Neonaziaufmarsch in Friedrichshafen am 18.08.2007

Pressesprecher Antifa Ravensburg 20.08.2007 23:01 Themen: Antifa Medien
Skandal – Friedrichshafen verhöhnt die Opfer des Nationalsozialismus!!!
Für den 18.08.2007 meldete die JN (Junge Nationaldemokraten) eine Demonstration unter dem Motto: „Gegen Faschismus und Intoleranz, für Meinungsfreiheit“ an. An diesem Tag jährte sich der 20.igste Todestag des Hitler-Stellvertretes Rudolf Hess. Die Stadt Friedrichshafen versuchte die Anmeldung zu verschweigen und gab dies erst auf öffentlichen Druck bekannt. Die Stadtverwaltung, Polizei und das Bündnis für Demokratie, Toleranz – gegen Rechtsextremismus riefen zu „Aktivem Wegschauen“ auf. Den AkteurInnen dieses Aufrufes muss entgangen sein, dass im Nationalsozialismus in Deutschland 6. Mio Juden, sowie die massenhafte Vernichtung von Roma und Sinti, Behinderten, politischen Intellektuellen ... stattgefunden hat – eben durch Wegschauen!!!

Angekündigter Hauptredner auf der Neonaziveranstaltung war Christian Worch. Ab 1974 baute Worch gemeinsam mit Michael Kühnen die Hansebande auf, die jüdische Friedhöfe verwüstete, Migranten und Linke angriff. Bekannt wurde er als maßgeblicher Organisator der Rudolf-Heß Gedenkmärsche in Wunsiedel und als Holocaustleugner mit dem Zitat: „Ich Esel glaube, dass in Deutschland Juden vergast worden sind“.

Die Stadt Friedrichshafen hat weder versucht den Aufmarsch zu verbieten, noch die Bewohner Friedrichshafen aufgerufen Zivilcourage zu zeigen. Im Gegenteil, eine Gegendemonstration wurde verboten. Zitat:“Leute aus der linken Szene haben eine Gegendemonstration angemeldet. Durch die Stadt marschieren dürfen sie aus Sicherheitsgründen nicht“ (Zitat aus der Schwäbischen Zeitung vom 17.08.) Beim Gespräch mit dem Ordnungsamt begründete dies die Polizei damit: Wer zuerst kommt, mahlt zu erst und zwei Demonstration zur gleichen Zeit würde die Sicherheitslage gefährden. Am nächsten Tag verweigerte das Ordnungsamt eine schriftlich Bestätigung mit der Begründung, dass ja eine Kundgebung angemeldet worden wäre.

Sicher ist es ein Zufall, dass ein Neonazi mit einem T-shirt mit Aufschrift „Wolfsturm“ bekleidet war und der Polizeipräsident von Friedrichshafen den gleichen Namen trägt.
Herr Wolfsturm machte am 18.08. seinem Namen und seiner Null-Toleranz Ideologie alle Ehren. Ca. 1000 Polizisten schützten den Neonaziaufmarsch von ca.250-300 Neonazis. Polizisten auf Pferden prügelten auf eine friedliche Sitzblockade ein und ritten auf der Seepromenade durch Kinderspielplätze, ohne Rücksicht auf dort spielende Kinder und ein Gegendemonstrant wurde von einem Polizeihund gebissen.

Durch ihr Verhalten trägt die Stadt Friedrichshafen die Verantwortung dafür, dass Friedrichshafen sich zur Frontstadt der Neonazi-Szene in Süddeutschland entwickelt hat. Der Schaden, den die Stadt durch dieses ignorante Verhalten erleidet ist immens und kann so nicht hingenommen werden. Mit Petitionen, Öffentlichkeitsarbeit muss die Stadt zum Umdenken gezwungen werden.


Antifa Ravensburg
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