Camp for Climate Action

NaturIstVernunft 06.09.2007 22:10 Themen: Atom Bildung Freiräume Soziale Kämpfe Weltweit Ökologie
Vom 14. - 21. August fand das Camp for Climate Action („Klima-Aktions Camp“) in direkter Nähe des Londoner Flughafens Heathrow statt. Die drei Säulen auf denen das Camp basierte waren treibhausgas-neutrales Leben auf dem Camp, Vernetzung und Bildung durch ein vielfältiges Workshop-Programm und Direct Actions oder Direkte Aktionen gegen die Wurzeln des Problems „Klimawandel“ in der geteilten Überzeugung, das wir die Lösungen selbst in die Tat umsetzen müssen und nicht auf Wirtschaft und Regierungen vertrauen können. Dieser erste Erfahrungsbericht konzentriert sich auf die ersten beiden Aspekte des Camps. Ich selbst war vom 12. bis zum 18. August vor Ort. Ein zweiter ausführlicher Bericht der sich auf die Aktionen konzentriert folgt in Kürze.

Indyberichte Heathrow | Camp for Climate Aktion (UK) | Network For Climate Action (UK) | Klimacamp 08 (D) | Rising Tide UK | Dokufilm Camp 06

Nächtliche Feldbesetzung – "Taking the Site"

Nach langem warten auf den Anruf der "Feldbesetzer–Gruppe" um den genauen Ort des Campes mittgeteilt zu bekommen geht es dann endlich los: In einer nacht–und–nebel Aktion wurde in der Nacht zum 12. August ein Feld in unmittelbarer Näher zum Flughafen London–Heathrow besetzt. Ca. 100 Menschen errichteten zwei zwei–stöckige Tripods um die Räumung des Feldes so gut wie unmöglich zu machen.

Die Polizei, die einige Zeit brauchte um den Ort des Campes überhaupt zu finden, wartete gleich zu Beginn mit Schikanen auf. Handy–Daten wurden kopiert, Menschen unter Terroristen–Paragraphen durchsucht. Ankommende Materialtransporte für Infrastruktur (Strom, Wasser, sanitäre Anlagen) werden zu Beginn von der Polizei zurückgehalten, so dass vorerst nur einige Zelte aufgebaut werden können. Die erste Nacht müssen die Aktivisten im Sitzen und frierend in ihren Schlafsäcken verbringen. Alle ankommenden HelferInnen werden fotografiert, gefilmt und nicht selten komplett durchsucht. 2 Menschen wurde aus haarstäubenden Gründen (Besitz einer Studenten–BahnCard ohne Studenten–Nachweis) vorläufig Fest– bzw. in Gewahrsahm genommen.

Gleich zu Beginn mischt sich die lokale Bevölkerung unter die Klimacamper in der Hoffnung, dass das Camp ihren schon Jahre andauernden Kampf gegen eine dritte Start– und Landbahn wieder neue Kraft gibt.









Aufbau und Infrastruktur – "Permaculture in Practice"

Auch am nächsten Tag werden nur willkürlich und sporadisch Fahrzeuge zum Camp durchgelassen. Die meisten Materialien müssen von den knapp einen Kilometer entfernten Straßensperren zum Camp getragen oder in Schubkarren und Mülltonnen zum Camp gefahren werden. Die Polizei zeigt präsenz, auch auf dem Campgelände. Wird jedoch von jeweils 2 Campteilnehmern begleitet und davon abgehalten brauchbare Informationen zu sammeln. Ausserdem bauen die Beamten Flutlichter, Telemikrophone und mobile Kameraüberwachungen auf um das Camp 24–Stunden lang observieren zu können. Ein Polizeihelikopter patroulliert regelmäßig über dem Camp. Die bürgerlichen Medien sind zu Hauf vor Ort.

Trotz der Repression nimmt das Camp, mit dem Ziel eines temporären "Ökodorfs" Gestalt an. Die Stimmung ist gut und es wird viel gelacht und gewerkelt. Für die erwarteten 1500 Teilnehmer werden Komposttoilletten, mobile Pflanzenkläranlagen, Solarduschen, Waschstationen sogenannte "Rocket–Stoves" also holzbefeuerte Öfen zum Wasserkochen, zahlreiche VoKüs (Volksküchen), Workshop–, Wohlfühl/Chill–Out–, Kinder–, Erste–Hilfe, Indymedia–, Kino–, Bar– und Orgazelte aufgebaut. Recyclingsysteme für den Müll stehen schon nach den ersten beiden Tagen.

