Anti-Atom-Demonstration in Gorleben

Francis Althoff 02.09.2007 13:25 Themen: Atom Globalisierung Militarismus
Bei einer Demonstration mit anschließendem Fest forderten am Samstag 1200
Menschen unter dem Motto "Gorleben brennt... uns unter den Nägeln" die sofortige
Stilllegung aller Atomanlagen. Der bunte Demonstrationsumzug vom wendländischen
Gedelitz zu den Gorlebener Atomanlagen war zugleich Startschuss für eine
gemeinsame Endlagerkampagne, die auf die Entsorgungsmisere aufmerksam
machen soll. Auf einem großen Transparent fassten die Endlagerstandorte
zusammen: "Gorleben und Schacht Konrad - so "sicher" wie die absaufenden und
einstürzenden Endlager Asse und Morsleben". Bis in die frühen Morgenstunden
wurde abschließend zur 30jährigen Protestbewegung in Gorleben mit einem bunten
Kulturangebot ein Alt und Jung zusammenführendes "Generationenfest" gefeiert.
Bei einer Demonstration mit anschließendem Fest forderten am Samstag 1200
Menschen unter dem Motto "Gorleben brennt... uns unter den Nägeln" die sofortige
Stilllegung aller Atomanlagen. Der bunte Demonstrationsumzug vom wendländischen
Gedelitz zu den Gorlebener Atomanlagen war zugleich Startschuss für eine
gemeinsame Endlagerkampagne, die auf die Entsorgungsmisere aufmerksam
machen soll. Auf einem großen Transparent fassten die Endlagerstandorte
zusammen: "Gorleben und Schacht Konrad - so "sicher" wie die absaufenden und
einstürzenden Endlager Asse und Morsleben". Bis in die frühen Morgenstunden
wurde abschließend zur 30jährigen Protestbewegung in Gorleben mit einem bunten
Kulturangebot ein Alt und Jung zusammenführendes "Generationenfest" gefeiert.

Für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg forderte Die
Vorsitzende Kerstin Rudek in einem Redebeitrag: "Hört endlich auf, Atommüll zu
produzieren, ihr könnt mit dem vorhandenen schon nicht umgehen! Wir brauchen
keine weiteren Experimente, die bewusst die Kontamination der Umgebung und der
Bevölkerung einplanen! Gorleben muss endgültig vom Tisch!" Udo Dettmann hielt
auf der Kundgebung als Vertreter der Endlagerstandorte Schacht Konrad, Asse und
Morsleben fest: "Die katastrophalen Erfahrungen aus Asse II und Morsleben
müssen Konsequenzen für den weiteren Umgang mit der Atomenergie haben. Wer
diese Erfahrungen ernst nimmt, kommt nicht um die Erkenntnis herum, dass eine
weitere Produktion von Atommüll nicht zu verantworten ist".

Für die Internationalen Ärzte zur Verhinderung eines Atomkriegs (IPPNW) verwies
Dr. Winfrid Eisenberg auf die Verbindung der sogenannten "zivilen" mit der
militärischen Nutzung der Atomenergie. "Das aktuelle Beispiel Iran zeigt
überdeutlich den unmittelbaren Zusammenhang von Atomenergie, Atomwaffen und
Krieg". Bei einer "Stromwechselparty" konnten sich Interessierte unter kompetenter
Beratung erkundigen, wie einfach und wichtig der Schritt fort vom Atomstrom ist.
Jan Becker vom Aktionsbündis Brunsbüttel dazu: "Über 50.000 Stromkunden haben
allein in den vergangenen Monaten nach den Störfällen in den Atomkraftwerken
Brunsbüttel und Krümmel dem Betreiber Vattenfall die Rote Karte gezeigt und ihre
Stromverträge gekündigt". Jochen Stay ergänzte als Vertreter der Initiative X-
tausend mal quer: "Der Wechsel des Stromanbieters ist nicht nur eine Angelegenheit
des privaten Öko-Gewissens, sondern auch ein politischer Akt der Verbraucher
gegen die Macht der großen Konzerne". Der Zusammenschluss der
Endlagerstandorte kündigte für den Herbst weitere Demonstrationen und
Veranstaltungen an. Die nächste Demonstration findet am 13 Oktober nahe des
geplanten Endlagers Schacht Konrad in Salzgitter statt.

