Kundgebung für Freiräume Berlin/ Rigaerstr.

ac 15.09.2007 10:11 Themen: Freiräume Repression Soziale Kämpfe
Unter dem Motto "Für mehr selbstbestimmte Räume - gegen Zwangsanstalten!" fand gestern am 14. September eine Kundgebung in der Rigaerstr. Ecke Liebigstr. statt. Über 100 Menschen nahmen an der Aktion teil. 3 Hip Hop- Liveacts sorgten für die gute stimmung und die musikalische Begleitung der Aktion.
Verschiedene Redebeiträge informierten über die Situation der Räumungsbedrohten Projekte wie Rigaer94, Köpi oder Schwarzer Kanal und über die Situation von Axel, Oli, Florian, Christian, Andrea, Gabriel, José, Thomas die in den Knästen sitzen. Ebenso wurde dazu aufgerufen an der Demonstration gegen den Überwachungsstaat am 22.09. und an dem Aktionstag rund um die Gefangenen in Aachen teil zu nehmen.
Die Kundgebung verlief lautstark und ohne Provokationen der Bullen die weiträumig im Bezirk Fridrichshain präsent war. Nach 4 Stunden, die Kundgebung war von 18 - 22 Uhr angemeldet, wurde die Aktion beendet.

Rigaer 94, Köpi, Schwarzer Kanal -
alles autonome Wohn und Kulturprojekte die Räumungsbedroht sind...
Axel, Oli, Florian, Christian, Andrea, Gabriel, José, Thomas -
alles FreundInnen von uns die im Knast sitzen...

Heute, am 15 findet in der Rigaer94 ab 15 Uhr ein Hoffest statt um wiederum an die Kämpfe um unsere Freiräume zu erinnern. ab 22 Uhr geht die Party in der besetzten Kneipe "Kadterschmiede", in der Rigaer94, weiter...
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Ergänzungen

dazu

de 15.09.2007 - 10:27
Das autonome Wohn- und Kulturprojekt Rigaer94 existiert seit 17 Jahren und bietet Raum für kollektives Leben und unkommerzielle Projekte. Ebenso wie viele andere Projekte ist auch die Rigaer94 akut von Räumung bedroht. Der Eigentümer S. Beulker mit der Verwaltung von Oliver Rohr im Schlepptau, hat neue Räumungsklagen gegen die zum Teil noch besetzten Räume in der Rigaer94 erwirkt. Geräumt werden sollen das gesamte Erdgeschoss mit der Kneipe "Kadterschmiede", Teile des 1. und des 2. Stockwerks. Mit einer Räumung, bzw. dem Versuch, ist innerhalb der nächsten 6 Monate zu rechnen.

Unterstützt die Kämpfe um Räume, Autonomie und Freiheit!

Weitere Infos unter:

 http://rigaer94.squat.net/

und

 http://rigaer-strasse.blogspot.com/

redebeitrag zur rigaer94

aaa 15.09.2007 - 11:58
redebeitrag über die rigaer94 auf der kundgebung...



Rigaer Str.94 - 17 Jahre Kampf
um Räume, Autonomie und Freiheit

Die Rigaer94 wurde im Juni 1990 während der Besetzungswelle im Osten Berlins besetzt. Im Zuge der Vertragsverhandlungen zwischen einzelnen besetzten Häusern und der Stadt wurden 1992 auch in der Rigaer Straße 94 Verträge abgeschlossen.

Seit dem entwickelte sich daraus ein Wohn- und Kulturprojekt, unter vielen anderen in der Straße. Es wurden Veranstaltungsräume und die Kneipe “Kadterschmiede” in der Rigaer94 eröffnet, in der es regelmäßig unkommerzielle politische Veranstaltungen, Konzerte, Parties und Volksküchen gibt.

Im November 2000 kaufte Suitbert Beulker unser Haus. Seit dem gab es ständig Räumungsversuche, die bisher meist erfolglos blieben. Im Juni diesen Jahres reichte S. Beulker erneut Räumungsklagen gegen die noch besetzten Räume in dem Projekthaus Rigaer94 ein.

Da es S. Beulker nach geltendem Recht leicht fallen dürfte die Räume zu beanspruchen bleibt Uns nicht mehr viel Spielraum. Wir befürchten das die Räume, das gesamte Erdgeschoss, die besetzte Kneipe “Kadterschmiede”, große Teile des 1. Stocks und Räume des 2. Stocks noch in diesem Jahr geräumt werden sollen.

Seit der Legalisierung 1992 kämpfen die Bewohner/innen und Sympathisanten für einen neuen Rahmenmietvertrag für das gesamte Haus und allgemein für die Autonomie des Projekts.
Darüber hinaus war und ist es ein Anspruch der Bewohner/innen dieses Projekt als politisches Projekt zu begreifen. Uns geht es darum durch Kollektivität und Zusammenschluss sowie die Aneignung lebensnotwendiger Dinge, wie Wohnraum, dem kapitalistischen Mainstream entgegen zu wirken.

Wir werden uns immer dagegen wehren das Menschen für Wohnraum Geld an die Eigner bezahlen sollen, das wir unsere Arbeitskraft verkaufen müssen um leben zu können, ausgebildet werden um den Arbeitgebern zu dienen oder als unbenötigte Arbeitskräfte von Ämtern schikaniert und verwaltet zu werden. Wir akzeptieren kein System das im Dienste einer Minderheit steht die von der Ausbeutung der Menschheit weltweit profitiert.
Wir stehen für eine Welt ein, die auf die freie Vereinbarung zwischen freien Menschen beruht, in der jeder Staat überflüssig ist und die Menschen selbst über gesellschaftliche Belange entscheiden und ihr Leben organisieren.

Da wir weder auf den Rechtsstaat, Politiker oder “gutmütige” Eigentümer, zur Erhaltung unseres Lebens- und Projektraums hoffen, müssen wir neue Fakten schaffen. Uns bleibt nur der Kampf auf der Straße und die Solidarität um den “Eigentümer” in die Knie zu zwingen und unser Haus zu verteidigen.

Die Rigaer94 ist aber auch nur eines von vielen Projekten die derzeit massiv durch Räumung und Vertreibung bedroht sind und die es zu verteidigen gilt.

Wir gehen keinen Schritt weiter zurück! Freiräume erkämpfen und verteidigen!

Rigaer94 bleib!

Achtet auf Ankündigungen!

bilder zur kundgebung

de 15.09.2007 - 13:49
hier ein paar bilder zur kundgebung...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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schöne aktion — zuschauer