Um eine wichtige Frage vorab zu klären: Die wertvollen und fruchtbaren Resourcen die in den unter den Kompostklos postierten Mülltonnen anfallen sowie die vollgepinkelten Strohballen gingen nach dem Camp an lokale Bio–Bauern die das ganze zu gutem und hygienischen Kompost verarbeiteten und auf ihrem Hof ausbrachten.

Die Materialien für die Infrastruktur sind zum überwiegenden Teil in London containert worden und damit direkt recycelt oder werden von den regionalen Vorbereitungsgruppen aus ganz England, Wales und Schottland mitgebracht. Überall tauchen Solarpanele und Windräder auf, die für die CO2–neutrale Stromversorgung des Camps sorgt. Du vergessen ist natürlich auch nicht, dass pedalbetriebene Soundsystem. Strom gibt es Dank starkem Wind im Überfluss.













Leben im Camp – "Low–Impact Living – Hight Impact Acion"

Am 14. August öffnete das Camp offiziell seine Tore. Schon in den letzten Tagen haben sich die verschiedenen Regionen in England zu Neighbourhoods oder Nachbarschaften im Camp zusammengefunden und das Camp damit in verschiedene lokale Sektoren aufgeteilt. Sie stärken somit das Prinzip der Dezentralisierung das für die Entscheidungsfindung auf dem Camp durchaus hilfreich ist. Alle Nachbarschaften haben ihre eigenen kleinen Besonderheiten und spezielle Atmosphere. In "Schottland" wehen grün–schwarze Fahnen, und "Wales" hisst seine Nationalfahne neben rot–schwarzen Flaggen. Viele Nachbarschaften haben ihre eigenen Küchen in denen die jeweiligen "Bewohner" versorgt werden. Darüber hinaus gibt es eine Zentralküche die alle anderen Aktivisten versorgen die nicht in den Nachbarschafts–Küchen essen.

Auch für ein buntes Kinderprogramm wird gesorgt. Eine der größten Attraktionen war wohl das "Rinky–Dink" aus Nottingham. In Worten schwer zu beschreiben. Es fährt. Ist bunt und produziert sogar noch Strom für Musik. Durch das Angebot angelockt besuchten Schulklassen und Pfadfinder–Gruppen das Camp und lernten über die verschieden ökologischen Maßnahmen vor Ort.

Es gibt 2 Kinozelte mit interessantem Kinoprogramm, ein Indymedia Zelt mit gut 12 internetfähigen Rechnern die zu bestimmten Zeiten benutzbar sind. Auch ein Fahrradverleih mit für Allen zugänglichen Aktionsrädern wird vor Ort von der "Lancaster"–Nachbarschaft zur Verfügung gestellt.

Skandalös sind hingegen die immer wieder auftauchenden Schikanen der Polizei die den Campteilnehmern ihrerer Grundbedürfnisse wie Hygiene und Essen beraubt. Essenslieferung werden nicht aufs Campgelände gelassen. Transporter mit Baumaterialien für Wasserversorgung aufgehalten. Als aber die ersten Essenslieferungen eintreffen wird gleich fleißig geschnippelt. Bio und regional wo immer möglich. In der "South–Western" Nachbarschaft kocht der "Anarchist Teapot".

Unangenehm könnte mensch die zeitweisen Massen an Journalisten und Fotographen empfinden die in den "Besuchsstunden" über das Camp "geführt" werden. Zeitweise geraten diese "Führungen" aber ausser Kontrolle und wer Erfahrung mit Pressephotographen hat weiß das sie schwer kontrollierbar sind.

Ein riesiges Workshop–Programm sorgt dafür das es auch intellektuell nie langweilig wird. Das Angebot ist so vielfältige wie die Teilnehmer des Camps die aus allen Spektren der politischen sozialen Bewegungen und Bevölkerung kommen. Von morgen halb 10 bis spät abends wird debatiert und diskutiert. Eine immer wieder auftauchende Schlussfolgerung ist "Social Change not Climate Change". Der Klimawandel ist nicht aufzuhalten ohne radikale soziale Veränderung. Von der "Anarchist Federation", "Rising Tide" oder der "Islamic Foundation for Ecology and Environmental Sciences " bis hin zu Greenpeace, Friends of the Earth (BUND in der BRD) und christlichen Hilfsorganisationen ist alles dabei. Entscheiden soll jeder selbst. Auch praktisches wie "Arbeiten mit der Sense", "Permakultur in der Praxis und im Climate Camp" oder Wildkräutersammlungen waren dabei.
Diese Offenheit ohne Aufgabe des radikalen Anspruches auf Umweltschutz "von Unten" ist wohl eine Vorraussetzung dafür gewesen das am Hochpunkt gut 1300 Aktivisten auf dem Camp waren und vielleicht noch mehr an den Aktionen teilnahmen.













