Wie Finanzmärkte funktionieren

Wal Buchenberg 15.08.2007 09:27 Themen: Weltweit

Die Finanzkrise scheint ausgestanden. Seit November letzten Jahres sind 115 Kreditinstitute in den USA insolvent geworden. In diesem Jahr allein sind 11 Hedge Fonds gescheitert und etliche Banken in den USA und in Europa gerieten in Schieflage. Und doch hat kaum jemand was von einer Krise gemerkt.
Scheinbar haben die Herren der FED und der Europäischen Zentralbank alles im Griff.
Die Ruhepause vor dem nächsten Finanzgewitter lässt sich nutzen, um zu klären, was da an den Finanzmärkten der Welt abgeht.


Siehe dazu die sechs Stationen der Grafik:



1. Station: Ein US-Bank verleiht 1 Million Dollar an drei Hauskäufer. Die haben kein eigenes Kapital, kriegen aber doch einen hohen Kredit.
Die Bank geht dieses Risiko bewusst ein, weil sie vorhat, den Schuldvertrag sofort weiterzuverkaufen.
Die potentiellen Hauskäufer gehen das Risiko ein, entweder weil ihnen die Bankleute erzählt haben, dass die Hauspreise weiter ins Uferlose steigen, und sie ihre Immobilie mit Gewinn verkaufen können, falls sie die Raten nicht mehr zahlen können, oder die Bank hat sie mit niedrigen Anfangszinsen gelockt.

Verträge mit variablen Zinsen tauchen in der Grafik nicht auf, um die Rechnung nicht zu verkomplizieren.
Aber seit 2005 wurden in den USA die Lockkredite mit niedrigen Anfangszinsen immer häufiger. Der Zweijahreszeitraum, in dem die Hypothekenzinsen extrem niedrig waren, läuft nun ab. Man schätzt, dass in diesem und im nächsten Jahr US-Kredite von rund 1 Billion Dollar in ihre Hochzinsphase kommen - rund 12 Prozent aller laufenden Hypothekenkredite. Da werden noch viele Kredite platzen.
Im Juli 2007 waren in den USA nur 3,4% aller Hypothekenzahlungen im Rückstand. Das ist nicht viel. Zwischen 1994 und 2005 hatten aber über 3,2 Millionen Haushalte in den USA eine überteuerte Immobilie gekauft. Die Rating-Agentur Moody's schätzt, dass davon die Hälfte ihren Kredit nicht abbezahlen kann und ihr Häuschen verlieren wird. Schlimm für die Betroffenen. Aber was geht das uns an in Europa? Wir werden sehen.

Auch die vereinfachte Rechnung der Grafik macht deutlich, dass Häuslebauer für ihren Hypothekenkredit im Laufe der Jahre oft das Doppelte von dem zahlen, was sie von der Bank als Kredit bekommen haben. In unserem Beispiel müssen Immobilien im Wert von 1 Million bei 6% Zins im Laufe von 30 Jahren mit über 2 Millionen bezahlt werden. Für die Bank ist das fast immer ein Geschäft. Auch wenn die Schuldner schon 1,5 Millionen abbezahlt haben und plötzlich zahlungsunfähig sind, werden sie aus dem Haus gekickt und die Bank behält die Immobilie und die 1,5 Millionen.

2. Station: Ein kurzer Moment des Glücks: Die drei Käufer zahlen den Kaufpreis von 1 Million an die Bauträger und ziehen in die neuen Häuser.

3. Station: Die A-Bank verkauft die Schuldverschreibung im Wert von 2,1 Millionen für 1,5 Millionen an einen Investfonds. Das nennt sich "Collateralized Debt Obligations" (COD).
Die Bank wird das Risiko der "Subprime-Kredite" - auf gut Deutsch "Schrottkredite" - los, indem sie die Kreditverträge mit einem Abschlag weiterverkauft. Die Bank hat 1 Million an die Häuslebauer ausgezahlt und bekommt dafür 1,5 Millionen.
Der Investfonds könnte diese CODs an einen anderen Fonds für vielleicht 1,6 Millionen weiterverkaufen. Das funktioniert wie das Kinderspiel "Reise nach Jerusalem": Wer zuletzt dran ist, zieht die Arschkarte. Tatsächlich wird ein blühender Handel mit solchen Papieren getrieben. Auch Banken in Deutschland haben solche CODs in Milliardenhöhe gekauft. Im Jahr 2006 wechselten in aller Welt CODs für mehr als 500 Milliarden Dollar die Hände.

