Rieseby (SH): 80 auf Info-Kundgebung

Antifaschistisch leb sich's besser! 14.09.2007 00:56 Themen: Antifa
- Trotz Raumverbot: 80 TeilnehmerInnen auf antifaschistischer Open-Air-Infoveranstaltung in Rieseby mit Andreas Speit

- Schikanen des Bürgermeisters Kempe (CDU) gegen antifaschistischer Arbeit mit Rücktrittsforderung beantwortet

- Kampagne „Antifaschistisch lebt sich’s besser!“ wird am Samstag mit (Musik)-Kundgebung im Bürgerpark fortgesetzt
Heute fand im schleswig-holsteinischen Rieseby eine Kundgebung unter dem Motto „Aufklären statt Totschweigen! Gegen Nazistrukturen und Friedhofsruhe in Rieseby!“ statt, die sich gegen das Verbot der Nutzung des Jugendtreffs für eine Informationsveranstaltung der Kampagne „Antifaschistisch lebt sich’s besser“ durch den Riesebyer Bürgermeister Johan Kempe (CDU) wandte.
In diese Kundgebung wurde die geplante Veranstaltung mit dem Journalisten und Rechtsextremismus-Experten Andreas Speit integriert. Vor etwa 80 ZuhörerInnen aller Altersklassen referierte Speit über Strategien faschistischer Organisationen und ihre Bedeutung für die Schleiregion. Zum Abschluss seines Vortrages kommentierte er die Gleichsetzung von politisch linker mit rechter Ideologie durch die örtliche CDU. Rechtsextreme Ideologien seien grundsätzlich von ihrem Programm her ausgrenzend und negierten den gleichen Wert aller Menschen, während alle linken Gesellschaftsentwürfe zum Ziel hätten, Gleichberechtigung und freie Entfaltung aller Menschen zu ermöglichen.

Redner der Kampagne „Antifaschistisch lebt sich’s besser!“ bekräftigten ihre Forderung nach Rücktritt des Bürgermeisters Kempe. Ein Bürgermeister der durch die Schikanierung antifaschistischer Politik zum Wegbereiter der erstarkenden Neonaziszene würde, sei nicht länger haltbar.

Aron Langer von der Kampagne bewertete den Abend als Erfolg: „Trotz der, durch Kempes Raumverbot entstandenen, widrigen Bedingungen und der Unklarheiten über den Ort und das Stattfinden des Vortrags Andreas Speits’, informierten sich 80 Menschen in Rieseby über Neonazistrategien und machten damit deutlich, dass sie sich antifaschistische Aufklärung nicht verbieten lassen. In diesem Sinne blicken wir positiv auf das Gelingen der (Musik)-Kundgebung gegen das Festivalverbot am Samstag, ab 16 Uhr im Bürgerpark als weiteren Schritt der Kampagne, eine antifaschistische Kultur in Rieseby weiterzuentwickeln!“. Die Nutzung des alten Sportplatzes für ein geplantes Antifa-Festival war am Montag ebenso von Bürgermeister Kempe (CDU) während der Gemeinderatssitzung verboten worden.
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Ergänzungen

Gemeinsame Anreise zur (Musik)-Kundgebung

am 15.9. 14.09.2007 - 01:03
KIEL
Treffen: 14.20 Uhr, Hauptbahnhof
Abfahrt: 14.42 Uhr mit der Regionalbahn

ECKERNFÖRDE
Treffen 14.45 Uhr, Bahnhof
Abfahrt 15.09 Uhr mit der Regionalbahn

RIESEBY
Ankunft 15.17 Uhr, Bahnhof

und hier:

... 14.09.2007 - 01:09

Friedliche Kundgebung

Eckernförder Zeitung, 14.9.07 14.09.2007 - 09:42
mit bunt gemischtem Publikum

Nach Verbot der Gemeinde statt Infoveranstaltung gegen rechtsradikale Strategien improvisierte Kundgebung mit rund 100 Zuhörern / Thema blieb dasselbe

Rieseby/if/dis – Unter dem Motto „Aufklären statt Totschweigen – gegen Nazistrukturen und Friedhofsruhe in Rieseby“ wurde gestern Abend auf dem Platz vor dem Jugendtreff über die Strategien von faschistischen Organisationen informiert. Rund 100 Zuhörer – darunter viele Bürger aus Rieseby – nahmen teil.

Statt einer geplanten Infoveranstaltung gab es eine Kundgebung unter freiem Himmel. „Wir versuchen, den Charakter und die Thematik aufrecht zu erhalten, “ sagte Aaron Langer, Sprecher der Kampagne„Antifaschistisch lebt sich´s besser“. Mit der Aktion reagierte die Kampagne auf das Verbot des Bürgermeisters und der Gemeinde zur Bereitstellung eines Raumes für eine geplante Infoveranstaltung mit dem Journalisten Andreas Speit (wir berichteten). Der war gestern trotzdem zu Gast und informierte über aktuelle Tendenzen rechtsradikaler Strategien.

