Nazis bei Veranstaltung an der TU Berlin

NAZIS RAUS 12.09.2007 14:58 Themen: Antifa
Vom 10-12.9.2007 fand an der TU Berlin die Sommeruniversität gegen Antisemitismus statt. Diese wurde bereits zum zweiten Mal vom an der TU beheimateten Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) veranstaltet.
Teilnehmende AntifaschistInnen staunten nicht schlecht, als sie STEFAN LUX, den ehemaligen »Leiter des Amtes: Schulung« im Bundesvorstand der NPD im Publikum entdeckten.
Zu Beginn der Sommeruni am Montag, 10.09.2007 wurde der rechtsextreme Historiker und Fachmann für das »Verhalten gegenüber Polizei und Justiz« aus Wuppertal recht schnell enttarnt, verbal geoutet und durch antifaschistisch eingestellte Sommeruni - TeilnehmerInnen des Saales verwiesen.
Am darauffolgenden Dienstag, 11.09.2007 erschien er jedoch in Begleitung von drei bekannten Pankower Schlägernazis. Die MitarbeiterInnen des veranstaltenden ZfA stellten sich nun jedoch gegen eine antifaschistische Räumung und verwiesen lediglich die Wachhunde nach draussen. Schon hier wurde deutlich, dass eher Menschen mit antifaschistischer Einstellung als Problem und Störfaktor angesehen wurden. So konnte Stefan Lux zwar dauerhaft bepöbelt, jedoch ansonsten ungestört den Vorträgen lauschen.
Zum erneuten Eklat kam es am Mittwoch, 12.09.2007: Erneut erschien Stefan Lux, diesmal in Begleitung des reichlich verkaterten Jan Sturm, Bezirksverordneter der NPD in Berlin Neukölln und Wolfgang "Wolle" Petri - Imitator.
Antifaschistisch eingestellte Sommer-Uni - TeilnehmerInnen und anwesende AntifaschistInnen forderten nun, dass das ZfA von seinem Hausrecht Gebrauch machen sollte und die widerlichen Neonazis entfernen lassen sollte. Dem wurde jedoch nicht nachgekommen.
Wieder wurde nur die Begleitung des Saales verwiesen, Stefan Lux jedoch konnte bleiben, da er ja "bezahlt hätte", die "NPD eine legale Partei" sei und "er ja nicht stören würde". Darüber hinaus wurden die erhitzt diskutierenden AntifaschistInnen als "Störenfriede" gebrandmarkt und mit dem Rausschmiss durch den Securitas - Sicherheitsdienst bedroht. Das veranstaltende Zentrum für Antisemitismusforschung, sich ansonsten als Hort der wissenschaftlichen Unterfütterung zivilgesellschaftlichen Engagements gerierend steckte den Kopf genauso in den Sand wie etwa die Bürger Mügelns/Sachsen oder unzählige andere, die die Existenz einer stetig wachsenden und erstarkenden Nazi - Szene leugnen oder verharmlosen.
Das Votum aus den Reihen der auf den Beginn der Veranstaltung wartenden TeilnehmerInnen jeden Alters, doch über den Verbleib der Nazis abzustimmen, wurde von den ZfA - MitarbeiterInnen einfach übergangen und der Aufruhr, in dessen Verlauf Stefan Lux noch eine Ladung Wasser über den Kopf bekam und unter eingeschnapptem "Bin kein Nazi"- Gestammel unfreiwillig für ein paar Portraitfoto posierte, durch den Sicherheitsdienst befriedet.
Alles in allem eine ziemliche Peinlichkeit für das ZfA aber auch ein Signal an alle AntifaschistInnen:

Auf die bürgerliche Zivilgesellschaft in Deutschland ist 60 Jahre nach innerer Emigration und 12 Jahre Fresse Halten absolut kein Verlaß.

Nach wie vor gilt: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Nazis aufs Maul!

Und wer etwas Zeit für kritische Nerverei hat:

 http://zfa.kgw.tu-berlin.de/veranstaltungen.htm

oder einfach Fr.Dr. Curio direkt ansprechen:

Kontakt:
Dr. Claudia Curio
email:  curio@zfa.kgw.tu-berlin.de
Tel. 030/ 314 - 23080


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Ergänzungen

Weiterer Bericht...

