Bundeswehr in den Hintergrund treten (Düren)
Bundeswehr in den Hintergrund getreten | 14. August 2007 (Düren)
Alljährlich am 16.November finden sich auf dem Kaiserplatz, vor dem Mahnmal, Menschen aus Düren ein, um an die Zerstörung der Stadt im Jahre 1944 zu erinnern, bei dem 4000 Menschen, die meisten von ihnen Zivilisten, ums Leben kamen. Ein Skandal, dass sich heute die Bundeswehr auf diesem Platz, in der Nähe des Mahnmals für eine militärische Werbeshow breit macht. Ihr Ziel: Verloren gegangene Akzeptanz künstlich aufzubauen, die „Heimatfront“ ruhig zu halten und die Anwerbung von Söldnern für die Beteiligung an aktuellen und zukünftigen Kriegen zu forcieren.
Glücklicherweise war es auch vor Ankunft der BundeswehrgegnerInnen nicht gerade voll auf dem Kaiserplatz – zumindest nicht auf der Hälfte, wo sich der KarriereTreff der Bundeswehr mit InfoTruck, Kletterwand, gepanzertem Kleinfahrzeug und einer Herde Feldjäger postiert hatte. Außer ein paar Kindern, die an der Kletterwand rumturnten, haben die meisten DürernerInnen die zahlreichen Werbeoffiziere und Feldjäger im großen Bogen umgangen. So wie mensch den Einzugsbereich aufdringlich lauernder VerkäuferInnen in schwach besuchten Kaufhäusern meidet.
Als dann die (mit rund 40 Leuten nicht all zu üppige, aber) lautstarke Demo durch Dürens Innenstadt auf dem Platz eintraf und auf der anderen Hälfte „Stellung bezog“ war die Bundeswehrhälfte in kurzer Zeit wie evakuiert. Eine von Bläserinnen begleitete, behelmte Trauerprozession gab dem Kölner Kameraden Jan Schmitz das letzte Geleit. In seiner Trauerpredigt betonte der mitgebrachte Militärpfarrer, dass dessen Tod im Kampf um eine neoliberale Weltordnung nicht umsonst gewesen sein solle.
Bei der alternativen Musterung wurden Bundeswehrinteressierte gleich zu Beginn gewogen, vermessen und gefragt, ob sie bei den Kameraden (Soldatenfriedhof) oder zu Hause (Heimatbestattung) begraben werden möchten. Dies ist wegen der zu erwartenden deutlich steigenden Todesrate deutscher Soldaten im weltweiten Einsatz aus arbeitsorganisatorischen Gründen notwendig, um Engpässe und Verzögerung bei Bestattungen und etwaigen Rückführungen zu vermeiden. Das Probeliegen im Sarg hingegen war nicht verpflichtend für die potenziellen Dürener RekrutInnen.
Als echte Stimmung-bei-kleiner-Demo-RetterInnen erwiesen sich die „Rhythms of Resistance“, die „gegen den Werbefeldzug der Bundeswehr“ trommelten.
Fazit: Es ist nicht zu schwer, den polierten HighTech InfoTrucks mit ihren Touchscreens und Werbekurzfilmchen etwas Attraktives entgegen zu setzen. Auszüge aus den Lebensgeschichten einiger Deserteure fesselten die ZuschauerInnen weit mehr als das Bundeswehrquiz „Auf Zack“ - auch ohne Hauptgewinn.
Am Abend wurde der (bald in den Kinos zu sehende) Film „Ein Lied für Argyris“ vor Ort im Rathaus gezeigt. Dürens Bürgermeister Paul Larue, der bevorzugt den „Bund der Vertriebenen“ im Rathaus hofiert, hatte vergeblich versucht, die Aufführung zu verhindern.
Alljährlich am 16.November finden sich auf dem Kaiserplatz, vor dem Mahnmal, Menschen aus Düren ein, um an die Zerstörung der Stadt im Jahre 1944 zu erinnern, bei dem 4000 Menschen, die meisten von ihnen Zivilisten, ums Leben kamen. Ein Skandal, dass sich heute die Bundeswehr auf diesem Platz, in der Nähe des Mahnmals für eine militärische Werbeshow breit macht. Ihr Ziel: Verloren gegangene Akzeptanz künstlich aufzubauen, die „Heimatfront“ ruhig zu halten und die Anwerbung von Söldnern für die Beteiligung an aktuellen und zukünftigen Kriegen zu forcieren.