Der Haken bei diesem Geschäft ist, dass jeder die "Katze im Sack" kauft. In einer COD sind hunderte und tausende von Schuldverschreibungen gebündelt, deren Bonität niemand kennt.
Da springen die Rating-Agenturen ein und kleben ihr Siegel auf das Paket: Dreimal AAA heißt nullo problemo (Equity-Tranche), zweimal AA heißt geringes Risiko ("Mezzanine") einmal A ist Schrott (Subprime). Aber mit Schrott lässt sich auch Geld machen. Pikanterweise klebte auf fast allen CODs, die bisher aufflogen das Gütesiegel AAA. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Dieses Spiel mit den heißen Kartoffeln lasse ich in der Grafik aber außer Acht. Die Grafik nimmt ganz brav an, dass der Investfonds den COD in seinem Portfolio lässt. Er hat dann Aktiva im Wert von 2,1 Millionen und jährliche Einnahmen von 70.000.

4. Station: Die drei Hauskäufer werden informiert, dass jetzt der Investfonds der wirkliche Eigentümer ihrer Häuschen ist. An den müssen sie die 70.000 Zins und Tilgung abdrücken. Ein große Änderung ist das nicht. Wahrscheinlich bleibt sogar das Einzahlungskonto bei der A-Bank dasselbe. Die A-Bank überweist das einfließende Geld auf das Konto des Investfonds.

5. Station: Mit Aktiva von 2,1 Millionen geht ein Vertreter des Investfonds zur B-Bank und fragt dort, wie viel Kredit ihnen diese Aktiva wert sind. Was ist da wohl üblich?
Die zwei Hedgefonds von Bear Stearns, die inzwischen pleite sind, hatten 1,5 Mrd. USD von Investoren eingesammelt und hatten mit diesen Aktiva sich für 20 Mrd. USD verschuldet. Die Schulden machten hier mehr als das 13fache der Aktiva. Das geschieht nicht auf einen Schlag, sondern Stück für Stück. Angenommen der Investfonds bekommt zunächst 2 Millionen Kredit, für die er Aktien kauft. Dadurch hat er (mit den 2,1 Millionen aus der Schuldverschreibung) schon vier Millionen Aktiva. Dafür bekommt er vielleicht vier Millionen Kredit usw.usf. Der Teufel scheißt am liebsten auf einen großen Haufen.

Wir nehmen also an, dass sich unser Investfonds für die 2,1 Millionen mit 20 Millionen verschulden kann. Mit diesen 20 Millionen spielt der Investfonds "Heuschrecke": Er kauft notleidende Unternehmen oder Aktien oder noch mehr CODs.
Die Aktienkurse steigen. Es ist "Liquidität am Markt". Der Kapitalhimmel strahlt in heller Morgenröte.

6. Station: Die B-Bank will auch ihr Risiko diversifizieren. Sie teilt den Kreditvertrag mit dem Investfonds, schnürt ihn zu einem COD und verkauft ihn an die A-Bank. Natürlich ist ein Investfonds etwas Besseres als kleine Häuslebauer. Die Rating-Agenturen geben hier gerne ihre Triple-A, die sie sonst nur mit schlechtem Gewissen verteilen. Die A-Bank schreibt sich nun 10 Millionen Aktiva in die Bilanz und denkt immer noch, sie sei alle Schrottkredite los.
Wäre hier das Spiel zu Ende, dann gäbe es nur Gewinner: Drei Häuslebauer ohne viel Geld wohnen in ihren Traumhäusern. Die A-Bank ist ihre Schrottkredite mit Gewinn losgeworden. Der Investfonds hat als angesehener Partner 20 Millionen anvertraut bekommen, mit dem der die profitabelsten Geschäfte anleiern kann. Die B-Bank hat nur 1A-Schuldner, ebenso wie die A-Bank nur 1A-Schuldner hat. So schön ist Kapitalismus!

