Rostock: Und wieder knallts am Naziladen

Red_Angel 19.08.2007 11:00 Themen: Antifa
Was war nicht gestern für ein Tag. Der irre Englandflieger erhitzt auch noch 20 Jahre nach seinem Abhängen die Gemüter. Tausende Polizisten waren im gesamten Bundesgebiet im Einsatz und Spontanaufmärschchen zu verhindern respektive Nazidemos vor den wütenden Protesten zu schützen. Frei nach dem Motto "Think global, act local", wollten Antifaschisten in Rostock auch ihren Beitrag dazu leisten etwaige Überflieger des nationalen Spektrums auf den harten Landeboden der Realität zurückzuholen. Nichts liegt also näher dem lokalen Etablissement des arischen Widerstandes mal wieder ein Besuch abzustatten.

Yippie Yippie Yeah, Yippie Yeah, Krawall und Remmi Demmi!

Viele Jahre lang war die Abendgestaltung in Rostock durchaus als schwierig zu bezeichnen. Sicher es gibt insbesondere in der KTV (Kröpeliner-Tor-Vorstadt) die ein oder andere nette Kneipe. Wer aber richtig was erleben wollte, fuhr nicht selten ins ehemalige imperialistische Ausland um sich zu vergnügen. Auch einige Hamburger Jungs hatten dieses Phänomen beobachtet und ihnen kam sofort eine glänzende Geschäftsidee. Statt die armen Rostocker immer nach Hamburg gurken zu lassen kann man den Kommerz auch nach Rostock bringen (ganz nebenbei es gab mal Zeiten, da wurden Personengruppen die ein solches Verhalten an den Tag legten als Geldjuden bezeichnet, aber wer sein Laden auch EAST-COAST-CORNER - also frei: Judenecke nennt...). So oder so ähnlich muss wohl die Idee eines nationalen Bekleidungsgeschäftes in Rostock entstanden sein.
Und siehe da Freude allerorten. Bürger sammeln vor Begeisterung gleich tausende Unterschriften. Und mit dem "Flashmob" hat nun auch das Bildungsbürgertum mehr kulturelle Abwechslung in der Hansestadt. Besonders erfreut sind jedoch erlebnisorientierte Mitbürger mit antifaschistischer Grundgesinnung. Wer am 2. Juni in Rostock zu kurz kam, darf nun sich seit Wochen vor dem Laden austoben. Und da jeder Spaß viel lustiger wird, wenn man ihn gemeinsam tut, haben sich auch gestern Nacht wieder einige zusammengewürfelt und sind losgezogen.
Und wieder fliegen Böller und Pyros. Wieder das dumpfe Knallen von Steinen die gegen die Jalousie prallen. Wieder wird versucht die Jalousie aufzuhebeln. Tja und jedesmal scheint der Schaden etwas größer zu werden. Die Jalousie ist nun kaum noch zu gebrauchen. Einige fürchten bereits der NÜR/AHE (Nationaler Überrest Rostock / Aus Hamburg Eingeflogen) könnte sein Domizil nun zur Festung ausbauen und sich letztendlich einmauern.
Während also ein Rostocker Bündnis für raumorientierte Volkswirtschaft Bürger aufruft nicht bei Hamburger zu kaufen, sind Tränen wohl das einzige was der nationale Widerstand in Rostock im Überfluss hat. Doch auch dieser Vorrat wird langsam knapp werden.Denn auch gestern spielten sich wieder rührselige Szene ab. Auf die Aufforderung des Truppführer alle Kameraden sollten sich jetzt bewaffnen (der Angriff war da schon längst vorbei) reagierten seine Laikaien mit stoischer Ruhe. Gerüchte, das sAnwohner zum Trost für den keifenden (An)Führer Taschentücher der Marke "Tempo" auf die Straße geworfen hätten, sind bisher jedoch nicht bestätigt worden. Ausdrücklich nicht dementieren wollen Anwohner jedoch den Umstand, dass einige sich größere Popcornvorräte, in Erwartungen weiterer antifaschistische Aktionsnächte, angeschafft haben.
Derweil macht das Rostocker Beispiel zur Aufwertung der allgemeinen Lebensverhältnisse Schule. Auch aus anderen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns werden seit den letzten Wochen verstärkt Übergriffe auf Naziläden verzeichnet.

Berichte von Anwohner auf KTV-Zone.de
Feature zu den Protesten auf indymedia
Mehr Infos auch auf link-lang.de

Das Bild ist dem KTV-Zone Forum entnommen.