Umgang mit Polizei und Gewaltfreie Verteidigung des Camps – "Out, out, out!"

Zwei zweier–Pärchen von "Community–Police"–Beamten patrouliert von früh morgens bis spät Abends im Camp. Es werden jedoch rotierenden "Begleitungen" für die Polizei organisiert, so dass jeweils 2 Leute die Beamten "im Griff" haben. Ausserdem gibt es 4 Wachposten rund um das Camp um die Bullen im Auge zu behalten und einen fünften Anprechpartner im Camp der mögliche unerfreuliche Ereignisse im Camp weiterverbreiten kann. Diese Aufgaben werde rotationsförmig übernommen sodass sie 24 Stunden besetzt sind. Weiterhin wird die Polizei nicht selten von Aktivisten mit Bannern daran gehindert zu filmen oder Photos von Individuen zu schießen.

Zu einem Zwischenfall kam es, als am Abend des ersten Tag des Campes ca. 30 Polizisten das Camp unangekündigt, mit Pfefferspray gerüstet betraten. Sofort wurde das Camp alarmiert und ein menschlicher Block durch Ketten geformt die sich gegen die anrückende Bullen stemmten und diese unter lauten "Out" rufen nach und nach zurückgedrängten. Zeitweise wurde wild mit Pfefferspray herumgesprüht, was wohl eher die Polizei beeinträchtigte als die vielen oft vermummten Widerständler. Den sich Entgegenstellenden wurde zeitweise an die Gurgel gegangen und ein Mensch durch Schläge der Polizei leicht verletzt bis die Polizei entgültig vom Camp "enfernt" wurde. Kurz nachdem die Bullen vom Feld gedrängt worden waren machten sich im Hintergrund "Riot–Police" und "Robo–Cops" fertig von deren Einsatz aber letztendlich abelassen wurde. Beachtlich ist hier die konsequente Gewaltfreiheit aller Protestierenden, die wohl dafür verantwortlich war, dass das Camp letztlich nicht geräumt wurde.
Da es überhaupt zu dieser Situation kam lag daran, dass das die Fläche des Camps nicht durch einen Zaun oder ähnliches geschützt war, denn die Bullen hätten beschädigen müssen um uns zu erreichen. Wäre das der Fall gewesen hätte sich die Bullen laut "Besetzer"–Gesetz der Sachbeschädigung straftbar gemacht, bis ein Gericht die Besetzung für Unrechtmäßig erklärt hätte. Das ganze kam aber wie gesagt nicht zur Anwendung, da das Camp nur mit Plastikbank markiert aber nicht anderweitig gesichert war.













Entscheidungsfindung – "Consensus Decision Making"

Die Strukturen für Entscheidungsfindungen war trotz Dezentralität relativ komplex. Da es eine Massenaktion am Ende des Camp geben sollte auf die sich "das ganze Camp", außer natürlich den autonomen Bezugsgruppen die wussten was sie vorhaben einigen sollten, gab es oft intensive und ausschweifende Plena die im Konsensverfahren arbeiteten. Wer sich schonmal mit dem Thema Konsens beschäftigt hat, weiß wie das mit einigen hundert Menschen Enden kann. Daher wurden auch viele Entscheidungen an die Nachbarschaftstreffen am Morgen delegiert, die dann jeweils Sprecher zu einem weiteren Treffen entsanden. Ausserdem wurden in den Nachbarschaften auch Sprecher für ein "Notfalls–Plena" ausgewählt das schnelle Entscheidungen treffen muss. Insgesamt blieb mir der Entscheidungsfindungsprozess ein wenig schleierhaft, was aber auch wohl daran lag, dass mein Interesse an ellenlangen Plena nicht sonderlich hoch ist. Dennoch halte ich Entscheidungen für Großaktionen mit vielen Menschen nicht für unproblematisch und denke, dass kleine Bezugsgruppen oft mehr ausrichten können. Das Climate Camp in England hat da jedoch eine gute Mischung finden können, die eine vielzahl von Zielen abdeckte.