... 12.09.2007 - 16:08

kritische teilnehmer_Innen

martin klopfer 12.09.2007 - 21:49
Der NPD-Kader und Antisemit Stefan Lux beteiligte sich mit Billigung der Veranstalter_Innen an der Sommeruniversität gegen Antisemitismus in Berlin, veranstaltet vom Zentrum für Antisemtismusforschung.
Pressemitteilung zu den Vorfällen bei der Sommeruniversität gegen Antisemitismus 2007

Vom 10.-12. September 2007 fand in der Technischen Universität Berlin die Sommeruniversität gegen Antisemitismus statt, welche vom renommierten Zentrum für Antisemitismusforschung unter der Leitung von Dr.Wolfgang Benz und Dr.Claudia Curio veranstaltet wurde.
In einer der ersten Veranstaltungen wurde von mehreren Teilnehmer_Innen darauf hingewiesen, dass sich auch Stefan Lux unter den Anwesenden befand. Dieser ist langjähriges Mitglied der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), war in früheren Jahren im Bundesvorstand tätig, und ist heute einer der engsten Berater des NPD-Parteivorsitzenden Udo Voigt. Eine geforderte und auch nötige Diskussion wurde umgehend von den Veranstalter_Innen unterbunden. Erst nachdem 20-30 Anwesende den Saal verlassen hatten, lenkten sie ein und boten - parallel zum laufendem Programm - diesbezüglich ein Diskussionsplenum an.
In den darauf folgenden Tagen erschien Lux in Begleitung von mehreren Personen aus dem militant-rechtsradikalen Spektrum. So mussten Dienstag zwei Mitglieder rechtsradikaler Kameradschaften aus Berlin, und am Mittwoch Jan Sturm, Mitglied des NPD-Kreisverbandes Neukölln, der Räumlichkeiten verwiesen werden. Ferner konnte sich Stefan Lux einer persönlichen Diskussion entziehen, da er permanent vom Sicherheitsdienst der Universität abgeschirmt wurde.
Es bleibt festzuhalten, dass trotz andauerndem Protest zahlreicher Teilnehmer_Innen, die sich durch die Anwesenheit des bekennenden Antisemiten und Rassisten Lux gestört und bedroht gefühlt haben, dieser unbehelligt und unter Billigung der Veranstalter_Innen an der Sommeruniversität partizipieren konnte. Dies ist insbesondere bei einer Seminarreihe bedenklich, die sich eindeutig gegen Antisemitismus positioniert. Es ist in Frage zu stellen, ob ein führender Kader der NPD und Demokratiefeind wie Lux überhaupt Teil eines demokratischen Diskurses sein kann und sollte. Aus der theoretischen Ausrichtung der Sommeruniversität hätten auch praktische Konsequenzen gezogen werden müssen.

Kritische Teilnehmer_Innen

außerdem...

LDDA 12.09.2007 - 22:21
Es wäre hinzuzufügen, dass zusätzlich die paradoxe Situation entstanden ist, dass am Dienstag eine Gruppe Neonazis unbehelligt im Gebäude der TU herumgammeln konnte, wobei sich von Seiten der VeranstalterInnen um die Sicherheit der kritischen TeilnehmerInnen anscheinend keine Sorgen gemacht wurde, während man Stefan Lux dahingehend hofierte, dass ihm am Mittwoch sozusagen eine private Security zur Verfügung gestellt wurde. Am Mittwoch suchten in der Pause einige ältere TeilnehmerInnen sogar das Gespräch mit ihm und nahmen bereitwillig seine Visitenkarten entgegen.
Mit diesem bürgerlichen Toleranzfetisch gegenüber dem "stigmatisierten" (sic!) Nazi wurde die vorherige Forderung an die kritischeren TeilnehmerInnen, seine Präsenz nicht durch lautstarken Protest aufzuwerten, ad absurdum geführt, da ihm mit diesen Gesprächsangeboten erst recht Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Damit zeigt sich die Einseitigkeit dieses Toleranz- und Demokratieverständnisses, denn die Meinung von ca. 1/3 der TeilnehmerInnen wurde sowohl von Seiten der VeranstalterInnen als auch der restlichen TeilnehmerInnen auf autoritäre Art und Weise übergangen bzw. mit abfälligen und sarkastischen Bemerkungen abgetan.
Eine Stellungnahme des ZfA zu der Tatsache, dass unter dem Titel "Sommeruniversität _gegen_ Antisemitismus" ein bekennender Nazi und Antisemit nicht nur geduldet, sondern sogar aktiv in Schutz genommen wurde, ist mehr als angebracht.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Was ist mit euch los?

