Rechte Parteien siegen in Guatemala

pirata 10.09.2007 20:04 Themen: Soziale Kämpfe Weltweit
Ein desaströses Wahlergebnis erbrachten die Parlamentswahlen für die linken Parteien. Sozialisten und Kommunisten fielen in die Bedeutungslosigkeit, Links von der Mitte machten nur noch rund 30 Prozent der Guatemalteken ihr Kreuz und dies bei gemäßigten Sozialdemokraten (UNE und El Encuentro). Aber auch die rechten Parteien können nicht triumpfieren. Sie sind hoffnungslos aufgesplittert und zerstritten.
Nach Auszählung von 94,88 Prozent der Stimmen sind die selbsternannten Sozialdemokraten von der UNE um den Präsidentschaftskandidaten Álvaro Colom mit knapp 23 Prozent stärkste Partei. Gefolgt von der derzeitigen ultrarechten Regierungspartei GANA mit 16,3 Prozent. Auf Platz drei landete die rechtsradikale Partido Patriota mit 16,2 Prozent der Stimmen. Die rechtsextreme FRG des Ex- Diktators Ríos Montt konnte 9,7 Prozent der Stimmen auf sich verbuchen. Das Wahlbündnis von Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú und der Frauenrechtlerin Nineth Montenegro erreichte 6,2 Prozent, die ultrarechte Partei Casa erhielt demnach knapp fünf Prozent der Stimmen bei der Parlamentswahl.

Sicher ist, dass es um den Präsidentensessel zu einer Stichwahl am 4. November kommen wird. Nach derzeiigen Hochrechnung führt Álvaro Colom von der Sozialdemokratischen UNE mit rund 30 Prozent der Stimmen. Er hält einen Vorsprung von vier Prozent gegenüber dem rechtsradikalen Kandidaten Otto Pérez Molina von der Partido Patriota.
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Ergänzungen

wer gewinnt, ist fast egal

Ondista 11.09.2007 - 14:25
Es ist nicht richtig, daß linke Parteien nicht antreten konnten, weil ihre Kandidaten den Mordanschlägen rechter Paramilitärs zum Opfer gefallen sind. Alle Parteien sind angetreten, und von allen Parteien, also auch von den rechten, sind Kandidaten ermordet worden. Allerdings waren über die Hälfte der ermordeten Politiker der UNE, also der Partei des derzeit führenden Präsidentschaftskandidaten Colom.

Hinter den Morden kann also keine einheitliche Gruppe stecken, zumal es "die PAramilitärs" so auch nicht mehr gibt. Die Hintergründe werden Verbindungen zur organisiserten Kriminalität, sowie persönliche, politische und finanzielle Konflikte sein.

Sicher ist, daß es zu einer Stichwahl zwischen dem eher sozialdemokratischen Colom und dem rechten General Perez Molina kommen wird. Allerdings ist es nicht besonders wichtig, wer gewinnt, da der größte Teil der Macht so oder so bei Unternehmerverbänden, Oligarchien, Militärs und Drogenkartellen bleiben wird, zu denen fast alle Parteien ihre Verbindungen haben.

Mehr dazu: www.npla.de

Weiterer Artikel

X 11.09.2007 - 17:42
Guatemala nach den Wahlen: Mutmaßliche Verantwortliche für Verbrechen im Bürgerkrieg genießen als Volksvertreter Immunität
 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26175/1.html

Vielen Dank an pirata für die engagierte Berichterstattung.

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Quelle? — ^1

Zeitung lesen — bürgerlicher Spasst

Irreführendes Bild — El-Mattes