Zu einem nicht ganz aufgeklärten Streit kam es als die Wachposten einige Ankömmlinge die der "Socialist Workers Party (SWP)" einer trotzkistischen Partei zugerechnet wurden, angehalten, durchsucht und Flyer und Pamphlete "beschlagnahmt" wurde. Dieser Vorgang basiert auf der vorrangegangen Entscheidung, dass keine politische Partei offen auf dem Camp vertreten sein sollten. Das sich die SWP daran nicht hält wurde von einigen im Camp erwartet. In der Londoner Nachbarschaft gab es dazu stark aufeinandergehende Meinungen. Von voller Zustimmung bis reservierter Ablehnung des Vorgehens der "Wachposten".



Die Aktionen – Eine Übersicht – "She superglued herself to the gate!"

Da ich am letzten Tag an der die "Mass–Action" stattfinden sollte nicht mehr dabei war kann ich hier nur eine kleine Übersicht an Dingen geben die gelaufen sind:

16. August

  • Größere Bezugsgruppen blockieren unter anderem mit "Lock–Ons" für mehrere Stunden zwei Flughäfen außerhalb London's die ausschließlich private Geschäftsflüge anbieten. Es gibt zahlreiche Verhaftungen

17. August

  • Eine Bezugsgruppe besetzt die Büros eine Billigflug–Anbieters für mehrere Stunden
  • Eine Bezugsgruppe von ca. 10 Menschen hat das Verkehrministerium lahmgelegt. Einige Aktivisten haben sich mit Sekundenkleber an die Türen geklebt und damit den Arbeitsalltag der Mitarbeiter durcheinander gebracht.

18. August

  • 40 Aktivisten besetzen das Gelände von "Carmel Agrexco" und verwüsten deren Büroräume. Die Firma gehört zu 50 % dem israelischen Staat und handelt nach Überzeugung der Aktivisten mit "illegalen Siedlungs–Gütern" der West–Bank. Diese Unterstützen nicht nur die "israelische Apartheid–Politik und militärische Besetzung Palästinas" sondern werden ausschließlich per Luftfracht nach Europa geflogen und sind damit Mitverursacher der Klimawandels.
  • Klimacamper zeigen Solidarität mit streikenden Lufcargo–Arbeitern und überreichen ihnen ein Banner.
  • Unter anderen Kindern und ihre Eltern blockieren das Fracht–Terminal vom Flughafen London Heathrow für mehr als eine Stunde.

19. und 21. August

24 Stunden "Day of Mass Acion" und mehr

  • Eine "familien–freundliche" Demonstration markiert symbolisch den das Gebiet das durch die vorgeschlagene dritte Start– und Landebahn zerstört werden würde.
  • Vom Dach der "Heathrow Business Academy" wird von drei Aktivisten ein Banner mit der Aufschrift "Make Planes History" gehängt.
  • Die Büroräume der "British Airports Authority" die sich im vorhinein durch die Forderung von vorbeugenden Repressionsmaßnahmen gegen die Klimacamper einen Namen gemacht hatte werden von mehreren Aktivisten "umcampt" die die ganze Nacht über dort verbleiben werden. Sie werden vom Fahrradkollektiv mit Essen, Kuchen und warmen Getränken versorgt.
  • Das British Airways Fracht–Terminal wird von mehreren aneinander geketten Aktivisten effektiv blockiert.
  • Einige Aktivisten versuchen vergeblich einen Abschiebeknast in der Nähe von Heathrow zu erreichen um die Verbindung zwischen Flüchtlingen, Klimawandel und Abschiebung hervorzuheben.
  • Der Eingang Atomkraftwerks "Sizewell" in Suffolk wird von einigen aneinander geketteren Aktivisten blockiert. Ein Banner erklärt: "Atomenergie ist keine Antwort auf den Klimawandel!"
  • Eine Bezugsgruppe klebt sich mit Sekundenkleber an die Eingänge des Firemensitzes von "British Petroleum (BP)"
  • Fast gleichzeit werden die Büros von "Bridge Point Capital" den Betreibern des Fulghafen in Leeds von Klimacampern "gestürmt" und ihrer Fuktionstüchtigkeit beraubt.
  • Ausserdem werden die Büroräume einer Firma namens "Climate Carre" besetzt die einen Ablasshandel mit privaten CO2–Zertifikaten betreibt (nach dem Motto "einen Baum pflanzen dann fliegen").
  • Und zu guter letzt dringt ein Teil der transnationalen Clownarmee in den Privat–Garten "Lord Soley" ein der federführend bei der Erweiterung des Heathrower Flughafen ist markieren die 4.(!) Start– und Landebahn auf seinen Rasenflächen

Diese Liste ist sicherlich nicht vollständig, zeigt aber exemplarisch die unheimliche Vielfalt des Protestes.