Mister Ed 12.09.2007 - 15:22
Von Vormarsch der Neonazis kann doch keine Rede sein, wenn der auf einer Veranstaltung zu Antisemitismus sitzt und sich das anhört ohne zu stören? Was daran vergleichbar mit Mügeln sein soll, erschließt sich mir beim Besten Willen nicht. Das klingt doch eher verharmlosend, das mit der Hetzjagd in Mügeln in Verbindung zu bringen.

Küsst die Faschisten

egal 12.09.2007 - 15:24
hr müßt sie lieben und nett behandeln,
erschreckt sie nicht - sie sind so zart!
ihr müßt mit palmen sie umwandeln,
getreulich ihrer eigenart!
pfeift eurem hund, wenn er kläfft

Küßt die Faschisten, küßt die Faschisten,
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft

wenn sie in ihren sälen hetzen,
sagt: "ja und amen - aber gern!
hier habt ihr mich - schlagt mich in fetzen!"
und prügeln sie, so lobt den herrn.
denn prügeln ist doch ihr geschäft.

Küßt die Faschisten, küßt die Faschisten,
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft

und schießen sie - du lieber himmel,
schätzt ihr das leben so hoch ein?
das ist ein pazifisten-fimmel!
wer möchte nicht gern opfer sein?

nennt sie: die süßen schnuckerchen,
gebt ihnen bonbons und zuckerchen...
und spürt Ihr auch, in eurem bauch
den hitler-dolch, tief, bis zum heft

Küßt die Faschisten, küßt die Faschisten,
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft

geht gar nich

sach ich net 12.09.2007 - 21:28
ey mister ed

wenn die bei einer solchen veranstalltung bei einem solchem thema sitzen dürfen und als eindeutige nazis zu erkennen sind oder erkannt werden haben die dort nix zu suchen.sie sollten des saales verwiesen werden.
oder gehst du auch auf naziveranstalltungen und hörst dir den mist den die labern an.
komm jung geh heim und steck den kop in sand wie 90% der ottonormalbürger hir im land es auch tun.
kann ja nich angehn son nazisympatisant
weg mit dem braunen dreck

Anschluss

Alerta! 12.09.2007 - 23:49
Kann mich nur "sach ich net" anschließen.
Es kann doch nicht sein, dass ein bekannter Nazi bei einer Veranstaltung gegen Antisemitismus beleiben darf.
Was wäre, wenn unter den anderen Gästen auch Juden wären? Lieber die Juden rausschmeißen, oder den Nazi? Eine Person, die sich klar gegen Juden äußert (indem er in der NPD ist, etc.), DARF NICHT bei einer solchen Veranstaltung zugelassen werden!

Greift die Nazis an! Haut ihnen die Fresse ein!

@ Lyrics-Poster: Du hast die letzte Zeile vergessen:

KEIN FUßBREIT DEN FASCHISTEN!!!!!


+++ NIE WIEDER DEUTSCHLAND! +++

Lyrics

egal 13.09.2007 - 15:28
der text ist so richtig, der original text von Kurt Tucholsky ist ohne den zusatz Kein Fußbreit den Faschisten!
soweit ich weiß kam erst durch ZSK die aussage dazu. wollte nur mal dazu meinen senf geben.

und das ein solcher vogel auf einer solchen veranstaltung nichts zusuchen hat sollte allen klarsein. das einzige was sein kann, er will endlich mal sein hirn von dem braunen dreck befreien. soll ja vorkommen das diese voll honks doch mal schaffen für einen moment zudenken!