TramperInnencamp und -aktion in Freiburg

Autonome AutostopperInnen 09.09.2007 19:19 Themen: Freiräume Kultur Weltweit Ökologie
Vom 6. bis zum 9. September fand in Denzlingen in der Nähe von Freiburg ein internationales TramperInnentreffen zur Gründung des Vereins Abgefahren e.V. statt. Rund 30 TramperInnen trafen sich, um sich zu vernetzen. Es gab Vorträge, Filme und Workshops rund ums Thema Trampen. Desweiteren gab es eine Telefonkonferenz mit Tramperlegenden und am Sonntag eine Aktion für eine AnhalterInnenstelle auf der Kronenbrücke.
Auf einer Wiese in der Nähe von Freiburg zelteten in den letzten Tagen fast drei dutzend TramperInnen. Die TeilnehmerInnen reisten - selbstverständlich - per Anhalter an. Sie kamen unter anderem aus Hamburg, Berlin, Dortmund, Kassel, Dresden, Zwickau, Hannover und sogar aus London, Kopenhagen und Maastricht. Anlass für das Camp war der frisch gegründete AnhalterInnenVerein Abgefahren e.V., der auch im Laufe des Camps seine erste Mitgliederversammlung abhielt.

Auf dem Camp tauschten sich die TeilnehmerInnen aus und diskutierten über ihre Tramptechniken und Erfahrungen. Es gab verschiedene Vorträge, so zum Beispiel zum Thema Nachttrampen; eine DIY-VoKü versorgte das Camp. Die AnhalterInnen stellten einander extreme Trampreisen vor, die teils durch Länder wie Afghanistan, Irak, Iran und durch den kalten Norden von Russland nach Alaska führten. Am Samstag gab es eine Liveschaltung per Telefon mit internationalen Tramplegenden aus der ganzen Welt. Es wurden dabei Gespräche mit Autostoppern aus Russland, Argentinien, Polen und Litauen geführt.

Am Sonntag wurde eine Tramperstelle an der Freiburger Kronenbrücke eröffnet. Zuvor war die angefragte Einrichtung einer solchen Tramperstelle von den Verwaltungsbehörden abgelehnt worden. Solche Tramperstellen, die es bereits in verschiedenen Ländern gibt, machen das Autostoppen für AutofahrerInnen und AnhalterInnen wesentlich sicherer und verleihen dem Autostoppen mehr Akzeptanz.

Bei halbtrübem Wetter versammelten sich rund 25 Leute an der B31. Die AktivistInnen hielten Schilder mit den Aufschriften "Dein Auto ist mein Auto", "Bloß weg hier!", "keine Panik" oder "Trampstelle jetzt!" in den Hände. Natürlich gab es auch die üblichen "Karlsruhe", "Basel", "nach Norden" und "in die Sonne" Schilder. Auch wenn zwei Polizeikängurus nach einer dreiviertel Stunde den Informationsbedarf ihres Chefs zu stillen versuchten, verlief die Aktion weitgehend stressfrei. Über 20 Leute trampten in knapp 80 Minuten erfolgreich von dem neu eingeweihten TramperInnenplatz in verschiedene Richtungen. Die Stelle ist zukünftig an einem Warnschild mit Daumen zu erkennen.

Kollektiviert eure Karren!
Daumen raus und abgefahren!
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Ergänzungen

West-Berliner Anekdoten

Ex-Tramper 09.09.2007 - 21:16
West-Berlin hatte (kurz nach der Maueröffnung, davor weiß ich nicht Bescheid) optimale Plätze. Eine Bushaltestelle an der Autobahn Tegel und einen gut genutzten Randstreifen in Dreilinden.

Zur Bushaltestelle und der Haltebucht in Tegel hörte ich die Geschichte, dass beides abgeschafft werden sollte. Das führt dann neben Mehraufwand für uns zu einer schlechteren Haltemöglichkeit und entsprechendem Risiken wie Auffahrunfällen aber vor allem Geldstrafen für beide Beteiligte. Die Berliner Presse zeigte sich von Sicherheitsargument (Tramperseite) nicht interessiert, die Erzählerin verursachte dann aber einen Tagesthemen-Beitrag (ARD-TV) und schnell war die Haltemöglichkeit wieder da.
Ausschlaggebendes Argument war wohl: getrampt wird sowieso, die Autobahn- und Polizeibehörden können sich also entscheiden, ob sie TramperInnen in Gefahr bringen wollen oder nicht. In der Zeit danach war dort ein gruseliges Schild, mit Menschen-Piktogrammen in der Anzahl, wie viele Menschen beim oder durch das Trampen umgekommen sind. Über die Richtigkeit dieser Angaben auf dem Schild kann ich nicht urteilen, habe aber Zweifel...

Ich bin für
- eine gute und rechtzeitige Ausschilderung der günstigen Trampstellen, damit die Autos gut halten können, zum Beispiel an passenden Autobahnbrücken
- angenehme Trampstellen, d.h. etwas öffentlich, so dass ein möglicher Gruselaspekt für beide Beteiligten gering wird, weil andere Leute FahrerIn und TramperIn sehen können
- dafür, dass Frauen zumindest Frauen mitnehmen
- regenfreies Trampen

Tramper

Der Autofahrer 10.09.2007 - 12:20
Thema Tramper...

Bin selber fast 10 Jahre getrampt und kenne die Problematik, daher finde ich es toll, das sich einige mal um dieses Thema kümmern. Allerdings, seit ich unter den Autofahrern bin fahre ich häufig an die Raststätten, die auf meinem Weg liegen... Nur leider finde ich da keine Tramper mehr... Schade eigentlich!

Es geht immer weiter...

Autonom@ntifA 18.10.2007 - 14:51

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Pohotshop und Polizeikänguruh

Christian Schröder 10.09.2007 - 15:49
Hi,
was soll denn der Käse mit dem Polizeikänguruh? Die Webadresse die im vergrößerten Ausschnitt sichtbar ist, ist reinmanipuliert.
Auch wenn pigbrother.info ein Anliegen hat. So hat es weder mit dem Känguruh noch mit dem Trampen zu tun.
Ich denke nicht dass indymedia für so einen Käse genutzt werden sollte.

Tramper 4ever!

Käpt'n Bär 11.09.2007 - 21:25
Jou, Trampen for-ever!
Tolle Initiative.
Ich hab' auch den Eindruck, daß Trampen leider aus der Mode zu kommen scheint.
Daher isses hohe Zeit für eine allgemeine Pro-Tramper Offensive.