Links

Für mehr und detaillierte Berichte in Englisch: Indymedia UK
Webpage des "Camp for Climate Action: Camp for Climate Action Website
Rising Tide UK: Rising Tide UK
Public Domain Dedication Dieses Werk ist gemeinfrei im Sinne der Public Domain
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Reclaim Power

rising tide 07.09.2007 - 01:05
"Reclaim Power" Dokufilm zum Camp for Climate Action 2006
 http://www.cinerebelde.org/site.php3?id_rubrique=161〈=de

Kurzversion online (english)
 http://climatecamp.org.uk/reclaimpowervideo.php

Ergänzung

tierr@ 07.09.2007 - 20:50
Emissionen verhindern, Ölkriege stopen, Klima retten:

Von Kyoto nach Quito Teil 1-3
 http://de.indymedia.org/2007/07/188274.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/07/188303.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/07/188420.shtml


mehsprachig: www.oilwatch.org
Öl: mehr Fluch als Segen ( Ministertreffen des Südens)
 http://de.indymedia.org/2007/07/187688.shtml

Ölkonzerne, Indigen@s, Umwelt... Nato verteidigt Ölkonzerne
 http://de.indymedia.org/2007/08/189591.shtml
Volkstribunal verklagt Repsol - ÖkoFlucht
 http://de.indymedia.org/2007/07/186822.shtml
Nigeria:Schüsse gegen Umweltschützer
 http://de.indymedia.org/2007/08/190021.shtml

Die Mythen über Biokraftstoff
 http://de.indymedia.org/2007/06/185388.shtml
Agrosprit: Aufruf zu Moratorium
 http://de.indymedia.org/2007/07/188020.shtml

Aufruf für ein Klimacamp in der BRD 2008

NaturIstVernunft 13.09.2007 - 09:23
*Aufruf zur Vorbereitung und Organisation*
eines *Klima-Camps in Deutschland*!

Für die zukünftige Kommunikation tragt euch in unsere *Mailingliste* ein:

 http://lists.trilos.net/mailman/listinfo/klimacamp


1) Die Idee.
2) Wie die Idee entstand und wie es weitergehen wird.
3) Warum ein Klima-Aktions Camp?
4) Kommunikation


*Die Idee*

Nach dem Vorbild des Camp for Climate Action in England, das dieses Jahr zum zweiten Mal stattfand, möchten wir anregen, 2008 auch in Deutschland ein Klima-Aktions Camp zu organisieren. Wie auch in England sollen Wissensaustausch (durch Workshops), selbstorganisiertes Leben mit möglichst geringem ökologischen Fußabdruck (auf dem Camp), Vernetzung und Direct Action miteinander verbunden werden. In England richtete sich das Camp die letzten zwei Jahre an bestimmte Ziele, gegen die direkt oder indirekt thematisch Aktionen durchgeführt wurden. Letztes Jahr handelte es sich um das größte Kohlekraftwerk Englands und dieses Jahr lenkte das Camp die Aufmerksamkeit auf die Flugindustrie und den Ausbau des Londoner Flughafens Heathrow. Ob wir auch in Deutschland ähnliche Schwerpunkte wählen, sollten wir auf den Vorbereitungstreffen besprechen.


*Wie die Idee entstand und wie es weitergehen kann*

Diese Mail und dieser erste Aufruf entstanden auf dem diesjährigen Camp for Climate Action in England, als sich dort mehrere deutschsprachige Menschen trafen, die unabhängig voneinander vorhatten, ein solches Camp auch in Deutschland zu organsieren. Das weitere Vorgehen soll entweder am letzten Oktober- oder ersten Novemberwochenende (26.-28.10. / 2.-4.11.) auf einem Planungstreffen (voraussichtlich irgendwo in der geographischen Mitte der BRD) vereinbart werden. Wenn ihr kommen wollt, dann tragt unter  http://www.doodle.de/yu8vxh39em9zh7s7
ein, an welchem der Termine ihr könnt - dann können wir den günstigeren Termin auswählen (wenn es nicht mit der Ortsorganisation kollidiert). Bis Ende September sollten Termin und Ort dann stehen.