Francis Althoff 05843-986789

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg e.V.
Drawehner Str. 3 29439 Lüchow
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Büro: Tel: 05841-4684 Fax: -3197
büro@bi-luechow-dannenberg.de
Pressesprecher: Francis Althoff 05843 986789
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Ergänzungen

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contrAtom 02.09.2007 - 14:36

Probe-Castortransport nach Gorleben unterwegs

Francis Althoff 04.09.2007 - 12:41
Nach Informationen der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow
Dannenberg (BI) ist gestern Nachmittag ein Probe-Castortransport aus
dem französischen La Hague nach Gorleben gestartet, der vermutlich
früh in Gorleben zu erwarten ist. Der neue unbeladene Atommüll-
Behältertyp (CASTOR HAW 28 M) wurde wahrscheinlich in der
französischen Wiederaufarbeitungsanlage auf Belade- und
Verladetauglichkeit getestet. Nun soll mit einer genehmigungstechnisch
vorgeschriebenen sogenannten Kalthantierung in Gorleben ein
Sicherheitsnachweis für Transport, Verladung und weiteren Umgang
erbracht werden.

Die wendländische BI kündigt Proteste gegen den Transport an. "Diese
Testfahrt bereitet die nächsten Transporte mit hochradioaktivem
Atommüll vor", begründet dies der BI-Sprecher. "Jeder Castortransport
in die oberirdische Zwischenlagerhalle erzeugt einen überflüssigen
Sachzwang auf den Gorlebener Salzstock als umstrittenen und
angeblich noch gar nicht festgelegten Endlagerstandort. Seit den frühen
80er Jahren ist bekannt, dass über dem Salzstock auf über sechs
Quadratkilometern ein abschließendes Deckgebirge fehlt und damit
hochradioaktive Stoffe zwangsläufig über Wasserwege an die
Oberfläche gelangen werden". Seit inzwischen über 30 Jahren fordert
die BI deshalb den Standort Gorleben aufzugeben und keinen weiteren
Atommüll mehr zu produzieren.

Hintergrund: Der neue deutsch Behältertyp Castor HAW 28 M sollte
ursprünglich bereits 2006 eine verkehrsrechtliche Zulassung bekommen
und in diesem Jahr mit heißem Müll nach Gorleben rollen. Dieses Ziel
konnte nicht eingehalten werden, Castortransporte in diesem Jahr
wurden abgesagt. Die BI vermutet technische Probleme. Stattdessen
sollen 2008 zwölf Behälter französischen Typs (TN 85) aus der
französischen Plutoniumfabrik La Hague nach Gorleben rollen. Dieser
französische Behältertyp hat im Mai diesen Jahres unter Protesten eine
Kalthantierung in Gorleben durchlaufen.

Wegen erhöhten Abbrands der zuletzt aus deutschen Atommeilern nach
La Hague gelieferten Brennelemente und der daraus resultierenden
höheren Wärmeleistung des Atommülls sollte ein Behälter entwickelt
werden. Dieser muss die drastisch höhere Temperatur aushalten und
die enorm erhöhte Gamma- und Neutronenstrahlung abschirmen. Die
Wärmeleistung erhöht sich von 45 kW um über 20% auf 56 kW. Etwa
eine Minute Aufenthalt in 1 m Entfernung eines unabgeschirmten
Castorbehälters würde beim Menschen eine tödliche Dosis
verursachen. Das Gesamtinventar eines Behälters entspricht etwa 20%
der bei der Tschernobylkatastrophe freigesetzten Strahlung. Die BI
bemängelt, dass der exakte Stand der Dinge zum Behälter der
Öffentlichkeit bislang trotz Anfragen bei Genehmigungsbehörden
verschwiegen wird.

Francis Althoff 05843 986789