In welchem Umfang Immobilienkredite das Bankengeschäft in den USA bestimmen, zeigt die nächste Grafik:



Schluss: Sobald nur ein kleiner Teil der dieser Hypothekenschuldner zahlungsunfähig wird, müssten die Aktiva der Gläubiger-Banken entsprechend reduziert werden. Die Bank oder das Finanzinstitut müsste die eigenen Schulden reduzieren, die auf diesen "faulen" Aktiva aufsatteln.

Der Investfonds bekommt es natürlich mit, wenn ein Häuslebauer seine Zahlungen einstellt, aber die Manager des Fonds haben weder ein Interesse noch die Verpflichtung, das an die große Glocke zu hängen. Ein Investfonds muss keine Zahlen veröffentlichen, weil er ja nur das Geld der Reichen verspekuliert.
Das haben auch deutsche Banken als Vorteil erkannt und eigene Investmentfonds als Tochterfirmen gegründet, die munter drauflosspekulieren können, ohne dass das in den Büchern der Bank erscheint.

Jeder weiß, dass im Finanzsystem Milliarden Dollar faule Kredite versteckt sind, aber niemand weiß wo und in welcher Größenordnung und niemand kann das wissen.

Erst wenn ein unbedienter Schuldenberg sich so angehäuft hat, dass er nicht mehr versteckt und ausgesessen werden kann, tritt das Problem an die Oberfläche. Ist die Sache so weit, dann geht alles sehr schnell. Als der Hypothekenfinanzierer American Home Mortgage Investment pleite ging, fehlten an einem Montag 300 Millionen Dollar. Am Dienstag waren es die 300 von Montag plus weitere "450 bis 500 Millionen". Das ließ sich nicht mehr verbergen. Seine Aktien, die im Dezember 2006 noch für 36 Dollar gehandelt wurden, fielen auf 1,04 Dollar pro Aktie. So eine Firma bekommt keinen Cent Kredit mehr und alle Unternehmen, die dieser Firma Geld geliehen hatten, schauen in die Röhre.

Als der riesige Long-Term Capital Management Hedge Fond (LTCM) 1998 pleite ging, wurde die Krise durch die russische Regierung ausgelöst, die ihre Zinszahlungen an ausländische Kreditgeber einstellen musste. LTCM hatte sein Geld nicht in Russland angelegt, hatte aber Geld an Finanzfirmen verliehen, die russische Bonds gekauft hatten, die plötzlich nur noch einen Bruchteil ihres ursprünglichen Wertes hatten.

Da in der Finanzwelt fast jeder mit jedem Geschäfte macht, sind von einer Großpleite gleich hunderte Finanzinstitute betroffen. In den Bilanzen werden einige Nullen gestrichen. Aus stolzen Milliardären werden wieder normale Millionäre. Der Kapitalismus frisst seine Väter.
Als Collateralschaden sind meist auch Milliarden von Rücklagen für Rentenzahlungen an Lohnarbeiter und die Ersparnisse der systemgläubigen "Mittelschicht" verloren. Das stellt ihren Glauben an die allgemeine Glückseligmachung durch den Kapitalismus auf eine harte Probe.

Wal Buchenberg für Indymedia, 15. 08. 2007


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Ergänzungen

Fehlerkorrektur

Wal 15.08.2007 - 09:40

Es muss freilich heißen:

"Siehe dazu die sieben Stationen der Grafik"

Und:

"6. Station: Wir nehmen also an, dass sich unser Investfonds für die 2,1 Millionen mit 20 Millionen verschulden kann. Mit diesen 20 Millionen spielt der Investfonds "Heuschrecke": Er kauft notleidende Unternehmen oder Aktien oder noch mehr CODs.
Die Aktienkurse steigen. Es ist "Liquidität am Markt". Der Kapitalhimmel strahlt in heller Morgenröte.

7. Station: Die B-Bank will auch ihr Risiko diversifizieren. .... "

Sorry!

Wal

Ergänzung

ra0105 15.08.2007 - 14:19
Bei dem Artikel handelt es sich um eine prinzipiell richtige Darstellung des Immobilienmarktes. Allerdings geht erklärt er nicht die aktuelle Krise die sich am Markt in den USA augenblicklich zeigt.