Der CDU-Mehrheit im Gemeinderat warf Kampagnen-Sprecher Aaron Langer vor, „dass sie kein Interesse an der Bekämpfung des Naziproblems in der Schleiregion habe“, heißt es auch in einer im Internet veröffentlichten Mitteilung. Durch ihr Handeln trage die CDU zur Erstarkung der Naziszene bei. Für ein Dorf, das für sich beanspruche „Mut gegen Rechts“ zu haben, sei das nicht haltbar.

Ebenso wie den Raum für die Infoveranstaltung, hatte der Bürgermeister einen Antrag des Kreisverbandes der Jungsozialisten als Veranstalter für ein Musikfestival am Sonnabend auf dem alten Bolzplatz abgelehnt. Auch gegen diese Entscheidung ruft die antifaschistische Kampagne zur Kundgebung mit Musikbeiträgen im Bürgerpark auf. Eine Genehmigung der Kreisverwaltung dafür liegt noch nicht vor, teilte Manfred Marschall, Leiter der allgemeinen Ordnungsverwaltung mit.

„Ich denke, die Leute, die heute hier Solidarität zeigen, machen Mut“, sagte Dorit Indinger vom Arbeitskreis „Wir gegen Rechtsradikalismus“ gestern Abend auf der Veranstaltung

EA-Nummer

Antifaschistisch lebt sich's besser! 14.09.2007 - 14:09
Bei der (Musik)-Kundgebung am 15.9. in Rieseby:

0151-509 343 32

Leserbrief von Frank Drevens in der EZ

clara z. 14.09.2007 - 14:51
Sind denn jetzt alle rechtsradikal?
Leserbrief zu „Kein Raum gegen Rechts“, „Falscher Weg“ und „Resolution gegen feige Machenschaften“, EZ v. 12. September, Seite 22
Ob Verbote die richtige Lösung sind, sei dahin gestellt, aber warum regen MdB Sönke Rix und die Juso-Kreisvorsitzende Elena Pieper sich eigentlich über das Verbot der Antifa- Veranstaltungen in Rieseby auf? Waren es doch auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung ihre eigenen Genossen, die gemeinsam mit der CDU gegen die Veranstaltungen stimmten. Lediglich zwei Gemeindevertreterinnen stimmten dafür. Ebenso wenig verstehe ich die Aufregung darüber, dass der Bürgermeister eine Veranstaltung mit dem Journalisten Andreas Speit in öffentlichen Gemeinderäumen untersagt. War es doch Herr Speit, der in der
Berliner Links- Zeitung „taz“ im Februar ein ehemaliges Riesebyer Gemeinderatsmitglied diffamierte. Auch gegen diese Art von Veröffentlichungen hat sich der Gemeinderat sogar einstimmig (CDU, SPD und Grüne)ausgesprochen.
Zudem stellt sich die Frage, warum ebenso wie die Gemeinde, die Wirte des „Sportler’s Inn“ und des „Riesby Krog“, der Schulverband der Grund- und Hauptschule, sämtliche Landwirte, der dänische Sportverein und die dänische Schule, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, der TSV Rieseby und zuletzt sogar eine Tischlerei, Frau Indinger und Herrn Speit eine Veranstaltung in ihren Räumlichkeiten verwehrten bzw. den Jusos keine Fläche für ein Antifakonzert zur Verfügung stellten? Sind die alle rechtsradikal?
Es wird Zeit, dass in Rieseby endlich wieder Ruhe einkehrt und die Demokraten dem Marionettentheater von Extremisten aller Seiten die Fäden durchtrennen.
FRANK DREVES,
Rieseby


DANKE "FRANK" FÜR DIESEN ERHELLENDEN KOMMENTAR.

Info zu Frank Dreves

sandankoro 14.09.2007 - 16:47
Frank Dreves war Anfang der 90er Jahre einer der führenden Köpfe der damals sehr starken und aktiven (Brandanschläge, Überfälle, ...)Naziszene in Rendsburg und Umgebung. Zu "Feten" erschienen damals auch schon mal Nazis aus Passau und anderen entfernteren Ecken Deutschlands.
Heute betreibt Dreves eine Kneipe und Spielhalle (Vontane) in Barkelsby, einem Ort wenige Kilometer von Rieseby entfernt und hat sich nach eigener Aussage aus der Naziszene zurückgezogen. Nach Aussagen verschiedener Anwohner treiben sich aber immer noch offensichtliche Nazis in seiner Kneipe rum.

Er wurde anscheinend auch schon mal gesehen, wie er bei linken Demos am "luschern" war.

Tja Frank Wiedersehen macht Freude!

Aktuelle FSK Sendung zum Verbot in Rieseby

FSK'ler 14.09.2007 - 19:46
FSK Sendung "Rieseby by Mügeln" unter:
 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=18771

ACHTUNG! Neue EA-Nummer

Antifaschistisch lebt sich's besser 14.09.2007 - 23:43
Am Sa., 15.9. für die Musikkundgebung in Rieseby:

0160-934 577 39

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Nasen fotografieren? — Snoopy153

@snoopy153 — hanswurst

Nasen — snoopy153

Wollt ihr mal lachen? — theo vom nil