*Warum ein Klima-Aktions Camp*?

Klimachaos ist Realität. Und uns bleibt nicht mehr viel Zeit, den Schaden zu begrenzen. Gerade deshalb geht es nicht um blinden Aktionismus der die Ursachen des Problems reproduziert sondern tiefgreifende Direkte Aktion die wiederum niemanden ausschließt. Wir brauchen darüber hinaus fundierte Analysen über zugrundeliegenden Strukturen die eine schnelle gesellschaftliche Veränderungen mit Nachdruck einfordern und die Relevanz der tiefersitzenden Ursachen an eine breite Öffentlichkeit bringen.
Klimawandel ist nicht nur ein ökologisches Problem, sondern auch eine Frage der Verteilung seiner Folgen. Er stellt damit auch soziale Fragen. Deshalb braucht es schnelles und direktes Handeln. Es müssen aber auch noch viele andere Fragen diskutiert werden, u.a. die folgenden (erste grobe Sammlung von uns Camp-TeilnehmerInnen):

- Wie handelt Mensch effektiv?
- Wie sieht ein CO2-neutrales Leben aus? Welche Utopien brauchen wir? Welche Alternativen können wir jetzt schon leben?
- Warum wird das Thema Klimawandel auf einmal von den Medien aufgegriffen? Was für Interessen stehen dahinter? Sind das auch unsere Interessen?
- Vertrauen wir darauf, dass Regierung und Wirtschaft uns retten? Oder schaffen wir uns unsere eigenen Lösungen?
- Wie ist die bis dato gemachte Klimapolitik von Umweltverbänden und Umwelt-NGOs zu beurteilen? Wie ist deren Wirkung?
- Ist Klimaschutz im jetzigen System möglich? Oder bedarf es radikaler sozialer Veränderung?
- Wer macht Profite mit dem Klimawandel? Und was heißt das für unser Handeln?

Ein Klima-Camp könnte diesen und vielen weiteren Fragen nachgehen, Menschen Anstöße und Anregungen geben für politisch-ökologisches Denken und Handeln, es könnte Experimentier-Wiese, Thinktank und Kontaktbörse für weiteres gemeinsames Handeln sein. Zu klären wären dafür natürlich zuerst:

- Wie könnte ein Klima-Camp in Deutschland aussehen?
- Wie kann es organisiert werden?
- Wer macht mit?


*Kommunikation*

Infos:

Website des englischen Camp for Climate Action:

 http://www.climatecamp.org.uk/

Für Indymedia Berichterstattung:

 http://www.indymedia.org.uk/en/actions/2007/climatecamp/

Website des englischen Networks for Climate Action:

 http://www.networkforclimateaction.org.uk

Vorläufige Website des Klimacamps 2008 in der BRD:

 http://www.klimacamp.org/

Wenn Ihr mehr von uns direkt erfahren wollt, lasst uns das über die Mailingliste wissen. Wir kommen aus unterschiedlichen Regionen in Deutschland (u.a. Freiburg, Berlin, Nähe Wendland, Bremen) und können evtl. auch zu Euch kommen und Euch mit Fotos und Film vom Camp berichten! (als motivierenden Infoabend vor dem ersten Orgawochenende).


In der Hoffnung auf viel positive Resonanz,

Alexis, Christina, Dominik, Flo, Hanna, Ines, Ingmar, Jan, Jasmin, Jörg, Judith, Julian, Lulu, Matthias, Robin, Tadzio, Ursel

Erstes Treffen

NaturIstVernunft 22.09.2007 - 10:33
Hallo allerseits!

Nach dem Aufruf zu einem ersten Vorbereitungstreffen für ein Klima-Camp 2008 in Deutschland (nachzulesen unter  http://www.klimacamp.org/), der viele von euch sicherlich
erreicht hat, haben wir jetzt Ort und Zeit für das Vorbereitungstreffen fest gemacht:

am ersten November-Wochenende,

2. - 4.11.

in der Freien Schule in Kassel.