Richtig ist, Hintergrund ist der Handel mit den "Schrottkredite". Das ist der Grund warum die Zentralbanken der USA, Japan und der EU soviel Geld in den Kapitalmarkt gepummt haben um ihn zu stabilisieren. Denn tatsächlich ist der Markt massiv ins Schlingern geraten. Er tat dies aber nicht, weil ein paar Amis ihre Raten nicht bezahlen konnten. Die Überlegungen der Banken bei diesen "Schrottkrediten" sind nämlich etwas anders als beschrieben.

Warum vergibt ein Unternehmer einen Kredit ohne vorher zureichend auf Bonität zu prüfen? Ganz einfach in Zeiten steigender Immobilienpreise kann die Bank garnicht verlieren. Entweder der Kreditnehmer zahlt sein Kredit zurück, dann bleiben die im Artikel geschriebene Einnahmen (wobei man fairerweise auch noch die Inflation abziehen muss, denn bei 30 Jahren kommen auch bei 1,5 % ne Menge zusammen, die Bearbeitungskosten hingegen fallen dabei nicht so sehr ins Gewicht).

Sollte der Kreditnehmer seine Schulden jedoch nicht zurückzahlen können, fällt die Immobilie an die Bank. Und bei steigenden Preise macht sie also auch dann einen beträchtlichen Gewinn. Seit mehreren Jahren läuft dfer Immobilienmarkt in den USA heiß, die Preise für Immobillien hatten sehr zugelegt. Es war den Banken praktisch egal ob ihre Kunden sich das Haus überhaupt leisten konnten.

Plötzlich (nebenbei über die Krise am US-Immobilienmarkt wird schon seit Jahren diskutiert!) sind die Preise ins rutschen geraten. Das heißt die Sicherheiten für die Kredite (also die Immobilien selber) waren "plötzlich" wesentlich weniger wert. Das Rating (=> siehe Artikel) nahm also sehr stark ab. Da aber Kredite mit einem niedrigen Rating höhrere Zinsen bedeuten (damit soll das Ausfallrisiko bezahlt werden) wurde plötzlich von den Kreditnehmer hörere Raten verlangt. Dies führte dazu, dass nochmehr Häuslebauer ihre Kredite nicht bezahlen konnten. Mehr Immobilien wurden auf den Markt geschwemmt die die Preise noch weiter unter Druck setzten. Was wieder zu einer Abwertung der Sicherheiten führten etc. pp..

Das ist in den USA passiert (im übrigen ist dies genau das ein ähnliches Szenario was sich in Japan bei der Bankenkrise abgespielt hat, in deren Folge mehrere Großbanken pleite gingen respektive in arge Turbulenzen gerieten).

Nebenbei dürfte dies die europäische Wirtschaft jedoch kaum betreffen. Ein Kurskorrektur an den Aktienmärkten war eh überfällig und die Fundamentaldaten der Wirtschaft insbesondere in Deutschland sehen nach wie vor gut aus.

Es geht jetzt erst richtig los!

ftd 15.08.2007 - 15:32
Hedge-Fonds zittern vor Abflüssen
von Elisabeth Atzler (Frankfurt)
Hedge-Fonds droht der massive Ausstieg von Anlegern, die wegen der zuletzt schwachen Renditen verärgert sind. Die Branche leidet unter den Markt-Turbulenzen - dabei gibt sie sich sonst gerne besonders krisenresistent.
Mittwoch ist für viele Hedge-Fonds der letzte Tag, an dem sie von Investoren Kündigungen von eingezahltem Kapital per Ende September annehmen - häufig gilt eine 45-Tage-Frist, um das Geld zum Quartalsende abzuziehen.
"Das Problem ist, dass jetzt viele Kündigungen von Anlegern kommen könnten", sagte Werner Goricki, Managing Director beim Investmentberater Prime Capital Asset Management. "Wenn die Fonds Positionen liquidieren müssen, könnte wieder Panik aufkommen. Damit muss man rechnen."

Zahlreiche Hedge-Fonds kämpfen derzeit mit den Turbulenzen an den Finanzmärkten und fahren Verluste ein. Selbst große Fonds von Investmentbanken sind unter Druck geraten. Goldman Sachs pumpt zusammen mit einigen Investoren 3 Mrd. $ in den eigenen Hedge-Fonds Global Equity Opportunities Fund, der in diesem Jahr fast 30 Prozent an Wert eingebüßt hat - davon die Hälfte allein in der vergangenen Woche. Die Bank räumte ein, dass zwei weitere Hedge-Fonds, Global Alpha sowie North American Equity Opportunities, schwache Renditen erzielen.