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Ergänzungen

mvregio.de berichtet...

... 19.08.2007 - 17:18
19.08.2007: Rostock/MVregio Rund 30 vermummte Linksautonome haben in der Nacht zum Sonntag in der Doberaner Strasse in Rostock einen rechten Szene-Laden angegriffen und sich mit einer rechten Gruppe eine Schlägerei geliefert.

Wie die Polizei mitteilte, hebelten die Täter Rollläden des Geschäftes auf und beschädigten die Eingangstür. Später sei die Truppe auf einen Funkstreifenwagen getroffen, den sie mit Steinen und Flaschen bewarf.

Beim Zusammentreffen mit den vermutlich vom Ladeninhaber zu Hilfe gerufenen 10 bis 15 Rechten kam es zur Auseinandersetzung. Die Polizei trennte die Gruppen. Sie ermittelt wegen Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Niveau unterirdisch

Herr von und zu 19.08.2007 - 11:19
Bisweilen entsteht der Eindruck, hier wären Teenager beim Katz- und Mausspiel. Das Niveau "Yippie Yippie Yeah, Yippie Yeah, Krawall und Remmi Demmi!" ist lächerlich. Schön wieder mal Vorurteie bestätigt, die die Allgemeinheit von euch hat. Antifaschismus ist auch ein Kampf um die Köpfe.
Und jetzt dürft ihr mich beschimpfen.

Ernesto

Was ist 19.08.2007 - 11:22
eigentlich mit Bekleidungsstücken wo der Mörder, Verbrecher, Tyran und Sexist, Terrorist und Tunichtgut Che Guevara zu sehen ist, öffentlich dieser zur Schau getragen wird, zum Beispiel auf T-Shirts? Wer war oder ist Thor Steinar? Was hat er/sie/es getan?
Was kommt nach Thor Steinar? Welcher Feind wird dann gesucht/gefunden?
Was wäre, wenn sich Rechte/Nazis demnächst die Haare blau färben? Wäre man dann gegen blau generell? Links sucht und findet immer was?!

Gibt es nichts wichtigeres in dieser Welt als gegen einen völlig unbedeuteten Laden, eine völlig unwichtigere Sache solch einen Affen zu machen?! Denk-Mahl-Zeit!

der gemensame Feind: die Volksfront von Judäa

HooK 19.08.2007 - 12:04
Jede Aktion gegen Nazis und ihre Infrastruktur ist eine gute Aktion!
Welche Form dazu gewählt wird, bleibt jedem sebst überlassen. Natürlich braucht Militanz einen theoretischen Unterbau, aber um Nazis aus dem Bild einer Gesellschaft herauszudrängen muss eben auch gehandelt werden. Viel zu oft gleuben die Leute, dass nazis eine ganz normale Meinung haben und da sind zerbrochene Scheiben einfach aussagekräftiger als gute Argumente, denen erstmal Gehör geschenkt werden müsste.

hmmm

KN 19.08.2007 - 12:09
Der "Geldjuden"-Kommentar ist ein wenig daneben...

hm, musste der erste...

lo 19.08.2007 - 12:29
einleitungssatz sein? der satirische schreibstil hat ja hier und da seine blueten. am ersten satz stoert mich die missachtung der menschenwuerde.

an den che verunglimpfer: mal ganz abgesehen, dass die autonomen nationalisten den che ja auch fuer sich entdeckt haben finde ich deinen beitrag ziemlich daneben. kannst du irgendeine deiner behauptungen untermauern? oder ist dein name fidel castro? dann lassen sich deine motive wenigstens nachvollziehen.

@Was ist 19.08.2007 - 11:22

xstraight edgex 19.08.2007 - 12:32
Sag mal, wo ist dein Verständnisproblem? Was checkst du nicht um solche dümmlich/hilflosen Kommentare zu schreiben? Wenn es für dich unbedeutend ist, fein, macht nichts. So denken ja eh die meissten, sich etablierende Neonazistrukturen bewirken regional natürlich rein gar nichts, ist schon klar!

dat näxte mal....

..... 19.08.2007 - 12:34
he he ein nazi post kagt dat andere...he he aber ich bin jetzt schon gegen blau weill
bin ja links un so da muss dat ja so sei nüü

Bitte löschen

ich 19.08.2007 - 12:44
Der Beitrag hat aufgrund seiner - witzig oder ironisch oder satirisch gemeinten? - Formulierungen (East Coast, Geldjuden usw) auf Indymedia nichts verloren. Bitte löschen.

