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Probecastor nach Gorleben unterwegs

BI 04.09.2007 12:13
Nach Informationen der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow
Dannenberg (BI) ist gestern Nachmittag ein Probe-Castortransport aus
dem französischen La Hague nach Gorleben gestartet, der vermutlich
früh in Gorleben zu erwarten ist. Der neue unbeladene Atommüll-
Behältertyp (CASTOR HAW 28 M) wurde wahrscheinlich in der
französischen Wiederaufarbeitungsanlage auf Belade- und
Verladetauglichkeit getestet. Nun soll mit einer genehmigungstechnisch
vorgeschriebenen sogenannten Kalthantierung in Gorleben ein
Sicherheitsnachweis für Transport, Verladung und weiteren Umgang
erbracht werden.
Die wendländische BI kündigt Proteste gegen den Transport an. „Diese
Testfahrt bereitet die nächsten Transporte mit hochradioaktivem
Atommüll vor“, begründet dies der BI-Sprecher. „Jeder Castortransport
in die oberirdische Zwischenlagerhalle erzeugt einen überflüssigen
Sachzwang auf den Gorlebener Salzstock als umstrittenen und
angeblich noch gar nicht festgelegten Endlagerstandort. Seit den frühen
80er Jahren ist bekannt, dass über dem Salzstock auf über sechs
Quadratkilometern ein abschließendes Deckgebirge fehlt und damit
hochradioaktive Stoffe zwangsläufig über Wasserwege an die
Oberfläche gelangen werden“. Seit inzwischen über 30 Jahren fordert
die BI deshalb den Standort Gorleben aufzugeben und keinen weiteren
Atommüll mehr zu produzieren.

Hintergrund: Der neue deutsch Behältertyp Castor HAW 28 M sollte
ursprünglich bereits 2006 eine verkehrsrechtliche Zulassung bekommen
und in diesem Jahr mit heißem Müll nach Gorleben rollen. Dieses Ziel
konnte nicht eingehalten werden, Castortransporte in diesem Jahr
wurden abgesagt. Die BI vermutet technische Probleme. Stattdessen
sollen 2008 zwölf Behälter französischen Typs (TN 85) aus der
französischen Plutoniumfabrik La Hague nach Gorleben rollen. Dieser
französische Behältertyp hat im Mai diesen Jahres unter Protesten eine
Kalthantierung in Gorleben durchlaufen.

Wegen erhöhten Abbrands der zuletzt aus deutschen Atommeilern nach
La Hague gelieferten Brennelemente und der daraus resultierenden
höheren Wärmeleistung des Atommülls sollte ein Behälter entwickelt
werden. Dieser muss die drastisch höhere Temperatur aushalten und
die enorm erhöhte Gamma- und Neutronenstrahlung abschirmen. Die
Wärmeleistung erhöht sich von 45 kW um über 20% auf 56 kW. Etwa
eine Minute Aufenthalt in 1 m Entfernung eines unabgeschirmten
Castorbehälters würde beim Menschen eine tödliche Dosis
verursachen. Das Gesamtinventar eines Behälters entspricht etwa 20%
der bei der Tschernobylkatastrophe freigesetzten Strahlung. Die BI
bemängelt, dass der exakte Stand der Dinge zum Behälter der
Öffentlichkeit bislang trotz Anfragen bei Genehmigungsbehörden
verschwiegen wird.

Francis Althoff

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg e.V.
Drawehner Str. 3 29439 Lüchow
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