Quantitative Ansätze unter Druck
Zudem enttäuschte am Dienstag der US-Hedge-Fonds und Finanzinvestor Fortress die Investoren mit schlechten Quartalszahlen. Der Aktienkurs der Gesellschaft, die erst im Februar an die Börse gegangen war, rutschte zeitweise zweistellig ab. Laut US-Datendienstleister Hedge Fund Research hat die Branche in der letzten Juliwoche durchschnittlich bereits mehr als drei Prozent verloren. Dabei werben gerade Hedge-Fonds damit, auch in schwierigen Marktphasen Geld zu verdienen.

Momentan schneiden vor allem Hedge-Fonds, die quantitativen Modellen folgen, schlecht ab. Auch zwei der schwachen Goldman-Fonds investieren nach diesem Muster: Entweder sie suchen Trends an verschiedenen Finanzmärkten und investieren kurzfristig als genannte Trendfolger, oder die Modelle identifizieren bestimmte Risikofaktoren und handeln dementsprechend - oft an vielen Märkten parallel. Derzeit machen den Fondsmanagern die mangelnde Liquidität sowie gebrochene Korrelationen zu schaffen. Besonders quantitative Aktienfonds, die sich an Gewinnprognosen und Kursverläufen orientieren, sind in Schwierigkeiten geraten.

"Die Fonds bauen eigentlich auf Liquidität. Sie funktionieren, weil der Handel der sehr billig ist", sagte Jacob Schmidt, Chef der Londoner Beratungsfirma Schmidt Research Partners. Jetzt aber stiegen die Transaktionskosten. "Die Probleme scheinen liquiditätsgetrieben zu sein", sagte auch Goricki. "Bei Verlusten senken die Fonds die Kreditaufnahme und verkaufen Positionen. Zudem gehen sie bei gestiegener Volatilität ein geringeres Risiko ein. Vor allem wenn ein riesiger Fonds mit Verkäufen beginnt, läuft es in die falsche Richtung. Dann verkaufen auch andere."
Kreditaufnahme verschärft Probleme

Zudem verlangen die Banken, die als Prime Broker Dienstleister der Hedge-Fonds sind, in turbulenten Märkten höhere Sicherheiten - was den Verkaufsdruck auf einige Fonds verstärkt. Sie müssen ihr Engagement auch deshalb reduzieren, weil sie ihren Einsatz in ruhigen Zeiten massiv über Kredit erhöht haben.

"Sehr viele dieser quantitativen Fonds nehmen hohe Kredite auf", sagte John Godden, Chef des Londoner Branchendienstleisters IGS Group. Die Kreditaufnahme beläuft sich seiner Einschätzung nach oft auf das Acht- bis Zehnfache des Fondsvolumens. Damit liegt sie deutlich über dem Branchenschnitt. Das dürfte auch Investoren, die meist nur quartalsweise oder sogar jährlich Geld abziehen können, verängstigen.

Aus der FTD vom 15.08.2007

Interview

(muss ausgefüllt werden) 15.08.2007 - 23:29
Finanzkrise laut Webster G. Tarpley noch nicht ausgestanden, sondern gerade erst am Anfang.

 http://www.gerhard-wisnewski.de/download/Gespr%E4che/webster-bankenkrise.mp3

Interessanter neuer Text

Paul 16.08.2007 - 13:56
Immobiliencrash in Europa angekommen
Ralf Streck 16.08.2007 - 11:50
Der Immobilienmarkt bricht zusammen. Die Warnungen vor dem anstehenden Crash des Immobilienmarkts gab es auch in Europa in den vergangenen Jahren viele.  http://www.heise.de/tp/r4/artikel/17/17795/1.html. Inzwischen ist auch europäischen Finanzinstituten klar geworden, dass sich die platzende Immobilienblase in den USA  http://de.indymedia.org/2007/03/171295.shtml deutlich in Europa auswirken wird. Nachdem in den USA mit dem bankrotten US-Hypotheken-Finanzierer "American Home Mortgage Investment" erneut ein Opfer zu verzeichnen ist, zog die französische Großbank "BNP Paribas" die Notbremse.  http://de.indymedia.org/2007/08/190975.shtml

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