Glücklicherweise war es auch vor Ankunft der BundeswehrgegnerInnen nicht gerade voll auf dem Kaiserplatz – zumindest nicht auf der Hälfte, wo sich der KarriereTreff der Bundeswehr mit InfoTruck, Kletterwand, gepanzertem Kleinfahrzeug und einer Herde Feldjäger postiert hatte. Außer ein paar Kindern, die an der Kletterwand rumturnten, haben die meisten DürernerInnen die zahlreichen Werbeoffiziere und Feldjäger im großen Bogen umgangen. So wie mensch den Einzugsbereich aufdringlich lauernder VerkäuferInnen in schwach besuchten Kaufhäusern meidet.
Als dann die (mit rund 40 Leuten nicht all zu üppige, aber) lautstarke Demo durch Dürens Innenstadt auf dem Platz eintraf und auf der anderen Hälfte „Stellung bezog“ war die Bundeswehrhälfte in kurzer Zeit wie evakuiert. Eine von Bläserinnen begleitete, behelmte Trauerprozession gab dem Kölner Kameraden Jan Schmitz das letzte Geleit. In seiner Trauerpredigt betonte der mitgebrachte Militärpfarrer, dass dessen Tod im Kampf um eine neoliberale Weltordnung nicht umsonst gewesen sein solle.
Bei der alternativen Musterung wurden Bundeswehrinteressierte gleich zu Beginn gewogen, vermessen und gefragt, ob sie bei den Kameraden (Soldatenfriedhof) oder zu Hause (Heimatbestattung) begraben werden möchten. Dies ist wegen der zu erwartenden deutlich steigenden Todesrate deutscher Soldaten im weltweiten Einsatz aus arbeitsorganisatorischen Gründen notwendig, um Engpässe und Verzögerung bei Bestattungen und etwaigen Rückführungen zu vermeiden. Das Probeliegen im Sarg hingegen war nicht verpflichtend für die potenziellen Dürener RekrutInnen.
Als echte Stimmung-bei-kleiner-Demo-RetterInnen erwiesen sich die „Rhythms of Resistance“, die „gegen den Werbefeldzug der Bundeswehr“ trommelten.
Fazit: Es ist nicht zu schwer, den polierten HighTech InfoTrucks mit ihren Touchscreens und Werbekurzfilmchen etwas Attraktives entgegen zu setzen. Auszüge aus den Lebensgeschichten einiger Deserteure fesselten die ZuschauerInnen weit mehr als das Bundeswehrquiz „Auf Zack“ - auch ohne Hauptgewinn.
Am Abend wurde der (bald in den Kinos zu sehende) Film „Ein Lied für Argyris“ vor Ort im Rathaus gezeigt. Dürens Bürgermeister Paul Larue, der bevorzugt den „Bund der Vertriebenen“ im Rathaus hofiert, hatte vergeblich versucht, die Aufführung zu verhindern.
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Ergänzungen
noch mehr widerstand
Auftritt der Bundeswehrbigband:
http://de.indymedia.org/2006/06/150811.shtml
Gefälschter Ausnahmezustand
http://de.indymedia.org/2006/06/150053.shtml
Farbe für die Bundeswehr
http://de.indymedia.org/2006/06/149429.shtml
Generelles aus Husum:
www.husuma.de.vu
am Rande der Demo
Für Samstag den 22.09.07, haben Neonazis von NPD und Freie Kameradschaften einen Aufmarsch in Düren angekündigt. Dies wäre der erste seit Ende des 2.Weltkriegs, lasst uns das verhindern oder zumindest kreativ begleiten!
Weitere Fotos ...
Tag der offen Tür in Berlin
http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/ministerium?yw_contentURL=/C1256F1200608B1B/W275HAYJ466INFODE/content.jsp
Vielleicht haben ja einige von uns Lust, sich das mal anzuschauen... Eingeladen sind wir ja ;-) :
"Offenes Gespräch: die Bundeswehr steht den Bürgern Rede und Antwort.
Was macht die Bundeswehr in Afghanistan? Wozu braucht Deutschland die Wehrpflicht? Hat die Bundeswehr die richtigen Antworten auf die aktuellen Bedrohungen? Beim Tag der offenen Tür haben Sie die Gelegenheit, mit Soldaten und zivilen Mitarbeitern zu diskutieren."
Da gibt's nix zu diskutieren! Bundeswehr wegtreten!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Tja, hätte Schäuble mal von seinen US-Kollege — SDF
termin!!! — alter