Migration: Ceuta/Bangladesh

diverse 24.08.2007 23:30 Themen: Antirassismus
38 Immigranten aus Bangladesh sind aus Angst vor einer sofortigen Abschiebung aus dem Durchgangslager der spanischen Enklave Ceuta geflohen. Sie nächtigen in einem klandestinen Camp im Wald an der marokkanischen Grenze. Kontakt und Unterstützungs-Mail ( Text; Botschaftsadresse )...
DRAMATISCHE SITUATION VON IMMIGRANTEN/TINNEN AUS BANGLADESH IN CEUTA
23. August 2007
Eine Gruppe von 38 ausschliesslich männlichen Immigranten aus Bangladesh hat das Durchgangslager für ImmigrantInnen (CETI) der spanischen Enklave Ceuta verlassen und ist aus Angst vor ihrer Rückführung in die Berge geflohen.

( - Anmrkg. In Bangladesh spitzt sich dereit die politische Lage weiter zu; gegen StudentInnen und andere gegen die vom Militär gestützte Interimsregierung Demonstrierende wird eine harte Repression gefahren, die während der letzten Tage hunderte Verletzte und mindestens einen Toten verusacht hat. Ausgangssperren, Polizei,-und Militärpatroullien sind der gegenwärtige Alltag. Die Presse echot regimekompatibel und selbst die regierungskritische "Bangladesh Today" hat die Internetberichtserstattung über die Proteste inzwischen eingestellt..-)

Die Asiaten von denen manche bereits mehr als zwei Jahre in dem Lager zugebracht haben, flohen nachdem eine Delegation von Diplomaten aus Bangladesh zu ihrer Identifikation in Ceuta erschienen war. Unter den Immigranten geht das Gerücht, dass Abschiebungen unmittelbar bevorstehen.

Die Geflohenen haben weder Essen noch Kleidung mit sich genommen. Seit vergangenen Samstag schlafen sie in den Wäldern an der Grenze zu Marokko. Diese Informationen stammen von Mitgliedern der Christlichen Gemeinden des madrider Stadteils Lavapiés, die die Geflohenen begleiten:

"Wir, eine Delegation von NachbarInnen aus Lavapiés und anderen Stadtvierteln Madrids, RepräsentantInnen der religiösen Gemeinden und der christlichen Basisgemeinden, die den Rechten der ImmigrantInnen verpflichtet sind, befinden uns momentan in einem klandestinen Camp in Ceuta, das von 38 Personen aus Banglaseh errichtet worden ist. Diese 38 Personen haben zwei Jahre im CETI von Ceuta gelebt und angesichts ihrer unmittelbar bevorstehenden Deportation beschlossen, dieser zu entkommen.

DIE SITUATION DIESER PERSONEN IST DRAMATISCH:

Während für sie die Abschiebung unmittelbar bevorsteht, sahen sie, wie Angehörige anderer Nationen auf das spanische Festland gebracht wurden. Einige haben zwei Jahre und zwei Monate in dem Flüchtlingsdurchgangslager verbracht. Eine weitere Belastung ist die schreckliche Situation ihrer Familien in ihrem Heimatland (s.o.; hinzu kommen die schweren Überschwemmungen der letzten Zeit). Zwei Jahre in einer Situation “der Vorhölle” und der Isolation; ohne Arbeit; ohne zu wissen, was aus ihrem Leben wird und in der ständigen Unsicherheit hinsichtlich einer unmittelbaren Rückführung, haben diese Menschen psychisch und physisch mehr als angegriffen.

Die jetzigen Überlebensbedingungen in dem klandestinen Camp sind inhuman: Kälte; Hunger; Hygiene,- und sanitäre Einrichtungen gibt es nicht, dafür aber einige Kranke (Diabetis; Depressionen; Angstattacken...). Dabei ist das Camp ist von Hunden und Willschweinen umgeben.

Wir können diese Situation nur als humanitären Notstand klassifizieren.

Wer den 38 Personen die aufgrund ihrer Unsichtbarkeit und isolierten, verzweifelten Situation geflohenen sind, seine/ihre Solidarität und Zustimmung bezeugen will, kann ihnen per E-Mail schreiben:  dukhibangla@yahoo.es

Mit dem folgenden Protestschreiben an die Botschaft von Bangladesh in Spanien wird die wirksame Einbeziehung der Gruppe und ihr Verbringen aus humanitären Gründen nach Spanien gefordert. Die Botschaftsadresse ist:

EMBAJADA DE BANGLADESH EN ESPAÑA
Diego de León, 69 - 2º D 28006 Madrid
Teléfon: 91/401.99.32 und 91/309.27.35
Fax: 91/402.95.64
E-mail:  bangladesh.embassy@mad.servicom.es

A la atención del Embajador de Bangladesh en España

En solidaridad con el grupo de los bangladeshíes que llevan más de dos años en el CETI de Ceuta exijo la implicación efectiva de la Embajada de Bangladesh en España con sus compatriotas en su traslado por razones humanitarias a la península.

Name etc.

Text in deutsch:
Zu Händen des Botschafters von Bangladesh in Spanien

In Solidarität mit der Gruppe der Bangladeshíes, die mehr als zwei Jahre im CETI von Ceuta zugebracht haben, fordere ich die wirksame Implikation der Botschaft von Bangladesh in Spanien ihrer Landleute bezüglich ihrer Verbringung aus humanitären Gründen auf die (iberische ) Halbinsel.

Quellen ( auf denen ausserdem das Kommunique der Geflohenen in Spanisch eilesbar ist ):
 http://www.masvoces.org/spip.php?article1111
 http://madrid.indymedia.org/newswire/display/4577/index.php
 http://www.transfronterizo.net/spip.php?article32

Übersetzungen: tierr@

Links zum Thema Südgrenze:

Frontex mit neuen Zielen
 http://de.indymedia.org/2007/03/169470.shtml
EU-Hilfe für Abschottung der Kanaren
 http://de.indymedia.org/2006/05/148064.shtml

Spanien: Neues von der EU-Grenzfront
 http://de.indymedia.org/2007/07/189427.shtml

Repression gegen MigrantInnen in Oujda
 http://de.indymedia.org/2007/07/189486.shtml

Repression gegen MigrantInnen in Oujda
 http://de.indymedia.org/2007/07/189486.shtml
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Ergänzungen