überirdisches niveau

wolfgang s 19.08.2007 - 13:26
gut gelungener artikel. gut, das mit den geldjuden, war etwas überflüssig, aber ansonsten ist es doch malwiederschön positive nachichten zu hören. und sarkastisches und sachliches in dem text find ich sehr gelungen formuliert.

wie gehts weiter???

trulla 19.08.2007 - 13:47
Also, ich versteh die Taktik net so ganz. Wenn die Jungs in/um ihren Laden abhängen (nee, is kein Bezug zu Hess, hrr hrr hrr) sind sie überschaubar und ihren Aktionen kann entgegen getreten werden. Wenn der Laden ganz schließt hüpfen alle Gegner rum und freuen sich. Aber er wird woanders wieder aufgemacht, zu letzt dann im Netz wo kein Rollo kaputt gemacht werden kann. Und die Klientel verschwindet im Untergrund. Dann fahren Nachts wieder Schlägertrupps die aus dem Hinterhalt angreifen und in diesem wieder verschwinden. Oder löst sich die Szene auf weil kein Laden mehr existiert? Denkt mal drüber nach und handelt taktisch klug. Grüße aus Hessen

@ trulla

Verwirrt 19.08.2007 - 17:19
Verstehe deine Logik nicht ganz. Also früher bist du auch immer rumgerannt und hast Leute gemützt, aber als es dann nen "AntifaLaden bei euch gab dann nicht mehr. HHääää

Was willst du uns damit sagen? Bist du auf Drogen?
Nazis sind nicht im "Untergrund" weil es nen Laden gibt? Hä verstehe ich nicht. Irgendwie hast du eine verschrobene Realitätvorstellung.
Sorry

@ @trulla

trulla 19.08.2007 - 19:31
Uff, soviele Fragen!!! Na, danke schonmal, daß du deinen Zustand wahrheitsgemäß als verwirrt angibst. Wen hab ich gemützt? Was das eigentlich? Egal. Ob ich drogen nehme? Jepp, Canabis! Aber was tut dies zur Sache? Würdest du auch mal Bewustseins erweiternde Mittel nehmen könntest du vielleicht auch meine Zeilen deuten. So schwer verständlich waren die nun echt net. Und überhaupt, was furzt du mich hier so an? Bist du eine von den Nasen die hier unruhe stiften wollen? AAber wenn ihr diese Taktik weiter verfolgt und der Laden dicht macht, ihr somit den blanken Zorn der Faschos auf euch zieht und den kontrollierbaren Standpunkt der Rechten zerstört, wunder dich nicht wenn nachts ein Auto neben dir hält, du Stiefel, Basis und Totschläger auf deinem drogenfreien Körper spürst, hinterher aber leider nix hast wo du zur Retoure ansetzen kannst weil ja die Rechten im Untergrund verschwunden sind, dann heul net rum. Das hatten wir hier in Hessen auch schon, lustig war das net. Manchmal is es besser zu wissen wo der Feind ist und zu beobachten, als ihn vermeindlich zu verjagen. Er is aber noch da, nur keiner weiß so recht wo!!! Semmel jemand anderes voll. Wo warst du die letzten Tage im Kampf gegen Hessbewunderer??? Setzen, 6.

es wird

auch mal zeit 19.08.2007 - 22:33
 http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID7315982_REF1,00.html (yeah hetzjagd in sachsen, und da will man mit faschos noch reden?)

siehe da, nazis machen was sie wollen. somit sollte es nun endlich auch gegen die nazis gehen! die kennen nur gewalt also kann man ihnen nur mit gewalt begegnen.

klarer fall

entnazifizierer 20.08.2007 - 06:59
@trulla 19.08.2007 - 13:47

das waere dann ein ganz klarer fall fuer die daten-antifa :)
das hiesze wiedermal, jede menge NAMEN UND ADRESSEN fuer die regionalen antifas :)
und ich verstehe nicht warum du so den teufel an die wand malst von wegen "dann tauchen die in den untergrund ab und sind noch gewaltaetiger" O_o


@trulla

blau blau .... 20.08.2007 - 11:08
du meinst also mensch sollte nur beobachten ?
wat beobachten die paar hoschen die da immer rum lungern und eh bekannt sind oder die nazi "mop" die am week vorm laden stehen und leute anmachen...wen ihr/du zu panne seit eure nazis zu erkennen naja selbst schuld..aber nur weill se nich in einem laden rumlungern sind die doch nich im untergrund hier alle mal aufm dorf oder in der platte...jetzt auch für dich "setzen6 "