Kassel liegt sehr zentral, so dass hoffentlich alle Menschen unabhängig von ihrem Wohnort halbwegs kostengünstig und ohne lange Fahrtwege kommen können. Weitere Details findet ihr am Ende dieser Mail.

Die "Agenda" des Treffens ist noch offen und sollte es auch bleiben. Fragen, die aber sicherlich aufkommen werden findet ihr im vorhin erwähnten Aufruf, der auch auf  http://www.klimacamp.org/ zu finden ist.

Es wurde vorgeschlagen, mit Berichten von den Climate-Camps aus England und von ähnlichen Veranstaltungen zu beginnen. Eine erste Auswertung (engl.) des Climate Camps 2007, die viele bedenkenswerte Lehren zieht, gibt es unter:  http://www.climatecamp.org.uk/wherenext.php

Ein erstes Kennenlernen und ein allgemeiner Austausch über Erfahrungen, Fähigkeiten, Kontakte usw. ist am Anfang natürlich auch ganz wichtig. Einige werden sicher erst spät am Freitag kommen können. Wichtige Entscheidungsprozesse werden daher erst am Samstag
beginnen (wobei die Berichte, das Kennenlernen und ein erster Erfahrungsaustausch dafür natürlich auch nicht unerheblich sein werden).

Wer Lust hat sich schon im Vorhinein über die methodische und/oder inhaltliche Gestaltung des Treffens konkret auszutauschen und Ideen zu sammeln, melde sich bitte auf der Mailingliste

 http://lists.trilos.net/mailman/listinfo/klimacamp.

Zur Vorbereitung des Treffens wird in naher Zukunft auch ein "Wiki" auf  http://www.klimacamp.org/ eingerichtet an dem jede/r mitwirken kann. Wir hoffen damit dem Anspruch auf Transparenz und Offenheit entgegen zu kommen. Das kann jedoch noch einige Zeit dauern. Bis dahin verweisen wir also auf die oben genannte Mailingliste.

Um besser planen zu können (insbesondere Essen und Unterkunft), bitten wir nach Möglichkeit um Anmeldung bis zum 28. Oktober. Wer dann spontan auftaucht, ist natürlich
trotzdem willkommen.

Also bitte eine kurze Mail an

 anmeldung@klimacamp.org

mit, wenn möglich:

* Komme am Freitag voraussichtlich gegen .... Uhr an.
* Kann wahrscheinlich bis Sonntag gegen ... Uhr bleiben.
* Ich brauche eine Unterkunft (Isomattenlager) -
* bzw. Ich habe eine andere Übernachtungsmöglichkeit in Kassel.

Es sind auch herzlich all diejenigen Menschen eingeladen, die für das Camp künstlerische Aktionen planen und vorbereiten wollen.

In diesem Sinne,
Klimacämp(ferische) Grüße,

Einige Klima-Bewegte

-------------------------------------

Details zum ersten Klima-Camp 2008 - Vorbereitungstreffen:

Wann?

Freitag 2. November
Anreise ab 16 Uhr (Raum vorbereiten, Essen machen helfen)
Beginn ca. 18 Uhr

bis Sonntag 4. November
Ende des Treffens ca. 14 Uhr

Wo?

Freie Schule Kassel
Brandenburger Str. 5
34131 Kassel
Anfahrt:
 http://www.schulserver.hessen.de/kassel/freie-schule/pages/anfahrt.htm
Vom Bahnhof Wilhelmshöhe sind es gute 2 km bis zur Freien Schule. Entweder zu Fuss, mit Bus oder Tram (siehe Webpage oben)

Ohne Mampf kein Kampf:

Gekocht wird bio+vegan+regional für 7-8 Euros pro Tag und/oder gegen Mithilfe/Spende.

Pennplätze:

Gibts genug in der Schule. Wenn wir wirklich viele werden, können Menschen möglicherweise auch in anderen Projekten in der Nähe einquartiert werden.

Mitbringen?

Das übliche. Isomatte, Schlafsack zum Beispiel... Ihr wisst schon was ihr braucht. Und natürlich Enthusiasmus und Ideen.

Fragen / Kommunikation:

Mailingliste:

 http://lists.trilos.net/mailman/listinfo/klimacamp

oder Alternativ eine Mail an:

 info@klimacamp.org

Also dann:

Social Change not Climate Change!
Lets make it happen!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

Kritische Anmerkung — Stop all Nations!

@stop all nations — gegen jeden faschismus