizei und Security hinter den Scheiben zu sehen. Die Rekrutierung von Erwerbslosen am Kölner Arbeitsamt läuft in letzter Zeit schlecht – trotz aufwendiger Kinowerbung.
Der Reklameeinsatz der Bundeswehr war letzte Woche kurzfristig auf den 19. September verschoben worden – um die nunmehr fast einjährigen Proteste am Kölner Arbeitsamt abzuschütteln. Und tatsächlich kam diesmal nur ein kleines Häufchen von 15 KriegsgegnerInnen - allerdings mit etwas Equipment.

Eine anarchistische Sambagruppe war weithin hörbar und die neue Schaufensterdeko von Bundeswehr und Arbeitsamt gut sichtbar: Derzeit offene Stellen in den Rubriken Schurkenkriege, Söldnerkriege, Rohstoffkriege, „humanitäre Einsätze“, heilige Kriege, Anti-Terrorkriege, ... wurden angepriesen. Allerdings blieb auch diese Werbung an den Scheiben der Arbeitsagentur weitgehend unbeachtet. Es gab an diesem Kurzfristig angekündigten Nachmittagstermin schlicht keinen Besuch und damit keine potenziellen SoldatInnen! An der Polizeischleuse fragt ein Aktivist einen der herumlungernden Werbesoldaten, wie es denn so läuft – ohne Kundschaft? Gar nicht doof lautet die Antwort: „Ihr seid zu spät, Die Veranstaltung läuft bereits – mit meinem Kameraden!“

Das sollte die gewissenhaft Protestierende zumindest überprüfen. Zwei lange Leitern flugs aus dem Gebüsch gezogen (wir geben zu, das war geplant) und mit einem Bundeswehr-Wegtreten- Banner hoch an die Fensterfront des Veranstaltungssaals im ersten Stock. Und - wer bekommt dieses Transparent zwischen zwei Köpfen auf 6m Höhe zu sehen? Niemand- nur der Werbeoffizier, eine Reihe überraschter Bullen und die Leiterin des Berufsinformationszentrum! Gähnende Leere, keine einzige Bundeswehrinteressierte hat sich heute in den Tentakeln der Reklame verfangen. Sehr gut – bis zum nächsten Mal!


P.S.: Die Schergen kamen zwar herausgelaufen, mischten sich ein, aber die Leiter wurde wieder mit nach Hause genommen.
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Ergänzungen

Mehr panzer kaufen

gabs schon genug 21.09.2007 - 23:16
Super
Leute, eure Aktiom ist durchaus lobenswert und sicherlich nicht erst das Endergebnis, kritisch anzumerken bleibt meiner Meinung nach die fehlende Thematisierung der immensen Aufräustung nach 1989 ( der Russe kommt)is heute die im Detail in allen Waffengattungen stattgefunden hat, und zwar nicht zu knapp. Da werden Millionen, wenn nicht mehr mehr rausgeballert, für nichts und und wieder nichts und kein Arsch/inne fragt in der
Öffentlichkeit nach, Beispiele gibts es ohne Ende 90t nicht transpotierfähiger Minenräumenpanzer, neue UBoote, neue Zerstörer, neue Panzerhaubitzen, neue Transportpanzer, neue Transporthubschrauber NH 90, neue Kampfhubschrauber tiger, und das beste Beispiel wäre der ehemalige Jäger 80, dann Jäger 90. dann Jäger 2000, das schon vor 15 Jahren total überalterte Kampffliegerprojekt das alleine in der Entwicklung schon die Milliarden verbraucht hatte die heute ansatzsweise durch Studiengebühren wieder eingetrieben werden sollen, mal abgesehen von den anderen mörderkosten.....
alles kacke alles Mist, wenn du nicht Habibi bist, oder besser noch Fragensteller..ß

Die deutsche Rüstungsindustrie

Aridela 22.09.2007 - 04:58
ich habe den Eindruck das einige hier sehr naiv sind und auch noch schlecht informiert, denn die deutsche Rüstungsindustrie schafft doch zig Arbeitsplätze, denn nach dem Mauerfall kam die deutsche Rüstungsindustrie in eine mächtige Krise
denn der Grund für eine Rüstungsmaschinerie war weggefallen, in Wirklichkeit wurden massig Arbeitsplätze abgebaut und zwar von Leuten die seit den Sechziger jahren in der deutschen und amerikanischen Rüstungsindustrie gearbeitet waren,

damals in der Kohl-Ära gingen Zigtausende in den vorgezogenen Ruhestand mit mächtigen Abfindungssummen und dann allerdings kam dann kurze Zeit später die erste dicke Arbeitslosenkrise und seitdem dümpeln sie mit einer Massenarbeitslosigkeit herum, indem die herrschende politische Klasse unfähig ist, diese Arbeitslosenmasse zu beseitigen.
Dann kam doch G.W. Bush und der 11. September wie gerufen, zackig wurde ein neuer Feind aus dem Boden gestampft und die deutschen und anderen Industriebosse konnten sich wieder die Hände reiben, denn besser konnten die Rüstungsgeschäfte wieder nicht laufen. Und flugs rief Herr Telschik (BMW Vorstand) eine neue Aufüstungsrunde ins Leben, das sich nun Sicherheitskonferenz nennt, vorher war es ganz prekär die Wehrkundetagung, eine lockere Tagung in der sich Miltärs und Rüstungsindustrieexperten sich ganz locker über die neuesten Modell der Rüstungsindustrie austauschten. Eine lockere Verkaufsveranstaltung allerfeinster Waffentechnik made in Germany insbesondere von BMW und Co.. Tja Leute eigentlich hatten die Arbeiterbewegungen immer indirekt die Rüstungsindustrie unterstützt. Bitte informiert euch mehr und gründlich über die deutsche Geschichte und überlegt euch gut welche Aktionen ihr macht, sonst laufen eure Aktionen ins Leere.
Für eine friedliche Zivilgesellschaft zu sein bedeutet die Rüstungsindustrie gänzlich abzuschaffen.

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